Es arbeitet in mir, nicht erst seit gestern.
Einerseits schreit mein moralischer Kompass, dass man so etwas nicht durchgehen lassen kann. Vor allem auch hinsichtlich meiner Kommilitonen, manche sind sehr jung und damit beeinflussbar, andere haben einen Migrationshintergrund.
Ich habe auch die direkte Konfrontation mit einem Arbeitskollegen gesucht, weil seine latent rechten Aussagen für mich nicht mehr tragbar waren. Da ging es mir weniger um das Überzeugen an sich, sondern vor allem um das Zeichen an einen Kollegen mit Migrationshintergrund, dass diese Meinung des Kollegen nicht die gemeinsame Meinung des Büros ist. Da sehe ich mich auch immer wieder in der Pflicht anderen beizustehen.
Auf der anderen Seite sehe ich die Worst-Case-Konsequenzen. Einerseits für den Dozenten, sein/ihr Leben und seine/ihre Karriere. Aber auch die Konsequenzen für mich. Die Prüfungsleistung im ersten Pflichtmodul ist eine alternative Prüfungsform, keine Hausarbeit, aber auch keine Klausur. Die zweite Prüfungsleistung ist eine Klausur. Die ist halbwegs objektiv.
Das Ansprechen reizt mich auch gerade, gern auch über eine fachliche Diskussion. Da denke ich gerade drüber nach, habe aber noch nicht den geeigneten Ansatz gefunden. Und irgendwo habe ich auch Angst. Im Zweifel versaue ich mir damit den Abschluss. Auf der anderen Seite: kann ich damit leben die Klappe zu halten? Oder wird der persönliche Blick in den Spiegel dann schwer....
Auf Facebook reagiert er übrigens nicht auf kritische Nachfragen zu seinen Äußerungen. Das wurde deutlich, weil unter dem ein oder anderen Post von ihm jemand nachfragte, er aber nie reagierte.