Wer bin ich und was mach ich hier?
Nachdem ich hin und her überlegt habe, ob ich diesen Blog schreiben soll, tu ich es nun einfach. Da ich sowas bislang noch nie gemacht habe, hoffe ich einfach, dass ich meine Gedanken gut rüber bringe und dass ich es schaffe regelmäßig zu schreiben.
Ich möchte mein Abitur über ein Fernstudium nachholen und stehe noch ganz am Anfang. Ich habe mir noch keinen Anbieter ausgesucht, wobei es vermutlich das ILS sein wird. Was mich dazu bewogen hat, will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Dazu werde ich ein bisschen was zu mir erzählen. Ich bin 30 Jahre alt, habe einen festen Job in der Logistik bei einem der größten Online Versandhändler und bin Mutter von drei wunderhübschen Mädchen. (fast 4 Jahre alt, grade 2 Jahre alt geworden und 6 Monate alt). Meine Schulzeit war alles andere als ein Zuckerschlecken. Die Einzelheiten erspare ich euch jetzt einfach. Es führte dazu, dass ich die Schule zwar bis zur Zehnten (Gymnasium) durchstand, aber aufgrund von hohen Fehlzeiten eines der miesesten Abgangszeugnisse hatte. (Eine 6, fünf 5er und der Rest waren 4er) Ich wollte noch versuchen, meine FOR an der Hauptschule zu machen, aber mir wurde das alles zu viel. Also habe ich abgebrochen. Eine Weile dümpelte ich so rum, suchte mir dann einen Job, kam mit meinem jetzigen Mann zusammen und beschloss nochmal die Schulbank zu drücken. Ich wollte mir unbedingt beweisen, dass ich die Fachoberschulreife geschafft hätte. Aber weil ich ein unterirdisches Zeugnis hatte sollte ich erst einen Hauptschulabschluss machen und dann den Realabschluss. 2 Jahre wollte ich eigentlich nicht aufwenden, ich musste schließlich auch noch arbeiten nebenbei. Aber ich wollte es unbedingt, also Augen zu und durch. Das Ende vom Lied: Es war unendlich langweilig und ich stand in allen Fächern eins, also durfte ich nach ein paar Wochen doch direkt in die Abschlussklasse wechseln. Es war immer noch langweilig, trotzdem gab ich mein allerbestes und konnte meine Fachoberschulreife als beste Schülerin der Schule mit einem Durchschnitt von 1,3 abschließen. Wie gerne ich danach noch das Abitur dran gehangen hätte oder wenigstens eine Ausbildung. Aber das war finanziell nicht möglich, da mein Mann damals in Ausbildung war. Also schob ich das ganze auf und suchte mir einen einen einigermaßen gut bezahlten Job. Der Wunsch das Abitur zu machen und zu studieren blieb vorhanden. Mit 25 wollte ich dann einen Versuch wagen. Ich meldete mich zum Abitur an einem Kolleg an. Es war alles schon geregelt, Aufhebungsvertrag unterschrieben, Bafög beantragt und genehmigt, die erste Rate war sogar schon auf dem Konto. Wenige Tage bevor ich starten wollte, hielt ich dann einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Ja wir hatten es versucht, schon eine Weile und weil es nicht klappte, hatte ich zu der Zeit überhaupt nicht damit gerechnet. Also alle Pläne wieder umschmeißen. Schule abmelden, beim Arbeitgeber fragen, ob ich den Aufhebungsvertrag rückgängig machen kann und wieder arbeiten. Klar hätte ich es auch durchziehen können, aber finanziell wäre es knapp gewesen zumal ein Umzug unumgänglich war. So 5 Jahre und 3 Kinder später, ist der Wunsch wieder allgegenwärtig. Ich hatte die Jahre immer wieder daran gedacht, aber mich dann doch nicht getraut. Jetzt will ich es aber durchziehen. Noch bin ich in Elternzeit bis ca Mitte nächsten Jahres und dann wechsel ich in Teilzeit. Das wird hart und schwer, vielleicht sogar unmöglich, aber zu Versagen ist immer noch besser, als es nicht versucht zu haben.
Motivation und Lernwille sind ohne Ende vorhanden, was mir jetzt noch fehlt ist das ok vom Arbeitgeber (wir haben ein Programm, welches die Kosten zu einem Großteil trägt). Zudem muss ich mich noch endgültig für einen Anbieter entscheiden. Ich weiß noch nicht wie lange das ganze dauert und weil ich in der Zeit nicht untätig sein will, habe ich mir schon ein bisschen was an Büchern besorgt. Ich frische erstmal meine ganzen Grundkenntnisse wieder auf und beginne schon mit dem Lernen von Lateinvokabeln. Am liebsten würde ich sofort durchstarten, aber ich muss mich wohl noch etwas in Geduld üben, außerdem kann ich so schon mal testen, wie ich mit dem Lernen überhaupt klar komme und wie ich mir die Zeit einteilen kann. Meine älteste Tochter geht in den Kindergarten, die beiden jüngeren schlafen Mittags für gewöhnlich 2 Stunden. Abends wenn wenn die Mädels schlafen kann ich auch noch mal 2 Stunden aufbringen vielleicht auch 3, aber ich plane noch Zeit für mich ein zum runterkommen und eben meinen Hobbys nachzugehen, außerdem schläft die jüngste noch nicht durch, was ich auch berücksichtigen muss. Wenn mein Mann zu Hause ist bleibt dafür wieder mehr Zeit. Mal sehen wie das klappt und da noch nichts angemeldet ist, habe ich auch noch Zeit das ganze zu testen.
Das wars erstmal von mir. Für mich könnte bald ein neuer spannender Lebensabschnitt beginnen. Meine Gefühle gehe in alle Richtungen, Freude, Aufregung, Unsicherheit, Zweifel. Alles dabei. Aber das gehört doch dazu!
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