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Ein Jahr Fernabitur


Aimi McKay

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(Achtung, es folgt viel - mit dem Fernstudium selbst wenig zu tun habendes - Rumgebrabbel :D)

Also eigentlich ist es ja schon 1 Jahr und etwas über 2 Monate :blink:. Aber das ging ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Richtig bewusst wurde es mir erst letzten Freitag, als mein Freund und ich unser Einjähriges gefeiert haben. Da dachte ich dann plötzlich "Irre, das ist schon über ein Jahr her, dass ich angefangen habe" :D Ich muss sagen, das war ein turbulentes Jahr. Viele Höhen, viele Tiefen und vor allem viele Momente, in denen ich verdammt stark an mir selbst gezweifelt habe. Nicht, dass ich es nicht schaffen könnte, das steht für mich außer Frage. Eher das ganze Drumherum. Man wird wirklich oft mit Aussagen wie "Wie Du machst jetzt erst dein Abitur?" etc konfrontiert. Das geht manchmal schon an die Substanz. :wink:

Ich gebe zu, allmählich baut sich auch bei mir eine Art biologischer und gesellschaftlicher Zeitdruck auf. Wenn alles geklappt hätte, wäre ich jetzt fast mit meinem Bachelor fertig (oder wäre es schon, wenn wirklich ALLES geklappt hätte), das Thema Ausziehen wäre aktueller (oder ich wäre es schon), ich hätte - vielleicht - einen Job, der mehr mit dem zu tun hat, was ich machen will und weniger damit irgendwie über die Runden zu kommen. Bei letzterem kommt vielleicht auch ein bisschen die Unlust auf meinen neuen Job ab nächster Woche durch :wink:. Ich bin wirklich froh, dass ich den Job bekommen habe, nicht jeder kann behaupten so viel Glück gehabt zu haben nie einen wirklich Leerlauf gehabt zu haben, in dem man "arbeitslos" war. Kam bei mir nie vor, nicht mal einen Monat. Trotzdem nervt es mich auch, dass ich diesen Job jetzt machen muss, in den ich eigentlich, wenn ich einfach mal ehrlich bin, so gar nicht reinpasse. Viel reden und extrovertiert sein ist einfach nicht meine Stärke. Außerdem bin ich sozial ziemlich inkompetent. :D  Nagut, da muss ich mich durchbeißen, irgendwie werde ich das schon lernen. Und es sind ja nur 4 Wochen in Vollzeit, danach muss ich mich nur noch 18h die Woche damit beschäftigen, das ist wirklich ein Witz.

Zurück zum Thema: Eigentlich mache ich mich selbst verrückt. Ich habe hier schon so viele alte Blogs gelesen von erfolgreichen Fernstudenten (Nicht nur beim Abi), denen es danach gut ging und wo (augenscheinlich) später kein Hahn mehr nach gekräht hat (und die sind fast alle älter als ich) und ich sollte wirklich meine Konzentration und Energie darauf verwenden nun sauber durchzukommen, statt zu jammern. Ich schätze, ich bin nach diesem Wochenende jetzt einfach ein bisschen emotionaler, ich hatte noch nie eine so gut funktionierende Beziehung und dann kommen natürlich plötzlich so fiese Gedanken wie "Wie sieht da eigentlich die Zukunft aus?" Wenn ich mit dem Studium (sprich Bachelor + Master) in Regelstudienzeit durch bin, bin ich 29. Dann will man noch einen Job finden und etwas arbeiten und irgendwann will man ja auch noch Kinder kriegen, was ich mit 35 schon - für mich persönlich - ziemlich spät finde. Aber nur 1 Jahr arbeiten und dann Mutterschutz ist ja auch käse. Solche Gedanken habe ich derzeit, es ist zum verrückt werden :D Über sowas muss ich doch noch gar nicht nachdenken, ich bin 22! 

 

Trotzdem lässt sich auch nach einem Jahr sagen: Ich habe es wirklich nicht bereut. Es macht mir immer noch Spaß, ich lerne wirklich gerne und freue mich über die Erfolge, wenn ich anhand von EA's sehe, dass ich etwas gut verstanden und umgesetzt habe. Ich merke auch, dass ich mich dadurch weiterentwickelt habe, was die Selbstständigkeit betrifft sich Dinge alleine zu erarbeiten und sich zu organisieren. Während ich mich am Anfang in meinen Planungen noch regelmäßig über-/unterschätzt habe, weiß ich mittlerweile ziemlich genau, was ich mir zutrauen kann und wie lange ich "Vollgas" geben kann, ohne danach wie ein Zombie rumzulaufen.

Also, man sieht durchaus einen Fortschritt, auch wenn ich viel rumjammer :D So ein Blog verleitet einfach dazu, sich auszukotzen, schließlich kann niemand einen mit hochgezogenen Augenbrauen ansehen und fragen "Echt jetzt?" :blushing: Aber ich bin echt froh, dass ich in der Hinsicht über fi.de gestolpert bin, es hat mir wirklich oft geholfen meine Gedanken hier aufzuschreiben und Feedback zu bekommen :smile:

In der Hinsicht also auch Danke an alle Mitleser! :thumbup:

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Vielen Dank für deinen Blogbeitrag. Ich finde ihn sehr interessant, auch weil du ganz verschiedene Aspekte ansprichst, die vermutlich viele beschäftigen.

 

Was die Beschäftigung mit der Vergangenheit angeht ("hätte") - solche Gedanken kommen vermutlich immer wieder mal, dennoch ist die Vergangenheit wie sie ist. Und jetzt in der Gegenwart kannst du etwas ändern und bewegen. Und das tust du ja auch.

 

Viel Menschen haben mit allem Probleme, was vom üblichen abweicht, daher vermutlich auch eher die Reaktion "Wie Du machst jetzt erst dein Abitur?" statt "Toll, dass du dein Abitur machst". Vielleicht  ist auch dafür hier die Seite ganz hilfreich, dass es auch andere gibt, die diesen Weg gegangen sind und gehen - und oft deutlich später damit angefangen haben.

 

Was das Kinder bekommen angeht, gibt es ja ganz viele verschiedene Alternativen. Vor/nach/während dem Bachelor oder Master oder vor dem Berufseinstieg oder danach etc. Und manches ergibt sich da auch mit der Zeit.

 

Soweit mal ein paar Gedanken, die ich hatte, während ich deinen Blogbeitrag gelesen habe.

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