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Sam_Hall

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Blogbeiträge von Sam_Hall

  1. Sam_Hall
    Hier also mein zweiter "Semesterstatusbericht" aus meinem VAWi-Studium.
    Gestern waren für mich die beiden letzten Klausuren, daher halte ich den Zeitpunkt für geeignet, bevor der "Alzheimer" wieder alle Eindrücke hinwegfegt..

    Was habe ich in diesem Semester belegt?

    Ich habe mich wieder an vier Kurse gewagt und festgestellt, dass es wirklich das Maximum ist, für das ich die Motivation bei den Teilleistungen und der Klausurvorbereitung aufrecht erhalten kann:

    Informationsmanagement (aus Pflichtbereich)
    Projektmanagement (Pflicht)
    Rechnungswesen und Controlling (Pflicht)
    Rechtliche Regelungen (Wahlfach)

    Es kann sein, dass ich ab jetzt für 2-3 Semester lang auf 3 Fächer reduziere, weil ich zu schätzen gelernt habe, zwischendurch (vor allem zwischen den Klausurblöcken nach dem Semester) auch mal eine Weile nix für das Studium zu tun und weil im nächsten Jahr möglicherweise einige private und berufliche zeitliche Belastungen anstehen; ausserdem würde ich gerne einige der angebotenen SAP-Kurse "mitnehmen", diese zählen aber leider nicht für's Zeugnis. Generell bleibe ich aber bei meiner Einschätzung: vier Kurse sind machbar, wenn man keine dauerhafte Belastung mit Überstunden hat, nicht weit zur Arbeit pendeln muss und mit Familie/Freundin zurecht kommt.

    Wie waren die Kurse?


    Informationsmanagement

    Ein "Ferstl"-Kurs - wer VAWi kennt, weiß, was ich meine...
    Für alle anderen: hier könnt Ihr im Prinzip 1:1 meine Beschreibungen zu Ebusiness und Enterprise Resource Planning aus dem ersten Semester heranziehen, um zu erfahren, wie der Kurs abläuft und worauf es ankommt.
    Inhaltlich liegt der Fokus auf dem strategischen und taktischen Management von Informationssystemen. Früher war der Kurs auch noch mit Grundlagen aus dem Wissensmanagement verbunden, dies wurde jetzt aber herausgenommen; es gibt dazu aber einen eigenen Kurs im Wahlpflichtbereich.
    Fazit wiederum: Wer eher der mathematische oder Informatikertyp ist, wird es weniger mögen; der Planer und BWL-lastig eher mehr.
    Im Ergebnis kann man hier mit vernünftigem Aufwand eine sehr gute Note rausholen!


    Projektmanagement

    Als Vergleichswert hatte ich die gleichnamige Vorlesung aus meinem Erststudium. Während wir aber damals nur in Gruppenreferaten über PMBOK hergefallen sind, man also vor allem eine sehr beschränkte Ahnung bekam, was Projektmanagement nach PMI bedeutet, richtet sich der VAWi-Kurs, so wie ich ihn sehe, eher auf die Grundfragen: Warum Projektmanagement, wie wird es typischerweise gemacht und was für Vorgehenskonzeptionen gibt es generell.
    Wer hier konkrete Vorgehensmodelle nach bestimmten, derzeit als modern angesehenen Standards oder eine Vorbereitung auf eine PMI oder GPM-Zertifizierung erwartet, wird definitiv enttäuscht sein; wer einfach mal eine "Ahnung" von Projektmanagement bekommen und sich mit dem Thema grundlegend auseinandersetzen will, der wird zufrieden gestellt. Das Skript ist optisch etwas altbacken, aber gut verständlich und die Teilleistung(en) - Zwei Aufgaben, die aber erst gemeinsam zum Semesterende fällig werden - machen zwar Arbeit, aber sie bringen auch was und werden mehr als fair benotet. Die Klausur ist mit ein wenig gutem Willen leicht zu schaffen.
    Achja - Tutor gibt es nicht, hier arbeitet der Prof persönlich! Allerdings führt dies manchmal leider auch dazu, dass man etwas länger auf die Antworten warten muss.


    Rechnungswesen und Controlling

    Vorsicht! Warnung!
    Dieses Fach habe ich unterschätzt - und wenn ich die Diskussion nach der gestrigen Klausur so betrachte, dann viele andere auch.
    Das Fach verlockt, weil man keine Teilleistung abliefern muss und "nur" eine Klausur von nur 60 Minuten stattfindet (alle anderen Klausuren dauern 90 Minuten!). Ausserdem hatte ich bereits im Erststudium Kosten- und Leistungsrechnung, damals war ich sehr gut, diesmal wird die Note mich nicht zufriedenstellen.

    Der Lehrstoff besteht aus einem sehr theoretischen aber eher kurzen Skript und einer Lernsoftware, die man per CD oder ISO-Image-Download bekommt. Leider hat bei mir und bei einigen anderen die Installation nicht ohne Probleme geklappt. Beides zusammen bildet den klausurrelevanten Stoff.
    Das Skript hat im Anhang rund 30 Übungsaufgaben mit Lösungen, die sich aber nicht an dem Skript sondern dem in der Software vermittelten Stoff beziehen; die Software selber ist didaktisch "passabel" wie ich finde; allerdings hat sie so einige Haken - z.B. erfährt man bei Testfragen nur dann, wie man es wirklich richtig macht, indem man gezielt zweimal die falsche Antwort gibt. Wenn man zufällig die richtige Antwort gibt, bekommt man keine Erläuterung - und ist evtl. gerade so schlau wie vorher.
    Insgesamt muss man feststellen: die Testfragen in der Software und die Übungsaufgaben im Skript sind zu leicht, wenn man sich auf die Klausur vorbereiten will.
    Es wird zwar nichts geprüft, was nicht auch irgendwie wirklich im Stoff enthalten war, aber die Klausuraufgaben gehen zum Teil sehr gezielt auf Fragmente des Theoriewissens, deren Wert für mich (und andere) zumindest fragwürdig erscheint, der andere Teil sind zwar an sich die typischen Kostenrechnungsaufgaben, aber viel komplexer als sie vorher je gestellt wurden - Zahlenmaterial, das man in den Übungsaufgaben als fertige Angaben bekommen hat, muss man sich hier erst mühselig zusammen suchen und es kommen Fragestellungen, die in dieser "Denkrichtung" nicht mal Ansatzweise im Übungsmaterial enthalten waren. Das wäre ja prinzipiell machbar, aber wenn man sich im Denken vorher ganz anders vorbereitet hat, reicht eine 60-Minuten-Klausur, die in der Zeit nur durch "automatisiertes Rechnen" zu schaffen ist, eben nicht ohne weiteres, um sich komplett anders reinzudenken und dann noch alles (richtig) hinzuschreiben.
    Von den Theoriefragen wurde nachträglich heute eine aus der Bewertung genommen, da die Antwort nachweislich nicht im prüfungsrelevanten Stoff sondern nur in einem als Zusatzlektüre gelieferten Zeitschriftenartikel enthalten war.
    Fazit: es wäre machbar, aber ich würde sagen, dass man zum guten Bestehen dieser Klausur wirklich alle alten Klausuren durchmachen und den Theoriestoff 100%ig auswendig können muss. Damit dürfte sich der Lernaufwand auf diese Klausur vermutlich gegenüber dem von mir geplanten verdreifachen - einerseits klingt das logisch, da damit die fehlenden Teilleistungen wieder "reingeholt" wären, andererseits ist es aber für arbeitende Menschen ungeheuer schwierig, diese Zeit direkt vor dem Klausurtermin möglichst "am Stück" aufzubringen.
    Ich hege gegen das Fach an sich "keinen Groll", da mir viele Inhalte an sich liegen, aber ich bin mit dem Verlauf der Klausur unzufrieden.


    Rechtliche Regelungen (Wahlfach)

    Wer schon mal irgendwo Recht auf Uni-Niveau hatte, kennt das Ganze:
    Allgemeines und besonderes Schuldrecht, ein wenig Datenschutz- und Patentrecht. Dazu zwei Teilleistungen und eine Klausur mit jeweils mehreren Fällen, die man so lösen muss, dass der Tutor oder Prof zufrieden ist - verfehlt man den für ihn wesentlichen Knackpunkt oder geht von einer subjektiven Annahme aus, die er in der Fallbeschreibung selber nicht so erkennt, dann kann die Subsumption noch so vollständig sein, es gehen Punkte flöten.
    Trotzdem ist alles ganz gut gelaufen und ich bin zufrieden. Ein wenig Wissen darüber, aus was einem die Juristen später den Strick drehen, kann nie schaden...

    Fazit?

    Ich bin weiter ganz zufrieden - dass es Höhen und Tiefen gibt, ist natürlich zu erwarten, aber nach wie vor überwiegt bei mir der positive Eindruck!
  2. Sam_Hall
    Nachdem jetzt das erste Semester VAWi rumgebracht ist, will ich Euch wie versprochen meine erste Bilanz nicht vorenthalten.
    Allerdings will ich mich auch nicht zu sehr wiederholen, daher hier nochmal der Link zu meinem Bericht über die Einführungsveranstaltung im Oktober 2007.

    @ppenguin: vieles wird Dir bekannt vorkommen, ich habe meine Mail als Orientierungsgrundlage genommen...!

    Zunächst die Fakten: Ich hatte mich in der dreiwöchigen Kurswahlphase am Semesterbeginn für vier Kurse entschieden:
    E-Business (EBiz), Enterprise Resource Planning (ERP), "Modellierung von Systemen und Prozessen" (MSuP) sowie "Rechner-, Betriebs- und Kommunikationssysteme, Verteilte Systeme" (RBKVS).
    EBiz und ERP wurden beide vom gleichen Prof gestellt, aber von unterschiedlichen Tutoren betreut. Die Betreuung durch die Tutoren war absolut in Ordnung. Die beiden Fächer hatten zum Teil Stoffüberschneidungen miteinander und mit MSuP (im Bereich der SOM-Modellierung), allerdings hatte die gemeinsame Belegung einen spürbaren Nachteil: die Teilleistungen waren jeweils in genau den gleichen 3-Wochen-Abschnitten zu bearbeiten. Da in der Regel jeweils auch mindestens eine Teilleistung aus einem weiteren Fach hier dazukam, wurde es dann manchmal doch etwas stressiger mit der Bearbeitung, auch wenn ich nicht in den tiefroten Drehzahlbereich kam.
    Die Klausuren waren in beiden Fächern knackig, aber mit guter Vorbereitung anhand der verfügbaren alten Klausuren auf jeden Fall zu packen. Allerdings sind es stark an Texten und Sachinformationen orientierte Fächer, man muss viel auswendig lernen und z.T. für die Teilleistungen neben dem Skript durchaus im nennenswerten Umfang Sekundärliteratur lesen, die man aber genannt und i.d.R. auch als PDF gestellt bekommt.
    RBKVS war m.E. mit Abstand das beste Skript und die beste Betreuung im Semester, hier hat der Prof auch mal selbst geantwortet, nicht nur der Tutor – aber auch der Tutor war immer schnell und wirklich eine Hilfe! Die Klausur war fair und zu meistern, wer aber mit Binärzahlen und Logischen Operationen von vorneherein auf dem Kriegsfuß steht, wird es schwer haben.
    MSuP war vermutlich mein schwächstes Fach, hier war die Notenvergabe weit pingeliger als in den anderen Fächern – man kann Schwächen in Teilleistungen oder Klausur nicht miteinander ausgleichen, was in den meisten anderen Fächern in begrenztem Umfang möglich ist. Es wurde sehr auf Details wert gelegt und die Klausur war, entgegen den alten Klausuren, sehr stark theorielastig und für die vorhandenen 90 Minuten nach meinem Empfinden viel zu umfangreich - ich wurde schlicht nicht fertig, etwas, das mir bisher selten im Leben passiert ist.

    In allen Fächern bekam man zu den Teilleistungen übrigens Feedbacks, wenn manchmal auch etwas spät, so dass man zumindest Anhaltspunkte über die eigenen Schwächen hatte.

    Vor dem Semester habe ich bei der Einführungsveranstaltung ganz verschiedene Aussagen von älteren Semestern gehört: Die einen meinten, dass mehr als 2-3 Kurse neben dem Beruf nicht zu packen sind, die anderen schaffen sogar 6 und mehr. Man muss dann immer ein wenig nachhaken, manche sind z.B. im öffentlichen Dienst und hatten die Möglichkeit, die Arbeitszeit für das Studium zu reduzieren. Einige ackern aber auch wirklich wie verrückt. Ich für meinen Teil arbeite eine "ganz normale" 40-Stunden-Woche...also meistens eher 45, vereinzelt auch 50-60. Dafür ist mein Weg zur Arbeit sehr kurz, was sicher auch wichtig ist. Ob man vier oder mehr Kurse schafft, hängt m.E. von folgenden Kriterien ab:

    1.) Wie viele Hobbies und Privatleben will man weiterhin pflegen: Hier bin ich zurecht gekommen, aber ich bin auch sonst nicht von Donnerstag bis Sonntag jede Nacht auf der Piste und kann auch mal am Sonntagnachmittag am Schreibtisch sitzen.

    2.) Wie ist das eigene Lernverhalten: Durch die Teilleistungen ist man einigermaßen gezwungen, den Großteil des Stoffes auch wirklich während des Semesters schon einmal durchzugehen. Konkret habe ich nicht soo viel Zeit dafür gebraucht - im Schnitt vielleicht 8-10 Stunden pro Woche, andere sagen 16 oder sogar mehr. Diese 16-20 Stunden hatte ich aber nur, wenn mehrere Teilleistungen auf den gleichen Termin fielen - das sollte man bei seiner Kurswahl rechtzeitig prüfen, die Termine stehen am Semesterbeginn schon fest. Wichtiger Hinweis: wenn man nicht in den Semesterferien in Urlaub fahren kann, sollte man sich auch hier die Terminplanung genau überlegen und sich mindestens Lektüre mitnehmen.
    Vor den Klausuren muss man dann natürlich nochmal "ran". Mir haben da zwei Wochenenden plus zehn Abende (aber die wirklich einigermaßen konzentriert) für jeweils zwei Klausuren pro Termin gereicht. Beim zweiten Termin habe ich es zuerst etwas schleifen lassen, und prompt ist auch eine der Klausuren (natürlich MSuP... ) nicht gut gelaufen.

    3.) Ganz klar: wem das Lernen ohne verbale Unterstützung schwer fällt und wer ohne geniale Züge darauf fixiert ist, überall eine klare „1“ vor dem Komma zu erreichen, wird mehr Zeit investieren müssen als ich.

    Generell habe ich zwei Klausuren beim ersten und zwei beim zweiten Termin geschrieben. Risiko: wenn man beim zweiten Termin den ersten Anlauf macht und durchfällt, ist das Geld für den Kurs in diesem Semester futsch und man muss ggf. komplett wiederholen (also auch alle Teilleistungen), was erst ein Jahr später geht. Vorteil: man kann sich die Lernerei gut verteilen.
    Im Fazit liege ich mit vier Kursen wohl ganz gut, wenn ich mir keine zu langen Faulheitsphasen erlaube.

    Was ich noch ergänzen will: Die Kommunikation der Studierenden untereinander hat in den Foren für alle Kurse wie ich finde sehr gut funktioniert, wenn jemand eine Frage hatte (inhaltlich oder organisatorisch), dann fand sich meistens schnell jemand, der sich "erbarmt" hat. Mit einigen Leuten kommt man dann auch über Skype o.ä. in Kontakt, wenn man will. Es hilft auch, wenn man jemanden, den man von der Präsenzveranstaltung her kennt, mal kurz anmailen kann.

    Ich hoffe, ich schaffe es selbst, diese ersten Erfahrungen gewinnbringend ins zweite Semester rüberzuretten und zu nutzen…!
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