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Korporale Performanz - Wozu braucht man eigentlich Fremdwörter?


Silberpfeil

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Ich muss an manchen Stellen der Soziologie Studienbriefe schon sehr schmunzeln und frage mich, ob hier vielleicht absichtlich zum Nachdenken angeregt werden sollte. 🧐

 

In einer Überschrift kam die "korporale Performanz" vor. 👀 Ich dachte: "Okay, schon wieder klingonisch", habe mich aber erst mal nicht entmutigen lassen und weiter gelesen und musste schon sehr lachen, als ich später verstanden habe, dass korporale Performanz nichts anderes bedeutet als den körperlichen Ausdruck (wenn man es weiß, ist es logisch 😉 ).

 

Noch lustiger wird es, wenn man drei Seiten vorher darüber gelesen hat, dass die Verwendung von Fachbegriffen sozusagen zur Selbstinszenierung und Selbstdarstellung dient.

Den Teil kann ich aus der Praxis nur bestätigen. Es gibt einfach Menschen, die Fachwörter nicht benutzen, weil ihnen auf die Schnelle kein anderes Wort einfällt, sondern um sich selbst darzustellen.

 

Nun sind diese Studienbriefe sehr zwiespältig. Einerseits sind sie wirklich sehr interessant (wobei das ausschließlich am Thema liegt), andererseits sind sie in einer Sprache verfasst, die mich an elaborierte Sprachcodes denken lassen - also an einen Sprachgebrauch gebildeter Schichten.

 

Und an der Stelle bleibt mir das Lachen leider im Hals stecken. Ich frage mich, warum das so wichtig ist, sich so auszudrücken, dass man jeden Satz mindestens zwei mal lesen muss, um wenigstens einigermaßen den Sinn zu erschließen. Im Kontakt mit dem Gesundheitswesen hassen es alle Menschen, mit Fachwörtern bombardiert zu werden (zu Recht), weil es platzierend wirkt und sich niemand gern fühlt wie ein Depp.

Und meiner persönlichen Meinung nach sollten Soziologie Studienbriefe in einem pädagogischen Studiengang das besser können. Oder vielleicht soll es doch nur zum Nachdenken anregen. 

 

Ich nehme mir jetzt schon vor, das später besser zu machen.

 

Liebe Grüße

Silberpfeil

Bearbeitet von Silberpfeil

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich kenne das zu gut ... In den "Geisteswissenschaften" ist gefühlt alles klingonisch 😜

 

Da stehen dann so Sachen wie "Literalität: kommunikativer Zustand, der sich zur Weitergabe immaterieller Wissensbestände in erster Linie schriftlicher Notationssysteme bedient. Kennzeichen ist vor allem die 'zerdehnte' Kommunikationssituation." - was im Prinzip nichts anderes bedeutet als: du musst einen Brief schreiben, weil dein Gesprächspartner nicht vor Ort ist 😜 okay, das war jetzt etwas überspitzt formuliert, aber manchmal werden die einfachsten Sachen, so wissenschaftlich verklausuliert dargestellt, dass du erst mal eine dreiviertel Stunde brauchst um das zu "übersetzen" und dann bist du völlig frustriert xD

 

Überhaupt musst du dich einer gewissen "wissenschaftlichen Sprache" bedienen, die oft fürchterlich geschraubt klingt, aber Regeln sind Regeln 😉 manchmal ist es irgendwie auch witzig 😝

 

 

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Je weiter ich voran schreite in den Studienbriefen, desto weniger kann ich darüber lachen. 

Am 25.8.2018 um 06:43 , HappyMogry schrieb:

 

Überhaupt musst du dich einer gewissen "wissenschaftlichen Sprache" bedienen, die oft fürchterlich geschraubt klingt, aber Regeln sind Regeln 😉

 Wer macht denn solche Regeln? 😉

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Ich glaube, die sind im Laufe vieler vieler Jahre entstanden und da der gemeine Wissenschaftler in der Regel sehr konservativ ist ... Haben wir jetzt den Salat 😉

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