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E-Learning: Zukunft oder Eintagsfliege?


Silberpfeil

804 Aufrufe

Im letzten Semester hatte ich also mein erstes Online-Seminar.

Man kann ja wirklich nicht behaupten, dass sich an der HFH in den letzten drei Jahren nicht einiges getan hat, auch wenn dies nun Corona-geschuldet ist. Meiner Meinung nach haben Online-Veranstaltungen wirklich einen Mehrwert gegenüber Präsenzen, da man

a) keine ewig lange Anreise hat (von mir aus gesehen ist Hamburg 250 km und Kassel 90 km entfernt),

b) zeitlich noch flexibler ist, da man so auch Präsenzen in anderen Studienzentren wahrnehmen kann, man

c) nicht übernachten muss, so dass man hier wieder Kosten und Zeit spart, und

d) am zweiten Tag viel entspannter ist, selbst wenn draußen 31 Grad sind, da man nicht noch die Heimreise vor sich hat.

Für den Master, wo immer ich ihn nun studieren werde, wünsche ich mir jedenfalls mehr davon, da solche Veranstaltungen viel besser in das Leben drumherum integrierbar sind.

 

Thema des Moduls war "Perspektiven für Gesundheits- und Sozialberufe". Im Seminar sollten wir die Methode "Zukunftswerkstatt" nutzen, also erst mal in einer Kritikphase ohne Analyse Kritikpunkte in Gesundheitsberufen aufzählen. Als nächstes sollten wir in einer Phantasiephase Ideen und im weiteren Verlauf konkrete Lösungsvorschläge entwickeln.

 

Ausgehend von dem Interview mit Markus im November wusste ich, dass meine WLAN Verbindung zu instabil für so eine Videokonferenz sein würde. Mein IT-Mann war also so fürsorglich, mir eine LAN Verbindung herzustellen und sein Büro zu überlassen. Adobe Connect läuft Browser-basiert, so dass ich mir nur vorher noch ein Plug-In installieren musste.

 

Pünktlich am Freitag um 12:50 Uhr kam ich also in den Raum... und platzte mitten in das scheinbar schon länger andauernde Seminar. 😱

Eine Kombination aus einer etwas missverständlich formulierten Einladung und meiner scheinbaren Unfähigkeit, einen Kalender zu lesen (31. statt 30. 7.) hatte dafür gesorgt, dass ich das erste Mal im Studium zu spät kam. 

Wenn man bedenkt, dass ich sonst nach Hamburg oder Kassel anreise, ist es doppelt absurd, am eigenen Schreibtisch zu spät zu kommen. 😕

Aber ich hatte großes Glück, wurde sehr freundlich empfangen und konnte mich thematisch sofort einbringen. Mein Strebertum 😀 kam mir hier zugute, da ich mich im Vorfeld tatsächlich mit den Unterlagen und mit der Methode Zukunftswerkstatt beschäftigt hatte.

Die Dozentin und das Studienzentrum waren dann noch äußerst kulant und ich durfte am Samstag nach Feierabend der anderen noch länger mit der Dozentin bleiben, um das, was ich verpasst hatte zu wiederholen, so dass mir die Studienleistung anerkannt wird.🌞

 

Abgesehen vom Inhalt war die Online-Präsenz für mich in vielerlei Punkten interessant.

E-Learning bestimmt zur Zeit einen Großteil meiner Arbeitszeit. Einen Teil des Unterrichts im nächsten Schulblock planen wir jetzt schon virtuell, da es schwierig wird, so eine große Anzahl an Schülern räumlich unterzubringen und personell entsprechend auszustatten - wenn Gruppen geteilt werden müssen, braucht man auch eine größere Anzahl an Lehrkräften.

 

Außerdem wurde schon vor Jahren für alle Mitarbeiter eine Online-Lernplattform implementiert, auf der zumindest die Pflichtfortbildungen (z.B Brandschutz, Hygiene) abgeleistet wurden.

Diese Plattform hat nun natürlich in vielen Bereichen Hochkonjunktur und wird von der IT mit immer neuen Funktionen erweitert. Das ist echt genial, wenn man sich im Gegensatz dazu anschaut, was allgemeinbildende Schulen zum Teil für eine grottige Ausstattung haben und damit arbeiten sollen. Da leben wir geradezu im digitalen Schlaraffenland.

Es ist aber auch so, als hätte man gerade erst einen Führerschein gemacht und würde die Schlüssel für einen Mercedes AMG in die Hand gedrückt bekommen. 😉

 

Die Schüler melden interessante Sachen zum E-Learning zurück. Es hat den Anschein, als hätten sie viel weniger Probleme damit als die Lehrkräfte selbst. 😀

 

Und natürlich widme ich auch meine Bachelorarbeit dem Thema E-Learning: alles, was ich in Büchern nachlese, kann ich auf der Lernplattform gleich ausprobieren, oder als Idee an die IT weiterleiten.

 

Deshalb muss ich oft ins Fitnessstudio, um rein physisch mal einige Gewichte zu stemmen. 😀

 

Ich bin sehr gespannt, ob E-Learning nach Corona noch wegzudenken ist. 🙂

 

Euch allen ein schönes Wochenende!

Silberpfeil

 

 

 

Bearbeitet von Silberpfeil

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zitat

Ich bin sehr gespannt, ob E-Learning nach Corona noch wegzudenken ist. 🙂

 

vor 5 Minuten, Moondance schrieb:

E-Learning ist superspannend und meiner Meinung nach, auch (hoffentlich) die Zukunft 😊

 

Ich denke, dass E-Learning in der Zukunft einen deutlich höheren Anteil einnehmen wird. Allerdings wird sich die angebotene Form sicherlich noch entscheidend verändern und optimiert werden.

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vor 1 Stunde, SirAdrianFish schrieb:

 

 

Ich denke, dass E-Learning in der Zukunft einen deutlich höheren Anteil einnehmen wird. Allerdings wird sich die angebotene Form sicherlich noch entscheidend verändern und optimiert werden.

Absolut! Das steckt alles noch in den Kinderschuhen.

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vor 10 Stunden, Markus Jung schrieb:

 

Du hast jetzt nur Vorteile aufgezählt. Siehst du auch Nachteile?

Der Austausch ist schwierig, da die Schüler die Inhalte oft zeitversetzt bearbeiten.
Damit ist Gruppenarbeit und Reflexion abgesehen von Videokonferenzen nur sehr erschwert. 

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