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Rückblick 5. Semester: Wenn einem das Leben dazwischenfunkt


Higgins

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Scheinbar ein verfrühter Rückblick, weil das alte Jahr noch 6 Wochen hat, aber für mich ist das Semester eigentlich schon fast zu Ende bzw. gelaufen und ich habe beschlossen es hiermit gut sein zu lassen. Das heißt, ich werde noch versuchen die Hausarbeit in CMV zu schreiben und mich ansonsten optimistisch aufs nächste Halbjahr konzentrieren. Es macht einfach keinen Sinn wie Don Quichote gegen Windmühlen anzukämpfen. Die letzten 5 Monate hat eigentlich nichts so geklappt wie es geplant war und auch jetzt in der RIO-Klausurvorbereitung kommt mir ständig was in die Quere. Keine Ahnung was los ist und wie es dazu kommen konnte, aber die Gesamt-Umstände sind dieses Semester einfach denkbar ungünstig fürs Studium gewesen:

Punkt 1: Krankheiten

Eine sehr gute Freundin die als Erzieherin arbeitet hatte uns vorgewarnt: sobald das Kind in den Kindergarten ginge würde es permanent krank sein. Und so kam es dann auch: Seit Juni geht sie dorthin und ist seitdem ein ständiger Ansteckungsherd für uns. Erkältungen, Bronchitis, Ohrenentzündungen, Durchfallerkrankungen….Abgesehen von einigen kaum erwähnenswerten Pausen sind wir die letzten Monate dementsprechend fast ununterbrochen außer Gefecht gesetzt gewesen. Entweder weil wir selber krank waren oder weil ein krankes Kind schlaflose Nächte bedeutet und mehr Aufmerksamkeit einfordert. Auch aktuell hat sie wieder eine Ohrenentzündung mit hohem Fieber, schläft nachts kaum und will tagsüber das Rundum-Sorglos-Paket. Da ist an Lernen nicht zu denken. RIO ade…

Punkt 2: Motivationsloch

Nachdem ich den Meilenstein „Grundstudium“ geschafft hatte ist mir irgendwie die Luft ausgegangen, zeitgleich mit dem Wunsch meines Mannes nach mehr Freizeitaktivitäten und Familienzeit. Tja, was soll ich sagen, man gewöhnt sich sehr schnell wieder daran nichts fürs Studium tun zu müssen. Natürlich macht es mehr Spaß beispielsweise Essen zu gehen oder mit dem Kind einen Laternenumzug zu besuchen als sich mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Dazu kommt noch, dass mich die sture Auswendig-Lernerei grade ziemlich annervt. Die ist bei der HFH schon sehr ausgeprägt. Sollte ich tatsächlich jemals ein Masterstudium dranhängen werde ich darauf achten dass es mehr Referate/Projekte/Hausaufgaben/Fallaufgaben usw. gibt als Klausuren.

Punkt 3: Arbeit

Wir sind gerade chronisch unterbesetzt und so kommt es 1. häufiger vor dass man einspringen muss und 2. grundsätzlich mehr eingeplant wird als es die Teilzeit-Stelle eigentlich vorsieht. Außerdem merke ich einfach, dass ich den Schichtdienst in meinem Alter inzwischen sehr schlecht vertrage. Früher konnte ich problemlos zwischen Frühdienst, Spätdienst und Nachtdienst wechseln oder auch mehrere Nachtdienste am Stück runterreißen. Oder die Nacht durchmachen und anschließend einen Frühdienst hintendran hängen. Oder 7-10 Frühdienste am Stück. Heute bin ich nach nur einem Nachtdienst oder Frühdienst total durch den Wind und brauche gefühlt ewig um wieder in die Spur zu kommen. Das wirkt sich alles ziemlich nachteilig auf das Lernverhalten aus, weil ich mich nach Arbeitstagen/-nächten schlecht konzentrieren kann und nichts vom Stoff in meinem Hirn hängen bleibt.

Punkt 4: Bahnstreiks

Dazu muss ich vermutlich nicht viel sagen. Es gab dieses Semester einige Präsenzen die wichtig gewesen wären (RIO und CMV), die ich aber wegen der Streiks nicht besuchen konnte. Dumm gelaufen, lässt sich aber nicht mehr ändern. Allerdings ist es mir zu riskant ohne diese Präsenzen in die RIO-Klausur zu gehen, weil ich mich schlecht vorbereitet fühle. Natürlich könnte ich jetzt noch auf Bestehen lernen, aber ehrlich gesagt möchte ich keine 4 im Zeugnis haben.

Punkt 5: Mangelnde Struktur und Organisation

Aufs Hauptpraktikum bin ich ja schon an anderer Stelle intensiv eingegangen. Auch was, das ziemlich dumm gelaufen ist. Aktuell plane ich, den Pflegestützpunkt zu fragen ob ich mein Praktikum auf 5 Monate verlängern kann, weil das die einfachste Lösung ist. Wenn das nicht möglich ist gibt es hier in der Gegend einen sehr großen Anbieter für stationäre, ambulante und administrative Altenhilfe-Leistungen. Für die Einrichtung interessiere ich mich auch als potenzieller Arbeitgeber, deshalb wäre ein Praktikum dort nicht schlecht um mal reinzuschnuppern. Aber das ergibt sich dann schon.

Was ich mit mangelhafter Organisation eigentlich meine ist meine schlechte Angewohnheit alles aufzuschieben. Durch das Motivationsloch und die Unlust habe ich mit allem einfach zu spät angefangen, egal ob das Zusammenfassungen sind, das Lernen an sich, Vorbereitungen für die Hausarbeit oder eben das Hauptpraktikum. Dadurch bin ich dieses Semester, neben allem anderen, total ins Schleudern geraten. Für nächstes Jahr nehme ich mir deshalb vor, mit allem frühzeitig anzufangen und mir auch wieder einen groben Lernplan aufzustellen.

Fazit

Das Grundstudium ist vielleicht zu „perfekt“ gelaufen und ich war zu verwöhnt was das angeht. Es gab zwar kleinere Störungen, aber nur moderat und gut zu händeln. Im 5. Semester hatte ich den Eindruck, dass wirklich einiges zusammenkommt und alles aus dem Ruder läuft :blink:.

Wie dem auch sei, ich hake das aktuelle Semester jetzt einfach ab und sammle meine Kräfte für die zukünftigen. PEM hatte ich schon verschoben und nun auch RIO. CMV versuche ich noch hinzubiegen, die Zeit müsste eigentlich reichen. Wenn ich dann im Januar früh mit den Zusammenfassungen anfange, sollten möglichst alle Prüfungen außer Sozialrecht zu schaffen sein (die verschiebt sich automatisch durch RIO und PEM). Und auch wenn sich im 6. Semester einiges staut bin ich doch voller Zuversicht, dass ich das irgendwie hinbekomme. Es kann und darf einfach keine zwei „schlechten“ Semester hintereinander geben…:sneaky2:

Und jetzt noch was Positives zum Schluss:

Ich hatte mich ja beim MDK beworben. Der hat sich drei Tage später bei mir gemeldet und mitgeteilt, dass er nach Bewerbungsschluss eine Vorauswahl treffen und sich dann wieder mit mir in Verbindung setzen wird.

Damit bin ich natürlich noch nicht eingestellt, aber ich habe mich schon gefreut überhaupt eine Resonanz auf meine Bewerbung zu bekommen… :thumbup: Andere zukünftige AG sind da nachlässiger :rolleyes:

LG Higgins

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Alles gut nachvollziehbar. Unstrukturiert wirkst du dabei auf mich keinesfalls. Es ist wichtig zu erkennen, wann man einen Gang rausnehmen muss. Ich wünsche dir, dass du genug Energie für die letzten Hürden im Hauptstudium tanken kannst und mit neuer Kraft die letzten Meter auch noch nehmen wirst. Weit gekommen bist du ja schon.

Der HFH-Master kommt seltsamerweise mit weniger Klausuren und einem höheren Anteil komplexer Übungen aus, dennoch für meinen Geschmack zu teuer.

SIP wäre übrigens nicht automatisch verschoben. Die Klausur wäre am 6. Juni. Hab RIO auch geschoben, zumal sich die rechtliche Methodik, die beiden Modulen zugrundeliegt, als auch die zugelassenen Hilfsmittel hier doch sehr ähneln. Es kann also sinnvoll sein, beide nahe beieinander zu schreiben.

Lass dich nicht unterkriegen.

LG,

xscythex

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Ups, das mit SIP ist ja total an mir vorbei gegangen....Ich glaube ich muss meine Planung nochmal umschmeißen, rein inhaltlich wäre es tatsächlich besser SIP mit RIO zu kombinieren, v.a. weil drei Wochen zwischen beiden Klausuren liegen und man dann mehr Zeit hätte.

Der HFH-Master ist für mich aus verschiedenen Gründen leider völlig uninteressant, selbst mit mehr komplexen Übungen. Aber es freut mich natürlich, dass die HFH hier den Fokus mehr in die Praxis verlagert.

Danke für deine guten Wünsche :)

LG Higgins

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