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Land in Sicht


Vica

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Es ist noch nicht so lange her, dass ich vor der Frage stand: Wecker stellen oder Kündigung schreiben? Es hat sich - wie so üblich - als gut herausgestellt, einfach abzuwarten. D.h.: Sich unauffällig zurückziehen und vor allem aus Konflikten heraushalten. Der Rest kommt von selbst, und so kam es auch :wink:
Mittlerweile steht das Ende des Klinikjahrs bevor und ich kann es kaum abwarten, so sehr feiere ich das. In der Zwischenzeit ging es so weiter:
 

  • PP-Ausbildung: Ich würde sagen, dass der große Kursstreit sehr diplomatisch und sehr zufriedenstellend gelöst werden konnte. Es mag obermuttihaft klingen, aber ich bin da echt stolz auf die Kursmitglieder. Mein Kollege und ich haben auch alles gegeben, was die Friedenspfeife so hergibt 😁 Muss aber auch sagen, dass ich nicht dran geglaubt hätte, dass es dann doch so gut lösbar sein würde. Am meisten hilft hier neben viel Kommunikation auch viel Toleranz und vor allem Akzeptanz, dass wir alle gerade in sehr anstrengenden Phasen stecken und daher auch schnell gereizt sein können.
     
  • Klinikjahr: Auf Station ist dafür immer noch ein Viel-Fronten-Krieg im vollen Gange, zwischen allen Berufsgruppen :42_confused:. Es ist so krass, dass nun die Klinikleitung kommt, und das hab ich wirklich noch nie gesehen/erlebt. Ich bin ja froh, dass ich mich hier komplett raushalte :rolleyes:. Andererseits gab es auch angenehme Dinge: Da ich an anderer Stelle eine kleine Leitungsstelle habe, wird dafür natürlich ein Nachfolger gesucht und ich durfte bei der Bewerberauswahl dabei sein. Das war wirklich eine spannende Sache! Aber auch schrecklich, wie man sich da entscheiden soll...so viele motivierte Leute!
    Ebenfalls hatte ich einige Praktikanten aus den neuen Psychotherapie-Direktstudiengängen, die ihre ersten Berufsanerkennungspraktika machen. Meine beiden sind wirklich ganz tolle gewesen und es war interessant, mal was über diese neuen Studiengänge zu erfahren. Die wussten dafür nichts über das alte Psychologiestudium und so konnten wir uns gut austauschen. Ich liebe es, Praktikanten zu haben; allerdings bin ich mit meinen lieber auf andere Stationen gegangen. Bei dem Zoff aktuell...
    Es sind nur noch wenige Wochen, und 2 Jahre Anerkennungszeit sind rum. Ich kann schon kaum noch schlafen vor Freude 😁 
     
  • Ambulanz/Praxis: Das lief zuletzt etwas schleppend wegen der Krankenkassenberichte - die zu schreiben, finde ich einfach Wahnsinn. Es gibt glücklicherweise Beispiele vom Institut und ganze Bücher darüber von Hogrefe. Aber wenn man einen leichten Hang zum Perfektionismus hat, was sowas angeht, kämpft man echt gegen sich selbst. Da das ganze zum Supervisor muss, bevor ich es abschicken darf, fühlt sich das an, wie auf eine Hausarbeit/Einsendeaufgabe im Fernstudium zu warten 😉 Darin bin ich dann ja erprobt. Irgendwann ist dann halt auch der Zeitpunkt da, wo der lästige Papierkram erledigt ist und es endlich weiter ans Eingemachte, die Therapie, geht. Und dann kann man auch stolz auf sich sein und sich feiern, dass man das hinbekommen hat. 🌻
     
  • Verpflichtende Lerngruppe: Immer noch die beste Entscheidung, damals das Team zu wechseln, nachdem mein Mitstreiter und ich keinen Kontakt zu den anderen in der Gruppe mehr hinbekamen. Das Team ist phantastisch und ich liebe es, in der Gruppe zu arbeiten. So halten wir uns auch für die Ambulanz motiviert und unterstützen uns gegenseitig, obwohl wir über das ganze Land verstreu sind. 
     
  • KJP-Ausbildung: Hiermit bin ich fast durch. Im November hätte ich es ursprünglich abschließen können. Dann wäre nämlich die Mindest-Anzahl der Theoriestunden abgeleistet. Jedoch ist der Dozent erkrankt und ein Seminar findet nicht statt, so dass mir noch ein Seminar fehlt. Ich kann mir dann im nächsten Jahr eines meiner Wahl aussuchen. Besonders gut haben mir übrigens die Themen Mutismus und Ausscheidungsstörungen gefallen sowie Psychotherapie im Säuglingsalter. 
     
  • Uni Bern: Im Januar werde ich 3 Patienten aussuchen, die Psychotherapie nach dem Berner Modell erfahren. Diese sind dann auch meine Prüfungsfälle für die Uni. Eine entsprechende Arbeitsgruppe habe ich (2 Leute kannte ich, 3 Neue sind hinzugekommen) und auch eine Supervisorin steht bereit. Ich bin sehr gespannt. Das Lehrbuch ackere ich gerade durch. Liest sich sehr zäh...aber das Psychotherapie-Verfahren ist einfach klasse. Hilft mir persönlich sogar im Privatleben.
     
  •  Approbation? Ich peile auf jeden Fall 2024 an, entweder Frühlings- oder Herbsttermin. Der Frühlingstermin wäre dann extrem früh. In unserem Kurs möchten das die wenigsten. Die meisten peilen Herbst oder noch später an. Einfach mal schauen, ob sich das so umsetzen lässt. Es hat sich bei mir bewährt, immer kleinschrittig vorzugehen und kleine Brötchen zu backen 😁

 

Privat steht auch eine Menge an. Viele tolle Kinderfeste und ich habe so einige kreative Projekte. Die freuen mich ganz besonders. Die Grundschule meiner Tochter findet das so toll, dass sie mich gerne involvieren würde für ein paar Dinge kreativer Natur. Auf letzteres freue ich mich am meisten in diesem Jahr :thumbup:

Bleibt gesund & haltet zusammen,

LG

Feature Foto: cottonbro/pexels.com

Bearbeitet von Vica

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Vielen Dank für deine Einblicke! Ich lese schon längere Zeit still mit und habe mich erst vor Kurzem im Forum angemeldet. Ist echt sehr spannend deinen Weg zu verfolgen! Ich studiere jetzt frisch im zweiten Semester im MEU-Master und finde es super bei dir ein bisschen über die Ausbildung erfahren zu können. 😊 LG

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Auch ich danke dir für die interessanten Einblicke. Macht echt jetzt schon (kurz vor Ende des B. Sc.) Lust auf das was noch kommt.

Zu deinem Thema "Zoff auf der Station" muss ich sagen, das kommt mir leider viel zu bekannt vor. Ich erlebe diese Diskussionen und so weiter jeden Tag im Dienst, sei es nun zwischen den diensthabenden Ärzten, welche für den Spätdienst in die Notaufnahme kommen müssen oder aber auch mit den Stationen.

Schein leider überall das selbe zu sein. Allerdings bin ich dann schonmal krisenerprobt.

Ich wünsche dir für dein Seminar vor allem viele tolle Einblicke und gutes Gelingen.

Bei mir steht ab nächstem Jahr erstmal der Master und die Ausbildung zum systemischen Berater an.

LG

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