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I'm done


Esmeralda

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Gestern war er nun da, der große Tag, auf den ich 5 1/2 Monate hingearbeitet hatte. 

Am Montag war ich plötzlich an einem Punkt an dem ich dachte (und auch deutlich spürte) "es ist gut, es reicht! Du weißt genug". Natürlich, fertig ist man nie so richtig und zu lernen gibt es immer noch etwas. Aber, es war für mich an diesem Punkt stimmig, nicht mehr weiter zu lernen. Also habe ich Montag und Dienstag nur noch ein wenig meine Faktenzettelchen und ein paar Karteikarten durchgesehen und mich ansonsten wieder meinen beiden anderen großen Lernbaustellen, HP und Ernährungsmanagement gewidmet! 

 

Gestern 09.30Uhr war es dann soweit. Man sollte ein paar Minuten früher online gehen. Nachdem ich meine Hunderunde erledigt (und genossen) hatte, habe ich noch mein Badezimmer präpariert. Schreibtisch vom Kind rein, Schreibtisch noch etwas höher gestellt um die Prüfungszeit auch bequem sitzen zu können. Das Meiste habe ich aus dem Bad herausgeräumt, es hießt ja vorher schon, keine Bücher, Zettel, Stifte etc. in der zu Umgebung zu haben und am besten auch nicht sichtbar im Raum. 

 

9.15Uhr habe ich mich eingewählt und auch schnell den Kontakt zum Proctor bekommen. ID check, alles gut (da hatte ich zuvor Bedenken, da in den Anweisungen immer stand, die Ausweise müssten auf Englisch sein, Rücksprache mit dem IBLCE ergab allerdings, dass die Ausweise in lateinischer (das meinen sie mit englisch ^^) Schrift sein müssen, also nicht arabisch, griechisch oder was auch immer. 

Gut, der Punkt lief glatt, alles prima. 

Dann sollte ich eine 360° Sicht auf mein Zimmer geben. Tja und da fiel dem Proctor dann auf, dass ich ja im Badezimmer bin. Wäre nicht erlaubt, ich müsse einen anderen Raum suchen und erneut starten. 

Spitze....es wurde vorher nirgends erwähnt, dass nicht im Bad geschrieben werden darf. Andere Teilnehmerinnen hatten ohne Probleme im Bad geschrieben. Naja, alle Diskussion brachte nichts, Begründung war, mein Test wäre mit 10 Minuten Pause angesetzt, in der Zeit könnte ich ja auf die Toilette müssen ... 🙄(soll ja Häuser mit mehreren Bädern geben...ließ man nicht gelten). 

Zum Glück bestätigte mir der Proctor, dass ich in Ruhe umräumen kann und mich dann jederzeit erneut einloggen kann, auch wenn mein Testzeitraum schon angebrochen ist. 

 

Gut, also alles retour, es blieb jetzt nur das Zimmer meines Kindes für den Test. Gegen das Zimmer meines Kindes ist "bei Hempels unterm Sofa" allerdings ein Sch**ß! Ich habe nur mit vollen Armen sie Sachen in den Flur geschmissen, sämtliche Regale abgehängt mit Tüchern, die Millionen Kleinteile vom Boden aufgehoben und im Affenzahn in sämtliche verfügbaren Kisten und Kartons gepackt. 
Zettel stapelten sich, genauso wie Stifte, Bücher, Heftchen, Puppenkram, Playmobil ... 

Nach 20 Minuten war ich dann soweit und konnte mich wieder einloggen, nass geschwitzt. 

Immerhin, beim 2. Check lief alles glatt, abgesehen davon, dass die Proctorin (keine Ahnung ob es eine weibliche Form gibt 😝) unglaublich schlecht zu verstehen war, aufgrund ihres starken Akzents. Sie hatte mir dann meine Rechte und Pflichten vorgelesen und hätte mir wohl auch eine Waschmaschine aufschwatzen können, ich hab einfach abgesegnet.
Der Check meiner Umgebung und von mir war, wie erwartet, sehr streng. Alle 4 Wände mussten gezeigt werden, der Fußboden, die oberen Ecken des Zimmers, der Schreibtisch von oben, unten, Seite, der Stuhl von oben, unten, hinten, Armlehnen. Ich musste meine Hosentaschen rauskrempeln, ich hatte einen Hoddie an und musste meine Kapuze zeigen, meine Unterarme (Schmuck ist nicht erlaubt), meine Hosenbeine hochziehen und die Knöchel zeigen, sowie beide Ohren von vorn und hinten. 
Erst wurde nur eine ID Card abgefragt "die 2. brauchst du nicht, leg sie bitte weg". Jaaa...Karte weggelegt, Checkup von vorn, ich hätte ja in 1 Sekunde aus dem Bild etwas am Zimmer verändern können .... . 

Und dann fiel ihr auf "oh, stopp, du brauchst doch 2 Ausweise" ... auf den 3. Check hatte sie verzichtet ^^. 

 

Dann ging es weiter, mein mich durch die Prüfung begleitender Proctor wurde mir zugeschaltet (ohne Bild, nur über Chat) und nochmal gab es einen kurzen Sicherheitscheck (ID Card und einmal das Zimmer zeigen). 

 

Und dann ging die Prüfung los. 1:53 Minuten hatte ich für Teil 1, 1:52 Minuten für Teil 2, dazwischen geplant eine 10 minütige Pause, die aber vom Teilnehmer auch übersprungen werden kann. Während der beiden Testteile darf der Platz auf keinen Fall verlassen werden, für die Pause muss man sich beim Proctor abmelden und auf sein "Go" warten. Wartet man nicht ab, ist die Prüfung beendet. 
Eigentlich haben nicht Muttersprachler Anspruch auf mehr Prüfungszeit (ich glaube 30 Minuten werden eigentlich gegeben), warum ich die nicht bekommen habe, keine Ahnung. Die offizielle Prüfungszeit beträgt ja die knapp 4 Stunden. 

 

Tjaaaa und dann war da die liebliche Stimme meines Hundes, der genau gestern beschlossen hat leider nochmal 3 Monate alt zu sein (mit seinen fast 10 Jahren!) und leider leider nicht allein bleiben zu können und zu Mami zu wollen. 45 Minuten lang durfte ich mir im Dauerton (ungelogen, alle 5 Sekunden, ich hatte ja einen Timer mitlaufen) aufbellen und dann heulen anhören. Meine Nachbarn obendrüber haben Möbel gerückt oder so und meine Katzen im Nebenzimmer haben die Hütte auseinandergenommen (tatsächlich hatten sie etwas von der Wand geholt und Spielzeug munter durch die Gegend gepfeffert). 

 

Die ersten Fragen habe ich kaum verstanden, ich hatte das Gefühl mein Englisch ist weg, ich konnte mich null konzentrieren. Ich hätte schreien können, das hätte aber zum Ausschluss geführt ;-). 

 

Für den 1. Teil = 90 Fragen habe ich knapp 60 Minuten gebraucht, die Pause musste ich dann leider auch als Pipi-Pause nutzen, da ich durch meine Umräum-Aktion so ins Schwitzen gekommen bin, dass ich doch ein bisschen mehr vor der Prüfung trinken musste. 
Was dann folgte könnt ihr euch denken -> SICHERHEITSCHECK!!! Alles nochmal zeigen... ID, den Raum, mich 😂.

Dann ging es weiter mit Teil 2 und mein Hund erinnerte sich daran, dass er ohne Mama ja nicht leben kann und jaulte und bellte wieder 10 Minuten vor sich hin und gab dann aber auf ... (im übrigen kann er sonst sehr gut allein bleiben, keine Ahnung was er gestern hatte). 

Für Teil 2 (85 Fragen) brauchte ich dann nochmal etwa 50 Minuten. Im 2. Teil kamen Bild-Fragen dran. Von ehemaligen Testteilnehmerinnen war häufig zu lesen, dass das Bildmaterial sehr schlecht sei. Das empfand ich überhaupt nicht so, abgesehen von 2 oder 3 Fotos. Da konnte ich dann eher raten, was die wohl von mir wollen. 

 

Tja und dann wars auch schon geschafft. 

 

Mein Gefühl war gestern unter aller Kanone. Ich hatte den Eindruck viel zu viel geraten zu haben. Im Nachgang schätze ich, dass ich vielleicht bei 25% der Fragen schon bei der Frage die Antwort kannte. Bei anderen Fragen konnte ich dann gut anhand der Antwortmöglichkeiten die passende Antwort finden. Und dann gab es da Fragen, wo ich wirklich nur mit den Schultern gezuckt habe und einfach nicht wusste, was die denn jetzt hören wollen. 

 

Ich gehe also in meine 10-12 wöchige Wartezeit mit einem sehr schlechten Gefühl (das heute wieder etwas besser ist, denn nach dem Probe-Examen war mein Gefühl ähnlich und dann ist es ja doch sehr gut ausgefallen). Da muss ich jetzt durch. 

Einen Plan B, falls es nicht geklappt haben sollte, mag ich mir noch nicht überlegen. Die nächste Prüfung wäre für mich erst im Frühjahr 2025 möglich. Und ehrlich gesagt, nach diesen Erfahrungen werde ich nicht mehr über das live-proctoring schreiben. Heißt aber auch, dass ich dann erst im September 2025 im Testcenter schreiben kann und erst im Januar 2026 den Titel führen dürfte ... 

Aber gut ... soweit mag ich jetzt noch nicht denken und möchte mich einfach von meinem Ergebnis überraschen lassen ... 

 

Nun ist dieser riesige Brocken also geschafft. Ich bin erleichtert, dass ich mich jetzt wieder der Hochschule widmen kann und dem Heilpraktiker. Denn auch hier wartet ja in diesem Jahr noch sehr viel Arbeit auf mich. Und im Stillbereich kann ich jetzt noch viel tiefer in Bereiche reingehen, die mich einfach interessieren, die ich aber dem breitgefächerten Wissen zuliebe erstmal etwas liegen lassen musste. 

 

Also... weiter geht's, einen großen Meilenstein darf ich nun hinter mir lassen ✔️🤗

Bearbeitet von Esmeralda

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Erstmal freue ich mich für Dich, dass Du die Prüfung - trotz der widrigen Umstände mit denen Du am Prüfungstag zu kämpfen hattest - hinter Dich bringen konntest und drücke Dir natürlich die Daumen, dass Du ein gutes Resultat erzielt hast 🙂

 

Ich finde den Sicherheitscheck, welchen Du beschrieben hast, extrem streng - habe ich in diesem Ausmaß noch bei keiner Form der Online-Prüfung erlebt bzw. davon gehört...

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Was für ein Abenteuer und Stress. Von so strengen Prüfungsauflagen habe ich bisher noch nie etwas gehört oder gelesen – weder online, noch in Präsenz. Und dann noch der Hund, die Nachbarn, die Katzen. Puh, da bekomme ich ja schon feuchte Hände, wenn ich nur davon lese.

 

Beachtlich, dass Du Dich so überhaupt noch auf die Prüfungsteile konzentrieren konntest.

 

Ich drücke Dir sehr die Daumen, dass es gereicht hat. Und wünsche Dir Geduld für die lange Wartezeit. Immerhin kannst Du Dich ja mit Deinen anderen Weiterbildungen solange „ablenken“. 😉

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Boar liest sich ja wie ein Krimi. 

 

Also das man nicht im Bad schreiben darf krass. Wenn man sich immer die ganzen Erfahrungen mit dem Proctoren liest, versteht man langsam wieso man da so gegen ist. Ist ja Wahnsinn, auch das du die Ruhe bewahrt hast, noch umzuräumen. 

 

Bei mir viel mal die Kamera aus bei Online Prüfungen (Zweimal). Ich dachte ich muss sterben und du räumst die ganze Hardware um, RESPEKT.

 

Ehrlich? Ich habe ein gutes Gefühl dass du es gewuppt hast. Mehr als sich 100000% vorbereiten kann man auch nicht und ich entnehmen dem Text das du gut vorbereitet warst. Nicht bekloppt machen jetzt und alles ruhig angehen.

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