Moment, nur noch zwei Module?
Moin,
heute grüße ich euch von der schönen Ostsee, wo ich gerade zwei Tage Pause genieße, bevor es wieder so richtig mit dem Studium weitergeht.
Jetzt, wo ich auf der Zielgeraden meines Masters bin, merke ich tatsächlich, dass ich inzwischen arg erschöpft durch die Doppelbelastung Vollzeitstudium und Vollzeitjob bin. Nach fast zwei Jahren dieser Daueranspannung sehne ich einfach den Sommer 2024 so herbei, in dem ich meine Masterarbeit abgebe und nach dem ich nicht jedes Wochenende überlegen muss: „Treffe ich mich jetzt mit X? Aber wenn ich das Treffen priorisiere, fehlt mir die Zeit bei Modul X…“. Ich glaube, stressfrei und ohne schlechtes Gewissen Pausen zu nehmen, wird mir sehr gut tun. Denn ja, natürlich sind Pausen im Fernstudium wichtig, aber wenn man ehrlich ist, sind diese (zumindest für mich) kaum umsetzbar, wenn ich im Zeitplan sein möchte. Dass ich in Regelstudienzeit studieren konnte, verdanke ich nicht nur meinem Ehrgeiz, sondern auch meinem Ehemann, der 95% des Haushalts übernimmt und meinen wunderbaren Freund*innen, die gut aushalten können, dass wir uns jetzt deutlich weniger sehen als vor dem Fernstudium. Alle unterstützen mich sehr liebevoll und zelebrieren meine Erfolge ebenso freudig mit. Für dieses Umfeld, das Verständnis und die Ressourcen, die mir da geschaffen werden, bin ich sehr dankbar. Ich denke manchmal darüber nach, wie privilegiert meine Lebenssituation ohne Kind im Studium ist und bin meinem Mann wirklich so unheimlich dankbar, dass er mir so viele Freiräume schafft.
Im vergangenen Monat habe ich meine letzte Fallstudie im Wahlpflichtmodul Frühkindliche Bildung eingereicht und war ehrlich gesagt doch etwas baff, weil ich viele der Evaluationsinstrumente, die vorgestellt wurden, um den Entwicklungsstand von Kindern in unterschiedlichen Bereichen zu erfassen, tatsächlich gar nicht kannte. Da merkt man schon, wenn man in der Praxis bisher nur mit den gängigen Instrumenten gearbeitet und so gar nicht über den Tellerrand geblickt hat. Das Skript zum Modul „Praxis und Evaluation frühkindlicher Bildung“ war sehr gut strukturiert und unheimlich informativ - insbesondere den Wiener-Entwicklungstest kannte ich vorher gar nicht, fand das Instrument aber so interessant, dass ich mich direkt mehr reingelesen und dann auch einen Teil meiner Fallstudie darauf aufbauend ausgerichtet habe. In meiner Fallstudie habe ich anschließend zwei Kita-Konzepte verglichen, insbesondere im Sinne ihrer Einflüsse auf die positive Entwicklung von Kindern. Bisher ist meine Erfahrung an der IU, was pädagogische Module betrifft, wirklich durchweg positiv. Im Tutorium habe ich mich mit der Professorin sehr lange zu den Inhalten des Moduls und meiner Fallstudie ausgetauscht und konnte hier ganz tolle Impulse für die Praxis mitnehmen. Bin sehr gespannt auf meine Note, so oder so aber vor allem darüber erfreut, was ich hier mitnehmen konnte.
Anfang Oktober habe ich mich dann dazu entschlossen, die Konzeptpräsentation im Modul „E-Beratung Rollenspiel“ vorzuziehen. Hier ging es darum, ein Konzept für eine Beratungssituation in bestimmten Berufsfeldern (je nach Aufgabenstellung) zu entwickeln und den Einsatz systemischer Methoden in der E-Beratung vorzustellen und zu reflektieren. Das hat mir viel Spaß gemacht, ich musste aber doch bei der Erstellung der Präsentation um die Ecke denken, weil ich keinen beruflichen Bezug zu den Aufgabenstellungen hatte. Heute Morgen, als ich die Präsentation halten wollte, kam dann mein Endgegner dazwischen, die liebe Technik. Trotz richtiger Einstellungen hat es über eine halbe Stunde gedauert, bis der Bildschirm richtig übertragen wurde - das hat mir so viel Energie bereits vorab gezogen, dass ich in der Präsentation selbst gar nicht mehr aufgeregt war, von daher kann ich da jetzt drüber lachen. 😄
Leider gab es in diesen Modul kein Skript, weil es auf einem Theoriemodul aufbaute, ich hätte mir hier aber eins gewünscht, um Fallbeispiele aus der Praxis in unterschiedlichen Bereichen vorgestellt zu bekommen. Das Tutorium war aber auch hier sehr wertvoll für mich. Insbesondere Begrüßungssituationen, die so zentral für die weitere Zusammenarbeit sind, fallen mir in E-Beratungssettings sehr schwer. In der Praxis kommt man ja oft schon ins Gespräch, wenn man Getränke anbietet oder nach dem Hinweg fragt, das ist in einem digitalen Medium ja doch anders. Darüber haben wir lange im Tutorium gesprochen und ich habe einige nette Impulse mitnehmen können, die mir auch meine Präsentation etwas leichter gemacht haben.
Tja, und jetzt sind es, wenn nichts schief gelaufen ist, nur noch zwei Module bis zur Masterarbeit. Nachdem ich die Aufgabenstellung von Bildungsforschung gesehen habe, ist mir ganz anders geworden, weshalb mein großes Ziel ist, das Modul „Berufliche Selbstreflexion im Kontext Megatrends in Bildung und Beratung“, in dem eine Seminararbeit geschrieben werden muss, in den nächsten zwei Wochen irgendwie durchzuprügeln, damit ich acht Wochen Zeit für Bildungsforschung habe, die ich definitiv brauche, wenn ich mir die Anforderungen an den Forschungsbericht ansehe. Da dort eine Forschung in einer realen Einrichtung stattfinden soll, muss ich wirklich sehr genau überlegen, was ich evaluieren kann und will. Da möchte ich mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, die dieses Modul verdient. Drückt mir daher gerne die Daumen, dass mein sehr knapper Zeitplan für die Seminararbeit aufgeht und ich mir damit die benötigen acht Wochen für Bildungsforschung freischaufeln kann. :)
Bis zum nächsten Mal!
Bearbeitet von freixraum
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