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Ist ein FH-Abschluss immernoch ein "niedrigerer" Abschluss als der einer Uni?


mintaru

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..... aber sobald es um Führungspositionen geht, ist auch häufig diese Umschreibung von dem "universitären Hochschulabschluß" zu lesen. Z. B. habe ich mal in eine Stellenanzeige als Leiter IT reingeschnuppert (ich glaube es war beim Institut f. Weltwirtschaft in Kiel - bin mir jetzt aber nicht mehr ganz zu 100%ig sicher). Auch dort war von dem universitären Abschluss die Rede. Ähnlich war die Aussage von einem ehemaligen Kommilitonen von mir, der beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg arbeitet. Lt. seinem Chef benötigt man einen Uni Abschluss.

Wenn es um Führungspositionen geht, dann erwartet man häufig ein höheres Maß an Fähigkeiten zu abstraktem und strategischem Denken, und das wird Universitätsausbildungen mehr unterstellt als FHs. Und dem Master mehr als dem Bachelor, gleich, wo die beiden herkommen mögen.

Das ist übrigens nicht nur eine deutsches Phänomen. Auch woanders wird sehr genau unterschieden, ob man seinen Abschluss an irgendeiner Hochschule im mittleren Westen der USA gemacht hat (beispielsweise), die nur der nebenan heulende Coyote kennt oder an einer renomierten Uni an der Ostküste.

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Das wird auch hier noch so kommen. Die Hochschulen sind in Zeiten der staatlichen Mittelknappheit immer mehr angehalten, ihr eigenes Profil zu schärfen und um Geldgeber und "um die klügsten Köpfe" zu werben. Damit wird es wohl m.E. in 20 Jahren nicht mehr auf FH oder Uni, sondern auf die Hochschule selbst ankommen.

Ich stöbere gerade in:

http://www.che.de/downloads/AP98_Tagung_Hochschulmarketing__07_AP98.pdf

Hochschulmarketing – Herausforderung und Erfolgsfaktoren im Wettbewerb

Dort heißt es u.a.:

"Somit treten alle Hochschulen verstärkt in Konkurrenz zueinander. (...)

Dem Beispiel der anglo-amerikanischen Vorbilder folgend und vor dem Hintergrund der Finanzknappheit der öffentlichen Hand, wird der Wettbewerb um die Gunst der Mittel- bzw. Geldgeber deutlich zunehmen. (...)

Schließlich werden die Hochschulen zur Profilierung ihrer eigenen Einrichtung um Kooperationspartner konkurrieren,

welche Austauschhochschulen, Forschungskooperationen mit der Praxis oder ähnliche beinhalten. (...)

Bei einer Analyse der deutschen Hochschullandschaft lässt sich feststellen, dass einige der 365 Hochschulen bereits auf dem Weg der Profilierung sind. Eine aktuelle Studie über die Einschätzung der Hochschulen als Marken von „Publicis“ zeigt

die Top 10 der wahrgenommen Hochschulmarken in Deutschland. An Platz eins steht in dieser Studie die RWTH Aachen, die es geschafft hat, ihre Identität professionell zu kommunizieren. (...)

Ziel einer Hochschulpolitik muss es sein, diesen positiven Beispielen zu folgen und die eigene Marke aufzubauen und aufzuladen.

(...)

Hochschulmarketing ist vielmehr „die bewusst marktorientierte Führung der gesamten Hochschule: Also die Ausrichtung und Koordination aller Aktivitäten auf die Bedürfnisse von Zielgruppen und damit Sicherung von Vorteilen im Hochschulwettbewerb (...)"

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Die Unterscheidung Uni und FH ist doch typisch für Deutschland, oder liege ich da falsch?

Du liegst falsch. Österreich und die Schweiz kennen Fachhochschulen sogar unter diesem Namen, und auch in einigen anderen Ländern gibt es Hochschulen "höherer und niederer Art". In den Niederlanden beispielsweise, UK kannte bis vor wenigen Jahren die Polytechnics, Finnnland hat etwas, was auf den schönen Namen "Ammattikorkeakoulu" hört, Griechenland hat (das kenne ich allerdings nur vom Hörensagen) sogar sich explizit die deutschen FHs zum Vorbild genommen. Die USA haben ihre Community Colleges usw. 100% gleich sind die nicht, aber was ist das schon? So gesehen hat jedes Land Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. Mir scheint es typisch deutsch, bei allem, was man für kritikwürdig hält, "typisch deutsch" zu rufen...

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Das ist übrigens nicht nur eine deutsches Phänomen. Auch woanders wird sehr genau unterschieden, ob man seinen Abschluss an irgendeiner Hochschule im mittleren Westen der USA gemacht hat (beispielsweise), die nur der nebenan heulende Coyote kennt oder an einer renomierten Uni an der Ostküste.

So weit braucht man nicht sehen. In Frankreich ist das noch extremer mit ihren Eliteunis.

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Du liegst falsch. Österreich und die Schweiz kennen Fachhochschulen sogar unter diesem Namen, und auch in einigen anderen Ländern gibt es Hochschulen "höherer und niederer Art". In den Niederlanden beispielsweise, UK kannte bis vor wenigen Jahren die Polytechnics, Finnnland hat etwas, was auf den schönen Namen "Ammattikorkeakoulu" hört, Griechenland hat (das kenne ich allerdings nur vom Hörensagen) sogar sich explizit die deutschen FHs zum Vorbild genommen. Die USA haben ihre Community Colleges usw. 100% gleich sind die nicht, aber was ist das schon? So gesehen hat jedes Land Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. Mir scheint es typisch deutsch, bei allem, was man für kritikwürdig hält, "typisch deutsch" zu rufen...

In UK gab es mal Politechnics, die zu Unis erhoben wurden. Doch diese Einrichtungen haben ein geringeres Ansehen als die ursprünglichen Unis.

Zurück zum Thema. Welche FH-Abschlüsse sind denn gemeint? Es gibt da Bachelor und Master. Diese Fragebögen sind doch total veraltet und beziehen sich vermutlich um das Diplom.

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Vorweg in diesem Fall habe ich den Thread nicht komplett gelesen.

Also ich denke das man pauschal kein Wertigkeitsurteil abgeben kann in dieser Frage.

Zum einen haben die Fachhochschul(Hochschul)-Abschlüsse im Zuge der Bologna-Reform eine gewisse Aufwertung erfahren wie bereits erwähnt wurde ist formal die Promotion möglich sofern man einen Master erfolgreich abschließt.

Bedenken muss man aber auch das die Ausrichtung an Fachhochschulen (Hochschulen) im Vergleich zu Universitäten wesentlich praktischer ist.

Das ist mehr oder weniger ein Relikt aus früheren Tagen die Universitäten sollten ursprünglich für die Wissenschaft vorbereiten und diese unterstützen die Fachhochschulen(Hochschulen) sollen höher qualifizierte Fachkräfte ausbilden.

Noch heute hat dies Bestand.

Welcher Weg nun für einen der optmalere ist muss subjektiv entschieden werden, dass hängt von den beruflichen Zielen ab, dem Schwerpunkt und der Reputation einer Universität oder einer Hochschule in dem entsprechenden Fachgebiet. usw.

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Da wäre es doch hochspannend, unter Absolventen formal bzw. namentlich gleicher Abschlüsse europaweit so was wie eine Pisastudie durchzuführen......

Sowas in die Richtung war doch vor fünf Jahren, oder so, sogar geplant und in den Medien. http://www.zeit.de/campus/2006/46/studenten_pisa

Keine Ahnung ob diese zwei Studien (besonders die Zweite, natürlich) je durchgeführt wurden oder noch werden.

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In UK gab es mal Politechnics, die zu Unis erhoben wurden. Doch diese Einrichtungen haben ein geringeres Ansehen als die ursprünglichen Unis.

Zurück zum Thema. Welche FH-Abschlüsse sind denn gemeint? Es gibt da Bachelor und Master. Diese Fragebögen sind doch total veraltet und beziehen sich vermutlich um das Diplom.

Eigentlich sind beide Abschlüsse gemeint. Kann sein dass diese Fragebögen veraltet sind, aber dieser Zensus wird ja heute durchgeführt. Bachelor und Master gibt es schon eine Weile in Deutschland. Dann alte Fragebögen zu benutzen wäre bei den Kosten die so eine Volkszählung verursacht keine besonders gute Idee. Besonders weil die Ergebnisse ja auch an die EU weitergeleitet werden und ob die dann die Antworden richtig interpretieren wenn die erst noch auf Bachelor und Master "umgerechnet" werde müssen...

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meine meinung: ja, es gibt einen unterschied zwischen uni und fh - logisch, sonst würde man nicht 2 solche institutionen unterhalten...der vergleich über die wertigkeit hinkt etwas, da uni und fh je eine andere ausrichtung haben, die sicherlich auch massgeblich zu einer entscheidung beiträgt, welche form man wählt (so war es bei mir und vielen, die ich kenne)...ich denke, die uni genießt, dass höhere ansehen in der bevölkerung, da dort mehr theorie gelehrt wird, was idr. wohl schwerer vom anspruch ist und die fh zB auf lange beweisführung oft verzichtet bei etwa algorithmen usw...letzendlich entscheidet sich jeder aus bestimmten gründen für bzw gegen eine form und sollte zu dieser wahl auch stehen (und auch nicht darüber hinwegblenden....das in anhlehung auf einen anderen thread)...letztlich ist es doch schön, dass leute sich bilden....und nur das zählt..nicht der grabenkampf uni/fh..zumal in der praxis andere dinge mit zunehmendem verlauf des arbeitslebens weitaus mehr zählen als noten und schulform....(laufbahn, soft + social skills etc.)

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