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unrockbar

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Beiträge von unrockbar

  1. Mh das variiert extrem mit der Vergleichsgruppe. Als Frau bin ich etwas über dem Durchschnitt im Vergleich mit anderen Frauen. Im Vergleich mit Akademikern unterdurchschnittlich, im Vergleich zu meiner Region Ostdeutschland bin ich quasi reich.

  2. Ich bin verwirrt. Du hast schon gesehen, dass du in fast jedem Modul dir deine Prüfungsform aussuchen kannst? Was für ein Luxus ist das denn? Immer zwischen Hausarbeit, Klausur und mündlicher Prüfung wählen zu dürfen?

    In der Psycho sind wohl mit Abstand die meisten Studenten, was dazu führt, dass Klausuren eben die ökonomischsten Prüfungsformen sind. Lies mal 2000 Hausarbeiten statt MC Klausuren, na vielen Dank auch :lol:

    Präsenzveranstaltungen und ein Praktikum gibt es in der Psychologie auch. Du beschwerst dich hier also gerade nur darüber, dass du deine Prüfungsform wählen kannst im Gegensatz zu anderen Studiengängen?

  3. vor 19 Stunden, KanzlerCoaching schrieb:

    Welche Überlegungen sollte man anstellen, BEVOR man das Handtuch schmeißt und aufhört?

     

    Dazu habe ich eine ganze Reihe von hoffentlich Gedanken anregenden Fragen, die man sich stellen sollte:


    Aus welchen Gründen habe ich das Studium begonnen?
    Was hat sich an diesen Motiven geändert?

    Haben sich meine Prioritäten verschoben?
    Wie haben sich Vorstellungen und Wünsche an die Zukunft verändert?
    Kann das Studium dabei helfen, diese Ziele zu erreichen?
    Sind die beruflichen Perspektiven nach dem Studium noch interessant?

    Was habe ich mir inhaltlich / organisatorisch anders vorgestellt?
    Wie hoch ist die Arbeitsbelastung?
    Entspricht der Arbeitsaufwand meiner Leistungsbereitschaft?

    Was ist der Anlass, gerade jetzt darüber nachzudenken?
    Gab es konkrete Ereignisse im privaten Umfeld, die Probleme ausgelöst haben?
    Hat die Unzufriedenheit mit dem Studium oder mit meiner Lebenssituation zu tun?
    Welche Rolle werden aktuelle Probleme in einigen Jahren spielen?
    Könnte eine Reduktion der Verpflichtungen helfen?
    Was habe ich schon getan, um die Situation zu verbessern?
    Was sagen mir wichtige Menschen zu meinen Zweifeln?
    Was würde ich anderen in meiner Situation empfehlen?
    Was müsste sich ändern, damit ich morgen zufrieden aufwachen und motiviert in den Tag starten kann?

     

    Da ich aktuell eines meiner beiden eingeschriebenen Studiengänge hingeworfen habe und eh noch einen Eintrag dazu verfassen wollte, nutze ich meine Fragen vielleicht gleich dazu, die mal in dem Blogeintrag zu beantworten ;)

    Vielleicht helfen die Fragen anderen ja auch ein bisschen weiter.

  4. Das stimmt, der Anteil an Studenten ohne Abi oder Fachabi ist fast nonexistent (um die 2,5% wie oben schon ausgeführt), die also über Ausbildung + Zugangsprüfung (sogenannte Begabtenprüfung) oder über eine Meister/Fachwirt Weiterbildung an die Hochschulen kommen. In der DZHW Studie ist aufgelistet, welchen Schulabschluss die Studienteilnehmer mit vorheriger Berufausbildung haben. Das sieht so aus:

    Die Anteile der Schularten an der Gruppe der Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung belaufen sich im
    Einzelnen auf folgende Werte (Anteile der Schularten an der Gruppe ohne abgeschlossene Berufsausbildung jeweils
    in Klammern): Gymnasium 38% (76%), Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe 4% (8%), Abendgymnasium/Kolleg
    12% (2%), Fachgymnasium 5% (6%), Berufsoberschule 14% (2%), Fachoberschule 18% (6%), andere Wege 8% (1%).

     

    Laut der DZHW Studie bricht jemand mit höherer Wahrscheinlichkeit ab, wer also ein Abi gemacht hat, dann eine Ausbildung und dann an die Hochschule geht. Das CHE kommt zu einem anderen Schluss, weil die mit anderen Daten arbeiten. Nämlich z.B. Leute mit Abi + Ausbildung gar nicht drin sind, sondern rein beruflich Qualifizierte, also weder Abi noch Fachabi. Deswegen kommen CHE und DZHW zu unterschiedlichen Aussagen.

     

    Ich denke auch, dass die Gruppe der Leute mit Ausbildung sich in 2 Kategorien teilt: In diejeniegen, die mehr Potenzial in sich sehen und das ganz knallhart durchziehen unter wirklich großem Verzicht. Und in diejenigen, die auch eine Höherqualifizierung anstreben, dann aber doch merken, dass das Leben mit Bafögsatz, obwohl man vorher um die 2000€ verdient hat, eine ganz krasse Umstellung ist. Man nicht aus der eigenen Wohnung in eine WG ziehen will, das Auto, dass man bereits hat oder die Kinder, die schon da sind, schwierig zu finanzieren sind. Weil man auf einmal von dem Geld zu leben hat, was eigentlich für den Lebensstandard von 19jährigen (mit oftmals auch noch elterlicher Unterstützung) gedacht ist, wie WG, bei den Eltern wohnen, Fahrrad, Mensaessen, kinder- und verpflichtungslos. Die ganzen Studien beziehen sich aber alle auf Präsenzstudis. Klar ist es schwer mit 30 schon gebaute Zelte wieder abzubrechen und sich wieder auf einen niedrigeren Lebensstandard einzulassen, weil man Vollzeit in Präsenz studieren geht. Interessant wäre, wie sehr ein Fernstudium Menschen mit beruflicher Qualifizierung entgegen kommt, weil man seinen Lebensstandard durch eine weiterhin ermöglichte Berufstätigkeit damit halten kann.

  5. vor 23 Minuten, thb schrieb:

     

    Mir ist nicht ganz klar, wie du dazu kommst, dich an dem Wort aufzuhängen. Aber es spielt auch keine Rolle – die hinter den Aussagen liegende Geisteshaltung ist genau das, was ich kritisiert habe: Menschen in Schubladen zu packen, in denen sie dann gefälligst produktiv zum Wohle der Mehrung des Bruttosozialproduktes bis zum Ende ihrer Tage zu bleiben haben.

     

     

    Ich wollte nur das Missverständnis ausräumen, dass hier vorzuliegen scheint. Eine Kohorte packt Menschen nicht in Schubladen, die irgendwas mit Produktivität oder lebenslanger Haft in einem zugewiesenem sozialen Status zu tun hätten. Das würde eher auf die Begriffe Klasse oder Schicht zutreffen. Kohortenanalysen werfen einen Blick darauf, wie Ereignisse Menschen im Vergleich zu Menschen verändern, die dieses Ereignis nicht miterlebt haben. Man könnte die Eheschließungskohorte in den Jahren 68, 69 und 70 betrachten; z.B. wer in dieser Zeit geheiratet hat, hat sich deren Ehe womöglich anders entwickelt als die der Menschen, die vor diesen Jahrgängen geheiratet haben? Weil es ein prägendes gesellschaftliches Ereignis gab in dieser Zeit. Haben sich die Menschen, die in den Jahren 90 und 91 für eine berufliche Ausbildung entschieden haben, nach anderen Kriterien entschieden als die Jahrgänge vor der Wiedervereinigung? Haben Menschen, die nach dem Krieg geboren wurden andere Werteeinstellung als Menschen, die vor dem Krieg geboren wurden? Eine Kohorte hat eine zeitliche Komponente und keine einer sozialen Schichtung.

    Aber ja, das geht wohl etwas weit für eine Forumsdiskussion. Ich entschudlige mich für meine Pendanterie, auf diesem Wort herumzureiten. Ich fand es nur unfair, dem Schreiber eine Geisteshaltung aus Unkenntnis zu unterstellen, wenn das Wort so eine gar nicht impliziert. Was aber in diesem Kontext sowieso nicht gepasst hat. Es gibt keine Wartezeit-Kohorten :)

     

    Ich habe übrigens niemanden gelesen, der dagegen argumentiert hätte, dass man ohne Abitur nicht studieren dürfte. Niemand, der bei Verstand ist, hat etwas dagegen, wenn Menschen ihrem Streben nach Bildung nachgehen.

  6. vor 4 Stunden, lilienthal schrieb:

    Aber eins hätte ich gerne noch... Forensiker sprach es schon an. Wer Dinge äußert wie "Die Kohorten WZQ und Ohne-Abitur erzielen signifikant schlechtere Studienleistungen und auch Dropout Quoten..." hat doch bestimmt eine vertrauenswürdige Quelle dafür. Bitte angeben.

     

     https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/studienabbrecher-wer-schmeisst-hin-und-warum-a-1150226.html

    https://www.dzhw.eu/pdf/21/BaWue_Bericht_gesamt.pdf

    https://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201701.pdf

     

    Hier in Kurzfassung:

    Eine gymnasiale Bildungslaufbahn begünstigt den Studienerfolg. Andere Zugänge zur Hochschule gehen mit höherem Abbruchrisiko einher.

    Schulnoten sind der beste Prädiktor für den Studienerfolg. Schlechte Abiturnote bedeutet ein höheres Abbruchrisiko.

     

    vor 19 Stunden, beijing schrieb:

    Wieso ist jetzt jemand mit einem sehr guten Abschluss als Pfleger besonders qualifiziert für das Medizin Studium? Hier entstehen vor allem hohe Opportunitätskosten für den Staat und ein Mangel an Fachkräften in einer Branche, die es ohnehin schon schwer hat. Im Artikel steht, dass sich die Studenten im vorklinischen Abschnitt sehr schwer getan haben. Das da nach 2 Jahren Crashkurs fundiertes Grundlagenwissen hängen geblieben ist wage ich zu bezweifeln. Das Resultat sind dann nach dem Studium fachlich komplett überforderte Ärzte, die potentiell großen Schaden verursachen können.

    Ob Pfleger die besseren Medizinstudenten sind? Wie den verlinkten Artikeln zu entnehmen ist, hat eine vorherige berufliche Ausbildung eher den Effekt, dass Studierende häufiger abbrechen (vermutet wird andere Lernkultur, zeitliche Distanz zu Schulwissen, höheres Alter und Lebensstandard etc). Hat die Ausbildung allerdings eine fachliche Nähe zum Studienfach, kann der Effekt gegenteilig sein, nämlich positiv für den Studienerfolg (weil Grundlagen gelegt, hohe Identifikation mit dem Berufsfeld etc.). Wenn man nun aber schon Jahre warten muss, warum sollte man dann nicht eine Ausbildung in dem Berufsfeld machen, was einen eh interessiert? Klar lernen dann potentielle Medizinstudenten eher einen gesundheitlichen Beruf. Wo ich dir jedoch zustimme ist, dass Abiturienten nur sehr ungern für Ausbildungen im Gesundheitsbereich oder dann als Berufseinsteiger genommen werden, weil ihnen an jeder Ecke unterstellt wird, sowieso dann zum Medizinstudium abzuhauen. Diese Unterstellung kommt aber auch nicht von ungefähr, weil eben klar ist, dass die Medizinstudiuminteressenten eher nicht eine Bankenlehre machen während der Wartezeit.

     

    Zu dem Thema Wartezeit finde ich tatsächlich so schnell auch nichts. Kann mir aber vorstellen, dass hier die gleichen Faktoren eine Rolle spielen, die auch die Studis mit vorheriger Ausbildung abbrechen lassen (Alter, Lebensstandard, Distanz zu Abiwissen, etc.).

     

    vor 15 Stunden, thb schrieb:

    Allgemein finde ich das Menschenbild, das sich in deinen beiden Posts hier ausdrückt, bedenklich. In einer Welt, in der Menschen "in ihrer Kohorte" zu funktionieren haben möchte ich jedenfalls nicht leben. 

    Kohorte ist ein gängiger Begriff der Sozialwissenschaften und kein Ausdruck eines Menschenbildes. Eine Kohorte ist eine Gruppe von Menschen, die ein gleiches prägendes Ereignis erlebt haben. Am gängigsten werden Geburtsjahrgänge zu Kohorten zusammengefasst. Ich finde das Wort hier in dem Kontext auch falsch gewählt, hat aber mit irgendeiner Geisteshaltung nichts zu tun.

     

     

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