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neverlanded

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Beiträge von neverlanded

  1. Update: 

     

    Mahlzeit ihr lieben, 

     

    inzwischen fühle ich mich mal so weit, ein Update zu geben: 

     

    Ich hätte mir gewünscht, dass ich das Fernstudium zum Zeitpunkt des original Posts abgebrochen hätte. Hätte ich die Ausbildung gemacht, hätte ich jetzt einen festen Beruf bestenfalls mit Tarifvertrag. Jetzt hänge ich mich von einem Callcenter zum Nächsten. 

    Das Fernabitur habe ich erst vor einem Jahr so richtig begonnen, gleich wenn ich es seit jeher schon zahle. Meine Regelstudienzeit ist abgelaufen und ich stehe vor der Aufgabe, das Fernabitur vor Ende der kostenlosen Verlängerung der ILS abzuschließen. 

     

    Der Stand der Dinge ist folgender, dass ich statistisch betrachtet eine Esa pro Woche einsende. 

     

    Im Grunde ist das zeitlich also noch zu schaffen, aber ich habe noch immer unsichere Einnahmequellen. Bei meinem letzten Arbeitgeber bin ich allerdings bereits seit über einem Jahr und es sieht gut aus, was meine finanzielle Stabilität angeht. Immerhin arbeite ich seit über einem Jahr sozialversicherungspflichtig in Teilzeit im 20h/Woche Modell und lerne von Montags bis Samstags jeweils fünf Stunden am Tag. Sollte ich meinen Job verlieren, habe ich inzwischen ein kleines, finanzielles Polster ansparen können und habe auch Zugang zu Arbeitslosengeld I, falls alle Stricke reißen. 

     

    Wenn ich damals das Ding mit der Ausbildung durchgezogen hätte, dann würde ich jetzt über einen soliden Plan B verfügen. Jetzt gibt es für mich quasi nur noch die Richtung nach vorne oder das Totalversagen. 

     

    Ich konnte bisher viel Interesse für den Schulstoff entwickeln und habe vor Chemie zu studieren, wenn mir die Oberstufenmathematik keine all zu großen Schwierigkeiten bereiten wird. Denn sie ist ja die Grundlage für die höhere Mathematik im Studium. 

     

    Selbst wenn ich das Abitur schaffe, kann ich mich danach im Studium wieder von Job zu Job hangeln. 

     

    Das Resumé, dass ich hieraus ziehe, ist, dass ich besser auf euch hätte hören sollen. 

     

    Ich hänge mich aktuell so sehr in die Schule rein, wie es geht. Dennoch bereitet es mir Schwierigkeiten, den Stoff über die ILS vermittelt zu bekommen: Bevor z.B. der Strahlensatz erklärt wird, muss man ihn bereits bei Extremwertproblemen anwenden können. (Als Nebenbedingung erkennen und damit auch schon verstehen können). Gleichzeitig wird aber auch der erste Strahlensatz mit dem zweiten verwechselt (!!!), sodass man später, wenn es dann in einem weiteren Studienheft um Strahlensätze geht, von den Definitionen der total verwirrt ist und erstmal ewig in den eigenen Unterlagen blättert.  Wenn hieraus eine Frage resultiert, die dass Internet adhoc nicht beantworten kann, dann werde ich erstmal Stunden bzw. Tage verlieren, um auf die Antwort eines Fernlehrers zu einer Fachfrage zu hoffen, die bestenfalls eine Annäherung zur Antwort darstellt und weitere eigene Recherchen erfordert. Sicherlich war das Thema jetzt nicht soo komplex, dass sich das so in die Länge zieht. Bei Fachfragen zur kubischen Ausdehnung in Physik allerdings war das tatsächlich der Fall. Gibt noch viele andere solcher Geschichten, die mir grade das Leben hinsichtlich meines Fernstudiums zu schaffen machen. 

     

    Ich sehe der Sache jedoch mit Optimismus entgegen und bin gespannt auf die nächsten Jahre!

  2. Am 31.7.2019 um 09:26 , thb schrieb:

    Auch darfst du Hobby mit Beruf nicht verwechseln. Privat Foto-Sessions zu halten ist sicher interessanter, als am Tag 50 Bewerbungs- und Passfotos vor einer trostlosen Leinwand zu schießen. Und irgendwann hat man dann auch auf Hochzeiten und Taufen einmal alles durch ...

     

    Adaptiv sein bei Klienten

    Ich danke dir erstmal für den Hinweis. Tatsächlich hab ich in der deutschen Pop in Frankfurt mit einigen Menschen gesprochen, die kreative Berufungen haben. Ich selbst habe auch schon für Klienten gearbeitet und weiß: Client is King. Man ist "lediglich" das "Utensil" des Kunden, um die gewünschte Vision umzusetzen. D.h. man muss viele Stile beherrschen und dennoch durch seine Arbeit hervorstechen. Der eigene Sinn für Ästhetik bringt einen zwar voran, aber wenn der Kunde es anders will, dann will er es anders! :D

     

    Klassisches Studio

    Die Ausbildungsplätze die ich gefunden habe sind keine Laufstudios, sondern entweder Redaktionen oder künstlerische / werbe Studios. Dennoch würde ich ein klassisches Studio auch spannend finden. Passfotos sind in der Tat nicht schwer abzufertigen, dafür geht es aber auch sehr schnell. Eigentlich ist das eine entspannte Abwechslung gegenüber meinen Projekten, die Monate Planung beanspruchen und oft auch etwas Budget. Ich habe aktuell allerdings Schwierigkeiten eine gute Bewerbung zu schreiben. Falls hier jemand ist der mir damit helfen kann, wäre ich sehr dankbar!

     

    Hochzeiten / Öde Backdrops

    Ich finde das Fotografieren von Hochzeiten sehr stressig, aber eine große Verantwortung! Im besten Fall heiratet man nämlich nur ein mal :) Tatsächlich kann man bei Hochzeiten eine Menge Geld an nur einem Wochenende verdienen. Wenn man dann auch noch dramaturgisch und cinematographisch versiert ist und noch ein hochqualitatives Video ablegt, hat man echt gute Chancen sich da einen Namen zu machen. Die Abwechslung bei Hochzeiten hast du halt eben bei verschiedenen Locations und unterschiedlichen Vorstellungen der Kunden. Klar, so gewisse Dinge sind da immer Routine. Ich habe schon Fotografen gesehen, die bei einer Hochzeit nur ihr Handy mitbringen und trotzdem international gefragt sind. Allerdings sollte es schwer sein gegen solche Individuen zu konkurrieren. Die kennen ihr täglich Brot sehr gut.

     

    Am 30.7.2019 um 23:18 , NixKlappt schrieb:

    Du brauchst diesen Abschluss nicht, um beruflich glücklich zu werden. Klingt eher so als würdest du dich dazu zwingen (deinen Eltern zuliebe, Druck der Gesellschaft, Ego?).

     

    Zwing dich nicht

    Ehrlich gesagt habe ich mich tatsächlich früher gezwungen das Fernabi anzufangen. Allerdings hat es bei mir vor zwei Monaten Klick gemacht. Ich habe 6 von 209 Klausuren und vier davon habe ich im Juni und Juli 2019 abgelegt. Das ist zwar immer noch zu wenig, ich hatte aber auch viel wegen dem Job zu tun (Einarbeitung, viele Überstunden)

     

    Am 30.7.2019 um 23:18 , NixKlappt schrieb:

    Aber wenn jahrelange Lücken und wilde Jobberei im Lebenslauf stehen, ist das abschreckend für Arbeitgeber.

     

    Das ist in der Tat etwas, das mir Angst bereitet. Mein Lebenslauf ist eine Ansammlung von Fehlschlägen.

     

    Am 31.7.2019 um 00:58 , Aramon schrieb:

    Mit einer soliden Ausbildung qualifizierst du dich für den Arbeitsmarkt und verdienst Geld. Noch bist du jung, nutze die Chance. Nach deiner Ausbildung kannst du dich immer noch weiterbilden und dein Abi nachholen. Gerade im Handwerk werden massiv Leute gesucht und auch mit einer Ausbildung kannst du gut Geld verdienen. 

     

    Es geht mir primär nicht darum so viel Geld wie nur möglich zu machen, sondern darum so viel Geld zu machen, dass ich nach z.b. nach der Ausbildung erstmal 1-2 Jahre das Abi fertig mache und dann während des Studiums das jobben kann, worin ich ausgebildet worden bin. Die Idee ist: Wenn ich möglichst vieles aus meinem Privatleben in das Arbeitsleben verlagern kann (Damit meine ich z.b. Interessen) dann bleibt mehr Zeit für Studium, Schule usw. 

     

    Am 31.7.2019 um 20:19 , Muddlehead schrieb:

    Ich finde unsere Gesellschaft bietet enorm viele Möglichkeiten sich zu entfalten, kann aber nicht jede Facette abdecken.

     

    Ich finde für Spätzünder ist nicht wirklich Platz in dieser Gesellschaft.

     

    vor 13 Stunden, NixKlappt schrieb:

    . Viele Berufe können interessant sein, wenn man sich darauf einlässt. Es gibt nicht nur die Berufe, die man sieht (Arzt, Lehrer, Polizist etc), sondern viele Berufe, die man erst durch das Arbeiten kennen lernt und in die man reinwächst.

     

    vor 13 Stunden, NixKlappt schrieb:

    Es gehört zum Erwachsenwerden dazu, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. In Deutschland hat man enorm viele Möglichkeiten, was aus seinem Leben zu machen, zu jederzeit. 

     

    Das ist wahr. Aber die Möglichkeit die ich mir wünsche, nämlich eine dritte Chance, wird mir sehr schwer gemacht.

     

    vor 11 Stunden, Aramon schrieb:

    Du hast uns um unsere Meinung gebeten und hast nun viele Antworten erhalten. Deshalb musst du dich aber nicht unter Druck gesetzt fühlen. Am Ende ist es dein Leben und deine Entscheidungen die du für dich treffen musst. Nimm die Antworten einfach als neue Denkanstöße auf und überlege für dich, was du im Leben erreichen möchtest.

     

    Das werde ich, danke. Ich habe über das Wochenende viel zu tun. Falls jemand von euch noch Anreize hat oder Vorschläge, würde ich mich drüber freuen.

    Das Telekolleg hab ich mir noch nicht richtig angeschaut, das werde ich die Tage auch noch einmal aufgreifen, ich muss aktuell erstmal ein paar Bewerbungen hinter mich bringen, um wenigstens irgendwas zu haben und nicht ohne Geld da zu stehen. 

  3. Hallo liebe Fernstudium Community,

    ich danke euch erstmal für die neuen Anreize.

     

    Ich muss das mal alles verdauen was ihr so geschrieben habt. Ich fühle mich aktuell sehr unter Druck gesetzt.

    Das klingt alles so als würde die Gesellschaft von mir erwarten, einfach nur zu funktionieren - ob ich dabei jede Sekunde verabscheue oder nicht.

     

    Wir reden morgen!

     

    Viele Grüße

  4. vor 5 Stunden, ExReWe87 schrieb:

    Meiner Meinung nach solltest du das Fernabi abbrechen, da die Kosten nicht tragbar sind und kein Fortschritt vorhanden ist. Mit einer dualen Ausbildung und evtl. weiterführenden Angeboten der Berufsschule kannst du ggfs dein Fachabitur oder Abitur kostengünstiger nachholen.

     

    Harte Worte, du hast irgendwo recht. Aber ich möchte das Fernabi nicht einfach so schmeißen. Nicht zum dritten mal in Folge. It's do or die trying. 

     

    vor 4 Stunden, thb schrieb:

    Das Telekolleg ist dir bekannt?

     

    Bis jetzt jedenfalls nicht. Ich lese mich da mal ein. Danke für den Link :)

     

    vor 1 Stunde, Markus Jung schrieb:

    Ich würde dir auch empfehlen, zunächst eine solide Grundlage zu schaffen und eine Ausbildung zu machen.

     

    Selbst wenn du jetzt das Fernabi weiter machst, wird es noch eine Weile dauern, bis du damit fertig bist. Dann das Psychologie-Studium, was anspruchsvoll ist und etliche Jahre dauern wird. 

     

    Was für einen Abschluss bringst du denn jetzt mit?

     

    Also wenn das mit der Ausbildung beim Fotografen klappt und du da Lust drauf hast, finde ich das eine interessante Option. Wenn du dich da richtig rein hängst und nebenbei auch noch Aufträge als Freiberufler annimmst (sofern möglich), kannst du dir da finanziell eine solide Grundlage schaffen und auch im Lebenslauf macht sich das für später gut, wenn da mal etwas rein kommt, was du konstant und mit einem Abschluss gemacht hast. Und du könntest auch schauen, in welchen Bereichen wie Fotobearbeitung oder vielleicht ja auch etwas Grafikdesign du dich nebenher noch weiterbilden kannst. Ich glaube, damit hast du erstmal ganz gut zu tun.

     

    Solide Grundlage schaffen durch Ausbildung

    Ich rede ja hier mit dem Experten in Sachen Fernstudium: Wäre es verkehrt, das Fernabi neben der Ausbildung weiterzuführen? Da ich nicht mehr Zuhause wohne und angenommen ich würde eine Ausbildung machen - ich hätte Anspruch auf Bafög und würde sogar höchstwahrscheinlich vollen Anspruch haben. Das würde reichen um die Schule und meine Fixkosten zu stemmen. Nur denkst du ich würde es von der Belastung her schaffen?

     

    Welchen Abschluss ich habe

    Ich habe einen Hauptschulabschluss von dem Weidig Gymnasium erhalten, nachdem ich die 9. Klasse G8 geschafft habe. Ist nur ein Papier auf dem steht, dass dieses Schreiben mit einem Hauptschulabschluss gleichzusetzen ist.

     

    Ausbildung zum Fotografen

    Ich arbeite in meiner Freizeit bereits jetzt schon an meinem Portfolio. Ich denke in der Ausbildung wird das auch thematisiert. Meine eigene Website ist auch in Arbeit und ich habe mir viele Tipps von diversen Dozenten aus dem Thema geben lassen. Die Kreativität und die Fotografie an sich hat mir Schlussendlich auch über die schwere Zeit geholfen, die ich damals hatte. Ich habe hierbei wirklich nur Angst, keine Zeit fürs Fernabi zu haben. Ich weiß nämlich mit wie viel Arbeit meine eigenen Projekte verbunden sind. 

     

    Ich habe mich auch jetzt mal dafür entschlossen, eine Arbeitsprobe hier zu lassen. Vielleicht ist jemand hier, der ein gutes Bild über die Fotografie Ausbildung hat und mir sagen kann, ob ich wenigstens richtig mit der Vermutung liege, dass ich etwas Entlastung mit einer Ausbildung habe, die meinen Interessen entspricht.

     

     

    Danke euch allen für die aktive Mithilfe und einen schönen Abend!

    DSCF7886.jpg

  5. Moin liebe Community!

     

    vor 18 Stunden, NixKlappt schrieb:

    Welche Ausbildungen werden denn in deiner Umgebung angeboten? Für dieses Jahr bist du leider zu spät [...] Lern vielleicht erst mal was "Solides". Ich habe mehrere Kollegen, die nebenberuflich fotografieren und sich mit ihrem "Brotjob" die ganze Erstausrüstung finanzieren. [...]

    Bei technischen Ausbildungen kann man das Fachabi direkt bei der Berufsschule machen, man hat dann ein paar Stunden mehr Unterricht als die anderen. [...]

     

    An sich finde ich deine Ansicht vernünftig. 

     

    Für dieses Jahr bist du leider zu spät

    Stimmt so nicht ganz, es sind immer noch freie Stellen verfügbar und meine Freundin hat letztes Jahr im ähnlichen Zeitrahmen etwas gefunden. Bzw. hatte sie kurz vor Ausbildungsbeginn dann auch tatsächlich jemand genommen, zu dem sie auch wollte. 

     

    Mach erstmal was solides

    Das Ding ist für mich, ohne überheblich klingen zu wollen, dass ich viel übers Fotografieren weiß, weil ich selber auch schon Workshops gegeben habe. Ich war auch schon in der deutschen POP Akademie zum schnuppern. War in der SAE Universität in Frankfurt und hab mir die Bachelor of Arts (Photography) Studiengänge angeschaut. Hab mich viel mit den Dozenten unterhalten. Hab ihnen mein Instagram und auch meine Arbeiten gezeigt und gutes Feedback erhalten. Ich hatte auch schon den ein oder anderen kleinen Auftrag von Pärchen. 

    Kurz gesagt: Ich denke die Ausbildung würde entspannt werden und mir auch etwas mehr Raum fürs Fernabi lassen, da ich vieles schon weiß. Selbst wenn ich etwas nicht weiß, dann geht es um ein Theme über das ich mich in meiner Freizeit sowieso informiere. 

     

    Mein Abiturfortschritt

    Ich habe grade mal 6 von 209 Heften, aber ich habe bereits über 1200€ an die ILS gezahlt, im Text oben habe ich bereits beschrieben, wie es dazu gekommen ist :)

     

    vor 17 Stunden, SirAdrianFish schrieb:

    Du bist voll berufstätig und bekommst noch Kindergeld? Wie machst du das?

     

    Ich habe nirgendwo erwähnt, dass ich voll berufstätig wäre. Mein erster Job war wie gesagt in geringfügiger Beschäftigung. Der Job bei dem ich letzte Woche entlassen wurde, war eine Teilzeit stelle. :) 

  6. Hi zusammen,

    eure schnelle Antwort ist echt freundlich, danke!

     

    Zitat

    Schon mal überlegt, eine Ausbildung zu machen? Man [...]

     

    Lustig, dass du es erwähnst - ich bewerbe mich soeben für eine Ausbildung als Fotograf in München. Ich hoffe es kommt dabei was raus. Wird aber Kosten mit sich bringen, ich wohne 50km von München entfernt und müsste jeden Tag 14km zum nächstliegendem Bahnhof um von Dort nach München zu kommen. Ich glaube die Jahreskarte kostet 400€. Der Aufwand für eine Fotografie Ausbildung ist es ehrlich gesagt absolut wert! :D Ich bin ambitionierter Hobbyfotograf und habe auch schon mal ein Seminar gehalten. Die einzige Angst die ich bei einer Vollzeit Ausbildung habe ist, dass Anfahrtswege, der Ausbildungsaufwand und die eigene Wohnung keine Zeit mehr für die Fernschule lassen 😕 mal sehen was bei den Bewerbungen dort rauskommt, ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden :) 

     

    Zitat

    Vielleicht kannst du Bafög bekommen? [...]

     

    Danke dir erstmal für den Vorschlag, die Anforderungsrichtlinien für Schüler Bafög beim Fernstudium ist leider auf die letzten 12 Monate des Fernlehrgangs beschränkt und setzt sechsmonatiges Vollzeit engagement voraus, welches die Schule meines Wissens bestätigen muss. Wäre super nice, wenn Schüler Bafög für den ganzen Lehrgang gewährt werden würde. Bleibt leider aber nur ein süßer Traum :( 

     

    Ich glaube ich hätte Bafög Anspruch, wenn ich eine Ausbildung machen würde. Damit würde ich zusätzlich zu der Ausbildung noch Schüler Bafög erhalten. Nur hoffe ich, dass eine Vollzeit Beschäftigung halt wirklich Platz fürs Abitur lässt. Meiner Ansicht nach würde ich das Abitur nicht einfach mal so "nebenbei" hinkriegen, es braucht schon eine Menge Hingabe. Der Stoff macht dafür aber auch Spaß :)

     

  7. Hallo liebe Fernstudium Community!

     

    Ich mache mein Fernstudium bereits seit 2 Jahren. Ich weiß gar nicht recht wie ich mein Problem schildern soll, entschuldige mich also im Voraus dafür nicht auf den Punkt zu kommen :)

     

    Also. Ich bin 22 Jahre alt und genoss den gymnasialen Schulweg, G8, also bis zur 12. Klasse wärs eigentlich gegangen. Vater hatte Herzinfarkt, ich eine Drogensucht. Naja, also hab ich die 9. Klasse zwei mal wiederholt und dann letztlich abgebrochen und war erst einmal in der Psychiatrie.

     

    Die Jahre danach waren sehr dunkel und ohne irgendwelche Perspektive. Ich habe einfach nur so vor mich hin gelebt. Ich denke nicht gerne daran.

     

    Ich fing an auf geringfügiger Basis zu arbeiten, sparte ein wenig Geld und entschloss mich letztlich das Fernabitur anzufangen. Aufgrund mangelnder Gehirnmasse ist es nämlich nicht gescheitert :D Ich hab mir einen Laptop gekauft und bekomme bei dem Institut für Lernsysteme (ILS) einen kleinen monatlichen Rabatt, ich zahle also "nur" 119€ im Monat. (anstelle der 130€)

     

    So ging es dann, dass ich die Schule dennoch vernachlässigt habe. Es macht mich wütend, der Stoff geht total klar, aber die Schichtarbeit macht mich immer total fertig. Ich habe starken finanziellen Druck. Mein Vater ist aufgrund seines Gesundheitszustandes in Frührente gegangen (er bekommt 200€ Rente + 100€ Pflege, da er ein Pflegefall und Schwerbehindert ist und meine Mutter als Pflegeperson eingetragen, da er nicht möchte dass sich jemand fremdes um Ihn kümmert).

     

    Meine Mutter arbeitet als Putzhilfe im Kindergarten und verdient ca. 700€ netto. Meine Eltern haben sich noch um meine 16 jährige Schwester zu kümmern und haben selbst auch Lebenserhaltungskosten. Ich bekomme von ihnen also keine finanzielle Unterstützung. 

     

    Allerdings bekomme ich aktuell noch Kindergeld - wenigstens etwas. 

     

    Ich selbst wohne nicht bei meinen Eltern, sondern 500km weiter weg in Bayern. Meine Freundin macht hier ihre Ausbildung. Ich zahle hier Miete und übernehme einen Teil der Fixkosten + Lebensmittel. Das läuft für mich auf ca. 380€ im Monat inklusive Lehrgangskosten hinaus. 

     

    Also gut: Ich habe mich in den letzten Monaten wirklich zusammen genommen und nichts anderes gemacht außer gearbeitet und für die Schule gelernt. Meine Lieblingsfächer sind Chemie und Mathe. 

     

    Ich habe zu Beginn des Lehrgangs als Interviewer für die Marktforschung im Homeoffice gearbeitet. Das Home Office gab mir die Möglichkeit Zeit zu sparen (kein Arbeitsweg etc.) Doch von der Belastung her schaffe ich es nicht finanziellen Druck und schulischen Druck gleichzeitig zu stemmen. Es geht einfach nicht. Entweder ich häng mich in die Arbeit rein, oder eben in die Schule.

     

    Im Dezember 2018 wurde ich gekündigt, hat 4 Monate gedauert bis ich was neues gefunden habe. Hier im Dorf ist der Arbeitsmarkt sowie die öffentlichen Verkehrsnetze sehr eingeschränkt. Das waren harte Zeiten.

     

    Ich hab letztlich wieder was im Homeoffice gefunden. Kundenberater im Outbound (Verkauf) - hab ich voll reingehängt im Job. Überstunden gemacht, in der Schulung sehr aktiv mitgewirkt, nach der Schicht meine Arbeitsweise und Gesprächseinstiege optimiert. Dieser Job war meine Sanctuary um alles im Leben zu erreichen, dementsprechend hab ich auch alles gegeben. 

     

    Die letzten beiden Monate haben hervorragend geklappt, da war es mir möglich beides auszubalancieren. Ich habe fünf Stunden am Tag gearbeitet, und 4-5 Stunden am Tag Schule gemacht. Hat mir sehr gut getan. Ich hatte einfach viel Motivation das jetzt alles durchzuziehen. Nun ja, ich wurde dann letze Woche wieder mal gekündigt, weil "das Team plötzlich eingeschränkte finanzielle Mittel aufgrund von hohen Krankheitsquoten hat." Ich habe grade mal 2 Monate dort gearbeitet.

     

    Jetzt stehe ich wieder ohne Job da. Ich hatte mich so schön reingehängt. Ich hasse es einfach. Ich "hangel" mich von einem Job zum nächsten, was übrigens endlos viel Kraft und Ausdauer kostet. Job suchen, über Wochen Bewerbungen schreiben, ich musste sogar für den letzen Job ein wenig das Zimmer umbauen und Trennwände ziehen. Dann muss ich mich anstrengen damit ich den Job auch behalte, obwohl ich letztlich dennoch gekündigt werde. Ich hatte gedacht, dass ich jetzt einen zuverlässigen Lifestyle habe. Falsch gedacht. 

     

    Ich habe es satt alle paar Monate vor großen Existenzängsten zu stehen. Meine Freundin hilft wo sie kann. Ich fühle mich total bescheiden. Mein entfachter Antrieb und Motivation ist sehr angeknackst. Ich will nichts anderes als mein Abitur abzufertigen. Ich möchte was studieren und der Gesellschaft einen wesentlichen Beitrag leisten. Vielleicht Gründe ich ein Suchtzentrum und studiere vorher Psychologie. Das geht jedoch nicht ohne gescheite Bildung. Ich habe es auch satt, dass alle die meinen struggle sehen mich abwertend anschauen und nichts von mir halten.

     

    Habt ihr vielleicht eine Idee, wie ich an Geld komme, um mich dem Fernstudium gänzlich zu dedizieren?  Wenn ich doch nur damals nicht die Schule vernachlässigt hätte. Wenn das hier jemand liest, der überlegt die Schule zu vernachlässigen: Du wirst es bereuen, du wirst dir wünschen du könntest die Zeit zurückdrehen um deinem Vergangenheits-Ich eine zu pfeffern und an den Schreibtisch zu fesseln, glaub mir.. :D

     

    Ich danke euch allen dafür, dass ihr so weit gelesen habt und freue mich auf eure Anreize :)

     

     

     

     

     

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