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Tassilo Weller

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Kann endlich Inhalte mehrfach nacheinander durchlesen


tassilok

467 Aufrufe

Habe Gestern meine Vorgehensweise beim Lernen geändert. Ich war bisher nicht in der Lage dazu, Lerninhalte mehrmals durchzulesen. Deshalb konnte ich Zusammenhänge, die ich nicht sofort verstehen konnte, durch das Lesen von Texten nicht erfassen. Ich musste sie anders erfassen, beispielsweise durch Experimente. Diese Unfähigkeit liegt in erster Linie an einer massiven Hemmung, die beim Lesen entsteht und dann dazu führt, dass mein Geist abschweift und sich während des Lesens mit anderen Dingen beschäftigt. Seit Gestern kann ich plötzlich die Inhalte mehrfach nacheinander durchlesen, ohne diese Hemmung. Das fühlt sich sehr befreiend an!

 

Ich spreche diesen Erfolg einem von mir selbst entwickelten System zu, dass es ermöglicht, wichtige Arten zu Denken medial zu unterstützen, die von anderen Medien nicht unterstützt werden. Im Moment gehe ich von den folgenden Arten aus:

 

  1. Prädikatives | Deskriptives | Konvergentes Denken (Erfassen bestehender Strukturen, planerisch und in vorgegebenen Grenzen)
  2. Funktionales | Prozessuales | Divergentes Denken (Erfassen mit Hilfe von Prozessen, praktische Arbeit mit den Inhalten, Intuitiv und grenzüberschreitend)
  3. Assoziatives Denken (Zugang zu Inhalten über schöpferische eigene Inhalte bzw. die schöpferische Verknüpfung von Inhalten)
  4. Ambivalentes Denken (Die Schaffung verbindender Zusammenhang aus widersprüchlichen Aspekten)

 

Ich gehe davon aus, dass wir Menschen all diese Arten benutzen und dass die Werkzeuge für die geistige Arbeit, diese vier Arten sehr einseitig unterstützen. Das prädikative Denken ist meiner Meinung nach die Art, die in unserer Gesellschaft in den meisten gesellschaftlichen Bereichen gefordert und auch gefördert wird. Die anderen Arten werden nur in bestimmten gesellschaftlichen Nischen oder in bestimmten abgrenzbaren Situationen unterstützt. In meiner Abschlussarbeit des Philosophiekurses bei Laudius, bin ich auf diese Einseitigkeit näher eingegangen (Leben in der Digitalmoderne). Frau Schwank geht im Artikel Einführung in prädikatives und funktionales Denken auf die zwei ersten beiden Arten ein und erwähnt im Artikel auch die mangelnde Unterstützung der zweiten Art in der mathematischen Didaktik. Vannevar Bush geht in einem Artikel aus den 1940ern auf die dritte Art zu Denken ein und diagnostiziert eine mangelnde Unterstützung durch Medien. Diese mangelnde Unterstützung des  assoziativen Denkens, hat sich bis heute kaum verändert, von ein paar Nischenprodukten abgesehen. Von der vierten Form habe ich bisher noch gar nichts gelesen. Anthropologische Konzepte, wie das Konzept der exzentrischen Positionalität von Helmuth Plessner, befassen sich ansatzweise damit und das vor allem aus der biologischen Perspektive.

 

Ich habe größte Probleme mit dem prädikativen Denken, wenn ich die anderen Arten zu Denken nicht dazu nutzen kann, dieses herzuleiten und ich bin dabei auf die drei anderen gleichermaßen angewiesen. Die mangelnde Unterstützung durch Medien, hat meiner Meinung nach bei mir während Ausbildung, Studium und im Berufsleben, zu einer massiven Benachteiligung geführt, da diese Bereich besonders auf das prädikative Denken fokussiert sind und die anderen stark vernachlässigen. 

 

Mein System unterstützt alle vier Arten, egal mit was ich mich beschäftige. So kann ich das prädikativen Denken über die drei anderen herleiten und damit mein Defizit ausgleichen, weil ich meine Stärken nutzen kann.

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Erstmal Glückwunsch zum Durchbruch!

Das klingt nach einer großen Erleichterung des Lernens! 🙂👍

 

Bei deinen 4 Arten des Denken - könntest du mehr dazu schreiben Ich verstehe, warum du sie so gegliedert hast?

Ich hätte jetzt zum Beispiel prädikativ und funktional in eine Kategorie gesteckt und konvergent und divergent.

 

Evtl. nutzen wir auch unterschiedliche Definitionen der Begriffe?

Prädikativ wäre für mich ein Fokus auf gleichbleibende, statische Elemente, beim funktionalen Denken wird mehr Wert auf die sich ändernden Elemente gelegt. Es gibt hier glaub auch noch ne Studie, die eine Korellation der Denkweisen mit fixed und growth mindset zeigt.

 

Das scheint nicht der Aspekt zu sein, auf den du dich hier konzentrierst. Wenn du da etwas mehr zu schreiben könntest, würde ich mich freuen.

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Ich hab die Gliederung der Arten so gewählt, dass sie zu den technologischen Mitteln passt, mit denen ich deren Unterstützung integriert habe und dass sie noch relativ einfach verständlich bleiben und ich mit ihnen auch gedanklich gut arbeiten kann.

 

Ich hatte früher eine andere Gliederung, bei der die Zweiteilung zwischen statisch und dynamisch zwar gut raus kam. Das Schöpferische kam mir aber zu kurz, die Folge waren Begriffe, die zu viel ausdrücken wollten, wie dynaisch-induktiv mentale Basis oder statisch-deduktive mentale Basis. Die vierte Art zu Denken fiel dabei völlig unter den Tisch, also die Fähigkeit, Widersprüchliches und Inkompatibles so zu verbinden, dass etwas Neues, Verbindendes dabei raus kommt. Man könnte auch von folgenden Arten sprechen:

  • statisch, analytisch, in grenzen denken
  • dynamisch, überschreitend denken
  • in schöpferischen Bezügen denken
  • Unvereinbares vereint denken

Mentale Basis ist eigentlich auch wichtig, weil diese Arten zu Denken die Grundlage für alle Denkprozesse sind, also auch für das Lernen. 

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vor 24 Minuten schrieb tassilok:
  • statisch, analytisch, in grenzen denken
  • dynamisch, überschreitend denken
  • in schöpferischen Bezügen denken
  • Unvereinbares vereint denken

Ah, ok. Ja, das klingt gut. Ich bin nicht sicher, ob ich die Begriffe aus deinem ersten Post so eingeordnet hätte - aber das kann durchaus an meiner Denkweise liegen 🙃

 

vor 26 Minuten schrieb tassilok:

Ich hab die Gliederung der Arten so gewählt, dass sie zu den technologischen Mitteln passt,

Auch das klingt super interessant. Magst du da evtl. noch etwas mehr berichten?

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vor 2 Stunden schrieb DerLenny:

Auch das klingt super interessant. Magst du da evtl. noch etwas mehr berichten?

 

Für das assoziative Denken arbeite ich mit einer Graphendatenbank. Dann kann man jedes Datenelement mit jedem anderen vernetzen und vor allem immer wieder neue Strukturen schaffen. Es entsteht eine Art schöpferische riesige Datenstruktur, die sich ständig ändert.

 

Für das deskriptive Denken arbeite ich mit einer Klassen- und Objektgliederung. Auf der Klassenebene wird definiert, was erwartet wird und auf der Objektebene erfolgt dann die Ausgestaltung. 

 

Um grenzüberschreitend arbeiten zu können, arbeite ich mit mehreren Wirklichkeitsebenen. Auf der einen Wirklichkeitsebene wird das definiert, was erwartet wird (Klassenebene). Auf der Objektebene können dann diese Erwartungen eingehalten werden. Sie können aber auch überschritten werden. Hierzu habe ich eine spezielle Form von Regeln entwickelt, die ich integrative Axiome nenne, weil sie auf der einen Seite definieren, was die erwartete Wahrheit ist und auf der anderen Seite aber eine Überschreitung dieser Wahrheit zulassen. Damit wird das divergente Denken unterstützt. Dadurch, dass alle Ebenen miteinander vernetzt sind, kann die Maschine visualisieren, an welchen Stellen die Definition überschritten wird. Hierbei wird die vierte Art des Denkens unterstützt, weil eine ständige reflektierte Grenzüberschreitung stattfindet. Die Maschine verhindert die Grenzüberschreitung normalerweise nicht. Hier breche ich auch mit den Grundlagen des Datenmanagements in Datenbanken. Das funktioniert, weil die Datenbank multidimensional ist, also eine Ebene, auf der die erwartete Wahrheit definiert ist und viele andere Ebenen, auf denen dann die gelebte Wahrheit entsteht. So kann man Blickwinkel auf die ganzheitliche Wahrheit nutzen, die entweder die definierte Wahrheit visualisieren oder einen grenzüberschreitenden Blickwinkel. Das ist auch super für das systematische gedankliche Eintauchen in ein völlig neues Thema.

 

Das prozessuale Denken entsteht durch eine Bindung von Funktionen an Daten innerhalb der Interaktion. Die Software lernt sozusagen, welche Aktion ich mit Daten durchführen will. Vernetze ich beispielsweise ein Objekt mit MP3s oder Bildern und öffne dieses Objekt dann mit einem Player bzw. Viewer, merkt sich die Software das und bietet mir diese Möglichkeit später dann priorisiert an. So entstehen dann Playlisten, also dadurch, dass ich ein Objekt wie eine Playliste benutze, nicht weil ein Entwickler dies vorher festgelegt hat. So hab ich beispielsweise auch Kapitel mit Fragen vernetzt und die Software bietet mir bei der Arbeit mit Kapiteln, priorisiert ein Modul zur Beantwortung von Fragen an. Je häufiger ich auf diese Art und Weise mit Kapiteln arbeite, desto priorisierter wird diese Bindung zwischen Kapiteln und dem Modul zur Beantwortung von Fragen. Es ist also nicht wie bei normaler Software, dass Funktionen fest verdrahtet sind. Sie werden mit den Daten durch meine Interaktion verbunden. Damit wird das schöpferische Moment auch auf der Prozess-Ebene wirksam.

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