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Der Aufnahmetest: recap


PantaRheia

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Gestern war es also soweit – der Tag des Aufnahmetests! Irgendwie surreal, das Gefühl. Und auch mit etwas Stress verbunden – musste ich doch dafür sorgen, dass meine Kinder um 8 Uhr morgens am anderen Ende von Wien sicher bei meiner sie-gestern-versorgenden Freundin Goli ankamen, was dann leider mit einem dringenden Zwischenstopp down the street from there bei meinem Urheber fortgesetzt werden musste, da mein Auto unterwegs es für angebracht hielt, die Ölkontrolllampe warnend aufleuchten zu lassen. Ohne diesen Zwischenstopp, der mich leider einiges an Zeit hat liegenlassen, wäre ich vermutlich nicht in Wiener Neustadt angekommen, sondern am Schrottplatz, kann mich daher eigentlich nicht weiter beschweren. Leider, jedoch, war meine Zeit zum Herrichten und „gedanklich runterkommen“ vor der Prüfung damit eher knapp bemessen und ich hatte gerade noch Zeit, unter die Dusche zu hüpfen und mich businessy-präsentabel zu gestalten.

 

Von meiner Ecke Wiens nach Wiener Neustadt ist die Fahrt wirklich überschaubar – in ziemlich genau einer halben Stunde war ich vor Ort. (Tatsächlich war auch das Teil der Überlegungen, Hagen Hagen sein zu lassen, denn von „erreichbar“ ist hier keine Spur und irgendwann hätte ich auch dort mal persönlich erscheinen müssen.) Die FernFH liegt inmitten eines Wohngebiets – not sure what I expected, aber irgendwie war ich irritiert davon, am Weg dorthin durch eine Einfamilienhaus-Siedlung zu fahren. Nervös war ich zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr, getreu meines persönlichen Musters, mich im Vorfeld immer völlig fertig zu machen und dann, wenn’s ernst wird, souverän und selbstbewusst aufzutreten und mich dem zu stellen, was da kommt.

 

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Was da kam war eine sehr freundliche Begrüßung durch die Studiengangs-Assistentin. Feeling welcome right away. Der Test begann nach einer kurzen Einleitung durch die Studiengangsleiterin, die ebenfalls gleich auf Anhieb sehr sympathisch rüberkam. Zum Termin anwesend waren 8 Bewerberinnen unterschiedlichsten Alters, will sagen: ich war definitiv nicht – wie gedacht – die Älteste im Feld. Wobei gar nicht alle erschienen sein dürften, den ürbiggebliebenen Prüfungsbögen nach zu urteilen. (Unvorstellbar!) Der Test an sich war reines multiple choice und für 2 Stunden anberaumt. (Ich habe in etwa 1,75 Stunden dafür benötigt.)

 

Der erste Teil des Tests befasste sich (sehr detailreich) mit Fragen zur Publikation der ÖPIA. Es empfiehlt sich also, diese wirklich genau zu studieren – der Teufel liegt hier definitiv im Detail. Ich habe mich insgesamt geschätze 7 oder 8 Stunden intensiv damit beschäftigt und es hätte dennoch wahrlich mehr sein können. Der zweite Teil war der Englischtest. Zum Einen gab es hier Verständnisfragen nach dem Schema „fill in the blanks“ (Mehrfachantworten möglich) und zum Anderen dann Grammatikfragen mit immer genau einer richtigen Antwort. Weiters – und jetzt weiß ich die Reihenfolge leider nicht mehr so genau – gab es Fragen zu Basic IT Skills und Textverständnis. Die Fragen zu IT waren breit gefächert von Level „ridiculous“ zu Level „wtf“ (- meines Verständnisses nach, zumindest). Die Textverständnisfragen waren nicht grundsätzlich schwierig, aber erforderten ein sehr hohes Maß an Konzentration. Zum runden Abschluß gab’s dann schließlich noch Fragen zum numerischen Verständnis. Da war ich dann schon insgesamt ziemlich müde, konzentrationstechnisch, und außerdem habe ich ja an anderer Stelle hier schon einmal erwähnt, was ich denn für ein Mathegenie bin – kann daher mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Teil es tatsächlich in sich hatte. Für mich zumindest. Jemand anderer mag darüber vielleicht milde lächeln – aber Graphenlesen, Prozentrechnen und Textbeispiele sind jetzt wirklich nicht so meines und haben dann, weil es der letzte Punkt des Tests war, doch eher einen schalen Nachgeschmack hinterlassen, was den gesamten Test betrifft.

 

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Danach direkt weiter zum Aufnahmegespräch mit der Studiengangsleiterin, wo ich mit einem freundlichen Lächeln und den Worten „Ihr Motivationsschreiben hat mir so gut gefallen! Da merkt man richtig, dass sie mit Herzblut geschrieben haben, ich fand’s wirklich toll!“ (- und noch ein paar anderen sehr netten Worten dazu) begrüsst wurde. Gefreut hat mich das natürlich riesig, weil ich mir a) grundsätzlich etwas auf mein Schreibtalent einbilde und darin aufgehe, wenn mein Geschreibsel beim Gegenüber gut ankommt und b) genau das vermutlich die Basis des weiteren sehr guten Gesprächsverlaufs (auf absoluter Augenhöhe, btw) war. Der Fokus lag übrigens hauptsächlich auf Fragen zur Motivation und zeitlichen Machbarkeit/Unterstützung und dem Hinweis, dass das Gespräch stärker gewertet wird, als die Testergebnisse. (Der Matheteil sollte mir also nicht insgesamt das Genick brechen.) Mein momentaner Beruf ist augenscheinlich relevant genug und eventuell besteht sogar die eine oder andere Möglichkeit zur Anrechung einiger ECTS basierend auf meiner Tätigkeit.

Verabschiedet wurde ich schließlich mit der Ankündigung, dass bereits Mitte nächster Woche die Benachrichtigungen zur Zu- bzw. Absage ausgeschickt werden und den Worten: „Wenn Sie dann die Zusage bekommen – und bei Ihnen gehe ich davon aus, dass das so sein wird, wenn der Test soweit auch OK ist – erhalten Sie alle Informationen zum weiteren Vorgehen per Mail gleich dazu.“

 

…bei Ihnen gehe ich davon aus, dass das so sein wird!

 

Das hinterlässt dann doch mal ein sehr gutes Gefühl und ich bin den ganzen Weg zurück nach Wien grinsend im Auto gesessen. Carpe fucking diem. Was zwischen einem Freitag und einem Freitag so alles passieren kann…

 

Langsam freunde ich mich mit der Realität des Gedankens an, Hagen meine Exmatrikulation mitzuteilen – fühlt sich komisch an… wird aber völlig von der Vorfreude auf die neue (- und sinnvollere!) Herausforderung überlagert! Ich warte mit Hochspannung auf die Mitte der kommenden Woche, wo ich dann hoffentlich fix verkünden werde können, dass einer der 35 verfügbaren Studienplätze meinen Namen trägt…

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Spannend, mal so einen ausführlichen Bericht von der Aufnahmeprüfung zu lesen - da wird im Forum ja oft nach gefragt, wenn auch vermehrt für andere Studiengänge. Aber ich denke mal, dass das insgesamt vergleichbar abläuft. Neu war mir unter anderem, dass das Gespräch stärker gewichtet wird als der Test.

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