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Studieren an der WBH: Entscheidungskriterien und Überlegungen


Jester

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Hallo zusammen,

nachdem ich mich viel zulange mit der Entscheidung herumgeschlagen habe, wo und was zu studieren, hier ein paar Informationen zur Wilhelm Büchner Hochschule (WBH), die euch bei der Entscheidung zur für euch richtigen Bildungseinrichtung vielleicht nützlich sind. Stand der Informationen ist der Fernstudientag von Ende Februar 2011. Sollte sich zwischenzeitlich etwas an den unten aufgeführten Punkten geändert haben ändere ich es gern ab.

WELCHE HOCHSCHULE FÜRS FERNSTUDIUM:

Im Bereich der Technik (IT, Ingenieurswissenschaften, Technologie-Management, ...) gibt es verschiedene Hochschulen, die Fernstudiengänge anbieten. Zu den bekannteren zählen die Fernuni Hagen, WINGS (Hochschule Wismar), AKAD und die WBH. Am Ende habe ich die Entscheidung zugunsten der Wilhelm Büchner Hochschule (WBH) getroffen.

WARUM DIE WBH:

Hauptgrund meiner Entscheidung für die WBH ist die Flexibilität bzgl. des Studienbeinns und der unterschiedlichen Klasurtermine. Im Folgenden ein paar aussagekräftigere Punkte zum Thema Felxibilität.

KLAUSURTERMINE:

Die Frequenz ist von Fach zu Fach unterschiedlich, jedoch laut (mündlicher) Aussage der WBH pro Fach mindestens 1 mal pro Quartal, in der Regel mehr. Zusätzlich kann unter Zahlung von 80 € und bei Anmeldung 4 Wochen vorher ein Sndertermin vereinbart werden.

PRÜFUNGSSTANDORTE:

Klausuren können in Berlin, Göttingen, Hamburg, Leipzig, München, Neuss, Pfungstadt (bei Frankfurt), Stuttgart, Wien (Österreich), Zürich (Schweiz). Was andere Prüfungsleistungen wie Labore angeht, ist dies leicht unterschiedlich. So wird beispielsweise das Labor Leit- und Sicherungstechnik (für z.B. Elektro- und Informationstechnik, B.Eng.) aktuell nur an einer Partnerhochschule in Bochum angeboten.

ZEITAUFWAND:

Angegeben werden ca. 20 h / Woche an Aufwand, die man für das Fernstudium aufbringen sollte. Da diese Angaben für Berufstätige in Vollzeit natürlich kritich ist, habe ich ein oder zwei allgemeine Überlegungen zur Validierung angestellt. Laut Angaben europäischer Bildungsgremien und auch laut Beschluss Kultusministerkonferenz sollte man bei einem Bachelorabschluss irgendwo zwischen 750-900 Semesterwochenstunden angegeben (SWS). Kurz mal für den Fall der WBH nachgerechnet: Pro ECTS-Punkt sollte man dortvon ca. 30 Stunden pro Semester ausgehen (also 30 SWS), 210 CP : 7 Semester = 30 CP / Semester.

Daher ca. 900 Stunden die man irgendwie abarbeiten muss. Pro Halbjahr 900 Stunden Workload in ca. 180 Tagen also. Wären wir bei ca. 5 Stunden täglich und somit bei 35 Wochenstunden. Hört sich viel an, vor allem neben der Arbeit. Diese Angaben decken sich nur einigermassen mit denen der WBH, die Fernuni Hagen gibt besipielsweise deutlich längere Regelstudienzeiten an, die rein rechnerisch wohl eher hinkommen dürften, jedoch gehe ich momentan davon aus, dass irgendwo zwischen den 20h und 35 h pro Woche ein realistischer Wert zu finden ist. Man sollte z.B. für die Beufspraktische Phase sowie die Bachelorarbeit & Kolloquium, Einführungsprojekte etc. wohl auch andere Masstäbe ansetzen. 20-30 h pro Wochen passt auch zu dem was man so in Foren findet. Werde dies demnächst wohl genauer wissen und etwas eingrenzen können. Zumindest wohl für mich selbst.

SERVICELEISTUNGEN:

Im Regelfall werden 48h maximal für eine Antwort seitens der Lehrkörper veranschlagt. Dies soll angeblich unabhängig vom Wochentag sein (also egal ob das Wochenende dazwischen liegt oder nicht). Lehrkörper gab es zum Zeitpunkt des Fernstudientages 2011 wohl ca. 175, davon ca. 30 fest angestellt. Bei ungefähr 5000 Studenten hat jeder Lehrkörper dann knapp 30 Studenten zu betreuen. Serviceangebot erscheint mir realistisch. Zudem kann man wohl über das Online Tool auch mit Kommilitonen in Kontakt treten.

STUDIENHEFTE:

Die Studienhefte scheinen recht ordentlich zu sein, geniessen mittlerweile zumindest einen recht guten Ruf in den unterschiedlichen Foren (werde ich wohl auch demnächst am eigenen Leib erfahren). Jedes Studienheft hat im Durchschnitt ca. 80 Seiten. Pro Semester soll es wohl zwischen 16-20 Studienhefte zu bearbeiten geben, also worst case 1600 Seiten in 180 Tagen. Also 9 Seiten pro Tag bearbeiten (nicht nur lesen). Hört sich schaffbar an, wenn das Material vernünftig ist.

STUDIENINHALTE:

Generell kann ich die Website der WBH nur empfehlen. Auch sollte man sich das Studienhandbuch zuschicken lassen (kostenlos).

Für mich stellte sich die Frage, weshalb laut Studienhandbuch die gleichen Fächer im einen Studiengang anscheinend länger dauern, und in einem anderen bei augenscheinlich geichem Inhalt kürzer. Beispiel Mathematik für Informatiker 1: Dauer bei Informatik (B.Sc.) 2 Semester, Dauer bei Technische Informatik (B.Eng.) 1 Semester. Dies scheint 2 Gründe zu haben. Zum einen ist dies davon abhängig wann die WBH die Stdienhefte verchickt. Zum anderen ist der Inhalt der Fächer im Studienhandbuch verhältnismässig „high level“ angegeben. Man ist hier gut bedient wenn man sich die credit points (CP) vergleicht. Als Hinweis: Bei obigem Beispiel trifft nur ersteres zu, de die CPs des Faches bei beiden Studiengängen gleich sind.

WECHSEL DES STUDIENGANGES:

Dies ist bei der WBH meines Wissens ohne grössere Komplikationen möglich. Man sollte jedoch sehr bei der Anerkennung von bereits erbrachten Studiengängen aufpassen.

So kommt es beispielsweise selbst bei Studiengängen der WBH zu „augenscheinlichen Überschneidungen“. Während der Name der Vorlesung gleich ist, sollte man hier unbedingt genau (!) auf die komplette (!) inhaltliche Beschreibung und auf die Anzahl der Credit Points achten. So ist die Vorlesung „Datenbanken“ besipielsweise nicht gleichwertig zwischen IT (B.Sc.) und der Tech IT (B.Eng.), da bei ersterem noch weitere CPs hinzukommen (z.B. wegen Abhandlung von SQL, ...). Anders sieht es da bei der Elektro- und Informationstechnik (B.Eng.) und der Technsichen Informatik (B.Eng.) aus, hier sind di Inhalte bis zum Hauptstudium ziemlich deckungsgleich. Also wie gesagt, Wechsel ist möglich, bzgl. Der Anerkennung sollte man sich am besten bei der WBH selbst erkundigen. Sie scheinen meist ein offenes Ohr zu haben (man sollte ggf. anrufen ;))

KOSTEN:

Bei den Bachelor-Studiengängen sollte man im Regelfall und von ca. 12.000 € (!) ausgehen (bezogen auf einen Studiengang mit 210 CPs). Das sind ca. 290 € im Monat. Hinzu kommen meistens Reisekosten, Übernachtungskosten und Verpflegung für (freiwillige) Seminare, Klausurtermine etc., nicht inkludierte Studienmaterialien wie Drucker, Computer, Software ... Also sollte man hier sehr genau planen, ob man sich eine Fernstudium leisten kann bzw. wo man es absolvieren möchte. Bei mir war die Flexibilität der ausschlaggebende Faktor. Wenn man darauf nicht so viel Wert liegt, findet man deutlich günstigere Angebote.

Ansonsten gibt es bei der WBH in meines Erachtens recht regelmässigen Abständen Angebote, bei denen in der Regel zwischen 5-10% Ermässigung gegeben wird.

TESTSTUDIUM:

Es werden 4 wochen Probezeit gegeben, in der man kostenlos das volle Angebot nutzen kann. Es sei gesagt dass davon 2 Wochen vorgeschrieben sind und weitere 2 auf freiwilliger Basis gegeben wird. Sollte man aber auch nicht überbewerten, da dies bei der Konkurrenz ähnlich aussieht. Sollte man sich entschliessen weiterzumachen muss der Testmonat natürlich nachträglich gezahlt werden. Ich fürchte nur dass man nach 4 Wochen noch nicht richtig begriffen haben wird, worauf man sich da eingelassen hat :blink:

FAZIT:

Insgesamt scheint mir die WBH ein sehr ausgewogenes Angebot im Bereich Technik zu haben und für den verlangten Preis recht ordentliche Serviceleistungen anzubieten.

Ich habe mich jedenfalls vor kurzem eingeschrieben und wart nun auf meine Studienunterlagen. Ob es fachlich die richtige Wahl war (habe mich nach ewig langem hin und her für Technische Informatik (B.Eng.) entschieden, bin aber auch der reinen Informatik nicht abgeneigt) kann ich nicht sagen. Aber auch wenn sich dies im Verlauf des Studiums wahrscheinlich ändern wird, für den Moment gilt, probieren geht über studieren :)

DIE ENTSCHEIDUNG ZUM RICHTIGEN STUDIENGANG:

Hier leistet die WBH aktive Hilfe in Form von Infomaterialien, telefonischer (und bei Bedarf gllaube ich auch präsentieller) Studienberatung. Wichtigster Punkt ist wohl eher, was einem selbst am wichtigsten liegt. Ich habe die Entscheidung leztenendes rein nach Interessenslage gefällt, auch wenn der Bezug zur Arbeit das Studium mit Sicherheit um einiges erleichtern würde. Einziger Haken hierbei, mich interessiert sowohl Informatik (B.Sc.) als auch Technsiche Informatik (B.Eng.). Ich weiss dass mich Informatik interessiert und mich dann meine „Freizeit“ im beruflichen Alltag verfolgen würde, schön wenn dies einmal so herum wäre. Bei der Technischen Informatik gehe ich zwar auch davon aus dass es mich interessiert, da ich bisher jedoch auch so rein gar nichts damit zu tun hatte kann ich dies natürlich auch nicht genu wissen. Das was man hier und dort lesen kann reicht meiner Meinung nach nicht für eine Entscheidung aus. Ich habe mich dennoch für die Technische Informatik entschieden, auch wenn mein Bezug zur Arbeit hierbei gegen Null strebt. Also probieren, wenn es mir nicht gefällt wechsele ich eben. Man verliert im schlimmsten Fall etwas Zeit, aber wie die alten Lateiner sagen, non scolae sed vitae discimus (nicht für die Schule, für das Leben lernen wir). Wichtig ist auf jeden Fall, dass das Interesse da ist. Ich habe bisher 2 IT-Zertifikate in Systemadministration im Selbststudium und (Teil-)Fernstudium gemacht und hatte davor auch keinerlei Ahnung davon, hat trotzdem gut geklappt. Ich musste zwar viel tun, was nach der Arbeit nicht immer leicht viel, insgesamt gesehen war es aber möglich, weil es mich interessiert hat. Ich kann zumindest soviel aus Erfahrung sagen und jedem Fernstudien-Interessierten nur raten, macht das was euch gefällt. Wenn das Interesse da ist, wird man es gut machen. Es wird so oder so Höhen und Tiefen geben, da sollte zumindest das Grundkonzept stimmen. Und schon wieder Latein, wird mir sicher helfen beim Ingenieur :lol: , In dubio pro reo (Im Zweifel für den Angeklagten), in meinem Fall die Techische Informatik. PS: In diesem Kontext noch einmal vielen Dank an alle im FOrum, die mich in dieser Auffassung noch einmal bestätigt haben.

Hoffe die oben aufgelisteten Punkte helfen dem einen oder anderen bei der Entscheidung, die aber letztlich jeder für sich selbst treffen muss. Wie es mir mit meiner Entschiedung ergeht könnt Ihr dann ab dem 01.09.2011 in meinem Blog lesen (in Zukunft dann wahrscheinlich etwas knapper ;).

Gruss

Jester

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