Hallo zusammen,
ich stelle euch zuerst einmal eine kurze Vita von mir auf und erhoffe mir dann ein paar Meinungen zu meiner Möglichkeiten der Weiterentwicklung:
- 2007: Realschulabschluss
- 2007-2009: Verschiedene bezahlte Praktika zur Berufswahlfindung (ich wollte mich erstmal orientieren): Sozialer Bereich, Gastronomie, Wirtschaft, Bank
- 2009 - Mitte 2010: Umzug in anderes Bundesland (300 km von der Heimat weg) und Einstiegsqualifizierungspraktikum als Bürokauffrau
- 2010 - 2013: Ausbildung zur Bürokauffrau (als Jahrgangsbeste abgeschlossen und Stipendium für eine Weiterbildung erhalten)
- 2013 - Anfang 2014: Kaufmännische Angestellte (in dem vorherigen Ausbildungsbetrieb)
- Anfang 2014 - Ende 2016: Mitaufbau eines Startups (als Angestellte) und Hauptaufgaben im Bereich Finance
- 01.01.2017 - 31.12.2018: Tätigkeit als Controller (2 Jahre, keine Vertragsverlängerung mehr wg. Stellenabbau) --> mein Sohn ist Ende 2017 geboren und ich habe während der Elternzeit (solange meine Anstellung noch lief) im Home Office jeweils 15 Stunden die Woche gearbeitet.
Zwischenzeitliche Weiterbildungen:
2014: Kurs "Datenschutzbeauftragter IHK" (Zertifikatslehrgang)
2015-2018: Weiterbildung zur Betriebswirtin mit Vertiefung Management (im Fernlehrgang, die Projektarbeit habe ich nach der Geburt meines Sohnes geschrieben), auch mit 1,1 abgeschlossen. Das war für mich dann auch endlich der Erhalt der Hochschulzugangsberechtigung. Mein Traum war es immer den Master zu erlangen.
Das heißt, dass mein derzeitig höchster Abschluss der des Betriebswirts (Management) ist und eben zusätzlich meine Berufserfahrung (8 bis 9 Jahre inkl. Ausbildung). Ich war seit Beginn der Praktika nur einmal einen Monat wegen des Umzugs "arbeitslos". Mein Vertrag bei meinem AG wurde nicht verlängert, da dort derzeit Stellenabbau herrscht, nach dem ersten Jahr wurde er in der Elternzeit verlängert (das ich Mutter bin war für die nie ein Thema, ich hatte da sehr viel Glück). Ich habe dort derzeit im Finance-Bereich noch einen Mini-Job. Mein Sohn geht schon länger in die Kita (er ist jetzt 19 Monate alt) und ich könnte rein theoretisch auch wieder mit mindestens 30 Stunden/Woche arbeiten gehen, ohne nebenbei zu studieren.
Mein eigentlicher Plan war der folgende (bis zur gescheiterten Vertragsverlängerung):
Ab November 2020: 20 Stunden die Woche (im Home Office) arbeiten und 10-15 Stunden die Woche den Bachelor im Bereich Finance in Teilzeit im Fernstudium zu absolvieren und anschließend ebenfalls den Masterabschluss so zu erreichen. Das wäre mit meinem alten AG eine super Sache gewesen, wegen der Möglichkeit des permanenten Home-Office.
Nun noch der kurze Hinweis, dass ich Alleinerziehend bin, aber der Vater seinen Unterhalt voll zahlt und sich um den kleinen Mann kümmert. Auch so habe ich sehr viel Unterstützung. Ich hab auch einen neuen Partner, der mich unterstützt wo er kann.
Nun habe ich mich mit der Studienberatung einer Fernhochschule in Verbindung gesetzt und mich auch vom naheliegenden Studierendenwerk beraten lassen. Diese machten mich jeweils darauf aufmerksam, dass ich meine Studienpläne auch in Vollzeit umsetzen könnte, da ich in jedem Fall noch BAföG erhalten würde (ich bin jetzt 29) und dies auch in einem Fernstudium bekommen würde. Ich würde, als Mutter, ein Fernstudium in Vollzeit aufgrund der Flexibilität der Lernzeiten vorziehen und ich habe ja bereits Erfahrung mit Fernlehrgängen und weiß, dass ich die entsprechende Disziplin habe mich daran zu setzen. Den Betriebswirt habe ich ja neben dem 40 h Job noch gemacht.
Nun bin ich hin und hergerissen zwischen den Varianten und wollte gerne ein paar Meinungen hören:
Möglichkeit 1: Bachelor (2 Jahre wegen diverser Anerkennungen von Kursen) und Master in Vollzeit im Fernstudium absolvieren und die Möglichkeit des BAföG in Anspruch nehmen, recht flexibel agieren können und die Elternzeit/Kindererziehung damit sinnvoller nutzen. Nach maximal 4,5 Jahren wäre ich fertig, dann wäre ich 33 und könnte wieder voll ins Berufsleben einsteigen, da mein Sohn dann auch schon älter und selbständiger ist. Bonus: Ich hätte mehr Zeit mit meinem Sohn.
Möglichkeit 2: Teilzeitjob 20 h im Finance-Bereich finden (schwer, weil viele Stellen im Controlling nur Vollzeit besetzt werden) und den vorherigen Plan umsetzen. Dauer Bachelor ca. 4 Jahre und Master 3 Jahre. Also mit viel Glück wäre ich dann mit 36 fertig.
Bei beiden Möglichkeiten hab ich finanziell keinen besonders großen Unterschied, da ich den Höchstsatz vom BAföG erhalten würde.
Meine Bedenken sind, dass ich mit 33, trotz schon vorhandener Berufserfahrung im Finance-Bereich und einem abgeschlossenen Master in ebenfalls diesem Bereich als Mutter trotzdem schlechte Chancen haben werde eine Anstellung zu finden. Andererseits ist eine Doppelbelastung mit Kind über so viele Jahre auch heftig und da habe ich Angst, dass keiner der Bereiche auf seine vollen Kosten kommt und ich überall nur "rumwirble".
Ich hoffe, dass ich hier vielleicht verschiedene Argumente als Entscheidungshilfe bekomme. Ein Master-Abschluss war immer mein Traum und nun muss ich den richtigen Weg dahin finden.
Ich danke euch für eure Meinungen.
Viele Grüße
NicHer