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Modul 4 bis 7 - so schnell ist es vorbei!?


psycCGN

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Für die Module 4, 5 und 6 habe ich keine Einträge geschrieben. Irgendwie lag es an einer Mischung aus a) es ist nichts besonders ergiebiges geschehen und b) in den letzten Monaten hatte ich das Gefühl, kaum noch Zeit für mich zu haben.

 

Das soll nicht heißen, dass die Module nicht interessant waren. Doch, sie waren es. Aber eines der Module drehte sich rund ums Thema Bindung und Bindungsstile. Dazu habe ich schon einiges gelesen, auch im Rahmen eines der Studienprogramme, die ich ausprobiert habe 😅 Ein anderes Modul thematisierte schwerpunktmäßig, was in Traumatherapien passiert, damit wir einen Überblick haben. Das sind an sich interessante Sachen und ich hätte auch gerne erfahren, wie genau man einige dieser Therapien durchführt. Aber da es sich nur um einen Überblick handelte und wir ja nicht therapieren, waren die Inhalte eher oberflächlicher Natur und das hätte man eigentlich auch kürzer fassen können. Das letzte der drei Module beleuchtete das Thema Selbstfürsorge und Selbsterfahrung. Es ging ganz viel um Stress, Burn-out, Selbstfürsorge und Psychohygiene. Es wurden viele Inhalte vorgestellt, die wir auch vorher schonmal gehört hatten. Viel Neues war es also nicht. Interessant fand ich allerdings die Infos, dass Meditation und Schlaf helfen, unser Gehirn von Schadstoffen zu befreien und dass sich die Zellen weniger schnell dem Zelltod nähern, also eine kleine Verjüngungskur ^^

 

Das 7. Modul fand dieses Wochenende statt. Es war mein kleines Angstmodul, da wir ein Praxisprojekt vorstellen sollten. Ich habe mein ursprüngliches Projekt (eine Fortbildung für Kollegen) eine Woche vor dem Modulwochende umgeschmissen, meine eigenen Erwartungen aus Zeitgründen reduziert und habe dann ein Notprogramm gefahren, bei dem ich Sorgen hatte, ob es so anerkannt wird. 😅 Erst einmal von vorne:

 

Die Fortbildung für Kollegen...

wird noch stattfinden und ich habe dafür auch schon einiges vorbereitet. Die Zeit zwischen Herbst und Weihnachten war aber sehr anstrengend, da auf der Arbeit immer 40-50% der Kollegen wegen Krankheit fehlten. Es hat sich einfach nicht gelohnt, zu diesem Zeitpunkt eine Fortbildung durchzuführen. Aufgrund der Mehrbelastung der Nicht-Kranken (wie mich) habe ich abends einfach keine Energie mehr gehabt und bin regelmäßig viel zu früh auf dem Sofa eingepennt. Die Fortbildung hätte ja eigentlich nichtmal durchgeführt sein müssen, aber irgendwie hat die Motivation dann gefehlt.

 

Eine konzeptionelle Annäherung an eine Traumapädagogik in der Schule...

wäre mein anderes Thema gewesen. Ich habe dafür eine sehr schöne Übersicht in einer höchsten aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Heilpädagogik" gefunden. Allerdings habe ich schon auf der ersten Stufe  der konzeptionellen Übersicht gesehen, dass dort viele Sachen vorhanden sind, die in der Umsetzung an meiner Schule noch sehr weit entfernt sind. Da ich eine praxistaugliche Präsentation erstellen wollte und kein hypothetisches Gebilde, habe ich diese Idee also auch schnell wieder verworfen... und es war bereits Sonntag vor dem Präsentationswochenende 🙈

 

Die Entwicklung einer traumpädagogischen Haltung am Beispiel meiner Klasse...

war dann am Ende DAS Thema meiner Präsentation. Während der letzten Monate habe ich viele kleine Aspekte einer traumsensiblen Haltung und Praxis in meine tägliche Arbeit einfließen lassen. Es gibt natürlich auch einige allgemeine Gestaltungsaspekte des Schullebens/Unterrichts, die auch bereits traumsensibel sind, Stichwort: Rituale und Strukturierung des Unterrichts. Ich habe also schön gesammelt, was bereits vorhanden ist, habe mir Perspektiven für die weitere Entwicklung überlegt, alles in eine schöne Struktur auf der Grundlage eines Buchkapitels zu diesem Thema gebracht, noch ein paar Bildchen eingefügt und die ganze Präsi mit ClipArts ansprechend gestaltet und siehe da, ich habe in meinen Augen ein wunderbares Abschlussprojekt gehabt. Gerade den Transfer auf die Schule finde ich wichtig, da viele Inhalte in der Ausbildung eher die Arbeit 1:1 umfassten. Mir war von Anfang an klar, dass ich im Schulleben einfach keine Zeit habe, um halbstündige Gespräche zu führen. Imaginationsübungen fand ich für die kleinen Stöpsel in meiner Klasse, insbesondere mit 27 kleinen Stöpseln, noch etwas anspruchsvoll. Es mussten Angebote her, die ich gut mit der Gießkanne verteilen konnte. Ich habe körperorientierte Übungen gesucht, die die Kinder am besten allein machen können, damit ich im Unterricht weiter von Kind zu Kind springen kann, denn bei Erstklässlern gibt es gefühlt immer 5 Kinder, die sich gleichzeitig melden und Fragen über Fragen haben, ihre Materialien nicht finden, aus dem Fenster gucken, ins Heft kritzeln oder was auch immer 😅 Und die Zeit für gemeinsame Besprechungen brauche ich ganz oft, um neue Inhalte zu einzuführen, Rechen- oder Leseübungen zu machen oder einfach um Konflikte zu klären. Eine andere Kollegin in der Fortbildung sagte, dass es kaum möglich sei, die Schule zu einem sicheren Ort für die Kinder zu machen aber ich konnte zeigen, dass viele kleine, vielleicht auch unscheinbare Sachen gemeinsam zur Gestaltung eines sicheren Ortes beitragen können. Die Präsentation war ein Erfolg. Und ehrlich gesagt, brauchte ich mir eigentlich keinen Kopf drum machen. Es kam darauf an, dass wir uns ein bisschen mit der Thematik beschäftigen und etwas verschriftlicht haben, was im Institut dann in einen Ordner gepackt wird.

 

Und wie geht es nun weiter?

Die Ausbildung zum Traumapädagogen geht eigentlich noch weiter. Das Praxisprojekt hat die Grundausbildung beendet. Eigentlich folgen noch 2 Module zum Traumapädagogen und 2 Module zum traumzentrierten Fachberater. Die letzten Monate waren so anstrengend, dass ich erst einmal eine Pause brauche. Diejenigen, die direkt mit dem Fachberater weiter machen wollen, haben im Februar das nächste Seminar... genau am Karnevalswochende. Das ist ein Sakrileg... aber vom feinsten 😂 Den Traumafachberater brauche ich allerdings nicht. Der ist für die Arbeit mit Menschen ab 18 Jahren. Ich habe jedoch auch damit gehadert, den Abschluss in Traumapädagogik zu machen. Hierfür muss ein Fallbericht angefertigt werden und dieser umfasst ganz viele Informationen, die mir in meiner Arbeit eher weniger zur Verfügung stehen. Erst einmal habe ich nicht wirklich schwer traumatisierte Kinder in meiner Klasse. Kinder, die emotional herausfordernd sind, habe ich aber definitiv. Solches Verhaltens kann auch durch viele Mikrotaumata durch Beziehungspersonen verursacht worden sein. Allerdings erhalten diese Kinder keine Diagnose, da sie nicht die notwendigen Kriterien treffen. Die Schülerakten für meine Kinder sind noch dünn und einige Eltern wollen der Lehrkraft gegenüber auch nicht unbedingt die bisherige Biografie offen legen. Da fallen schon einmal ganz wichtige Aspekte weg, die in so einen Fallbericht rein sollen. Diejenigen Pädagogen, welche in Intensivwohngruppen oder beim Jugendamt arbeiten, verfügen über sehr viel mehr Informationen ihrer Klienten als ich. Naja, ich habe da aber eine Idee, wie es doch funktionieren könnte. Wenn der Blog hier noch weiter geht, dann werdet ihr sicherlich erfahren, was ich in Angriff nehmen werde, sofern dies erfolgreich sein wird. Ich habe mich nämlich dazu entschieden, mich für die beiden Module zum Traumapädagogen anzumelden, hurra 😝 Allerdings werde ich erst in einem halben Jahr anfangen. Die nächsten Monate werden nicht weniger anstrengend werden, da es auf der Arbeit einen großen Umbruch geben wird. Unsere Schule wird im nächsten Jahr eine inklusive Schule und die Vorbereitungen dafür werden jetzt im zweiten Halbjahr gemacht. Dafür muss auch noch Überzeugungsarbeit im Kollegium geleistet werden, denn eine freiwillige Entscheidung war dies nicht. 

 

Und mit Blick auf die Uhr würde ich sagen, dass dieser Beitrag nun auch beendet ist. Habt einen guten Start in die neue Woche!

Bearbeitet von psycCGN

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zitat

 Schule wird im nächsten Jahr eine inklusive Schule und die Vorbereitungen dafür werden jetzt im zweiten Halbjahr gemacht.

 

Würde mich zu einem späteren Zeitpunkt interessieren, was es da für ein Konzept gibt - und wie es dann auch umgesetzt wird. 

 

Mein Sohn mit Down-Syndrom wurde lange Zeit auch formell inklusiv beschult und meine Erfahrungen sind rückwirkend durchwachsen, was den Nutzen und Schaden für ihn angeht. Auch wenn alle Beteiligten stets bemüht und engagiert waren. 

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vor 8 Stunden schrieb Markus Jung:

meine Erfahrungen sind rückwirkend durchwachsen, was den Nutzen und Schaden für ihn angeht. Auch wenn alle Beteiligten stets bemüht und engagiert waren.


Hm, allgemein gesprochen finde ich, dass die Inklusion bei unserem derzeitigen Schulsystem Grenzen hat. Ich wünschte mir, es wäre anders, aber ich kann gut verstehen, wenn Eltern sich entscheiden, dass die Förderschule vielleicht doch der bessere Förderort ist. 

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