Hallo ihr Lieben,
ist ein bisschen viel geworden. Ich verteile mal ein paar Kekse, ein bisschen Kuchen und Kaffee, Tee, Wasser und Säfte.
Seit ein paar Tagen lese ich mich durch das Forum und habe bereits viele nützliche Informationen sammeln können. Dennoch hätte ich noch ein paar Fragen. Ich habe auch bereits Kontakt zu IUBH und APOLLO aufgenommen, aber persönliche Erfahrungsberichte und Antworten von anderen Nutzern finde ich sehr wichtig.
Kurz zu meiner Person:
Ich befinde mich im 1. Ausbildungsjahr zum Erzieher (Bayern, Fachakademie) und habe nächstes Schuljahr meine Abschlussprüfung und werde auch an der Ergänzungsprüfung teilnehmen, damit ich meine fachgebundene Fachhochschulreife erhalte. Im Anschluss steht dann noch das Anerkennungsjahr an. In dem Jahr würde ich auch gerne das Fernstudium anfangen und danach zwei Jahre Vollzeit arbeiten + Vollzeit Fernstudium. Wird zwar ein bisschen anstrengend, aber es sind ja nur drei Jahre, also "überlebbar". Je nach Anbieter könnte ich mir auch Vorleistungen anerkennen lassen (bei Apollo bis zu 45 Credits), aber ehrlich gesagt will ich die meisten Inhalte schon mitnehmen bzw. noch einmal vertiefen. Der Stoff interessiert mich ja auch und Wiederholung kann nicht schaden.
Seit Januar absolviere ich zudem neben meiner schulischen Ausbildung einen Fernlehrgang zur "Fachkraft für Integrationspädagogik", den ich vrs. im September/Oktober erfolgreich abschließen werde. Ich habe also schon ein bisschen Erfahrungen mit einem Fernlehrgang und nebenbei Schule/Arbeit sammeln können. Manchmal ist es ein wenig stressig, aber im Gesamten komme ich gut zurecht und vor allem ergänzen sich Schule und Fernlehrgang vom Stoff sehr gut. Ich denke Soziale Arbeit und eine Tätigkeit im sozialen Bereich würde einen ähnlichen Effekt haben.
Vor der Erzieherausbildung habe ich das Sozialpädagogische Seminar (SPS, zweijährig, "Kinderpflegerausbildung") absolviert - 1. Jahr Kiga, 2. Jahr Kiga/Hort. Vor der Kinderpfleger Ausbildung war ich fünf Jahre im Einzelhandel - drei Jahre Ausbildung, zwei Jahre berufstätig. Ich habe somit schon einige berufliche Stationen hinter mir und daher ist für mich das Fernstudium die beste Wahl. Ich will nicht als Dreißigjähriger ein Vollzeitstudium anfangen und auch ein duales Studium ist für mich (finanziell) keine Option.
Motivation
Ich habe lange überlegt welcher Studiengang zu meinen beruflichen Zielen passt. Letztendlich wird es auf Soziale Arbeit hinauslaufen. 1. Sozialarbeiter/Sozialpädagogen sind "Allrounder", dadurch viele interessante Berufsfelder. 2. Deckt sich gut mit meiner Erzieherausbildung und würde mein bisheriges Wissen vertiefen und erweitern 3. Als Sozialpädagoge gibt es viele Spezialisierungsmöglichkeiten. (Ähnlich wie beim Erzieher)
Letztendlich könnte ich mich auch als Erzieher auf meine Wunschstellen bewerben (Hort/Ganztagsschule, Schulsozialarbeit, Jugend- und Familienhilfen, je nach Stelle auch Kitas), in vielen Fällen wäre ich jedoch "nur" eine pädagogische Ergänzungskraft und manchmal leider auch einfach nur der Bastelonkel oder Musikonkel. Kommt natürlich immer auf die Einrichtung, auf die Zielgruppe und auf das Konzept an. In der Krippe, im Kindergarten oder im Hort würde ich als Erzieher natürlich nicht "nur" der Bastelonkel sein.
Allgemein würde ich gerne Verantwortung übernehmen und einer herausfordernden Tätigkeit nachgehen. Deswegen das Fernstudium.
Für das Fernstudium gibt es viele mögliche Anbieter. In der engeren Auswahl befinden sich derzeitig IUBH und APOLLON, obwohl es mich mehr zum Letztgenannten zieht. Am Wochenende oder nächste Woche werde ich mit einem Studienberater der IUBH telefonieren. An APOLLON habe ich gestern eine Mail geschrieben. Habe also zu beiden Anbietern Kontakt.
IUBH vs APOLLON
- IUBH
Pro
Tolle Lernplattform (konnte durch Testzugang schon ein wenig schnuppern)
Keine Präsenztermine (volle Flexibilität)
Online Klausuren
Großer Anbieter (= belebter "Campus", also viele Austausch- und Kontaktmöglichkeiten)
Contra:
Prüfungen gefallen mir nicht so gut (Multiple Choice + offene Fragen. Ist jetzt kein Beinbruch, aber die Musterklausuren wirkten sehr "trocken" mit relativ wenig Transferaufgaben. Dazu nachher mehr)
- APOLLON (Da fehlen mir allgemein Erfahrungsberichte zur Lernplattform, zu den Lernheften etc.)
Pro
Fallarbeiten, Projektarbeit
Contra:
Präsenzseminare (zwar nur eine handvoll, aber von München nach Bremen ist es eben doch ein bisschen weit... Zugleich finde ich Präsenzseminare jedoch auch wichtig, weil alles kann man nicht über die reine Theorie lernen.)
Weniger Austausch- und Kontaktmöglichkeiten? (Das IUBH Forum ist sehr belebt, bei APOLLON herrscht gähnende Leere.)
Es gibt sicherlich noch weitere Punkte, aber das wäre meine gedankliche Pro und Contra Liste.
Praxisbezug / Fallaufgaben
Jetzt kommt der Punkt, wieso ich eher APOLLON bevorzugen würde:
Ich beschäftige mich gerne mit Theorie und lese auch in meiner Freizeit passende Fachliteratur, aber ich finde das Anwenden, den Transfer, unglaublich wichtig - vor allem als Berufsanfänger. Was bringt mir die Theorie, wenn ich sie nicht anwenden kann bzw. keine Erfahrung/keine Übung darin habe? Natürlich wird man später im Berufsleben eingearbeitet, sammelt mit der Zeit Erfahrungen etc., aber eine praxisnahe Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Lernstoff ist doch - finde ich - insgesamt viel zielführender.
In meiner Erzieherausbildung sind die meisten Klausuren berufliche Handlungssituationen, die ich nach einem bestimmten Schema bearbeiten muss. Am Anfang eine "Bestandsaufnahme" (Situation, Rahmenbedingungen, Handlungsbedarf, Ressourcen, offene Fragen etc.), dann die "Analyse" aus unterschiedlichen Fachperspektiven (Pädagogik, Psychologie, Heilpädagogik), danach die "praktische Umsetzung/Handlungsmöglichkeiten" (Zielformulierung, Methoden) und zum Schluss Evaluierung, Qualitätsmanagement etc. Mir gefällt die Erarbeitung sehr gut, vor allem weil sie so praxisnah ist. Bei APOLLON würde es Fallaufgaben geben.
- Unterschied: Vielseitigere Themen, umfangreicher und komplexer, wahrscheinlich andere Struktur und ich hätte keinen Zeitdruck.
Mein Fernlehrgang (Integrationspädagogik) ähnelt eher dem IUBH System. Es ist nicht schlecht, aber ehrlich gesagt machen mir die Prüfungen keinen "Spaß". Ich setze mich gerne mit dem Stoff auseinander und benutze neben den Lernheften andere Quellen (Vertiefung), aber die Klausuren an sich langweiligen mich - drastisch formuliert - extrem. Vor allem habe ich das Gefühl, dass der jeweilige Stoff mit der intensiven Fallbearbeitung besser hängenbleibt. Zum Lernen gehört für mich nicht nur Interesse dazu, sondern eben auch der Spaß (oder die Freude, gute Gefühle). Und ich glaube den hätte ich eher mit den Fallaufgaben.
Nicht falsch verstehen: Ich setze mich gerne Theorie auseinander und trockene Einheiten gehören eben dazu. NUR die Prüfungsart stört mich. Vor allem wenn sie mich drei Jahre begleiten soll.
So, war jetzt bisschen viel Text, aber nun kennt ihr meinen beruflichen Hintergrund und meine Prioritäten.
Nun ein paar Fragen:
- Apollon Studenten: Wie gefallen euch die Fallarbeiten? Hat einer von euch evtl. einen ähnlichen Hintergrund wie ich und würde bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?
- Apollon Studenten: Kann man sich gut mit anderen Studenten vernetzen und austauschen bzw. gibt es genügend Studenten für einen regelmäßigen Kontakt oder gar Stammtisch? (Wie gesagt, die entsprechenden Foren wirken sehr leblos)
- Apollon Studenten: Bieten die Lernhefte ein solides Fundament oder sind pro Lernheft viele weitere Bücher und Internetquellen zwingend notwendig? (Um Bücher komme ich nicht drumherum, will ich auch nicht, aber hab jetzt schon öfter gelesen - bei anderen Anbietern - das sich manche Studenten dutzende Bücher für ein Modul besorgen. Wenn es eine Hausarbeit oder Abschlussarbeit wäre, dann könnte ich es ja verstehen, aber für ein normales Modul?)
- IUBH Studenten: Wie zufrieden seid ihr mit euren Skripten? Vermisst ihr einen stärkeren Praxisbezug oder reicht es in der jetzigen Form vollkommen aus?
- Allgemein: Habt ihr ein paar Buchempfehlungen? Basics? (Beispiel: Soziale Arbeit: Grundlagen für Theorie und Praxis von Roland Brake ODER Methoden der Sozialen Arbeit von Michael Galuske)
- Allgemein: Da ich eher zufällig auf APOLLON gestoßen bin, könnte es evtl. noch andere interessante Anbieter geben. Kennt ihr andere Anbieter (Soziale Arbeit) die einen hohen Praxisbezug haben?
Vielen Dank fürs Durchlesen und noch einen schönen Tag :)!