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Wie sieht es aus?


Esmeralda

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Ich will doch mal wieder ein Update geben. 

Die letzten Monate ist es so wenig bei mir voran gegangen.
Alleinerziehend ohne soziales Netz zu sein heißt leider auch, dass alle Pläne gestrichen werden müssen, wenn mal wieder 
die Betreuung wegfällt. 
Von 8 Monaten war mein Kind dieses Jahr 2 in der Kita. Ansonsten war irgendwas mit Notbetreuung, Gruppe zu weil Corona, selbst mehrfach in Quarantäne, Ferien, Kind krank usw. Irgendwas ist ja immer. 

Aber, es gibt einen Lichtblick in meinem Leben, der da heißt "Schule". 

Kind geht seit September in die Schule. YES!!! Abgesehen von 3 Kranktagen war sie ansonsten immer da. Kein "ihr müsst eure Kinder zuhause lassen, wir haben kein Personal". Ne! Bisher ist uns das erspart geblieben (okay, der Winter kommt noch, also Achtung mit Abend vorm Tag loben und so).
In der 1. Klasse ist natürlich nur Unterricht bis knapp 12Uhr, aber es gibt auch eine Schulbetreuung, da geht sie bis 14Uhr hin. 

Heißt für mich -> SCHREIBTISCHZEIT! Naja, in der Theorie. 

In der Praxis sah es nun so aus, dass die letzten Wochen geprägt waren von vielen kleineren und größeren Fortbildungen, dass ich diverse Termine auf den Vormittag schieben musste, die die letzten Monate liegen geblieben waren, dass ich Ehrenamt abarbeiten musste, was dann auch nicht mehr aufgeschoben werden konnte. Außerdem gab es dann einen Sporttag, an dem ich vormittags in der Schule war, dann hatten wir eine kurze Woche durch den Feiertag und beweglichen Ferientag und nu sind auch Ferien. 

Tadaaaaa. 

Aber gut, ich möchte da nicht zu sehr motzen, ich habe es selbst so gelegt mit den vielen Fortbildungen usw. und sie haben mich auch weitergebracht. 

Der Alltag musste sich bei uns auch erstmal ein paar Tage einpendeln, aber jetzt sind wir ganz gut drin, im Schülerinnen- und Mama-von-Schülerin-Dasein. 

 

Wie geht es nun also weiter? 

Die letzte Woche habe ich viel Zeit damit verbracht, meine Lernplanung auf einen aktuellen Stand zu bringen und vor allem, mal alles an einer Stelle für mich zu vereinen. HP-Lernplanung, Apollon-Lernplanung und die diversen Aus- und Fortbildungen für die Familienberatung. 
Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden, für mich ist es jetzt wesentlich klarer, was muss ich an dem jeweiligen Tag schaffen, was muss ich in der Woche schaffen, wie ist mein grober Verlaufsplan der nächsten Monate (und was das Studium betrifft, auch der nächsten Semester). 

Ich habe mal alles in der Planung bedacht, die Masse an Lernstoff, der offen ist und gelesen und verarbeitet werden will. Bisher hatte ich meine Planungen immer an verschiedenen Orten, z.B. nur Studium + HP-Ausbildung, dafür dann aber noch die Kurse im Elternbereich nicht dazu bedacht und meine privaten Termine und die meiner Kurzen an anderer Stelle eingetragen. 

Zumal ich vorher viel auf Papier notiert hatte und ich oft schon in der 2. Woche keine Lust mehr hatte meine Planung weiterzuführen, weil ich vielleicht in der 1. Woche mit irgendwas nicht fertig geworden bin und es dann schwierig war, das noch entsprechend in der neuen Woche zu ergänzen / es dann sehr unordentlich ausgesehen hat. Und damit ist mein innerer Monk dann echt unzufrieden. Also, lassen wir es besser. 😇

 

Was mir ein wenig fehlt ist der Austausch mit anderen Eltern, am besten Alleinbegleitenden, die die Herausforderung Kind & Studium / Ausbildung ebenfalls irgendwie meistern wollen oder müssen. Manchmal bin ich auch arg neidisch auf meine Mitlernenden, die keine Kinder, oder viel Unterstützung durch ihr soziales Umfeld haben. 

 

Dazu wird mir immer mal wieder gesagt "na, dann bau dir dein Netzwerk doch einfach auf". Dummerweise ist das aber nicht immer so einfach, schon gar nicht wenn man ländlicher wohnt und nicht Hinz und Kunz übers Internet kennenlernen kann. Vor Ort gestaltet sich das alles auch nicht so einfach, da mir hier vor Ort die Krabbelgruppenzeit gefehlt hat (damals haben wir noch nicht hier gewohnt) in der sich ja oftmals solche Freundschaften ausbilden. 

Dazukommt dann noch, dass ich hier schon ein bisschen als Alien angesehen werde. Wie kann denn eine Frau Ende 30, dazu noch alleinerziehend, nochmal ihr Leben umkrempeln und das Lernen zu ihrem Lebensinhalt machen? Irgendwann muss doch auch mal gut sein :D. Naja und noch so ein paar andere Dinge die hier noch dazu kommen ;). 

Die Frage nach dem Vater kommt auch häufig. Ja, den gibt es. Ja, er sieht sein Kind relativ regelmäßig für ein paar Stündchen nach der Schule / ein paar Stündchen am WE. Planbar ist für mich wenig, da von seiner Seite aus sehr oft die Umgangstermine verschoben oder abgesagt werden (Arbeit und private Schmeckewöhlerchen). Ich mache das aber mit, da ich meinem Kind den Vater (logischerweise) erhalten will und will, dass der regelmäßige Kontakt besteht. 

Er ist halt eher Action-Daddy und macht sich um den Alltag und das ganze Drumherum keine Gedanken. Aber besser so, als gar nicht und so kommt die Kleine wenigstens zu ihren zahlreichen Ausflügen, was mir dann wieder etwas den Druck rausnimmt. Einfach ist es dennoch nicht und immer ein kleiner Eiertanz. 

 

Ich weiß mein Kind sehr zu schätzen, das darf bitte nicht falsch verstanden werden. Aber es braucht einen irren Kraftaufwand und unfassbar viel Disziplin das alles allein zu packen. Allein die Fremdbestimmtheit durch das Kind, das eben zwischendurch mal einen Saft oder etwas zu Essen haben möchte oder dringend etwas Tolles erzählen muss, kann schon sehr einschränkend sein. Insbesondere wenn ich mich schwierigen Themen widmen muss, die mich ohnehin schon viel Überwindung kosten, sie anzugehen. Der Anlauf neu zu starten, wird mit jeder Störung größer (das kennt sicherlich jeder, egal ob Kind oder Hund, oder wer oder was auch immer einen aus der Konzentration geholt hat). 
Und manchmal fehlt mir auch einfach die Kraft, einen tollen und abwechslungsreichen Alltag zu gestalten, meinem Kind die schönen Dinge zu bieten, die andere ihren Kindern bieten. Da rede ich nicht vom finanziellen Part, sondern rein von der Zeit und Energie mich aufzuraffen und z.B. einen tollen Ausflug zu machen. Das belastet dann zusätzlich, wobei ich da wohl größere Erwartungen an mich habe als mein Kind, das mir immer wieder sagt (und auch zeigt), wie gern es zuhause ist und einfach nur bastelt, malt, singt, kocht und backt oder mit mir die zahlreichen Brett- und Kartenspiele spielt. Hauptsache mit Mama 💘. Und auch die Gammeltage die wir zwischendurch einlegen, genießt sie sehr. Da sind wir zum Glück aus dem gleichen Holz und brauchen keine pausenlose Bespaßung und "alles von der Welt sehen". 
 

Das Verständnis für all das Geschrieben, bringen viele Leute nicht auf. Weder 2-Eltern-Familien (die es auch je nach Konstellation nicht zwingend viel leichter haben) und kinderlose oftmals schon gar nicht. Eigentlich will ich da auch kein Mitleid (das eh nicht), oder den Zuspruch anderer oder so. Aber hier und da nerven gewisse Kommentare oder eine verständnislose Art dann doch und an manchen Tagen können sie auch einfach mehr treffen. 

 

Back to topic

Dieser Blog wird ab jetzt wohl mein Lerntagebuch sein. Ich könnte euch also vielleicht mit sehr sehr regelmäßigen geistigen Ergüssen auf den Senkel gehen, aber das ist ja euer Problem 😛.
Ich möchte das letzte Jahr meiner HP-Ausbildung für mich gut nachvollziehen können und zeitgleich auch gern teilen, falls jemand vielleicht in ähnlicher Situation ist und diese Extraportion Mut und Motivation (so ich sie denn versprühen kann) gut gebrauchen kann.

 

Einen Überblick über meine To-Do werde ich in einem gesonderten Post geben, auch über meinen aktuellen Stand, bzw. die aktuellen Themen. 
Aktueller Stand bis zur schriftlichen HP Überprüfung -> 346 Tage (11.10.2023) 

Also los jetzt ... Frühstück wartet, es muss nur noch gemacht werden 😆.
Im Übrigen ist Zeitumstellung mit Kindern echt ne wahnsinns Idee, hier wird seit 5 Uhr herumgesprungen und gespielt. Yeah!  

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich fühle so mit dir und bewundere dich , dass du es mit einem Klein-/bzw. Schulkind unter einen Hut bekommst. Zum Glück sind meine mittlerweile selbstständig.

Aber selbst in der jetzigen Situation hilft einzig und alleine ein topp Zeitmanagement, inkl. doppelter und dreifacher Buchführung.

Wir haben auf all unseren Handys die Kalender geteilt, meine beiden tragen ihre Termine fein säuberlich ein - ich natürlich auch. Anschließend werden sie auf den Kalender in der Küche übertragen.

Wenn ich den Dienstplan für meine Kollegen und mich schreibe, versuche ich irgendwie alles drum herum zu basteln, inkl. Lernzeiten etc pp.

Ich habe einfach erkennen müssen, dass es sonst überhaupt nicht machbar ist. 

Für mich war die schwerste Erkenntnis, dass ich teilweise langsamer sein muss als gewollt. 

Drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen

P. S. ach übrigens mit Ende 30 darf man sein Leben komplett umkrempeln und neu starten - auch aufm Dorf ;)

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Wir sind auch Team 05:00 Uhr nach der Zeitumstellung. Ich fühle mit Dir! Ich bewundere jeden, der um die unchristliche Uhrzeit schon Energie oder Lust hat, Playmobil, Lego oder Paw Patrol zu spielen.

 

Ansonsten kann ich sehr gut nachvollziehen, was Du schreibst. Es kostet wahnsinnig viel Kraft, den Alltag mit Kindern zu meistern, arbeiten zu gehen und sich gleichzeitig noch auf irgendeine Art und Weise weiterbilden zu wollen. Ich bin nicht alleinerziehend, jedoch ist mein Mann Ende des letzten Jahres für viele Monate wegen einer schweren Herz-OP ausgefallen und kann auch jetzt im Alltag nur wenig helfen. Die Kids sind beide bis 12 Uhr in Kindergarten und Schule, danach ist Familienzeit angesagt. Fürs Studium bleiben die freien Vormittage oder die Zeit, wenn alle im Bett sind. Und ich fühle Dich so, wenn Du sagst, dass Dir die Kraft für einen abwechslungsreichen, aufregenden Alltag fehlt. Bei uns bestehen die Nachmittage maximal aus einem Spaziergang oder einem Besuch auf dem Spielplatz. Zu mehr Action fehlt mir die Energie. Da ist jeder Besuch in der örtlichen Bücherei schon das Highlight der Woche. Ich habe mir angewöhnt, den Druck rauszunehmen. Die Kinder sind glücklich, wenn sie Zeit mit uns verbringen können. Das kann auch nur ein gemeinsames Buch lesen oder Hörspiel hören sein. Und basteln, malen, singen, backen, kochen? Ist doch prima! Das ist mehr, als ich an manchen Tagen auf die Reihe kriege. Du machst das super 💕

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Ich danke euch beiden für den Zuspruch. 

Ich habe da auch häufig einfach einen riesen Anspruch an mich, den ich etwas runterschrauben muss. 
Da bin ich dann sehr dankbar für meine Tochter, die auch mit Kleinigkeiten glücklich und zufrieden ist und mir das auch so sagt. Die strahlenden Augen, wenn wir mal 1 Stunde Brettspiele oder Karten spielen sprechen Bände. 

 

Und ja, eine 1a Orga (und diese dann auch so durchzuziehen) braucht es einfach. Gerade bei der Masse an Lernstoff und Aufgaben im Alltag. Immer wenn ich nicht gut plane oder mich nicht ausreichend an die Planung halte, läuft hier alles schnell aus dem Ruder. Aber da übe ich auch manchmal noch 😄.

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