688 km rheinaufwärts: ein qualitätsvoller Dienstag
Nicht wenige stöhnen bei dem Wort Qualitätsmanagement auf und müssen unwillkürlich gähnen. Und an einem einzigen Tag Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen abzuhandeln, ist zudem auch noch wahrlich keine leichte Aufgabe.
Unsere Dozentin hat diese Aufgabe gestern aber wunderbar hinbekommen. Zwar war das Seminar eine Powerpointschlacht, wie fast alle Seminare, aber strukturiert, lebendig vorgetragen, immer mit einer klaren Fragestellung und mit Folien, die man prima zum Lernen und Nachschlagen verwenden kann. Als Beigabe den gedruckten Qualitätsreport 2012 vom Institut für angewandte Qualitätsförderung im Gesundheitswesen.
Das Thema Qualitätsindikatoren war eines der zentralen Themen, und das kann man natürlich wunderbar auf alle Branchen anwenden, nicht nur auf das Gesundheitswesen. Ganz neu war das Kennzahlen-Thema für mich zwar nicht, aber das macht die Erkenntnis, in jeder Firma noch weiter entfernt zu sein vom strukturiert-gesunden Verstand als in der Firma davor und damit noch weiter vom Thema Qualität entfernt, nicht weniger frustrierend.
In dem Zusammenhang fand ich die Unterscheidung in "Fassadenbauer", die nur für das fünfeckige Siegel eine Zertifizierung anstreben und deren Bemühungen also mit Vergabe des Siegels in der Schublade landen, und den "Kernsanierern", die ernstlich über die eigenen Strukturen, Ziele und Prozesse nachdenken und diese ändern wollen, eine sehr treffende Unterscheidung.
Bislang habe ich nur bei Fassadenbauern gearbeitet !
Die erschreckende Erkenntnis des Tages war, dass Krankenhäuser zwar laut Gesetz verpflichtet sind ein internes Qualitätsmanagement einzuführen und weiter zu entwickeln. So richtig sanktionsbehaftet ist das in der Realität aber nicht. Wie das QM aussehen soll, steht nämlich nirgendwo. Wenn das Krankenhaus also die Begehung von Stationen durch den Chefarzt als ihr QM angibt, ist das legitim.
Heute und morgen steht das Medizinprodukterecht auf dem Plan.
Ich halte es für das allertrockenste und verwirrendste Fach, ich mal sehr gespannt!
So, nun widme ich mich dem süßigkeitenfreien Frühstück. Es ist schließlich Aschermittwoch!
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