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Krisu

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Beiträge von Krisu

  1. Ich verfolge diese Diskussion nun schon seit einigen Tagen und möchte nur kurz meine Erfahrung bzw. Meinung zu dem Thema einbringen.

    Vorweg - als ich "Bachelor und Meister gleichwertig" gelesen habe, hatte ich mich sehr über diese Regelung geärgert, bei genauerer Betrachtung aber ist das völlig unnötig :confused:

    Bei uns im Betrieb z.B. (Internationales Unternehmen mit 5000MA, 500 in unserer Niederlassung welche ich als Referenz heranziehe) haben ca. 75% der MA in der Produktion eine Meisterausbildung, nur 6 oder 7 einen Meisterjob. Der Rest ist als Facharbeiter beschäftigt. Viele wechseln auch in die Konstruktion. Akademiker gibt es hingegen nur ein 11, welche fast alle in leitenden Positionen sind.

    Bekommt ein Meister einen Meisterjob, ist das meistens das Ende seiner Karriere, die Akademiker hingegen durchlaufen viele Position im Konzern.

    Möchte ein Meister hingegen auch "mehr", muss er die Schiene über die Technikerlaufbahn gehen (was natürlich auch vorkommt). D.h. er gibt seinen Meisterjob und Personalverantwortung auf, und wird als Techniker eine Spezialistenlaufbahn einschlagen welche für viele höher angesehen wird.

    Interessant ist auch die Verteilung in unserm Büro: 1xUni Absolvent, 1xFH, 2xHTL Ing., 2xMeister, 2xTechniker, 1xLehrabschluss und jeder hat sein eigenes Aufgabengebiet. Klar werden die Projektleitungen eher den Akademikern oder HTLern zugeteilt und auch die Form der Aufbereitung zu einzelnen Themen bzw. Projekten hat einen anderen Charakter, aber vom Fachwissen ist jeder Spezialist in seinem Bereich - unabhängig vom Abschluss. Auch einen Geschäftspartner interessiert nicht der Abschluss sondern das Ergebnis der Arbeit und das kann bei allen gut sein. Der Kollege mit dem Lehrabschluss hat bedeutend weniger Ausbildungsjahre als seine Kollegen, trotzdem hat er sich mit der Materie bzw. seinem Aufgabengebiet beschäftigt und ist hier absoluter Spezialist. Klar gibt es Defizite in Englisch und so, aber das habe ich auch nicht auf der HFH gelernt...

    Was hat das Ganze nun mit dem ursprünglichen Thema zu tun?

    Die Ausbildung muss doch gemacht werden um seine Fach- und Methodenkompetenz bzw. diverse andere Skills zu erweitern, welche für den beruflichen als auch für den privaten Alltag benötigt werden. Alles Andere ist Zeitverschwendung oder Liebhaberei.

    D.h. der Titel ist völlig egal wenn das Ergebnis der Arbeit passt.

    Klar ist es ärgerlich wenn der Meister aufgewertet oder der Bachelor abgewertet wird (Ansichtssache), aber im Endeffekt muss jeder Bewerber sich bei den Personalern verkaufen und wenn die Bachelor um vieles besser sind, dürfte das auch kein Problem sein.

    Habt ihr z.B. noch nie gesehen das Topverkäufer Managementposten belegen, ehemalige Sportler Motivationstrainer werden und ehemalige Politiker in Aufsichtsräten oder dgl. sitzen? Auch hier gibt es genügend Beispiele welche nicht mehr als eine erste Berufsausbildung absolviert haben. Auch G. Jauch und Stefan Raab (um nur 2 Beispiele zu nennen) haben ihr Studium abgebrochen und verdienen vermutlich mehr als die Meisten hier, obwohl es für diese Stellen vermutlich auch Akademiker gegeben hätte - aber sie waren halt besser...

    Fazit: Der Hochschulabschluss ist nur ein Papier und die Zeiten der "Besserstellung" solcher Absolventen sind vorbei. Jeder hat die Möglichkeit aus seinem Abschluss das Beste zu machen, und wenn jemand gut ist gelingt ihm das auch - alle Anderen haben es nicht verdient, egal ob mit Meister, Bachelor oder sonst was.

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