Fazit Teil 1
Nun, da ich offiziell eine E-Mail bekommen habe, in der mir zum bestandenem Studium gratuliert wird und der Versand der Urkunde angekündigt wird, ist es an der Zeit einen Rückblick zu wagen. In diesem Teil möchte ich mehr auf die Studieninhalte eingehen, im zweiten Teil dann mehr auf das organisatorische.
Das Studium ist im Prinzip in 6 Kompetenzfelder untergliedert, die auf die Semester verteilt sind:
- Naturwissenschaften
Chemie / Physik / Bio und Mikrobiologie / Molekularbiologie
- Arzneimittelentwicklung - und Überwachung
Physiologie, Pharmakologie, Toxikologie / Arzneimittelenwicklung / Produktion / Klinische Entwicklung / Analytik QK QS / Marktzulassung / Arzneimittelsicherheit
- Produktionstechnik und Vertrieb
Produktionstechnik I und II / Galenik / Logistik und Vertrieb
- Wirtschaftswissenschaft und Management
VWL / BWL / Wirtschaftsrecht / Pharmarecht / Finanzwirtschaft / Personal & Organisation / Pharmamarketing
- Persönliche Kompetenzen
Wissenschaftliches Arbeiten / Mathematik / Englisch / Projektmanagement
- Theorie-Praxis-Transfer
TPT / Praxisprojekt / Abschlussarbeit
1. Semester 2. Semerster 3. Semester 4. Semester 5. Semester 6. Semester 7. Semester
Die Einteilung der Module in die Semester folgt einer gewissen Sinnhaftigkeit. So ist zum Beispiel bei Arzneimittelentwicklung und Überwachung der Weg des Entstehens eines neuen Medikamentes nachgezeichnet. Begleitet wird dieses Hauptthemengebiet zum einen durch Grundlagen (Naturwissenschaften) und angrenzende und unterstützende Themen (Produktionstechnik, Pharmarecht und Marketing). Finanzwirtschaft, P&O und Projektmanagement sind vor dem Hintergrund interessant, dass man Entscheidungen, die im Betrieb gefällt werden, mit anderen Augen anschauen kann. Man bekommt hier auch eine kleine Basis an Grundlagen, die man brauchen kann, wenn man nach dem Abschluss in eine Führungsposition wechseln kann.
Obwohl man die Module auch in anderer Reihenfolge bearbeiten kann sollte man sich doch überlegen ob es sinnvoll ist. Bei Modulen wie P&O, Projektmanagement, Englisch kommt es nicht so drauf an was man vorher bearbeitet hat. Bei Modulen, wo zwingend ein anderes Modul als Grundlage notwendig ist, wird dies auch als Zugangsvoraussetzung zum Modul angegeben. Das sollte man bei der Planung des Studiums in jedem Fall beachten.
Die Meisten Studienbriefe waren zumindest ordentlich aufbereitet, einige waren auch echt gut zum durcharbeiten. Das hängt vielleicht auch mit den eigenen Interessen zusammen. Was jedoch (zumindest als ich das Modul belegt habe) total über ist, ist das Modul Physik. Zumindest in der Form wie es sich damals dargestellt hat. Der Studienbrief war nicht brauchbar und für die Klausur hat man nur mit den Aufgaben im Campus gelernt. Ausserdem sind die behandelten Themen irgendwie an dem vorbei gegangen, was für den möglichen Alltag der fertig Studierten relevant ist. Hier wünsche ich mir eine Überarbeitung und die anschauliche Darstellung relevanter physikalischer Grundlagen und Prozesse. Ein weiteres Manko war die fehlende Abgrenzung zwischen verschiedenen Modulen. So hat man manche Dinge doppelt oder gar dreifach gelesen. Da frage ich mich schon ob das nicht besser geht und anstelle der doppelten Inhalte das ein oder andere vertiefter dargestellt werden kann.
Insgesamt sind 7 Laborprüfungen vorgesehen. Diese betreffen die Module Chemie, Bio, Tox, Produktionstechnik I, Molekularbio, Analytik und Galenik. Wer nachweisbar praktische Erfahrung in den Modulen hat kann sich die entsprechenden Laborprüfungen anrechnen lassen. Ich habe daher zur 3 der 4 Labore mitmachen müssen. Es ist jedoch wirklich sinnvoll, auch mal einen praktischen Einblick zu bekommen. 2.5 Tage sind bei manchen Aufgaben sehr knapp, z.B. immer dann wenn Mikroorganismen wachsen müssen. Hier sind die Professoren immer schon Tage vorher da um die Labore vorzubereiten.
Zusammengefasst kann man sagen, dass man einen gesamthaften Einblick in das Pharmaumfeld bekommt. Man ist weder Produktions-Ingenieur, Qualitätsspezialist oder Zulassungsexperte, darüber muss man sich klar sein. Aber man weiss in allen Themengebieten wovon geredet wird und man hat einen gesamthaften Überblick über die Aktivitäten im Pharmaumfeld. Als Beispiel will das Marketing für das Produkt welches ich in der Entwicklung habe eine andere Verpackung: jetzt geht's los.... wer stellt die Verpackung her, ist das auf der Abfüllmaschine umsetzbar und braucht es neues Equipment (oder Lohnherstellung), braucht es neue Stabilitäten, könnte es Unverträglichkeiten geben usw.... Man sieht, der kleine Wunsch einer anderen Verpackung bringt gleich die Abteilungen QK, Einkauf, Produktion und ggf. Entwicklung ins Spiel....
Falls jemand Interesse an detaillierteren Berichten oder Inhalten von einzelnen Modulen hat, der kann entweder schauen ob ich dazu schon einen Blogeintrag verfasst habe oder mich anschreiben.
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