Zum Inhalt springen

HURRICAN

Communitymitglied
  • Gesamte Inhalte

    1
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Letzte Besucher des Profils

Der "Letzte Profil-Besucher"-Block ist deaktiviert und wird anderen Benutzern nicht angezeit.

Leistungen von HURRICAN

  • Erster Beitrag

Neueste Abzeichen

0

Reputation in der Community

  1. Hallo und einen schönen Tag, ich versuche hier eine möglichst objektive und sachliche Bewertung abzugeben. Das heißt natürlich auch, dass hier MEINE Erfahrungen wiedergespiegelt werden. Das kann sich von Teilnehmenden zu Teilnehmenden und von Standort zu Standort unterscheiden. Seit dem 27.01.2020 befinde ich mich nun in der, von der Agentur für Arbeit gesponserten, Umschulung zum Fachinformatiker für Systemintegration (FiSi) im Standort Saarbrücken. Anvisiert war ursprünglich der 13.01.2020. Durch Unstimmigkeiten seitens der IHK, Bildungsträger und Kostenträger verzögerte sich der Termin auf zuerst 20.01. und letztlich dann auf den 27.01. Wieso, weshalb und warum konnte, oder wollte mir niemand konkret erläutern. Naja, das kennt man ja… keiner will schuld gewesen sein. ;-) Aber ok, Fehler passieren, besonders wo “viele“ Menschen zusammen arbeiten. Und immerhin konnte ich einen 2 Wochen gratis “Schnupper-Kurs“ beiwohnen. Wenn man sich die Homepage des Bildungsträgers genauer anschaut, entsteht, auch aufgrund der Auszeichnungen die das Unternehmen im Laufe der Zeit erhalten hat und der in Szene gesetzten Dozenten, die in ihrem Fachgebiet absolute Profis zu sein scheinen, der Eindruck das man hier sehr gut aufgehoben ist. Schaut man sich die Kursangebote genauer an, so wird man regelrecht mit Informationen erschlagen. Man wird mit viel Tamtam und viel (sehr viel) gut klingenden Texten umgarnt, warum genau dieser Kurs auf einem zugeschnitten ist. Auch mit “optionalen“ Zertifikaten, welche man im Verlauf der Umschulung erhalten kann, wird nicht gespart. Eines gleich vorweg: alles sehr wohlklingend, aber eben doch nur “Marketing sprech“ und somit nutzlos. Nicht mit einem Dozenten, die großspurig angepriesen werden, hatte ich bis jetzt zu tun gehabt. Bisher hatte ich 6 verschieden Dozenten, die allesamt Freiberufler “Freelancer“ sind. Das muss ja nicht schlecht sein, allerdings ist die Didaktik der bisherigen Dozenten doch sehr unterschiedlich. Während man bei einem Dozenten das Gefühl hat, er würde aus einem Elfenbeinturm heraus unterrichten was die Lehrmethodik (Universitätsniveau) angeht, hat man bei anderen das Gefühl sie wären irgendwann in den letzten 10 Jahren in der Entwicklung stehen geblieben. Das macht sich besonders schmerzlich bemerkbar, wenn Präsentationen gezeigt werden die schon 8 Jahre alt sind. Oder schlimmer noch; Aufgaben und deren Lösungen werden irgendwo aus dem Internet hervorgezaubert. Die Lehrbücher, welche vom Bildungsträger gestellt werden (und mit Glück hat man sie VOR Beginn der Umschulung) und behalten werden dürfen, sofern man die Maßnahme nicht abbricht, sind wirklich sehr gut und hilfreich. Sie kamen allerdings bisher nicht zum Einsatz. Wie gesagt, des Dozenten Freund ist das Internet. Vor Kursbeginn bekam ich ein "Comcave Welcome Package". Dieses beinhaltet neben einem Laptop (dazu später mehr) allerlei Gimmicks wie USB-Stick, Ordner, Radiergummi, Bleistift, etc., natürlich alles mit Schriftzug und Logo des Bildungsträger versehen. Im Prinzip (mit Ausnahme des Laptops) Werbegeschenke, wie sie zuhauf auf Messen verteilt werden. Bei dem Laptop handelt es sich um ein Einsteiger Modell von HP (255 G7), Kostenpunkt etwa 400 Euro. Jetzt mag der ein oder andere denken das andere Bildungseinrichtungen erst gar kein Laptop anbieten. Nun, das mag vielleicht sein. Bedenkt man aber das eine Umschulung zwischen 20.000 und 30.000 Euro kostet, die (in meinem Fall) von der Agentur für Arbeit bezahlt wird, also staatliche Gelder, so hätte man durchaus ein leistungsfähigeres Gerät für diesen Kurs (FiSi) zur Verfügung stellen können. Alle Teilnehmende (nicht nur in meinem Kurs) haben dasselbe Modell. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, weiß der Bildungsträger denn nicht welche Anforderungen die unterschiedlichen Kurse haben, oder ging es hier um Masse um möglichst viel Rabatt rauszuschlagen ? Es ist wohl offensichtlich das ein Kurs, in dem Einzelhandel gelehrt wird, keine allzu großen Anforderungen an einem Laptop stellt , wie ein Kurs, bei dem 3 Virtuelle Maschinen parallel betrieben werden sollen. Nun befinde ich mich, aufgrund der Corona Pandemie, seit Mitte März im “100% Tele-Learning Modell“. Das heißt im konkreten Fall, meine Umschulung findet via Skype von Zuhause aus statt. Die IHK-Richtlinien im Saarland sind da doch noch etwas rückschrittlich, denn im Normalfall findet die Umschulung zu 100% am Standort via Skype statt. Man hat also (vorausgesetzt die Dozenten sind pünktlich) von 08:00 bis 13:00 Uhr, mit ausreichend Pausen, “echten“ Unterricht, während man von 13:30 bis 16:00/16:45 Uhr mehr oder weniger betreutes lernen hat. Also keinen Unterricht, aber der Dozent steht für etwaige Rückfragen zur Verfügung. In meinem Fall also: ich sitze hier die Zeit bis 16:00 Uhr ab. Und zu allem Übel wird die Anwesenheit in unregelmäßigen Abständen (bis zu 6 mal am Tag) per PIN Eingabe kontrolliert. Das ist ja alles noch ok, wobei ich mich doch schon frage…. Das ist doch Erwachsenen-Bildung, da sollte man doch von einem bisschen Sachverstand ausgehen können, oder nicht ? Aber gut, Corona sei Dank, darf ich jetzt von daheim aus am Unterricht teilnehmen und sehe die Zeitverschwendung nicht mehr gar so schlimm. Zum Unterricht als solches sollte man sich über eines im Klaren sein, es ist sehr theoretisch gehalten. Es gibt keinerlei praktische Übungen (z.B.: direktes arbeiten an PC Hardware), abgesehen von Aufgaben, welche man bekommt und per Word oder Excel Nachmittags lösen darf. Auch finde ich die Dozenten etwas lasch mit der Überprüfung der gestellten Nachmittagsaufgaben. In meinem Kurs (virtuelles Klassenzimmer) befinden sich im Schnitt 20 Teilnehmende. Von diesen 20 sind es aber, bis auf ganz wenige Ausnahmen, immer dieselben (im Schnitt 5) welche sich zu Wort melden. Der Rest hüllt sich in Schweigen. Rückmeldungen erfolgen i.d.R. nur zu 50 %. Ist schon komisch, ich mein wir reden hier von Erwachsenen-Bildung. da sollte doch mehr möglich sein. Aber das liegt, wie gesagt, an der laschen Vorgehensweise der Dozenten. Der absolute Knaller, wie ich finde, ist: Um eines der begehrten Zusatzzertifikate zu bekommen, darf keine Note (ja, es werden auch Klausuren geschrieben) schlechter 4 sein, damit der Bildungsträger die Kosten für die Prüfung übernimmt. Rasselt man trotzdem durch eine Klausur durch (was eigentlich fast unmöglich ist denn, es wird einem nicht wirklich schwer gemacht), kann man zwar immer noch die Prüfung der Zusatzzertifikate machen, nur muss man es dann aus eigener Tasche bezahlen. Hat man es tatsächlich geschafft in einer Klausur durchzufallen, tritt der Bildungsträger an den Dozenten heran und möchte natürlich eine Erklärung für diese Lappalie. Der Dozent befindet sich nun in erklärungsnot und muss sich rechtfertigen. Deshalb mein obiger Hinweis, dass es einem nicht wirklich schwer gemacht wird. Wenn jetzt die Dozenten Klausuren “moderater“ bewerten, wozu dann der Hickhack mit den Zusatzzertifikaten ? Das ergibt nun absolut keinen Sinn mehr. Aber vermutlich soll es das auch nicht, denn der Bildungsträger gibt (und muss auch) Fehlzeiten und auch den Notenschnitt dem Kostenträger weiterleiten. Denn was nützt es Geld in Umschulungen zu investieren, wenn Teilnehmende keine Leistung bringen ? Hier stell ich mir natürlich die Frage: Geht es wirklich noch um den Menschen, oder eher darum die Geldquelle zu sichern ? Mein persönlicher Eindruck, kurz zusammengefasst, ist folgender: Hier wird mit möglichst wenig Aufwand versucht möglichst viel Geld (staatliche Gelder) zu scheffeln. Das schlägt sich besonders in der Qualität der Dozenten nieder, die, wie gesagt, bisher alle Freiberufler sind. Viel zu oft musste ich Dinge hören wie “….das wird von der IHK nicht verlangt“, “…..das brauchen wir nicht….“. Mir kommt es so vor als würde wirklich nur das aller nötigste unterrichtet, gerade so dass es für die IHK Prüfung reicht. Marketing ist eben alles…..
×
  • Neu erstellen...