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Klausurmarathon 2/3: Super Modul Biopsychologie


Silberpfeil

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Die Biopsychologie befasst sich mit den neurobiologischen Grundlagen von Erleben und Verhalten, und das Modul ist sowohl Teil des B.A. Psychologie als auch Bestandteil des M.A. Berufspädagogik Fachwissenschaften Pflege Plus. Ich hatte mich auf das Modul gefreut, seit ich wusste, dass ich es zur Nachqualifikation belegen kann, und wurde nicht enttäuscht. Mit dem Wort super meine ich verschiedenes: zum einen hat mir das Modul wirklich über alle Maßen gefallen und Begeisterung hervorgerufen, zum anderen war es sehr anspruchsvoll und die Bearbeitung der Prüfungsleistung aufwendig. 

 

Die Studienbriefe behandeln folgende Themen:

1. Neurobiologische Grundlagen von Erleben und Verhalten: es gibt eine Einführung in die Biopsychologie, und in den weiteren Kapiteln die Anatomie des Nervensystems von groß nach klein - vom Aufbau des Gehirns bis zur Erregung der Nervenzelle, Synapsen und Neurotransmittern.

2. Neuroplastizität, Lernen, Gedächtnis und Amnesie: ein wirklich faszinierendes Kapitel über die pränatale Entwicklung des Gehirns, eins über Hirnschädigung und Neuroplastizität und im dritten Abschnitt Lernen, Gedächtnis und Amnesie. Alles untermauert mit Fallbeispielen aus der klinischen Praxis und mit Fragestellungen, die sehr praxisorientiert sind. Da ich das Thema Neuroanatomie gerade unterrichte, habe ich viel recherchiert und kann sagen, dass man das in der Kompaktheit kaum in Fachbüchern oder im www finden kann.

Mein Lieblingsbeispiel habe ich gleich mit in den Unterricht genommen: wo im Gehirn Erinnerungen abgespeichert werden, kann man sich gut an dem Beispiel verdeutlichen: wenn man an einen wunderschönen Urlaubstag denkt, dann sind da nicht nur bildhafte Erinnerungen, sondern man denkt beispielsweise an die Wärme auf der Haut, das Salzwasser des Meeres oder den Geschmack des Weins zum Abendessen. Daran erklärt sich, dass Erinnerungen eben nicht nur an einem Ort abgespeichert werden, sondern über den Cortex verteilt sind.

Alles in allem - und nachdem ich ihn nun mehrfach gelesen habe - m.M.n. der beste Studienbrief, den ich bisher von der HFH bekommen habe. 

3. Hormone, Sexualität, Schlaf: hier geht es um die Grundprinzipien der Hormonwirkung, um Sexualhormone und sexuelle Entwicklung, und im dritten Kapitel um Schlaf und Traum.

4. Biopsychologie von Emotionen, Motivation und Stress: thematisiert werden Motivation und Sucht, neuronale Grundlagen menschlicher Emotionen und Stress.

5. Biopsychologie ausgewählter Prozesse und Störungen: der letzte Studienbrief geht noch mal richtig ans eingemachte. Es geht um die zerebrale Lateralisierung von Sprache, das somatosensorische System (also grob gesagt die Körperwahrnehmung betreffend), Schmerz und Nozizeption, und im letzten Kapitel werden psychische Störungen wie Schizophrenie, Angststörungen usw. behandelt.

 

Spontan fällt mir kein Modul ein, bei dem ich so viel Vorwissen habe wie in diesem, weil ich die Themen entweder bereits unterrichtet habe, oder während meiner Zeit auf neurologischen und neurochirurgischen Intensivstationen viel Erfahrung gesammelt habe. Beispielsweise versteht man die Lateralisierung von Sprache ganz anders, wenn man mal Schlaganfallpatienten betreut hat, die in der linken Hirnhälfte einen Infarkt hatten.

Trotzdem sind die Studienbriefe keinesfalls oberflächlich, sondern gehen viel mehr in die Tiefe, und daher musste ich viel Zeit investieren und war froh, als ich im Webcampus noch die Aufzeichnungen der online abgehaltenen Präsenzen gefunden habe. Außerdem werden die Studienbriefe ergänzt mit qr-Codes, die beispielsweise zu einem Film führen, der "Das Gehirn am Klavier" heißt und in dem die komplexen Prozesse im Gehirn beim Klavierspielen erklärt werden.

Oft saß ich buchstäblich mit offenem Mund vor den Studienmaterialien und habe erkannt, was ich - trotz Vorwissen - alles nicht weiß. 😀

 

Die Prüfungsleistung war eine Klausurersatzleistung, die ich gestern geschrieben habe, und die war ein echtes Brett. Es gab zwei Fallbeispiele zur Lateralisierung von Sprache und Gedächtnis, die absolut kniffelig waren, und ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich abgeschnitten habe.

 

Zum benötigten Zeitaufwand des Moduls, wenn man so gar kein Vorwissen in dem Bereich hat, kann ich keine Angaben machen. Wäre aber mal interessant zu hören, wie das anderen Studierenden erging.

 

Den Rest des Samstags war mein Gehirn zu nichts anderem mehr in der Lage als eine Serie zu schauen. Und der Sonntag läuft so ähnlich. 😉

 

Euch einen schönen Restsonntag

Silberpfeil

 

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