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Tassilo Weller

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Hausaufgabe zu Lernheft 12


tassilok

611 Aufrufe

Ich habe die Hausaufgabe zu Lernheft 12 bearbeitet. Sie wurde auch schon bewertet und zwar mit 15 Punkten, das entspricht der vollen Punktzahl. Seitens des Tutor war an meiner Lösung nichts zu beanstanden. 

 

In der Hausaufgabe sollte ein Text von Kant analysiert werden und in Bezug das beurteilt werden, was Kant unter Disziplinierung innerhalb der Erziehung versteht.

 

Ich habe meine Lösung mit der Musterlösung verglichen, die bei jeder Bewertung mitgeliefert wird. Meine Lösung ist wesentlich kritischer gegenüber dem Text von Kant, als die Musterlösung. Die Musterlösung erschien mir wie eine Art Schutzargumentation, um den Denker Kant nicht zu beflecken, weil zentrale Stellen des Textes so umgedeutet wurden, dass sie "harmloser" klingen, so jedenfalls mein Eindruck.

 

Für mich war besonders wichtig bei der Erarbeitung der Hausaufgabe, dass ich meine eigene Hypothese wieder ins Verhältnis setzen konnte und erkannt habe, dass meine Art der Erkenntnisgewinnung mit Hilfe von neuartigen Werkzeugen, sehr dem ähnelt, was Sokrates in den Mittelpunkt seiner Lehre gestellt hat und zwar das dialogische und existenzielle Schaffen von Reflexionsräumen, die es ermöglichen sollen, selbständig die eigene Vorstellung zu beurteilen.

 

Das ist aktueller denn je, denn der Umgang mit Verschwörungstheorien erfordert, sich über Begriffe, wie Vernunft, Wahrheit und Legitimation, intensiver und vor allem vielschichtiger Gedanken zu machen, um aus dem Modus einer zerstörerischen Konfrontation heraus zu kommen.

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

@tassilok

 

Zitat

Das ist aktueller denn je, denn der Umgang mit Verschwörungstheorien erfordert, sich über Begriffe, wie Vernunft, Wahrheit und Legitimation, intensiver und vor allem vielschichtiger Gedanken zu machen, um aus dem Modus einer zerstörerischen Konfrontation heraus zu kommen.

 

Was sind genau "Verschwörungstheorien" in diesem Kontext?

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vor 7 Stunden hat psychodelix geschrieben:

@tassilok

Was sind genau "Verschwörungstheorien" in diesem Kontext?

 

Bei Verschwörungstheorien geht es meiner Meinung darum, eine akzeptierte oder offizielle Wahrheit zu negieren und hinter der akzeptierten/offiziellen Wahrheit, Bösartigkeit bzw. absolute Dummheit nicht nur zu vermuten, sondern als unumstößlichen Fakt anzunehmen.

 

Es wird also die Seite der Wahrheit dargestellt und die Seite der Unwahrheit, die beide streng getrennt voneinander sind. Die Seite der Wahrheit, ist die Seite des Guten, die Seite der Unwahrheit, ist die Seite des Bösen. Die Frage nach der Wahrheit und Unwahrheit, wird also auch noch existenziell moralisch aufgeladen.

 

Das bedeutet für mich, dass die Wahrheit zu einem Knecht anderer Ziele wird, beispielsweise zur Entwertung der Gegenseite, weil man diese aus bestimmten Gründen ablehnt und dann ein Thema als Medium wählt, dass im Zentrum der Wahrnehmung unserer Massengesellschaften steht. Dabei bedienen sich Verschwörungstheoretiker bestimmter Mittel, derer sich auch die Gegenseite bedient, wie Statistiken und Zahlen. die dann fundamental umgedeutet werden. Damit soll eine Art Objektivität entstehen, die dem Zeitgeist entspricht und in der Massengesellschaft möglichst Anschlussfähig bleibt. Daher kommt meiner Meinung nach der Teil "Theorie" im Begriff. Verschwörungstheorien sind negative Spiegel unserer Kultur, stehen sozusagen auf der anderen Seite der Wirklichkeit, nutzen aber die gleichen Legitimierungsmethoden, wie die Kultur, in der sie eingebettet sind und offenbaren so deren Schwächen, wie beispielsweise eine Legitimation durch Zahlen und Statistiken oder die Konzentration auf Massen, mit der Vernachlässigung der Individualität.

 

Ich spielte in meiner Antwort zur Hausaufgabe auf Sokrates an, der durch eine Frage-Technik versucht hat, seinen Gegenüber dazu zu bringen, selbst zu erkennen, unwissend zu sein, also die Vorstellung von der absoluten Fundiertheit seiner Meinung selbst organisiert aufzugeben und sich mit Hilfe dieser Selbstständigkeit auf die Suche nach nicht erreichbaren Wahrheit zu begeben, weil das Begehren nach Wahrheit, bzw. der Wunsch zu Lernen im Menschen angelegt ist, die Mauern drum herum nur abgerissen werden müssen und das Lernen eine selbst organisierte Angelegenheit ist, die von außen nicht eingespeist werden kann.

 

Kant spricht diesen sogenannten philosophischen Eros, Menschen erst ab einem bestimmten Reifegrad zu und formuliert damit ein weiteres Problem unserer Kultur und zwar der Glaube daran, dass die soziale Integration vom Grad des Wissens eines Menschen abhängt und er erst als sozial integrierbar gilt, wenn er einen bestimmten Punkt nachweislich überschritten hat. Das ist eine Erlösungsmythologie der Vernunft, die in Verschwörungstheorien ihre negative Spiegelung erfährt.

 

In Bezug auf Verschwörungstheorien, ergeben sich daraus zwei wichtige Punkte. Zum einen zeigt die Spiegelungen der Kultur, ihre Schwächen auf, also den Ansatzpunkt für die Kultur, die eigene Unwissenheit zu erkennen, die eigenen Mauern einzureißen und sich auf die Suche nach einer nicht erreichbaren Wahrheit zu begeben. Zum Zweiten geht es um Respekt dem Anderen gegenüber, denn er bzw. sie muss selbständig Erkenntnis finden, was auch für Menschen gilt, die Verschwörungstheorien formulieren.

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vor 2 Stunden hat Aramon geschrieben:

Herzlichen Glückwunsch zur guten Note 😊👍🏻

 Vielen Dank 😁

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