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Rezension: Wissenschaftliches Arbeiten von Manuel René Theisen


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Der Vahlen-Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar des Buchs Wissenschaftliches Arbeiten* von Manuel René Theisen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um die 15. Auflage.

Schon auf der Titelseite des Buchcovers fällt ein weißer Hinweis auf rotem Hintergrund auf:

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„Plagiatfrei Erfolg haben!“ - In der Programminformation des Verlages heißt es dazu:

Das Standardwerk für wissenschaftlich Arbeiten, der „Theisen“, liegt in aktualisierter und ergänzter Auflage vor: Die Anleitung bietet für alle diejenigen, die ehrlich eine wissenschaftliche Arbeit schreiben und damit einen akademischen Titel erwerben (und behalten) wollen, die erforderliche Hilfestellung: „Zitierst Du wie Guttenberg oder wissenschaftlich korrekt nach Theisen“ fragt Student Alex auf studiinside vor der Hintergrund der anhaltenden und berechtigten Plagiatsvorwürfe gegen zahlreiche prominente und weniger prominente Personen.

Ob es sich hier um das Standardwerk handelt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich bin damals bei meiner Diplomarbeit ohne ausgekommen und auch nicht darauf gestoßen. Die 16 Rezensionen bei Amazon ergeben aktuell einen Durchschnittswert von 3,75/5 Sternen und reichen von einem Stern („Veraltet, langatmig und völlig an der Zielgruppe vorbei!“) bis zu fünf Sternen („unentbehrlich für wissenschaftliches Arbeiten“), beziehen sich aber ausnahmslos nicht auf die neue, 15. Auflage, die im Juli 2011 erschienen ist. Nach Angaben des Autors haben seine Bücher bereits mehr als 135.000 Studierenden in den 27 Jahren seit der ersten Auflage geholfen (das wären im Schnitt 5.000 pro Jahr) und der Inhalt wird alle 18 bis 20 Monate umfassend überarbeitet.

Das Buch hat 309 Seiten und kostet als Taschenbuch (kartoniert) 14,00 Euro.

Der erste Blick ins Inhaltsverzeichnis verrät bereits, dass das Buch selbst auch in der Art einer wissenschaftlichen Arbeit strukturiert worden ist. So sind die ersten 23 Seiten mit Inhalts- und Darstellungsverzeichis etc. römisch nummeriert und nicht in den 309 Seiten des eigentlichen Inhalts enthalten. Nach einer kurzen Gebrauchsanweisung für die Benutzung des Buchs macht den Hauptteil dann die Betrachtung des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses aus. Am Ende gibt es noch „Ratschläge für einen schlechten wissenschaftlichen Arbeiter“ sowie einige nützliche Anhänge (DIN zum wissenschaftlichen Arbeiten, Endredaktion, Umsetzung der Formvorschriften mit MS Word 2010, Kommentierte Auswahlbibliografie zum Thema „Wissenschaftliches Arbeiten“) sowie die verschiedenen Verzeichnisse, unter anderem zur Literatur und zur Rechtsprechung.

Der Hauptabschnitt zum Arbeitsprozess gliedert sich nach dem typischen Ablauf in zehn große Kapitel:

  1. Planung mit Projektplanung, Kostenplanung, Steuerplanung und Zeit- und Terminplanung. Hier wird auch auf die verschiedenen Arten von wissenschaftlichen Arbeiten und Prüfungen eingegangen, angefangen von Protokollen und Übungsarbeiten, über Seminararbeiten und Klausuren, zu den typischen Abschlussarbeiten (Bachelor- und Masterarbeiten, Diplomarbeiten werden nicht mehr aufgeführt) bis hin zur Dissertation und Habilitation. Zum Abschluss gibt es ein Beispiel anhand einer Bachelorarbeit.
  2. Vorarbeiten (Arbeitsplatz / Arbeitsmittel / Arbeitstechnik / Arbeitsorganisation)
  3. Materialübersicht und Themenabgrenzung. Hier werden die verschiedenen möglichen Quellen wie Nachschlagewerke, Bibliothekskataloge, Periodika oder auch elektronische Informationsformen (Internet) vorgestellt.
  4. Im Kapitel zur Materialauswahl geht es darum, das in Frage kommende Material zu bewerten und zu beschaffen. Unter anderem werden hier auch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Beschaffungswege wie Ausleihe, Kopie, Download und Erwerb verglichen.
  5. Liegt das Material vor, geht es an die Materialauswertung. Dabei wird insbesondere darauf eingegangen, wie das Material und die eigenen Anmerkungen dazu organisiert werden können.
  6. Nun geht es um die eigentliche Texterstellung. Das Kapitel trägt die Überschrift „Manuskript“. Hier wird auf Punkte wie Aufbau, Stil, Perspektive und Geschlechternennung eingegangen und auch das wichtige Thema der Zitate behandelt. Auch auf Anhänge und Anlagen wird eingegangen.
  7. Ergebnisgestaltung und Manuskript: Hier geht es unter anderem um Schreibtechnik, die verschiedenen Verzeichnisse und die Eidesstattliche Erklärung.
  8. Das achte Kapitel beschäftigt sich mit Druck und Vervielfältigung und ist eher technisch angelegt.
  9. Präsentation und Beurteilung (mündliche Prüfungen, Benotung usw.)
  10. Nicht erst in dieser Auflage gibt es das Kapitel „Fälschung, Verfälschung, Plagiat und Betrug“, das aufgrund er aktuellen Ereignisse wohl besondere Aufmerksamkeit finden wird.

Das Buch ist insgesamt sehr textlastig, enthält aber auch 30 Abbildungen. Der Text wird durch Aufzählungen und den Fettdruck wichtiger Begriffe zusätzlich strukturiert, es gibt immer wieder Literaturhinweise und auch viele Beispiele. Auch die Checklisten und Übersichten im Anhand empfinde ich als hilfreich. Der Autor macht auf mich einen sehr qualifizierte und detailorientierten Eindruck. Die Texte sind verständlich geschrieben und lassen sich gut auf die praktische Arbeit übertragen.

Ich werde mir das Buch auf jeden Fall für mein Psychologie-Studium an der FernUni Hagen in den Schrank stellen.

Hier nochmal die Daten zum Buch:

Prof. Dr. Dr. Manuel René Theisen

Wissenschaftliches Arbeiten, 15. aktualisierte und ergänzte Auflage (2011)

ISBN: 978-3-8006-3830-7

Amazon*

Wer von Euch benutzt denn auch den Theisen und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

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