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12 Monate Studium, 51 Credits und eine kuriose, letzte Klausur - KW10


AngehenderAltenpfleger

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Moin Moin,

seit dem 10.03.2017 bin ich immatrikuliert. Dies ist jetzt ein Jahr her. Es war ein tolles Jahr und das nicht nur auf das Studium bezogen. Ich habe mich im Beruf stark weiterentwickelt und laufe (wie fast jeder Azubi) wie ein Examinierter mit. Im Gegensatz zu meinen Klassenkameraden, die soetwas häufig als "Abwelzen von Aufgaben" empfinden, macht es mir sehr viel Spaß und ich erhalte sowohl von der PDL und der WBL immer wieder Lob. Zum einen, weil die "normalen" Aufgaben erfüllt werden, aber auch, weil ich Wissen anwende und weiterdenke. So bekommt man natürlich Lust darauf, noch weiter zu denken und neue Ideen zu entwickeln.

 

Im Studium habe ich bis gestern 51 (bewertete) Credits gesammelt. Dafür, dass dies ein TZ-Studium ist, bin ich voll im Lot. Auch empfinde ich es nicht als anstrengend mich nach der Arbeit noch einmal hinzusetzten und etwas für das Studium zu machen. Natürlich habe ich objektiv betrachtet wenig Freizeit, doch einen großen Teil dieser würde ich, ohne Studium, auch vor dem PC verbringen und Computerspiele spielen. Neben den schon korrigierten Fallaufgaben und Klausuren habe ich noch Fallaufgaben, die schon fertig geschrieben sind, aber noch bei mindestens einem der beiden Korrekturlesern liegen. Insgesamt sind es 6 Fallaufgaben mit einem Gegenwert von 20,5 Credits.

Als ich das für diesen Blogeintrag ausgerechnet habe, habe ich gemerkt, dass ich vom eigentlichen Pensum weit über dem des VZ Studiums bin. Und wenn ich die drei großen Leistungen (Hausarbeit, Praktikum und Thesis) aus den 180 Gesamtcredits herausrechne, bedeutet dies, dass die Hälfte des gesamten Studiums geschafft ist. :63_astonished:

Und so fühlt es sich definitiv noch nicht an. Ich habe noch nicht einmal das Gefühl, richtig im Studium angekommen zu sein. Aktuell ist es noch ein: Hefte lesen, ein bisschen weiterführende Literatur suchen, Fallaufgabe schreiben.

Ich nehme aus den einzelnen Modulen zwar etwas mit, aber es sind wirklich nur 10 - 15%, dies kann ich mir dann auch gut merken und in der Praxis anwenden, doch der größere Teil ist einfach wieder sehr schnell vergessen. Ob es daran liegt, dass ich die Module so schnell weiß ich nicht. Ich habe letzte Woche dahingehend unabhängig mit zwei Studierenden gesprochen/geschrieben, die länger studieren (4, sowie 5 Jahre, für VZ-Studium, eine Präsenz, einer Fernstudium). Beide sagten mir, dass auch sie sich an realtiv wenig aus den ersten Modulen erinnern, einfach, weil diese nicht sofort Anwendung gefunden haben und jetzt schon so lange her sind.

Ich weiß nicht direkt, was der "bessere" Weg ist, ich habe mich jetzt aber dafür entschieden, dass ich mir einfach nur dem Vergessen bewusst sein muss und aus dem Studium vor allem die Literaturrecherche mitnehme, um im Berufsleben zwar nicht alles zu wissen, aber zu wissen, wo ich alles wieder finde. :7_sweat_smile::4_joy:

 

Neben den Fallaufgaben sind auch noch 2 Klausuren in der Korrektur: Marketing (2,5 CP) und Personalmanagement (1,5CP). Letztere habe ich erst gestern geschrieben. Nach dem ich erst den ersten Wecker überschlafen habe und so mit einer leichten Verzögerung erst das Haus verlies, musste ich dann auch schon in der Bahn feststellen, dass ich meinen Taschenrechenr gar nicht eingepackt hatte. Während der Bahnfahrt fühlte ich mich sehr unsicher, bezüglich meines Wissens in Personalmanagement. Selbst vor Marketing, mit nicht mal 24 Stunden Lernzeit, fühlte ich mich nicht so unsicher.

Im Hörsaal wurden dann die Klasuren ausgeteilt. Ich bekam meinen Umschlag und legte ihn vor mir ab. Der Aufruf kam, dass wir anfangen können. Es raschelte und die Kugelschreiber klickten. Ich starrte weiterhin auf diesen Umschlag. Schrödingers Katze kam mir in den Sinn, frei nach dem Motto: "Solange ich nicht reingucke könnten es Fragen sein, die ich beantworten kann."

Dann dachte ich mir: "Wenn du reinguckst, dann kann das die letzte Klausur im Studium werden, also pack sie aus und beantworte die Fragen." Gedacht, getan. Die Klausur wurde aus dem Umschlag heraus geholt und es war wieder ein Jackpot. Ziele, Outsourcing, CUBE-Formel, irgendetwas was ich gar nicht konnte (und vor Schreck mir nicht gemerkt habe), Bewerbungsgespräch und Krankenquote. Bis auf das eine alles machbar und schaffbar. Nach etwa 45 Minuten hatte ich mein sicheres Wissen runtergeschrieben und hoffte nun in den Untiefen meines Kopfes noch weitere Lösungen anzutreffen.

Während ich mein Blick schweifen lies, bemerkte ich, dass der MItstudent der Euro-FH links von mir immer wieder auf sein Handy guckte. Also ich hätte ja mit meiner Zeit in einer Klausur besseres zu tun, als mit meinen Freunden zu schreiben :9_innocent:, aber er war anscheinend ein Überflieger und konnte Multitasking. Der Student rechts von mir, auch Euro-FH hatte seit etwa 10 Minuten nichts mehr geschrieben. Dann fing er an, in seinem Rucksack zu wühlen, einen Zettel zu greifen und zu falten, welchen er dann in die Hosentasche steckte. Er versuchte immer wieder diesen Zettel zu lesen, doch plötzlicher Harndrang brachte ihn aus dem Konzept und er bat um einen Toilettengang. Da aber unter Harndrang das Gehirn am Effektivsten arbeitet, konnte der nette Student, wohl aber wieder seine Gedanken ordnen und auf die Klausur fokussieren. Nach dem er wieder da war, spielte der Zettel keine Rolle mehr und er konnte weitere Fragen seiner Klausur beantworten.

Auch ich fand in der letzten Ecke meines Gehirn noch eine Antwort und konnte diese noch notieren. Während ich meine Unterlagen zusammen sammelte und den Umschlag zuklebte, fing dann das Handy meines linken Nachbarns an zu klingeln. Er lief rot an und nestelte auffällig an seiner Hosentasche rum. Interessiert hat es aber keinen großartig, sodass der Herr sein Handy schnell genug stumm schalten konnte und weiter mit seinen Freunden schreiben konnte.

Ich fand in dem Momant, dass dies der beste Zeitpunkt zum Gehen sei. So verließ ich den Hörsaal. Leider/Hoffentlich zum letzten Mal.

 

Komisch für mich war, dass ich zwar viel aufgeregter und unsicherer war, als bei allen Klasuren zuvor, ich aber keinen "Druckabfall" wie bei der Januar Klausur "Kostenrechnung" hatte. Danach war es ein Gefühl der Freiheit und der leichten Schultern, dies traf diesmal nicht zu.

 

 

Die letzte Woche kann ich kurz zusammenfassen:

Seit ich wieder Süßigkeiten esse, schlafe ich schlechter. Ob es direkt mit den Süßigkeiten zusammenhägt oder nicht, kann ich nicht sagen, werde wohl aber den Konsum erstmal wieder stark herunterfahren.

 

Gruß

 

 

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Wahnsinn wie du durch das Studium rauscht :5_smiley: !

Was hast du eigentlich nach dem Studium vor ? Erstmal als Pfleger arbeiten ?

Wieso darf man während der Prüfung das Handy benutzen oder Zettel aus der Tasche holen, passt dort keiner auf ?

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vor 28 Minuten, Robwood schrieb:

Wahnsinn wie du durch das Studium rauscht :5_smiley: !

Was hast du eigentlich nach dem Studium vor ? Erstmal als Pfleger arbeiten ?

Wieso darf man während der Prüfung das Handy benutzen oder Zettel aus der Tasche holen, passt dort keiner auf ?

So habe ich das auch gedacht. Ich mein ich sag jetzt auch nicht, dass wir in Köln am alten Klausurstandort die hinteren Reihen genossen haben aber Taschen waren nicht mal in greifbarer Nähe, Handys durften nicht in den Taschen bleiben und mussten vorne bei den Prüfern abgegeben werden und ehe man sich versah stand auch schon wer hinter einem. Und naja ob der Harndrang zum Wissen führte oder die ungestörte Zettelzeit. Man weiß es nicht ;)

 

Aber naja hoffentlich kann ich das auch im April sagen "Die Klausur war ein Jackpott"

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vor 33 Minuten, Robwood schrieb:

Was hast du eigentlich nach dem Studium vor ? Erstmal als Pfleger arbeiten ?

 

Im Oktober bin ich, wenn die Prüfungen glatt laufen, Fachkraft. Meiner PDL habe ich versprochen nach der Ausbildung noch für ein Jahr zu bleiben. Mein Ziel ist es dennoch, relativ schnell nach der Ausbildung auch eine gewisse "Personalverantwortung" zu übernehmen, um Inhalte aus dem Studium endlich anwenden zu können.

In meiner jetzigen Einrichtung verlässt eine WBL im Sommer die Einrichtung und die Heimleitung möchte zeitnah gerne einen Palliativbereich gründen. Ich werde versuchen mich bei beiden Szenarien ins Spiel zu bringen.

Aus meinem Umfeld kommt immer wieder die Frage, ob ich einen Master machen möchte/ machen werde. Dies ist bei mir aktuell kein Thema, da mir die Apollon-Master nicht zusagen. Aktuell denke ich eher an andere Weiterbildungen oder Fernlehrgänge wie "Pain-Nurse", "Wundmanager" oder "Palliativ-Pfleger".

 

vor 49 Minuten, Robwood schrieb:

Wieso darf man während der Prüfung das Handy benutzen oder Zettel aus der Tasche holen, passt dort keiner auf ?

 

vor 19 Minuten, polli_on_the_go schrieb:

So habe ich das auch gedacht. Ich mein ich sag jetzt auch nicht, dass wir in Köln am alten Klausurstandort die hinteren Reihen genossen haben aber Taschen waren nicht mal in greifbarer Nähe, Handys durften nicht in den Taschen bleiben und mussten vorne bei den Prüfern abgegeben werden und ehe man sich versah stand auch schon wer hinter einem. Und naja ob der Harndrang zum Wissen führte oder die ungestörte Zettelzeit. Man weiß es nicht ;)

 

Die Taschen sollen ja theoretisch in den freien Reihen liegen, aber das ist immer schwer, wenn in den freien Reihen, aufgrund der Masse, Studenten sitzen. Die Handys sollen ausgemacht werden und in die Tasche gesteckt werden, doch wer sich nicht dran halten möchte hält sich nicht dran. Die Aufsicht ist im Normalfall immer unterwegs, oft steht auch einer immer ganz hinten im Hörsaal, dies war diesmal aber nicht der Fall.

Doch bei ~200 Leuten in einem Hörsaal können dann 5 Aufsichtspersonen, von denen 3 immer vorne sind, wohl nicht alles überblicken.

 

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Hmm seltsam in Köln waren wir auch nie weniger und dabei nur 3 Aufseher. Da wurden sogar teilweise die EuroFH rechtsschinken mit kontrolliert. Aber so ist jeder Standort wirklich anders und hat so seine Eigenheiten. Wir saßen z.B. nach Hochschule getrennt, umschläge aufm tisch und durch die Audimax Sitze kennen die KölnSchreibe die Sportart des "Ich kletter über Tische und Bänke um den anderen nicht zu stören"


Aber auch bei uns gabs mal den Spickfail. Beim Abgeben lugte der Zettel aus der rückseitigen Hosentasche und beliebt waren Apothekerkulis mit Ausziehleiste.  Aber das muss jeder selbst wissen, meist weiß man sowieso was da drauf steht und zumindest an der APOLLON hat man auch nicht so den Druck ständig Klausuren schreiben zu müssen.

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Wie bist du denn ohne Taschenrechner zurecht gekommen?

 

So eindeutig das Handy zu benutzen und dann auch noch klingeln zu lassen - das finde ich schon krass.

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vor 1 Stunde, Markus Jung schrieb:

Wie bist du denn ohne Taschenrechner zurecht gekommen?

 

So eindeutig das Handy zu benutzen und dann auch noch klingeln zu lassen - das finde ich schon krass.

und dann damit durchzukommen....

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vor 8 Stunden, Markus Jung schrieb:

Wie bist du denn ohne Taschenrechner zurecht gekommen?

 

Da fang ich eine Geschichte an, und beende sie nicht...

 

Er war nicht von Nöten. Zudem hätte mir mein Sitznachbar, der Herr der sein Wissen auf dem Klo findet, dein Taschenrechner geliehen, wenn es hart auf hart gekommen wäre.

 

vor 8 Stunden, Markus Jung schrieb:

So eindeutig das Handy zu benutzen und dann auch noch klingeln zu lassen - das finde ich schon krass.

 

Als es klingelte dacht ich mir: "Oh, jetzt darf ich sogar noch erleben, wie jemand im Studium des Spickens überführt wird."

Aus der Schule kennt man sowas ja, aber ich dachte, vielleicht wird es spannender und war auch schon auf seine Ausrede gespannt. Aber leider wurde das Klingeln von niemandem, außer von mind. 30 Mitstudenten, registriert. Die 2 Reihen hinter und die 4 Reihen vor mir haben sich alle zu dem Herren umgedreht, und einem aufmerksamen Beobachter wäre es wohl auch aufgefallen.

 

Mir soll es egal sein. Ich bin mit meinen Klausuren fertig und er muss es halt selber wissen. Die von der Euro-FH müssen glaube ich auch weitaus mehr Klausuren schreiben, oder?

Womit ich in natürlich nicht verteidigen möchte.

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Ja, das Studienkonzept der Euro-FH setzt nach meinem Infostand mehr auf Klausuren.

 

Dennoch finde ich, dass bei so einem auffälligen Verhalten doch eine Reaktion seitens der Aufsicht zwingend ist. Liest sich ja so, als hätten es so ziemlich alle mit bekommen außer die Aufsicht ;).

 

Ist ja dann darüber zu diskutieren, ob es nicht mal passieren kann, dass man sein Handy vergisst abzugeben oder wegzulegen und auszuschalten - aber wenn es dann sogar klingelt, wäre doch dann mindestens eine Ermahnung fällig. Finde ich...

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