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Rumpelstilz

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Beiträge von Rumpelstilz

  1. Allerdings. Ich finde das haarsträubend. Mir war nicht bewusst, dass man z.B. eine Psychotherapie durchführen darf, ohne "Psychotherapeut" zu sein. Dass diese Bezeichnung geschützt ist, wusste ich. Kann es sein, dass es einfach gesetzlich kaum überprüfbar ist, wann eine Behandlung eine Psychotherapie ist und wann nur ein beratendes Gespräch?

    Mann kann in diesem Falle Laudius vielleicht keinen juristischen Vorwurf machen. Ich finde das Kursangebot trotzdem sehr bedenklich, weil es meiner Meinung nach suggeriert, dass man nach dem Kurs in der Lage ist, eine solche Therapie durchführen zu können.

    Und wie schaut es aus mit dem Lerninhalt "Psychopharmakotherapie"? Ich meine (und hoffe sehr schwer!) dass es diesen "Therapeuten" verboten ist, Psychopharmaka zu verschreiben. Müsste es dann korrekterweise nicht wenigstens heissen "Informationen über Psychopharmakotherapie" oder so?

    Dieses schwammige Angebot wie auch die Durchführung dieses Kurses ohne Präsenzen halte ich persönlich für fahrlässig und es wirft für mich kein gutes Licht auf den Anbieter. Und zwar in erster Linie, weil das Angebot suggeriert, dass der Kurse einem für Dinge qualifiziert,von denen man meines Erachtens nach so einem kleine Kurs nur eine ganz blasse Ahnung haben kann. Das muss nicht heissen, dass der Kurs an sich schlecht ist. Nur vermittelt es nicht das Können, Wissen und die Fertigkeiten, die - nach meiner Lesensweise - angepriesen werden.

  2. Mich schauderts auch grad bei der Vorstellung, dass man sich ohne jegliche Präsenzveranstaltunge zum "Heipraktiker Psychotherpie" ausbilden lassen kann. Deshalb habe ich mir grad mal den Kursinhalt angeschaut.

    Das ganze soll 16 Monate dauern, 7h/Woche.

    Unter "Lerninhalte" steht unter anderem:

    Psychotherapeutische Verfahren, wie Psychoanalyse, Verhaltenstherapie usw.

    Diagnose und Differentialdiagnose

    Psychopharmakotherapie

    BITTE??

    Natürlich, für jeden, der sich auch nur Ansatzweise mit den Themen auskennt, muss klar sein, dass es sich quasi nur um "Informationen zu..." oder "Kenntnisse der Konzepte von...." handeln kann. Das steht aber nicht im Kursbeschrieb! Weiter oben steht zwar, wofür sich der Kurs eignet (sowas wie "Grundlagen für Studium", "Weiterführende Interssen" etc.) aber auch "Allerdings ist eine psychotherapeutische Behandlung von Patienten nicht jedem erlaubt. Voraussetzung für eine Behandlung nach dem Heilpraktikergesetz ist eine Zulassung durch das Gesundheitsamt, die mit einer Überprüfung verbunden ist. "

    Suggeriert das euerer Meiung nicht, dass man nach diesem Kurs und der Heilpraktikerüberprüfung als Psychotherapeut arbeiten darf und vor allem auch kann?

  3. Hast bisher kein Studium absolviert? Man muss nicht unbedingt einen Bachelor haben, um in ein postgraduate Studium einzusteigen. Aber normalerweise einen akademischen Abschluss. Im Zweifel würde ich mal bei der OU anfragen, mehr als absagen können sie nicht.

    Eine weitere Möglichkeit, wenn du mehr Sprache im Studium haben möchtest, wäre, "Modern Languages" an der OU zu studieren. Da studierst du nicht nur Englisch, sondern den ganzen sprachlichen (Linguistik, Literatur) des Englischen, dazu aber eine zweite (ev. + dritte) moderne Fremdsprache (Französisch, Spanisch, Deutsch) - hier die Französischvariante. In der zweiten Fremsprache muss man "nur" Sprachkurse belegen, soweit ich weiss. Wäre das vielleicht etwas?

    Zertifikate gibt es für Teile akademischer Studien, die man erfolgreich abgeschlossen hat. D.h. man macht kein komplettes STudium, in den Teilen, die man belegt, studiert man aber "richtig" und lässt sich auch prüfen. Das gibt es in vielen Bereichen und ist oft gerade als Weiterbildung in speziellen Bereichen gut anerkannt. Es ist deutlich mehr als z.B. Gasthörerschaft.

    Das Bachelorstudium ist lang und recht breit gefächert. Vollzeit dauert es vier Jahre, studierst du Teilzeit 50%, dann sind es acht (!) Jahre, was ja schon viel sind. Meiner Meinung nach müssen einem schon (fast) alle Inhalte richtig interessieren, damit man durchhält. Es sind ja nicht nur "ein bisschen Humanities", die man neben der Sprache studieren würde.

    Ich will dich nicht abschrecken, ein Studium an der OU ist wirklich toll (finde ich). Aber es erfordert selbstverständlich auch, dass man sich intensiv mit den Themen befasst und sehr viel Zeit investiert. Wenn einem dann 2/3 des Studiums nur so halb interessieren, dann reicht die Motiviation vermutlich nicht. Da würde ich eher nur die Teile belegen, die mich tatsächlich interessieren.

    Ja, bei einem Open Degree sucht man sich die Module völlig frei selber zusammen. Das ist in Deutschland recht unbekannt, aber wenn du nicht direkt auf eine bestimmte Qualifikation angewiesen bist, dann wäre es sicher auch eine Möglichkeit.

  4. Die Inhalte sind auf den dieses Studium betreffenden Seiten der OU ziemlich genau beschrieben. Der erste Kurs (für den Bachelor obligatorisch) ist "the arts past and present", ein recht umfassender, 'humanistischer' Kurs. Dann geht es weiter mit "voices and texts" und "making sense of things". Danach, ab Stage 2, kannst du ziemlich viel auswählen und deine Schwerpunkte selber setzen. Als "fortgeschrittener Sprachkurs" sind die Kurse vermutlich nicht geeignet. Allerdings weiss ich nicht, wie deine Voraussetzungen genau sind und was du unter "mein Englisch verbessern" genau verstehst (dein eigenes Sprachkönnen oder die Kenntnisse der Hintergründe der Sprache?).

    Du musst dir bewusst sein, dies ist ein Studium für Muttersprachler. Es richtet sich nicht primär an ESOL/EFL/EAL-Lehrer und sie sind nicht darauf ausgelegt, dass man im Kurs, sein Englisch verbessert. Natürlich verbessern sich die Sprachkenntnisse automatisch, wenn man Hausarbeiten auf Englisch schreiben muss, aber im linguistischen Bereich wird perfektes Englisch (!) vorausgesetzt. Ich habe gehört, dass es z.T. auch für Muttersprachler diesbezüglich ein happiger Brocken ist.

    Als Anhaltspunkt: Ich habe das Proficiency, habe ein Jahr in Canada gelebt und studiere an der OU auf "Master of Education". Es geht sprachlich gut, aber linguistische Fächer würde ich mir nicht zutrauen. Und meine Arbeiten werden alle von einer Muttersprachlerin (und Linguistin) gegengelesen, bevor ich sie einsende (das ist erlaubt und gewünscht von der OU).

    Falls dich nur einige Aspekte des Studiums interessieren, kannst du die Kurse, die du belegen willst, auch als "Standalone Course" belegen und z.B. auf ein akademisches Zertifikat (oder Open Degree) hinarbeiten. Du kannst auch einen Kurs, der dich besonders interessiert, als einzelnes Modul buchen, um mal zu sehen, ob es dir liegt (ist allerdings teuer). Willst du später das komplette STudium machen, kannst du das anrechnen lassen.

    Tipp: Im Bereich "Open Learn" kannst du auch gratis einige Modulauszüge herunterladen und so mal ins Studium hineinschnuppern, hier Languages (Achtung, da sind auch Sprachkurse dabei, du must die linguistischen Sachen heraussuchen, z.B. Exploring the english language), hier Education.

    Hast du irgend einen Bachelor Abschluss?

    Im Postgraduate Bereich für Education gibt es zwei Kurse, die für dich sehr interessant sein könnten:

    E852 Language, literacy and learning in the contemporary world - der Kurs richtet sich u.a. an ESOL-Lehrer, allerdings auch an Mutterlsprachler und es ist kein Sprachlehrerkurs, den du aber vermutlich auch nicht suchst.

    und

    E854 - investigating language in action, bei dem es mehr um Englisch im allgemeinen gehen soll.

    Ich weiss nicht, ob man diese Kurse auch "standalone" belegen kann, vermutlich aber schon.

  5. ich weiß daher nicht, ob ein solches Verhalten wirklich sinnvoll und/oder erstrebenswert ist :confused:

    Das finde ich es ganz sicher nicht! Ich glaube, ich würde es auch als Arbeitgeber nicht nur positiv beurteilen, wenn es darum ginge, jemanden einzustellen.

    Was ich nach dem Lesen des Artikel leicht zweifeln lässt: Anscheinend haben die das erste Semester normal gemacht. Dann haben sie in das zweite Semester einige Teile des dritten Semesters gepackt. Und dann haben sie gemerkt, dass sie immer noch Luft haben. Das würde dann heissen, sie haben in einen Teil eines einzigen Semesters (also nicht mal ein komplettes Semester) den Stoff und alle Klausuren von sechs Semestern gepackt. Das klingt noch wesentlich extremer als 'elf Semester in vier Semster'. Habe ich das nun falsch verstanden? Mir würde da wirklich interessieren, was noch hängenbleibt.

  6. Auch ich bin ein bisschen skeptisch. Ich habe grossen Respekt vor der Leistung der drei. Trotzdem, ich bin der Meinung, dass Wissen auch Zeit braucht, um sich zu festigen, damit man es wirklich verinnerlicht. Allerdings weiss ich, dass dieser Prozess sehr unterschiedlich schnell vor sich geht. Und ich kann nicht beurteilen, ob das bei dem Tempo der dreien vielleicht nicht doch möglich ist.

    Ich weiss, dass bei vielen Jobs der Abschluss nur das Sprungbrett ist und das viele sagen 'ich brauche kaum Wissen aus dem Studium, was ich brauche, habe ich bei der Arbeit gelernt'. Obwohl diese Aussage vordergründig stimmen mag, glaube ich, dass sie meist zu kurzsichtig ist. Das Wissen aus dem Studium sollte immer auch eine gewisse (!) Breite haben, eine Hintergrund vermittlen und auch denken lehren. Auf dieser Basis kann man dann einen Job ausfüllen, ohne dass man gleich zum Spezialisten (oder Fachidioten) wird, da man auch von den "Nachbargebieten" eine gewisse Ahnung hat.

    Ob das bei so einer "Schnellbleiche" auch gegeben ist, da bin ich mir nicht ganz sicher.

  7. Leider habe ich zu gut den Vergleich über die Lerninhalte der Teilzeitstudenten, Fachwirten, und des Fernstudenten und leider weiß ich auch zu gut, warum das Fernstudium die Präsenz einer Hochschule hat.

    Versteh nur ich diesen Satz nicht? Was ist gemeint mit "habe ich zu gut den Vergleich über..."? Man kann doch einen Vergleich nur "zwischen" etwas haben, aber auch den nicht "zu gut"? Weiter verstehe ich auch nicht, was damit gemeint ist, dass das Fernstudiumg "die Präsenz einer Hochschule" hat.

    Kann mir jemand helfen? Ich verstehe tatsächlich sprachlich nicht, was gemeint ist!

    Es scheint hier so zu sein, dass es keine oder kaum Studierende der Wirschaftwissenschaften oder Politik gibt, sodass hier einfach keine konstruktive Diskussion resultiert, daher gehe ich nun etwas offener an die sache heran.

    Es gibt hier kaum Studenten der Wirtschaf(t)swissenschaften? Das wäre mir jetzt neu...

  8. @hurtig: Dein Beispiel empfinde ich als typisch für diejenigen, die sich ärgern. Du argumentierst differenziert und deinen persönlichen Ärger kann ich nachvollziehen. Aber ist es nicht so, dass es gerade in deiner Situation korrekt gewesen wäre, wenn es diese "Gleichstellung" schon länger gegeben hätte? Dann wäre es in deinem Betrieb z.B. wohl kaum ein Problem gewesen, dich deiner Tätigkeit entsprechend zu entlohnen (Mich wundert übrigens, dass das so wie du beschrieben hast, gehandhabt wird. In der Schweiz wird man -zumindest als Lehrer - sogar vom Staat grob gesagt für das entlohnt, was man tut, und nicht für den Ausbildungsstatus, den man hat).

    Es ist immer so, dass es bei solchen Veränderungen Leute gibt, die Pech haben: Sie haben viel Aufwand in eine Ausbildung gesteckt, die sich im Nachhinein formal als überflüssig erweist. Würde man aber jegliche Entwicklung, die jemanden zum Nachteil gereicht und für einige unfair ist, verhindern, wäre vermutlich gar keine Veränderung mehr möglich.

    Wenn deine Einschätzung bezügl. Niveau der Meisterkurse bei euch stimmt - wovon ich ausgehe - dann kann man Masterstudiengänge problemlos für eure Absolventen öffnen. Es würde ja dann nur ein ganz geringer Teil in der Lage sein, auch nur die ersten Aufgaben einigermassen erfolgreich zu absolvieren.

  9. Auch ich finde das sinnvoll. Der Inhalt und die Anforderung eines Masterstudiums werden wegen des erleichterten Zuganges ja nicht geändert. Deswegen sollen diejenigen, die diesen Anforderungen gewachsen sind, auch zugelassen werden. Ihre Eignung können/müssen die Teilnehmer dann ja durch Absolvierung des Studiums beweisen.

  10. Ich denke mir inzwischen, memoria hat Fernstudium mit jeglichen Fernkursen gleichgesetzt und war sich nicht bewusst, dass man tatsächlich ein reguläres Studium mit Bachelor (bzw Master-) abschluss aus der Ferne absolvieren kann. Möglicherweise ist er/sie nicht der Typ, der dann zugeben kann, dass er von etwas falschen ausgegangen ist. Schade, wäre ja nicht schlimm.

    Vielleicht noch ein Hinweis am Rande: Es wurde in diesem Thread vor ein paar Seiten ein technisches Studium als "besonders hart" dargestellt und darauf hingewiesen, dass es dann besonders wichtig sei, dass man dafür Abitur habe. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass an der ETH Zürich, einer doch recht renommierte Hochschule, meines Wissens seit ihrem Bestehen ein Studium ohne Matura/Abitur möglich ist. Man muss in diesem Falle eine Aufnahmeprüfung machen. Weder der Hochschule noch ihrem Nivau schadet dies.

    So gesehen finde ich es völlig in Ordnung, wenn eine breitere Zulassung zu jeglichen Studiengängen, sei es nun Bachelor oder Master möglich wäre. Der Student muss sich ja immer auf eine Art und Weise bewähren, sei es durch eine Aufnahmeprüfung, durch ein Probestudium, durch eine fachliche Qualifiktion oder durch das Studium selber.

  11. "Gratismaster und -Bachelor für Meister"? Was ist denn das nun schon wieder für eine Schlussfolgerung? Mit der Meisterprüfung bekommt man weder einen Bachelor noch einen Master geschenkt, wie man eben auch für einen Bachelor keinen Meister geschenkt kriegt.

    Dass man mit einer Meisterprüfung direkt in einen Masterstudiengang einsteigen kann ist meines Wissens nur in sehr wenigen Ausnahmefällen möglich und hat auch nicht direkt mit dem Meister zu tun, sondern nur damit, dass nicht zwingend ein Bachelor vorausgesetzt ist (?). Ob das sinnvoll ist, kann man diskutieren. Aber grundsätzlic,h finde ich, ist nichts dagegen einzuwenden. Masterstudiengänge bauen inhaltlich auf Bachelorstudiengängen auf. Wenn das jemand packt auch ohne dass er einen formalen Bachelorabschluss hat, dann von mir aus gerne. Warum denn auch nicht?

  12. Niemand hat irgendwo behauptet dass Meister und Bachelor "das Gleiche ist". Warum kommt diese Idee immer wieder auf?

    Ein Bachelor in Psychologie und ein Bachelor in Ingenieurswissenschaften ist auch "gleichwertig" und niemand käme auf die Idee, einen Psychologen auf eine Ingenieursstelle zu setzen. Nein, der Vergleich hinkt nicht.

    Ich halte die Aufwertung von nicht-akademischen Berufen für sehr begrüssenswert. Ich denke, keiner Gesellschaft ist gedient, wenn immer mehr Akademiker ausgebildet werden und praktisches Wissen immer geringer geschätzt wird.

  13. Wenn die Meister in der Lage zu einem akademischen Abschluss wären, würden sie diesen noch machen bzw. hätten diesen in der Regel bereits (anstatt des Meisterbriefes) gemacht. Viele die kein Studium schaffen, machen eine Ausbildung und dann eventuell noch ihren Meister.

    Wie kannst du dir hier so sicher sein? Ich kenne einige, die haben die Meisterausbildung gemacht, weil sie ihren Beruf gerne ausüben und sich darin weiterentwickeln wollten. Es sind auch Leute dabei, die gut ein Studium schaffen würden (haben z.B. Abitur). Wie gross dieser Anteil insgesamt ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Es ist wirklich nicht so, dass nur Leute eine Berufslehre machen, die kein Studium schaffen.

    Mich erschüttert etwas, dass diese Einstellug hier so verbreitet ist.

    Ich habe auch zuerst Matura und einen Bachelor gemacht, dann noch (auf eigene Kosten!) eine Berufslehre absolviert. In diesem Beruf war ich dann auch jahrelang tätig. Und es ist wirklich nicht so, dass ich nicht auch andere kennen würde, die einen ähnlichen Weg gegangen sind. Und ich kenne auch einige, die sowas gerne machen würden, sich aber z.B. eine handwerkliche Tätigkeit nicht zutrauen.

    Es ist m.E. nicht sinnig, von sich selber und ein paar Kumpels auf 'alle' zu schliessen und eine solche Gleichstellung zu verurteilen.

    Chillies Bemerkung mit Saftpresse und Toaster ist toll, finde ich. Das sollte doch jedem einleuchten?

    Übrigens geht es hier immer darum, was ein STudium kostet. Erstens haben die Kosten ja nichts mit der Einstufung zu tun. Und zweitens sind bestimmte Berufsausbildung auch nicht wirklich günstiger als ein Studium.

  14. Ich finde bei diesem Thema muss man sich dann aber auch die Frage stellen, wieso jemand Kosten und Zeitaufwand eines universitären Studiums auf sich nehmen sollte, wenn er alternativ auch auf dem beruflichen Zweig zu einem gleichwertigen Abschluss gelangen kann.

    Dieses Aussage zeigt für mich sehr deutlich, was für Leute hier zu diesem Thema schreiben und wer sich ärgert: Es sind Leute, denen die praktische Ausbildung deutlich leichter fällt (bzw. fiel) als das theoretische Studium - und die sich jetzt auf dem zweiten Bildungsweg durch ein Studium ackern.

    Vielleicht könnt ihr es euch nicht vorstellen, aber es gibt Menschen, denen fällt es deutlich leichter, Theorie zu lernen und anzuwenden (beratend), als Dinge auszuführen (handwerklich, tätig). Für diese Bacheloranwärter ist, ich schreibe es jetzt zum dritten Mal, ein Meister genauso weit weg wie für euch ein Bachelor -wenn nicht weiter.

    Ich habe Matura, einen Lehrberuf und ein Bachelorsabschluss (auf einem anderen Gebiet) und bin am Master. Ich gehöre zu denen, die beides "so mittel" können.

  15. Hmmm... für mich klingt einigen der letzten Beiträgen ein ganz unguter Ton durch: "Jetzt studiere ich doch mühsam, damit ich endlich auch so ein feiner (um nicht zu schreiben: grosskotziger) Akademiker sein kann - und jetzt soll das alles nicht mehr wert sein als ein popeliger Meister". Klingt für mich wirklich ein bisschen nach quengeligem Kleinkind, dem sein Lieblingsspielzeug weggenommen wurde!

    Ich möchte es noch einmal erwähnen: Für den 0815 Studenten kurz vor dem Bachelor ist eine Meisterprüfung mindestens eben so weit weg von dem, was er gelernt hat, wie ein Bachelorabschluss für euch!

    Dass ein Meister dem Bachelor gleichgestellt werden soll, bedeutet ja nicht, dass man das gleiche können muss, sondern dass die Ausbildung gleichhoch eingestuft wird. Der Inhalt kann komplett verschieden sein. Es muss nicht heissen, dass man gleichviel theoretisches Wissen angesammelt haben muss!

    Meisterprüfungen werden hinterhergeschmissen? So? Wie oft habe ich das schon über Studiengänge gehört?

  16. Für mich klingt das jetzt alles ein bisschen stark auf die eigene Perspektive beschränkt. Wenn ich richtig verstanden habe, sind diejenigen, die sich hier so unzufrieden äussern, Menschen, die einen Bachelor auf dem zweiten Bildungsweg anstreben. Viele von ihnen haben offenbar bereits einen Meister (o.ä.) oder könnten in ohne grossen Aufwand erreichen. Sie das sich nun betrogen, da das Erreichen eines Bachelors um vieles aufwendiger ist.

    Nun kann man die Perspektive aber auch einmal verändern. Man stelle sich jemand vor, der das Abitur gemacht hat, nun an einer Uni studiert und vielleicht ein Jahr vor dem Bachelor steht. Für den wäre ein Meistertitel in etwa gleich weit weg wie für 'euch' der Bachelor.

    Ich kenne mich nicht im Detail aus, was es für Meisterprüfungen alles braucht. Aber soweit ich weiss, braucht es dabei neben einer soliden beruflichen Grundausbildung berufliche Erfahrung, eine Gesellenausbildung (?), wieder Erfahrung, Bewährung, dann schrittweise Ausbildung (Kurse?), begleitet durch weitere praktische Erfahrung (übernehmen von neuen Aufgaben?), bevor man zur Meisterprüfung zugelassen wird.

    Dabei ist die Ausrichtung klar unterschiedlich (Meister: eher praktisch ausgerichtet, Bachelor eher theoretisch). Aber ich finde nicht, dass der Ausbildungsstand so weit weg voneinander ist, wie hier geschrieben wird.

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