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Fazit Zertifikatsstudium


Silberpfeil

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Ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich das Zertifikatsstudium an der HFH gestartet habe, ist mein (vorerst) letztes Modul abgeschlossen. 50 CP musste ich nachstudieren, um an einem Aufbaustudium teilnehmen zu dürfen, um ohne Lehramtsstudium an einer staatlichen Schule in Niedersachsen Pflege unterrichten zu dürfen. Klingt bürokratisch? Ist auch so. 🙄

 

Zur Organisation:

Um einzelne Module mit spezifischen Inhalten zu studieren, musste ich das Fernstudium wählen, da es an Präsenzhochschulen kaum möglich ist, als Gasthörer einzelne Module zu belegen. Das hat zwar eine Menge Geld gekostet, war aber organisatorisch unschlagbar. Ich konnte bis auf eine Prüfung (Modul Anatomie und Physiologie) alle weiteren online ablegen, und auch die weitere Organisation wie Anmeldung/Immatrikulation erforderte keine Anwesenheit und Fahrerei. Da ich ein alter HFH Hase bin und dort meinen B.A. absolviert habe, musste ich nicht mal Unterlagen einschicken zur Zugangsberechtigung, da alles bereits vorlag. Die HFH hat es mir dann noch besonders unbürokratisch gemacht. Ich musste nur noch der für die Zertifikatsmodule zuständigen Mitarbeiterin meine Anmeldung für das jeweils nächste Modul per Mail schicken, und innerhalb einiger Werktage wurde alles im Webcampus freigeschaltet und die Studienbriefe gesendet. Im Gegensatz dazu hätte an einer Präsenzhochschule unendlich viele Laufwege, Anfahrten und Gespräche angestanden. Das hat für mich den höheren Preis auf jeden Fall gerechtfertigt.

Und da es organisatorisch so schön einfach war, liebäugle ich natürlich mit weiteren Modulen. 😇

 

Zum Inhalt:

Wenn man genau hinschaut, ist es absoluter Wahnsinn, was das Kultusministerium da verlangt. Zumal man mit dem B.A. Berufspädagogik an nicht staatlichen Pflegeschulen mit Kusshand genommen wird. Diese unsinnigen Vorgaben nerven mich eigentlich bis heute, und ich musste aufpassen, dass mir das nicht das Lernen verleidet.

So ist es aber zum Glück nicht gekommen. Inhaltlich habe ich unglaublich viel mitgenommen und fast alles auch für meinen Unterricht nutzen können. Insofern war es tatsächlich eine Investition. Am meisten begeistert hat mich Biopsychologie, da viele Inhalte aus den Studienbriefen so kaum in Anatomie-Büchern zu finden sind. 

 

Der Zeitaufwand:

Ist sehr abhängig vom Vorwissen. Für die medizinischen Module habe ich viel weniger Zeit als vorgegeben benötigt, für die pflegewissenschaftlichen teilweise die angesetzten 15 - 20 Stunden pro Woche.

 

Ergebnis:

Heute kam die Nachricht vom Kultusministerium, dass ich durch die Module für die Nachqualifizierung zugelassen bin. Diese besteht aus drei Teilen:

- das pädagogische Seminar, das mit anderen Seminarteilnehmern ein Mal pro Monat stattfindet

- 70 CP in einem Zweitfach. Hierfür müssen wir noch einen Studienplatz finden, dann kann ich näheres dazu erzählen, welches Fach es werden wird. Denn natürlich ist auch hier das Problem, dass an Präsenzhochschulen selten Gasthörer zugelassen werden.

- 30 CP in Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Hier will ich versuchen, mir mein Erststudium anerkennen zu lassen.

 

Leider führt die pädagogische Nachqualifikation zu keinem Mastertitel, was im Endeffekt auch bedeutet, dass sie ausschließlich für die Arbeit an einer staatlichen Schule nützlich ist. Ich bin grundsätzlich aber kein Mensch, der unbedingt "den sicheren Job" für immer sucht, sondern ich mag gern neue Herausforderungen. Insofern schmeckt es mir nicht, mich so sehr festzulegen. Dazu kommt, dass ich das preußische, bürokratische und vor allem hierarchische Schulsystem an vielen Stellen nicht mag. Da fühle ich mich auch nach über einem Jahr sehr fremd. 

Dafür ist die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern so gut und lässt mir besonders in der Pflege so viel gestalterischen Freiraum, dass auch die andere Seite der Waagschale sehr voll ist.

 

Es wird sich zeigen, wohin der Weg führt.

Bis bald!

Silberpfeil

 

 

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ein wirklich komplizierter Weg. Gehen den überhaupt viele?

 

Und gibt es vielleicht Master, welche diese 70 CPs im Zweitfach abdecken? Immerhin gibt es ja Masterangebote, die selbst insgesamt nur 60 ECTS-Punkte haben. 

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Am 25.5.2022 um 12:17 schrieb Markus Jung:

Ein wirklich komplizierter Weg. Gehen den überhaupt viele?

 

Und gibt es vielleicht Master, welche diese 70 CPs im Zweitfach abdecken? Immerhin gibt es ja Masterangebote, die selbst insgesamt nur 60 ECTS-Punkte haben. 

Ich fürchte, der Weg ist sehr selten und auch jedes Mal vom Kultusministerium Einzelfallentscheidung. Im pädagogischen Seminar sollte ich dann Mitstreiter kennenlernen, und darauf bin ich wirklich gespannt. Ich werde berichten.

 

Und zu gegebener Zeit werde ich Masterstudiengänge recherchieren, bei denen ich hoffentlich und vielleicht einen Teil der CP`s anrechnen lassen kann.

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