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Out of (Studium) Topic


chryssi

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Was macht der gemeine Fernstudent, wenn er Semesterferien hat und erst in einer Woche den neuen "Stoff" fürs kommende Semester erhält? Richtig, er plant eben sein Leben...

Seit gut 2 Wochen ist die letzte Klausur des alten Semesters geschrieben und ich komme langsam wieder dazu, mir Gedanken über mein restliches Leben zu machen, also abseits des Studiums.

Nach wie vor ist es so, dass mein Freund und ich eine Fernbeziehung führen, ziemlich lange schon und bisher auch erfolgreich, aber auf beiden Seiten baut sich langsam erheblicher Frust und Unzufriedenheit auf.

Unsere gemeinsame Heimat ist da, wo ich aktuell wohne, er arbeitet auswärts. Ziel ist es, irgendwann einmal wieder zusammen hier bei mir zu wohnen.

Seit seinem Masterende und dem Arbeitsbeginn im Süden sind mittlerweile gut 1,5 Jahre vergangen, bislang ohne Aussicht auf Änderung. Er ist zwar unzufrieden mit der Situation, findet aber in unserer Gegend keine ansprechenden Stellen, weil seine Studienrichtung im Maschinenbau leider etwas sehr speziel und hier kaum gefragt ist.

Eine Bewerbung läuft aktuell noch, ein paar Ideen für neue hat er zwar, aber noch nichts unternommen.

Mein größter Traum war Anfang des Jahres noch, dass es vielleicht bis Weihnachten dieses Jahres klappt mit einer neuen Stelle zuhause, aber wenn ich so auf den Kalender schaue, schwindet doch langsam die Hoffnung.

Theoretisch könnte ich natürlich auch zu ihm ziehen, aber:

Meinen neuen Job mache ich jetzt erst ein knappes Jahr hier in der Heimat, zum einen möchte ich noch nicht wieder wechseln wegen Aussehen im Lebenslauf, zum anderen wird mir das Mitten im Masterstudium einfach zu viel. Die einzige Option wäre da bis zum Abschluss in 1,5 Jahren zu warten und mir dann eine neue Stelle zu suchen.

Aber das sind ab jetzt noch mal 1,5 Jahre und irgendwann steht auch bei mir mal der Familienwunsch an. Kommt natürlich gut, sich einen neuen Job zu suchen und direkt nach der Probezeit zu verkünden, dass man bald wieder weg ist.

Irgendwie ist grad alles zum heulen, so gut wie es im Studium läuft, so schlecht geht es mir mit der privaten Situation.

Zusätzlich bedeutet die ganze Organisation von Fernbeziehung parallel zu Fernstudium unheimlich viel Kraft und Zeit. Die gemeinsamen Wochenenden nach dem Vorlesungsplan festzulegen ist irgendwie deprimieren.

Hilft da vielleicht einfach aussitzen und mich ins Studium stürzen, oder sollte ich irgendwas tun? Aber was nur...?

16 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Kommt mir bekannt vor.

Da kann dir keiner helfen, weil es euer Leben ist - ihr müsst eure Entscheidungen treffen und dann damit leben. Blöd, ne?

Wärst du denn wohl im Süden zufrieden? Oder würdest du nur wegen ihm hinziehen und willst eigentlich gar nicht?

Besteht eine realistische (!) Chance, dass er in eurer Gegend was findet?

Findest du in eurer Gegend was? Und im Süden? Jetzt oder dann auch nach dem Master?

Wie oft hast du deinen Job denn bisher gewechselt? Nach nem Jahr gehen ist sicherlich nicht perfekt, aber du hast ja nen guten Grund und nicht nur "kein Bock".

Und ich muss ehrlich sagen, dass ich kein Problem darin sehe nach der Probezeit direkt schwanger zu werden (wenns denn klappt ...) - hilft ja eh nix. Da gilt wieder "es gibt keinen perfekten Zeitpunkt für Kinder".

Klar, dein Standing in der Firma ist dann evtl nicht das beste ... immerhin kennt dich quasi keiner ^^ und je nachdem wird es mit Aufstiegschancen schwierig (Teilzeit und so). Aber es hilft halt nichts.

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Diese schwierige Situation kenne ich nur zu gut. Wie Esme sagt, müsst Ihr leider die Entscheidung selber treffen und damit glücklich werden.

Ich habe die Entscheidung zu meinem Mann zu ziehen vor gut zwei Jahren getroffen, nach fünf Jahren Fernbeziehung zwischen München und Köln, nachdem der Frust vor allem auf seiner Seite zugenommen hatte. Ihm geht es ähnlich wie Deinem Freund bzgl. des Jobs. Seine Branche ist im Süden nicht besonders ausgeprägt, weshalb er sich mit Jobs dort schwer tat. Und tut. Ehrlich gesagt kann ich es bis heute kaum glauben dass ich tatsächlich von München nach Köln gezogen bin. Ich weiß nicht, ob ich es noch einmal tun würde. Und ich hatte mich auch nur darauf eingelassen, weil wir einen Deal verabredet haben, nachdem wir in den Süden gehen wollen.

Falls Du an so etwas denken solltest, kann ich nur raten, einen gemeinsamen Zeithorizont zu verabreden, um ggf. wieder zurück zu gehen.

Ansonsten kann es zu Konflikten kommen wie in unserem Fall: Ich will am liebsten auf der Stelle wieder runter, mein Mann findet aber nicht einmal passende Stellenanzeigen. Nach zwei Jahren. Der Konflikt ist vorprogrammiert.

Überlege Dir sehr, sehr gründlich, ob Du Dir vorstellen könntest für unbestimmte Zeit am jetzigen Ort Deines Freundes zu leben.

Für den Fall dass Du zu ihm ziehst, sehe ich im erneuten Jobwechsel kein Problem, denn den kannst Du gut begründen.

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Danke euch zwei für die Anregungen!

Ich weiß, es ist meine / unsere Entscheidung, und grade die räumliche Trennung macht es noch schwerer sie gemeinsam zu treffen. Da ist nichts mit, sich an ein paar Abenden zusammen setzen, weil man hat alle zwei, drei Wochen ein Wochenende zum reden von Angesicht zu Angesicht. Solche Entscheidungen trifft man nicht am Telefon, ich jedenfalls nicht.

Meine Arbeitserfahrung bisher sind 5 Jahre (direkt nach der Ausbildung im Betrieb übernommen), 2,5 Jahre und jetzt 1 Jahr. Also drei Arbeitgeber in 8,5 Jahren, aus meiner Sicht nicht dramatisch, vor allem weil ich jeden Wechsel ordentlich begründen kann.

Trotzdem habe ich Angst, mich in meinem Alter (knapp unter 30) neu zu bewerben. Einer Freundin im gleichen Alter erging es so, dass sie trotz super Ausbildung und Studium mehr als 50 Bewerbungen geschrieben hat, um eine neue Stelle zu finden. Klar, da spielen viele Gründe rein, aber bei einigen Absagen hat sie inoffiziell am Telefon gesagt bekommen, dass man einfach Angst hat sie einzustellen, weil "sie ja eh bald schwanger werden wird, in ihrem Alter".

Das mit dem "ihm zu liebe" hinziehen ist so eine Sache. Wir kommen beide von hier wo ich wohne und wollen auch beide irgendwann mal hier leben. Von daher sehe ich keinen allzu großen Sinn in einer zeitlich befristeten Zukunft im Süden.

Im Moment ist die größte Frage, ob er sich vorstellen kann, auch in einer anderen Richtung als seiner Studienspezialisierung zu arbeiten (wenn er denn da einen Job findet). Auf der einen Seite sagt er, Maschinenbauer sind Allrounder, auf der anderen Seite trauert er seiner Spezialisierung nach.

Ich fürchte, bei dieser Entscheidung kann ich ihm nicht helfen. Und dabei hängt da auch für mich sehr viel dran und dass macht mich einfach hilflos und traurig.

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Ich vermute mal in so einer Situation muss einer zurückstecken. Es wird ja keine Lösung geben wo alle 100% glücklich sind.

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Auch das kenne ich noch; Wenn man sich alle 2 bis 3 Wochen sieht, dann möchte man möglichst auch eine gute Zeit miteinander verbringen, und nicht grundsätzliche Probleme wälzen. Auch wenn es nötig wäre..

Wie Du die Situation schilderst, ist es Deinem Freund momentan wichtiger in seiner Spezialisierung zu arbeiten, als an den gemeinsamen Wunschort zu ziehen, auch wenn er dafür die Spezialierung aufgeben müsste?

Mein Mann ist auch Ingenieur, und ich habe lernen müssen, dass es Ingenieure bereits nach nicht allzu langer Berufstätigkeit schwer haben, aus ihrer Spezialisierung wieder heraus zu kommen. Das macht einen späteren Wechsel natürlich nicht gerade leichter.

Die brutale Frage, die wir uns auch stellen mussten, ist: Was ist wichtiger? Der Partner, oder der Job bzw. der lieb gewonnene Wohnort?

Am Ende des Tages ist es, wie klausu sagt. Einer wird zumindest temporär zurück stecken müssen.

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Auch das kenne ich noch; Wenn man sich alle 2 bis 3 Wochen sieht, dann möchte man möglichst auch eine gute Zeit miteinander verbringen, und nicht grundsätzliche Probleme wälzen. Auch wenn es nötig wäre.. .

Wie wahr, wie wahr...

Aber mittlerweile sehe ich das so, dass es besser einmal richtig rumpelt, statt immer nur so vor sich hin zu gären. Wochenende hin oder her.

Die brutale Frage, die wir uns auch stellen mussten, ist: Was ist wichtiger? Der Partner, oder der Job bzw. der lieb gewonnene Wohnort?

Am Ende des Tages ist es, wie klausu sagt. Einer wird zumindest temporär zurück stecken müssen.

Das ist das Bermuda-Dreieck, vor dem ich Angst habe mich drin zu verlieren: Partner, Job und Wohnort

Das Schöne und Schwierige zugleich ist, dass ich das nicht alleine bestimmen kann. Auf der einen Seite gibt es jemanden, mit dem ich etwas zusammen

entscheiden kann, auf der anderen Seite bin ich zum Teil von der Entscheidung des anderen abhängig, ohne es beeinflussen zu können.

Und im Moment stelle ich fest, dass sich in dieser Frage seit Studienbeginn im April nichts, aber auch gar nichts getan hat. Und dabei wurde mir was anderes versprochen. Und schon sind wieder mehr als 4 Monate rum, ohne dass es weiter geht.

Vielleicht belastet mich das Warten auf "Was auch immer" aktuell am meisten. Dieses rum sitzen und nichts tun (können).

Da muss ich zuerst was dran ändern.

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Ich vermute mal in so einer Situation muss einer zurückstecken. Es wird ja keine Lösung geben wo alle 100% glücklich sind.

Leider nein, das Leben ist halt kein Ponyhof (auch wenn das schön wäre).

Hat nicht mal irgendein schlauer Mensch gesagt, ein guter Kompromis sei, wenn alle Seiten gleich unzufrieden damit sind?

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Ich finde es ja faszinierend, dass er einen Schwerpunkt studiert hat, der ihm in der Heimat nichts bringt - obwohl er aber wieder in die Heimat will. Irgendwie widersprüchlich ...

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Ich finde es ja faszinierend, dass er einen Schwerpunkt studiert hat, der ihm in der Heimat nichts bringt - obwohl er aber wieder in die Heimat will. Irgendwie widersprüchlich ...

Das kommt davon, wenn man(n) sich zu sehr für etwas interessiert, ohne sich allzu viele Gedanken über die Verwendbarkeit in der Zukunft zu machen.

Heute beißt er sich selbst dafür in den Hintern, zu ändern ist es aber nicht mehr.

Auf der anderen Seite, den M.Sc. in Maschinenbau hat er, auch mit Einser-Abschluss. Da düfte es schon möglich sein, in verwandten Bereichen etwas zu finden.

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Ist er denn bereit sich zu verändern? Ich meine - wenn er in die Gegend will und es da seine Spezialisierung nicht gibt ... bleibt ihm ja im Prinzip nix anderes übrig. Und jetzt ist er noch jung und frisch, da geht das sicherlich noch leichter (hat ja schon wer geschrieben).

Die Frage ist halt ob er bereit ist dazu.

Dann ist allerdings wieder die Frage, ob DU etwas ändern solltest. Eigentlich liegt es doch an ihm ... was hält ihn auf? Das Festhalten an der Spezialisierung? Die Hoffnung, doch noch die Nadel im Heuhaufen zu finden? Da wären wir wieder bei Prioritäten ...

Hast du für dich mal eine Liste gemacht? Was dir wichtig ist (mit Prio), was du willst, was du nicht willst? Und was daraus für eine Erwartungshaltung ihm gegenüber resultiert?

Wie gesagt - ich kenne das alles. Und ich bin froh, dass ich gerade nicht in deiner Haut stecke ...

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Das hört sich alles ziemlich verworren an.

Wenn er WIRKLICH wieder in die Heimat will, dann ist es wohl an ihm da Abstriche zu machen was den Job angeht. Da musst du eine klare Antwort verlangen, sonst kommt ihr nicht weiter. Eventuell sagt er ja nur dir zuliebe dass er zurück will, weil er weiß dass du nicht wegziehen möchtest ist aber eigentlich mehr als zufrieden mit Umgebung und Job. Dann bliebe die Frage wie wichtig ist DIR der Wohnort? Und hättest du im Süden gut Jobmöglichkeiten?

Wünsche dir alles Gute bei der Entscheidungsfindung.

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Ich war und bin sozusagen noch immer in Deiner Situation. Und hatte damals unter Druck einen Schritt getan, der für ihn positiv, für mich nicht nur positiv war. Nun stecke ich immer noch genauso in einer passiven Warteposition wie Du, nur dass ich leider mein mir wohltuendes Umfeld verlassen habe. Ehrlich gesagt ging es mir vorher mit meinem Umfeld und Freundeskreis besser, auch wenn es ein Jonglieren und Balancieren war.

Deshalb ist es sehr wichtig, ohne Druck und glasklar und auch ehrlich herauszufinden, was Dir ganz persönlich am wichtigsten ist in diesem Bermuda-Dreieck. Und in diesem Schritt nur Dich ganz alleine befragen, nicht Deinen Freund, nicht Deine Familie, nicht Deine Freunde, sondern nur Dich ganz allein.

Ich habe den Fehler gemacht es nicht so zu tun. Mein Verstand hat gesagt, klar muss ich zu meinem Mann ziehen, wohingegen der Bauch klar dagegen war.

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Ich war und bin sozusagen noch immer in Deiner Situation. Und hatte damals unter Druck einen Schritt getan, der für ihn positiv, für mich nicht nur positiv war. Nun stecke ich immer noch genauso in einer passiven Warteposition wie Du, nur dass ich leider mein mir wohltuendes Umfeld verlassen habe. Ehrlich gesagt ging es mir vorher mit meinem Umfeld und Freundeskreis besser, auch wenn es ein Jonglieren und Balancieren war.

Dann drücke ich uns beiden mal die Daumen, dass sich doch noch alles zum Guten wendet!

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Ja, ich drücke Dir auch die Daumen!

Und mir auch...

Gerade habe ich festgestellt, dass genau heute vor zwei Jahren mein Umzug weg aus Starnberg war. Und ich hier niemanden habe, dem ich das erzählen könnte und interessieren würde. Am meisten fehlen mir die Freunde.

Aktuell bin ich wieder in der Phase (oder: immer noch..?), in der ich mir eine Frist setzen möchte, damit ich selber diesen Schwebezustand beenden kann. Mir fehlt hier einfach zu viel. Freunde, Familie, alpines Umfeld und Seen mit meinen Lieblings-Freizeitbeschäftigungen...

Wenn ich noch den langweiligsten und verblödendsten Job hinzuzähle, den ich in meinem kompletten Arbeitsleben jemals hatte, plus praktisch keine Aussicht wenigstens hier eine Verbesserung herbeizuführen mangels passender Stellenangebote, dann packt mich wirklich die größte Lust zurück zu gehen.

Also, überlege es Dir sehr gut..!

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Kopf hoch Schwedi,

solange wir uns nicht mit der Situation zufrieden geben, können wir für die Zukunft immer noch alles ändern!

Auch wenn das was du schreibst alles sehr traurig klingt, das muss ich zugeben.

Vielleicht magst du ja mit mir etwas weiter schreiben, gerne PN.

Bei mir sieht es nach einem sehr ernsten Gespräch am Wochenende wieder besser aus. Es gibt einen Lichtblick, der Richtung Heimat zeigt, zwar mit viel Arbeit verbunden, aber das nehme ich gerne in Kauf.

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Das ist doch wirklich ein Lichtblick! Ich wünsche Euch Kraft und Erfolg dafür!

Danke für Dein Angebot! Letztlich bin ich selber schuld, ich bin ein freier, erwachsener Mensch. Ich kann nicht meinen Mann dafür verantwortlich machen, dass ich nachgegeben habe und für mich eine nicht richtige Entscheidung getroffen habe. Bei allem Jammer-Selbstmitleid darf ich das nie vergessen.

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