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So lief das sechste Semester


Nadja_studiert_Informatik

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Das neue Semester hat schon am 1. September begonnen? Ich dachte, es beginnt am 1. Oktober.


Naja gut okay… Hier kommt mein Bericht zum vergangenen Semester. Da es vielleicht ein bisschen viel ist, versuche ich es gut zu strukturieren:


Studium:


Programmierung von Webanwendungsoberflächen (IPWA01-01):


Meine Webanwendung ist fertig und ich habe den Bericht geschrieben. Ende der Woche (nach meinen Arbeitstagen) lese ich ihn nochmal durch und gebe ihn dann ab.

 

Ich war irgendwie irritiert, dass man kein Backend schreiben muss. Ich glaube, das war in dem alten Kurs anders. Aber ist okay für mich, Frontend reicht auch. Die Aufgabe lässt sich gut machen. Zwei Wochen habe ich für das Programmieren gebraucht, aber ich habe auch immer ein bisschen Pause gehabt, wenn ich gearbeitet habe und es nicht am Stück durchgezogen.

 

Jetzt folgt noch das zweite Modul zu Java EE. Ich habe weiterhin nicht sehr viel Lust darauf und werde daher die Klausur schreiben.


IT-Recht (DLBIITR01) und Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit (DLBISIC01):


Ich habe das Modul IT-Recht ärgerlicherweise vor dem Modul Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit gemacht. Ich empfehle allen Betroffenen, es in umgekehrter Reihenfolge zu machen. Viele Grundlagen für das Modul IT-Recht werden auf höherer Flugebene und sehr viel besser erklärt in dem Modul Datenschutz und IT-Sicherheit behandelt.


Die Skripte der beiden Module könnten unterschiedlicher nicht sein. Ich finde das Skript zu IT-Recht ziemlich furchtbar und kann mir nicht vorstellen, dass es von einem Juristen geschrieben wurde. Es ist aus meiner Sicht schrecklich chaotisch, unlogisch, beinhaltet Widersprüche und ist sprachlich sehr anstrengend. Mich hat das Skript ziemlich verrückt gemacht und geärgert und ich habe mich häufig aus anderen Quellen bedient. Das Thema hat mir gut gefallen und ich habe ganz gerne in den Gesetzestexten gelesen. Ich finde das sehr interessant. Auf Arbeit habe ich ja tatsächlich auch viel mit Gesetzen zu tun und bin da oft verzweifelt, weil ich Schwierigkeiten mit der Interpretation für unseren konkreten Fall habe. Aber wenn man es mit so viel Abstand wie im Studium betrachtet, finde ich es wirklich schön. Wie die Klausur zu dem Modul war, weiß ich nicht mehr. Sie ist jetzt sieben Wochen her und ich habe noch kein Ergebnis.


Das Skript für Einführung in Datenschutz und IT-Sicherheit hingegen ist wirklich top geschrieben. Es hat einen klaren Aufbau und die Inhalte sind nachvollziehbar dargestellt. Sprachlich ist es einwandfrei. Es gibt haufenweise anschauliche Beispiele aus der Praxis, was mir sehr gefällt. Inhaltlich ist Vieles nicht so interessant für mich. Aber hier mache ich auch die Erfahrung, dass beispielsweise ISO-Normen in der Praxis auf Arbeit tatsächlich spannend sein können. So rein in der Theorie kann ich dem Thema nicht viel abgewinnen. Ich habe heute die Klausur geschrieben und fand sie sehr fair. Es wurde Einiges an Kleinkram abgefragt, den man auswendig lernen musste und ich habe auch nicht alles richtig beantwortet. Aber sehr viele Fragen haben Transferwissen abgefragt, was ich immer sehr schätze. Die Aufgaben waren eine gute Kombination aus Abfrage von Verstandenem, Gelerntem und Angewandten. Also bestanden ist die Klausur mal auf jeden Fall.


Praxisprojekt (BWPP):


Das ist leider wirklich kein schönes Thema. Es gibt ja einen Thread in diesem Forum dazu bzw. sogar mehrere, weil auch ältere. Im Modulhandbuch befindet sich dieses Modul, welches man schon seit mindestens 2014 nicht belegen kann. Ich hatte fest damit gerechnet, es dieses Semester zu absolvieren, da ich auf meiner Arbeit ein perfekt zu der Beschreibung passendes Projekt anzubieten hätte und tatsächlich auch mein erstes IT-Projekt in meinem ganzen Leben überhaupt. Ich finde es mehr als schade, dass sich das Modul nicht belegen lässt.


Somit habe ich das Wahlpflichtmodul mal ans Ende des Studiums geschoben, aus den geplanten 25 ECTS wurden 15 für das sechste Semester und aus den neun Semestern werden womöglich zehn. Das ist abhängig von der Belastung auf Arbeit.


Insgesamt finde ich es nicht gut, dass sich berufliche Leistungen nicht in das Informatik-Studium an der IU integrieren lassen und hoffe, dass das wenigstens in der Bachelorarbeit anders aussieht.


Die nächsten Module:


Nach der Einführung in die IT-Sicherheit widme ich mich jetzt dem Modul Kryptografische Verfahren (DLBISIC02-01). Ich freue mich, dass es hier eine schriftliche Arbeit gibt und bin auf das Thema gespannt. Danach folgen das Seminar und Projekt zu Software Engineering. Für das Projekt sind wir brereits zu zweit und suchen noch eine weitere Person mit Programmierkenntnissen. Wir starten im November. Die Planung ist, dass wir bei guter Organisation ein paar Monate, aber auf keinen Fall länger als ein Semester brauchen. Und dann möchte ich mich dieses Semester noch dem Java EE-Modul widmen. Das gibt ein Wiedersehen mit dem fiktiven Herrn Koch im Skript und meine Vorfreude hält sich sehr in Grenzen.


Arbeit:


Ich habe letzte Woche mein allererstes IT-Projekt zum Abschluss gebracht und das fühlt sich gut an. Es war ein ziemlich verzwicktes Thema, das schon zwei Jahre lang offen war und an dem sich in der Vergangenheit schon mehrere Projektleiter versucht haben. Es gab daher zu Beginn sehr viel zu ermitteln, sortieren und aufzuräumen. Einige überraschende Hürden haben sich aufgetan und inhaltlich war es komplexer, als es zunächst wirkte. Daher bin ich sehr froh, dass es jetzt geklappt hat mit der Umsetzung und die Anwender endlich ihr gewünschtes Ergebnis haben und zufrieden sind. Ich werde am Mittwoch vor meinem Urlaub nochmal auf die betroffene Station gehen, um zu sehen wie es jetzt läuft mit der Umsetzung.


Es ist gut, dass dieses Thema abgehakt ist, denn ich brauche jetzt meine gesamten Ressourcen für ein anderes Projekt. Das Projekt ist riesig groß mit mehreren beauftragten Firmen, komplett neuen Themen, komplexen fachlichen Anforderungen und einem kaum übersichtlichen Netz an zusammenhängenden Themen und Stakeholdern. Wir haben einige Teil-Projektleiter in dem Projekt und ich mache die Projektleitung für die Infrastruktur und Schnittstellen. Es ist aufregend und macht Spaß, aber viele Aspekte machen mir Sorgen und ich war in den letzten Wochen nicht überzeugt, meinen Job gut zu machen. Die Rückmeldungen, die ich bekomme, sind aber positiv und bestätigend. Ich kann zum Glück gut mit meinen Vorgesetzten reden.


Ich habe an einer Schulung zum FHIR-Standard teilgenommen und hatte extrem viel Spaß. Seitdem übe ich ein bisschen zuhause und ich liebäugle mit dem Zertifikat. Womöglich ist es doch viel befriedigender für so ein konkretes Thema mit mehr technischer Tiefe verantwortlich zu sein als Projektmanagement zu machen. Ich habe irgendwie manchmal den Eindruck nur noch Termine zu planen und dass alles Inhaltliche nur noch an mir vorbeifliegt. Ich finde das nicht nur unbefriedigend sondern es auch beängstigend Themen zu koordinieren, die man nur oberflächlich versteht. Nach der Teilprojektleitung in diesem Projekt (2025?) weiß ich es sicher genauer. Auf jeden Fall weiß ich dann genauer, in welchen Projekten ich kein Management machen möchte.


Ab Donnerstag habe ich über drei Wochen Urlaub und Freizeitausgleich. Ich kann die freie Zeit gut gebrauchen für mich, meine Beziehung und den Hund und vielleicht auch ein bisschen noch für das Studium.


Sonstiges:


Gesundheitlich ist es bei mir immer mal besser und mal schlechter. Ohne die Pause, die jetzt kommt, wäre es kritisch. Es geht gerade noch so, ehe eine Krankschreibung unvermeidlich wäre.


Da ich mich häufig für dumm halte, hat meine Ärztin gemeint, ich könnte ja mal einen IQ-Test machen. Ich habe zwei gemacht und finde die sehr seltsam. Vielleicht täusche ich mich und ich kenne mich auch nicht gut aus. Aber auf mich machen die Tests den Eindruck als ob viel Bildung anstatt Intelligenz abgefragt wird. Die Rätsel mit den Wörtern kann ich deshalb gut, weil ich durch ein Germanistik- und Philosophie-Studium einen großen Wortschatz habe und einfach schon sehr viel gelesen habe. Die Prim- und Fibonaccizahlen habe ich erkannt, weil ich zu diesen Zahlen im Studium Algorithmen programmiert habe. Und bei den Mustern musste ich sehr ans Noten Lesen aus der Musiktheorie denken. Hilfreich waren die Tests jedenfalls nicht sehr, denn es kam nichts darinnen vor, was mir bei meinen Problemen im Studium irgendwie helfen könnte. Interessant war aber, dass meine Konzentration am Ende sehr nachgelassen hat und ich in den letzten beiden Bereichen die Fehler gemacht habe. (Die Themen kamen in den beiden Tests in unterschiedlicher Reihenfolge vor.) Ich habe sogar einmal am Ende gedacht, dass es mir jetzt egal ist und ich einfach „weiter“ klicke, weil ich keine Nerven mehr dafür habe. Sind Menschen mit Konzentrationsproblemen weniger intelligent? Das müsste ja bei diesen Tests rauskommen?


Ansonsten freue ich mich über meine Lieblingsjahreszeit, den Herbst! Der Herbst tut immer gut! Ich freue mich in ein paar Tagen frei zu haben und schöne Sachen zu machen wie Wandern, Computerspielen, mit Freunden quatschen und mal nicht an Schnittstellen zu denken.

 

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zitat

Da ich mich häufig für dumm halte

 

Also bei dem, was ich in Deinem Blogpost lese, kommen mir manche Gedanken. Dass Du „dumm“ sein könntest, ist da auch nicht im Ansatz dabei.

 

Im Gegenteil. Ich finde es beeindruckend, wie tief und erfolgreich Du mittlerweile in der für Dich vor wenigen Jahren noch neuen IT-Materie ganz tief drin bist und sowohl fachlich als auch im Bereich des Projektmanagements umfangreiche Aufgaben hast – und diese auch erledigst.

 

Und ergänzend im Studium ja auch noch vorankommst. 

 

Zitat

Insgesamt finde ich es nicht gut, dass sich berufliche Leistungen nicht in das Informatik-Studium an der IU integrieren lassen

 

Das ist wirklich schade und sind verlorene Möglichkeiten. Ich denke aber auch, dass das spätestens in der Bachelorarbeit dann anders aussieht.

 

 

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