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Fern von Bern


Vica

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Vergangene Woche hieß es: Koffer packen und ab in das schöne Ländle Schweiz. Denn: An der Uni Bern stand der große Sommerworkshop (Auftakt des dort startenden Psychotherapie-Masters) für Verhaltenstherapeuten aus ganz Deutschland an, der als Kooperation mit meinem Institut lief. 
...leider coronabedingt nur virtuell, und so blieben die Koffer eben stehen, dafür liefen die Leitungen (und Kaffeemaschinen) heiß. 

Natürlich hätte ich die Gelegenheit gerne genutzt, die mir noch gänzlich unbekannte Schweiz zu erschließen. Allerdings wurden gleich zur Einführung auch ein paar coronaunabhängige Argumente genannt, warum es gut ist, dass wir nicht in Präsenz erschienen sind 😁 Dazu gehörten z.B. eine unerträgliche Hitzewelle und keine Kühlungsmöglichkeiten in den Hörsälen.
Dennoch muss ich sagen, dass die Hörsäle so wunderhübsch-ehrfürchtig aussahen, wie ich es sonst nur von den britischen kenne. Sehr stylisch und da kam sofort Wehmut, dass man da eben doch nicht in real sitzen kann. 

Zum Auftakt gab es eine virtuelle Stadtführung durch Bern - ich bin eigentlich nicht so der Typ für sowas, war aber interessanterweise sofort ganz verliebt. Ich finde Einblicke in schweizer Kultur oder gar ihre Städte sehr rar. Die Profs der unterschiedlichen Workshops waren natürlich ebenfalls in der Mehrzahl Schweizer, so dass bald etwas aufkam, was ich noch keinem einzigen Online-Workshop bemerkt habe:
Schweiz-Feeling 😁

Es fühlt sich jetzt, im Nachhinein, so an, als wäre man echt da gewesen und hätte gegenüber anderen da einen Wissensvorsprung, wie gerade aus dem Urlaub gekommen. Am Ende der Woche waren wir sogar alle einstimmig für die Fußballmannschaft

 

Aber nun auch kurz die Punkte zum Inhalt:

  • Es handelt sich um den Start eines Psychotherapie-Masters. Das ist in etwa vergleichbar mit dem Psychotherapie-Direktstudium, wie es das jetzt neuerdings in Deutschland gibt. Die Noten meiner Zwischenprüfungen aus dem Institut werden hier als Prüfungsleistung angerechnet, so dass nur noch die Masterarbeit geschrieben werden muss.
  • Die Präsenzphase war verpflichtend, somit natürlich auch Anwesenheitspflicht (die Kamera musste daher auch anbleiben!) 
  • Während der Woche konnte man aus einer ganzen Reihe von Vorlesungen sich selbst seine Workshops aussuchen
  • Meine Kurse z.B.: das Berner Modell (Psychotherapeutischer Ansatz), Besonderheiten und Herausforderungen bei der Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, Blended Psychotherapie, Generalisierte Angststörung bei hoher Komorbidität, Focusing, Prozessuale Problemaktivierung und Ressourcenaktivierung...
  • Alles jeweils von 9 Uhr bis 12:30 Uhr und dann von 15 Uhr bis 18:30 Uhr

 

Fazit:

Ich hätte das gar nicht so erwartet, aber die Weiterbildung war unheimlich bereichernd und vom Niveau sehr, sehr hoch angesetzt. Auch die verwendeten Materialien fand ich sehr gut. Sie waren von Anfang an interaktiv, d.h. recht schnell ging es los mit Gruppenarbeiten, die man dann auch nutzen konnte. Aus allen konnte ich etwas Wertvolles mitnehmen, was ich im Prinzip direkt morgen schon in die Arbeit mit einfließen lassen könnte.

 

Ein sehr schöne Erfahrung (trotz vituell) und ich hoffe, irgendwie mal auf anderen Wegen in die Schweiz zu kommen. Vielleicht zur Master-Zeugnisverleihung in ca. 2 Jahren. Mal sehen 😄

Bleibt gesund & haltet zusammen,
LG

Feature Foto: narya/pixabay.com

Bearbeitet von Vica

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Hallo liebe Vica! 

zunächst vielen Dank für deine tollen Blogeinträge :)

 

Ich habe auch diesen mit Begeisterung gelesen. Zunächst, weil ich die Schweiz gut kenne und weil ich vor habe ausbildungstechnisch einen ähnlichen Weg zu gehen wie du.

 

Du schreibst: "Die Noten meiner Zwischenprüfungen aus dem Institut werden hier als Prüfungsleistung angerechnet, so dass nur noch die Masterarbeit geschrieben werden muss."

 

Könntest du mir mehr dazu sagen.

1. Ist nicht die Voraussetzung für dieses Program der Master in klinischer Psychologie bzw. das Diplom? Und dann macht man in Bern noch einen weiteren Master?

2. Mit dem Institut meinst du die Uni in Bern?

3. Wenn man bereits einen Master in klinischer Psychologie hat, wieso sollte man das machen, dann mache ich doch einfach eine Psychotherapie Ausbildung - oder liege ich falsch?

4. Gibt es für diesen Psychotherapie Master noch weitere Voraussetzungen (Praxisstunden)?

 

Ich hoffe ich frage nicht zu viel.

Danke aber schon einmal für deine Antwort :)

LG, Jens

 

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Zitat

eine virtuelle Stadtführung durch Bern

 

War das ein Video, oder ist jemand live durch Bern gegangen und hat euch mitgenommen?

 

Klingt auf jeden Fall gut gemacht. Dennoch schade, wenn es nur diese eine Präsenz gibt, dass diese nur virtuell möglich wurde. Aber der Ausblick auf eine Zeugnisverleihung vor Ort klingt ja nach einer interessanten Option.

 

Wie sah es denn mit der Verständlichkeit aus? Bei Schweizerdeutsch komme ich, je nachdem wie ausgeprägt, doch recht schnell an meine Grenzen, auch wenn es sich schön anhört. 😉

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