Hallo an alle,
nun zu mir. Ich habe vor der KMU an zwei anderen Institutionen meinen Bachelor sowie meinen MBA ebenfalls im Fernstudium über eine gesamte Dauer von knapp unter 6 Jahren durchgezogen. Dabei auch immer voll gearbeitet.
Nun habe ich mich vor 13 Monaten für ein DBA an der KMU entschieden. Am Anfang lief die Kommunikation überaus freundlich und unproblematisch ab. Einschreibung ohne Probleme, danach sollte ich mein Thema erklären, um einen Advisor zugeteilt zu bekommen. Habe jemanden aus dem Finanzbereich bekommen, mit dem ich absolut menschlich nicht auf einer Wellenlänge liege. Dies stellt allerdings, meiner Meinung nach, im Studium an der KMU kein Problem dar, dazu später mehr. Die ersten beiden Hausarbeiten habe ich innerhalb des ersten Semesters beendet und war damit sehr zufrieden. Der Aufwand für die zweite Hausarbeit war bereits sehr hoch, da ich wirklich jedes Wochenende jeweils 16 Stunden durchgezogen habe und abends in der Woche noch ca. 4 Stunden, daher schätze ich meinen Workload damals auf ca. 20 Stunden.
(Ich muss dazu sagen, dass ich keine eigene Familie habe, jedoch als Unternehmensberater sehr stark beruflich eingebunden bin.)
Nun bin ich seit Dezember 2017 mit dem Expose zur Dissertation beschäftigt. Hier ist der Workload auch immens, da ich zusätzlich auch sehr weite Wege bis in die nächste Universitätsbibliothek habe. Ich schätze den Workload auf durchschnittlich 12 Stunden pro Woche, d. h. Samstag voll und halber Sonntag. Wobei es einige, wenige Wochen gibt, in denen ich nichts mache und auch Wochen mit 20 Stunden Workload oder mehr.
Der Kontakt mit der KMU ist weiterhin in Ordnung, wobei die Reaktionszeiten leicht abgenommen haben.
Was extrem störend am Studium ist: Man ist vollständiger Einzelkämpfer. Die beiden Hausarbeiten wurden von meinem Advisor bewertet, jedoch wird das Expose und die Dissertation vollständig vor einem neutralem Gremium erstellt und verteidigt. Konkret bedeutet dies, dass der Advisor, also meiner, oftmals keine Ahnung von der Gestaltungsform oder den Ansprüchen an die Arbeit hat. Daher habe ich auch kaum noch Kontakt mit Ihm. Man muss sich extrem an die Formalia der KMU richten, welche schätzungsweise monatlich geändert wird. Dies führte auch dazu, dass ich trotz E-Mail-Bestätigung der KMU aus Dezember 2017, in der mir erlaubt wurde die Agenda meines Exposes zu individualisieren, ich nun 5 Tage vor der Verteidigung meines Exposes "zurückgepfiffen" wurde, mit der Begründung, die Formalia der Agenda muss im obligatorischen Standard liegen. Ein Widerspruch half nicht, ich muss nun mein gesamtes Expose umbauen.
Also der Aufwand ist extrem hoch, was allerdings nicht negativ zu bewerten ist (jedoch bin ich erschrocken, wenn ich manche Dissertationen im Bereich WIWI staatlicher Unis in der Hand halte und eigentlich eine Masterarbeit mit größerem Umfang lese).
Störend sind vor allem die oft unklaren formalen Anforderungen. Es gibt dort, meiner Meinung nach, auch ein Gap zwischen KMU und Middlesex University. Die Kollegen der KMU bemühen sich, wissen aber auch nicht, was das Gremium eigentlich genau erwartet. Ich habe mitbekommen, dass die Korrektur des Exposes und der Dissertation eigentlich Standard ist, also meistens muss man wohl noch einige Änderungen in den jeweiligen Arbeiten vornehmen, um final den Titel zu erreichen.
Ob ich die KMU nochmal wählen würde für den DBA kann ich aktuell noch nicht genau sagen...
Viele Grüße
Madmatze87