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Fernlehrgang SachbuchautorIn: Was macht eigentlich ein... Herausgeber?


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Wie schon einmal angekündigt, stelle ich ja in diesem Blog immer wieder Berufsbilder aus der Verlags- und Buchbranche vor. Es gab bereits Blogbeiträge zu folgenden Berufsbildern:

Heute soll es um den Job eines Herausgebers (bzw. einer Herausgeberin) gehen.

Was ist eigentlich ein „Herausgeber“?

Herausgeber kennt man wohl vornehmlich aus der Zeitungsbranche, aber es gibt sie natürlich auch in der Buchmacherzunft. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Entstehen eines Buchprojekts (bzw. einer Buchreihe) zu begleiten und die Arbeit der Autoren zu koordinieren.

In den meisten Fällen handelt es sich bei durch Herausgeber organisierten Buchprojekten (im Bereich des Sachbuchmarktes) um Sammlungen von Fachaufsätzen zu einem bestimmten Thema. Im Rahmen der Belletristik werden dagegen meist Anthologien und Sammlungen von Kurzgeschichten herausgeberisch betreut.

Welche besonderen „Fähigkeiten“ sollte ein Herausgeber mitbringen?

Der Herausgeber wird in den meisten Fällen vom Verlag bestimmt. Dabei ist es wichtig, dass diese Personen ein gutes „Standing“ in der jeweiligen Branche hat und über kommunikatives Geschick verfügt, die Arbeit verschiedener Autoren zu koordinieren. Außerdem sollte der Herausgeber über entsprechende Kontakte in seinem Fachgebiet verfügen, um interessante Autoren für ein Buchprojekt finden zu können.

Manchmal ist es allerdings auch so, dass ein Herausgeber mit einer bestimmten Buchidee beim Verlag vorspricht und gemeinsam mit der Verlagsleitung überlegt, ob dieses Projekt tatsächlich durchführbar ist.

Welche Aufgaben hat ein Herausgeber?

Ein Herausgeber hat bei seiner Arbeit verschiedene Aufgaben:

  • Er bestimmt den „roten Faden“ des Sammelbandes und achtet darauf, dass das Buch auch als Ganzes überzeugt.
  • Er sucht die Autoren aus, die in diesem Werk vertreten sein sollen, und „brieft“ sie entsprechend.
  • Er setzt die Vorgaben des Verlages um, wie dieses Buch beschaffen sein soll, z.B. hinsichtlich der Länge der einzelnen Beiträge oder der Terminplanung.
  • Er ist der wichtigste Ansprechpartner sowohl für die Autoren als auch für den Verlag, dessen Lektorat und die Marketingabteilung.
  • In der Öffentlichkeit „steht“ er in ganz besonderem Maße für dieses Buchprojekt – sogar noch mehr als die einzelnen Autoren.

Was kann ein Autor dafür tun, dass die Zusammenarbeit mit dem Herausgeber gut klappt?

Ein Herausgeber stellt in gewisser Weise die Schnittstelle zwischen Verlag, Autoren und Lektorat dar – muss also auf deren Wünsche eingehen. Das macht er auch im Normalfall sehr gerne – denn das ist ja genau sein Job!

Allerdings sollte sich jeder einzelne Autor klar machen, dass er mit seiner schreibenden Tätigkeit zwar ein enorm wichtiges Element des gemeinsamen Buchprojektes ist, dass er aber eben noch weitere Kollegen (= Fachautoren) hat, die ebenfalls wichtig genommen werden wollen.

Wer hier als Autor mit dem Herausgeber jede Klitzekleinigkeit bis zum Umfallen diskutieren will, nimmt damit in gewisser Weise seinen Kollegen Zeit weg, die der Herausgeber dann einfach nicht mehr für diese hat.

Aus Herausgebersicht sieht ein „Traum-Autor“ wohl so aus:

  • Er hält sich an die inhaltlichen und zeitlichen Vorgaben des Herausgebers und Verlags.
  • Er ist ein wirklicher Spezialist für sein Thema und weiß sein Wissen zielgruppengerecht zu formulieren.
  • Er respektiert den Herausgeber in seiner Rolle und achtet seine Autorenkollegen.
  • Er ist kompromissbereit.

Anne Oppermann

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