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Und so endet es


unrockbar

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Wie versprochen wollte ich ja noch die Fragen mal auszugsweise beantworten, die ich selbst gepostet habe in dem Thread, über was man vor einem Studienabbruch mal nachdenken sollte. Aber erstmal zu dem was so passiert ist:

 

Nach einem recht erfolgreichen letzten Semester und einer euphorisierten Anfangsphase, habe ich mich ja entschlossen, das schon lange rumliegende Modul aus eEducation endlich abzuschließen. Auch weil ich eine Überarbeitung befürchte (ist von vor 2010) und es dann neu bezahlen müsste. Außerdem noch Psychologie M5 (Entwicklungspsychologie) und das Präsenzseminar.

 

Nun haben sich die Dinge so entwickelt, dass ich nicht bei meinem Bruder übernachten kann für das Präsenzseminar, das würde teuer werden. Außerdem findet an dem gleichen Wochenende eine sehr spannende Veranstaltung in meinem Regionalzentrum zur Rechtspsychologie statt. Da habe ich auch einen Platz bekommen. Das wäre eh der Bereich, der mich nach Ende des Studiums am meisten interessieren würde. Leider zählt es nicht zu den Seminaren, die man sich für die Präsenz anrechnen lassen kann. Ist also ein Freizeitspaß-Ding, mir Sa + So damit die Zeit totzuschlagen. Nach einigen Wochen überlegen, habe ich den Platz im Statistik Seminar also zurückgegeben und werde zur Rechtspsychologie gehen. Ich hoffe, dass war nicht naiv und ich bekomme nochmal einen Platz für die Präsenzseminare :)

 

Für eEducation kann ich leider kein bisschen Motivation aufbringen. Und es ist nicht das Thema oder der Aufwand, sondern allein die verfluchte Hausarbeit und Gruppenarbeiten generell. Die Hausarbeit war schon angemeldet und ich kann mich einfach nicht durchringen, das zu machen. Ich hasse Hausarbeiten, wie der Teufel das Weihwasser. Es bereitet mir schlaflose Nächte und ein schlechtes Gewissen: "du musst lesen, du musst schreiben, du musst .... und die Zeit rennt!" Ich bin so froh über die Klausuren in Psycho. Da lerne ich 2 Wochen durch und kriege was passables zustande. Aber Hausarbeiten dauern einfach viele Wochen und kosten mich alle meine Energieressourcen .... und die nachfolgenden Module werden auch noch fast alle mit Gruppenarbeiten zu tun haben.... Mich stört das gewaltig. Mir graut es schon vor dem Psycho Gruppenarbeit Modul. Aber es ist nur eins. NIcht 75% des Studiums wie in eEducation.

Das klingt jetzt drastisch und unsympathisch, aber mir sind meine Kommilitonen echt ziemlich egal. Das ist die Nebenwirkung des Fernstudiums. Man kennt sich nicht. Ich kenne nicht ihre Namen, nicht ihre Geschichte, ihre Lebenssituation und es ist mir egal, wie gut oder schlecht sie sind oder ob sie das Studium zu Ende bringen werden oder eben nicht. Sie sind mir völlig unbekannt und daher habe ich keinen Bezug zu ihnen, weshalb ich auch nicht auf sie angewiesen sein möchte im Studium. Ich möchte alleine von Zuhause aus lernen und meine Arbeiten durchziehen. Ohne Skype-Treffen und Absprachen und Termine einhalten, die andere vorgeben, die ich nicht kenne und niemals sehen werde. Im Präsenzstudium kannte man sich und hatte Freunde, mit denen man sowas absolviert hat. Diese Punkte sind leider nicht mit eEducation vereinbar. Hier jetzt noch die relevanten Fragen mit Antworten:

 

Aus welchen Gründen habe ich das Studium begonnen? - aus Interesse und ein sich rasant entwickelnder Arbeitsmarkt im Bereich eLearning
Was hat sich an diesen Motiven geändert? - nichts

Sind die beruflichen Perspektiven nach dem Studium noch interessant? - definitiv und es nervt mich, über meine Newsletter super Jobangebote zugeschickt zu bekommen und zu wissen, dass ich dafür dieses Studium bräuchte, weil immer Medienpädagogen gesucht werden

Was habe ich mir inhaltlich / organisatorisch anders vorgestellt? - ich wusste was auf mich zukommt, ich dachte nur ich könnte es händeln
Entspricht der Arbeitsaufwand meiner Leistungsbereitschaft? - definitiv nicht, ich mag terminliche Zwänge und Abhängigkeiten von Gruppen nicht

Könnte eine Reduktion der Verpflichtungen helfen? - da lässt sich leider nichts dran ändern an den Haus- und Gruppenarbeiten
Was habe ich schon getan, um die Situation zu verbessern? - die Motivationswelle zu nutzen und es einfach mal durchzuziehen, keine Chance :(
Was müsste sich ändern, damit ich morgen zufrieden aufwachen und motiviert in den Tag starten kann? - diese Gedanken a la "du musst recherchieren, du musst anfangen zu schreiben, du musst, musst, musst" endlich los zu sein

 

Ich schrieb dem Studentensekretariat eine Mail, was ich in eine Exma schreiben müsste, um am Ende nicht aus beiden Fächern geext zu werden. Am nächsten Tag kam ich schon nicht mehr in Moodle rein und fand eine Mail "ich habe Sie aufgrund Ihrer Anfrage aus dem Studiengang entfernt". Öhm okay, das war ja erstmal nur eine Anfrage und noch gar nicht so beschlossene Sache und trotzdem - zack war ich raus. Aber nun gut. Darauf wäre es eh hinausgelaufen. Ich wollte auch nicht 15 Semester am Ende in dem Master haben ohne je ein Modul abgeschlossen zu haben. Nun hört die Semesterzahl auf zu ticken und bei Bedarf schließe ich die Module im Akademiestudium ab, wenn es mich doch noch packen sollte. Dann kann ich mich ja auch wieder Einschreiben. So erstmal der Plan. Schon blöd, dass ich extra für den Master im Akademiestudium 2 Bildungswissenschaften-Module absolviert habe, um die Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen.

 

Im Moment bin ich also nur noch in der Psychologie immatrikuliert. Die Hausarbeit ist fristgerecht abgemeldet. Das Präsenzseminar habe ich gecancelt und gehe zu einer alternativen Veranstaltung ohne Anrechnung.

 

Puh ziemlich langer Beitrag, sorry!

 

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Oh, da hat das Studierendensekretariat dir ja quasi die Entscheidung abgenommen... Eigentlich ja blöd solche Missverständnisse, aber du scheinst damit ja ganz zufrieden zu sein?

 

Vielleicht kann ich dich wegen der HA in Psychologie etwas beruhigen: So viel Gruppenarbeit ist das gar nicht. Bei uns zumindest wurden zu Anfang die Aufgaben verteilt, jeder machte dann seinen Teil und am Ende setzte sich alles wieder zusammen. Die HA schreibt jeder für sich allein. Und wegen Zeitdruck: Es gibt zwar einen offiziellen Beginn für die Hausarbeit, aber man kann auch vorher schon anfangen. Man weiß ja, worum es geht, da kann man zumindest Einleitung und Methodenteil schon vorher schreiben. Dann ist das eigentlich alles sehr entspannt. 

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Spannend, wie das Studierendensekretariat reagiert hat. Ich lief meiner ExMa damals ziemlich lange hinterher und hatte noch echt ärger an der Backe, bis das funktioniert hat.

 

 

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Ich bin auch verwirrt, dass das so unbürokratisch völlig ohne Antrag ging. Nur aufgrund der Mail mal eben geext ist schon ein Ding. Aber da ich das ja eh machen wollte, stört es mich jetzt nicht, dass ich keinen lästigen Antrag per Post schicken muss und das so unkompliziert ging.

@ClarissaD Danke, ich hoffe es läuft so entspannt ab mit der Gruppenarbeit in Psycho :) aber was ist, wenn jemand seinen Teil nicht macht?

Bearbeitet von unrockbar
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Das ist natürlich schon doof, wahrscheinlich hatte ich auch Glück mit der Gruppe...

Es gab feste Abgabetermine für jede Kleingruppe bzw. jede Aufgabe. Da hätte dann wohl nicht nur die Gesamtgruppe, sondern auch die Dozentin genügend Druck gemacht.

Ich hatte mir vorher auch Gedanken gemacht, aber im Endeffekt waren es die leichtest verdienten 10 ECTS meines Studiums... 

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