Arbeitsmethode Co-Working/Co-Studying
Hallo liebe Mitlernenden,
ich habe vor einiger Zeit im Chat die Arbeitsmethode Co-Working/Co-Studying angesprochen und doch einige Fragen dazu erhalten wie genau das Ganze den funktioniert.
Ich versuche in diesem Beitrag den kompletten Ablauf, den Sinn und die Techniken vorzustellen.
Definition Co-Working/Co-Studying
Übersetzt heißt Co-Working "zusammen arbeiten" oder Co-Studying "zusammen lernen". Diese Arbeitsmethode und -form entstand, wie viele andere moderne Methoden, im Silicon Valley. Man möchte damit maximale Flexibilität durch temporäre Arbeitsplätze und Gemeinschaften erreichen.
So entstanden auch Co-Working-Spaces. Dies sind Büroräume an denen man sich "einmieten" kann und dort mit branchenfremden oder branchenähnlichen Arbeitskreisen arbeiten kann. Jeder für sich oder gemeinsam, je nachdem welches Ziel man verfolgt.
Online? Wie soll das den gehen?
Gerade zur Coronapandemie wurde der Austausch über Onlineplattformen, vor allem über Audio- und Videochat, zu einem festen Bestandteil des Arbeitens, der Schule und des Privaten.
Man nutzt jetzt genau diese Dynamik, um Arbeitsgruppen für das digitale gemeinsame Lernen zu begeistern.
Man benötigt nicht viel:
- Ein Headset oder Lautsprecher und Mikrofon
- Optional eine Webcam
- Ein Audio- und Videochattool (Discord, Skype, Teams, Zoom usw.)
Zusammenschluss von Arbeitsgruppen/Lerngruppen
Es gibt zwei unterschiedliche Arten, die ich bereits selbst erlebt habe und diese wiederum haben untergeordnete Organisationsstrukturen.
1. Homogene Gruppe
Arbeitsgemeinschaft aus derselben Fachrichtung.
1.1 spontan
Es gibt keine feste Stammgruppe, sondern es kann sich jederzeit jemand anschließen. Auch der Termin wird einfach in einem Gruppenchat bekannt gegeben und jeder kann dazu kommen, dann wenn es eben passt.
1.2 geplant
Es gibt eine feste Gruppe, welche sich an festen Terminen treffen und gemeinsam arbeiten.
2. Heterogene Gruppe
Arbeitsgemeinschaft aus verschiedenen Fachrichtungen
2.1 spontan
Es gibt keine feste Stammgruppe, sondern es kann sich jederzeit jemand anschließen. Auch der Termin wird einfach in einem Gruppenchat bekannt gegeben und jeder kann dazu kommen, dann wenn es eben passt.
2.2 geplant
Es gibt eine feste Gruppe, welche sich an festen Terminen treffen.
Ablauf
1. Organisation eines Termins oder Bekanntgabe des offenen Sprachchats
2. Individuelle Zielliste erstellen
3. Zeitmanagement (Arbeits-/Pausephasen) einteilen
4. Arbeitsphase
5. Pausenphase
5.1 Kurze Reflektion der eigenen Arbeitsphase
5.2 Toilettengang/Getränk beschaffen/Frische Luft schnappen/Emotionaler Reset
6. Beliebige Anzahl Wiederholungen von Schritt 4 und 5
7. Abschließendes Gespräch
Wie kann so eine Zielliste aussehen? Und warum benötige ich diese?
Grundsätzlich benötigt man solch eine Liste, um den Fokus nicht zu verlieren und sich selbst die Frage nach der Priorität zu stellen.
Damit kommt man leichter in einen Fokusmodus und kann sich an den Aufgaben entlanghangeln und versinkt nicht in einem Berg von Aufgaben.
Es ist auch nicht notwendig alle Aufgaben aufzuschreiben, sondern nur für die kommenden Arbeitsphasen.
Hier mal ein Beispiel:
· Skript VWL01 bearbeiten
o Lektion 1 durchlesen und unterstreichen
o Lektion 2 durchlesen und unterstreichen
· Einsendeaufgabe VWL01 bearbeiten
o Aufgabe 1
o Aufgabe 2
Wenn ihr schneller mit den Zielen fertig werdet dann könnt ihr jederzeit welche hinzufügen. Ich empfehle euch jedoch erstmal ein paar kleine Ziele zu setzen und dann zu schauen wie gut ihr durchkommt.
Ich arbeite zum Beispiel am Wochenende meine ganzen Haushaltsaufgaben auch als To-Do-Liste ab. So kommt kein Frust auf!
Zeitmanagementmethoden? Tomaten auf den Augen/Ohren?
In der letzten Zeit hat die Pomodoro-Methode stark an Popularität gewonnen. Sie ist einfach anzuwenden und schnell individualisiert.
Ich stelle euch mal die klassische Pomodoromethode vor.
1. Suchen Sie sich eine oder maximal eine zweite Aufgabe. Und schreiben Sie nieder welche Teilschritte für die Erledigung dieser Aufgabe notwendig sind. (= Zielliste)
2. Stellen Sie sich einen Timer/Wecker auf 25 Minuten.
3. Legen Sie nach der Arbeitsphase eine Pausenphase von 5 Minuten ein.
4. Wiederholen Sie insgesamt 4 mal die Arbeits-/Pausenphasen und machen Sie dann nach der 4 ten Arbeitsphase eine Pause von 20 – 30 Minuten.
1 Phase von 25 Minuten arbeiten + 5 Minuten Pause nennt man Pomodori.
Der ganze Zyklus ca. 2:25h nennt man Pomodoro.
Individualisierbarkeit:
Viele finden 25 Minuten zu Kurz um größere Aufgaben zu erledigen und erweitern die Arbeits- und Pausenphase. Zwei weitere Varianten sind folgende
30 – 7 Variante oder die 45 – 15 Variante. Die lange Pause muss dann ebenfalls angefasst werden. Das können Sie oder ihre Gruppe gemeinsam festlegen.
Reflektion:
Für jeden ist reflektieren etwas anders und daher hier ein paar Leitfragen die ich mir gerne stelle.
Habe ich die Aufgabe geschafft?
An welcher Stelle muss ich weitermachen?
Habe ich das Thema fassen/verstehen können?
Kam ich gut in den Arbeitsfluss?
Ist meine Arbeitsmethode die richtige oder sollte ich ein anderes Medium verwenden?
Benötige ich einen emotionalen Reset?
Abschließende Worte:
Ich hoffe ich konnte die Methode allen näher bringen und vielleicht auch dazu anregen diese zu versuchen.
Sollte irgendjemand fragen haben dann nur gerne her damit, ich versuche diese zu beantworten.
Kleiner Hinweis: Ich bin kein Coach, Beraterin oder Expertin. Dieses Wissen habe ich mir lediglich selbst angeeignet und ausgetestet. Daher ist dies KEIN Erfolgsrezept für Jedermann.
Lernen ist so individuell und jeder muss seine eigenen Erfahrungen damit machen.
Für meinen Teil kann ich sagen, durch Co-Studying habe ich endlich das Gefühl bekommen, dass das was ich tue ernst genommen wird und harte Arbeit ist. Mir wird der Rücken gestärkt und man lernt dabei auch so viel über andere Personen, Branchen und Themen.
Quellen: https://www.sharednc.com/de/magazin/work-smarter/was-ist-coworking-eigentlich
https://karrierebibel.de/pomodoro-technik/
Hinweis: Dieser Beitrag wurde bereit von mir im sgd Forum veröffentlicht.
3 Kommentare
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