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IPWA01, der Hochschulwechsel und die Sunk-Cost-Fallacy


brotkorb

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Am Montag, mit acht Tagen Verspätung habe ich IPWA01 nun endlich abgeschlossen.

In IPWA wird anhand von JavaEE wie man 2003 Anwendungsoberflächen entwickelt hätte. Ich hab mal nach Stellenanfragen geschaut, es gibt echt noch Firmen die Leute mit Expertise darin suchen :D

 

Zum Fach:

Das Modul bietet Prüfungsflexibilität an- Fallstudie oder Klausur.

Ich habe erst sehr viel Arbeit in die Fallstudie gesteckt. Insbesondere in den Entwicklungsteil. Das war sehr anstrengend. Das Aufsetzen von JavaEE würde ich als nicht besonders anfängerfreundich beurteilen. Ich denke es müssten schon mehr als 24h (nicht am Stück) gewesen sein, die ich in das Aufsetzen investiert habe. Nicht nur einmal habe ich mir das ganze Projekt zerschossen. Aber, letztendlich hat es geklappt. Und ich habe viel dabei über gelernt.

Das Projekt wurde an sich auch fertig, leider fiel es mir extrem schwer das ganze nachzuvollziehen. Dementsprechend kläglich verlief auch meine Fallstudie.

Daher habe ich nach über sechs Monaten seit der Kursbuchung nach vielen On and Offs entschlossen die Klausur zu schreiben. Das Lernen dafür viel mir super leicht. Dadurch dass ich schon ganz viel in JavaEE programmiert habe ohne zu wissen was ich mache, konnte ich alle Informationen einordnen und es hat klick gemacht. Schon fast gewohnheitsmäßig habe ich nach 6/7 des Skriptes es erstmal beiseite gepackt und mit der Fallstudie in IPWA02 begonnen. Die ist auch schon fast fertig - Sowohl der Entwicklungspart als auch die schriftliche Ausarbeitung. Nur noch die Datenbankanbindung fehlt.

Also das Lernen von IPWA01 hat mir wirklich was gebracht.

Die IPWA01-Klausur ist jetzt geschrieben, die Fragen waren sehr einfach. Ich hatte mir die Klausur schonmal "angeschaut", da waren die Fragen aber dermaßen trickreich gestellt, dass ich mir dachte, ne, nachts um zwei gebe ich das lieber mal leer ab.

Der Fragen waren mir auch sehr sympatisch, bei drei Textaufgaben stand, "erklären sie in wenigen Sätzen"- Sehr angenehm.

 

Zum Hochschulwechsel:
Ich bin schon lange sehr unzufrieden mit dem Curriculum an der IU und denke schon seit Beginn des zweiten Semesters über ein Wechsel nach. Regelmäßig habe ich recherchiert, auch schon bei einer Hochschule angefragt, aber die das was ich erwarten kann was mir angerechnet wird ist marginal. Gerade bin ich aber an einem Punkt an dem ich für mich sage, dass das IU-Studium für mich keinen Sinn macht. Die Fächer die mich interessieren werden in 5cp zusammengefasst und andere Sachen die mich nicht interessieren, sind mal eben 15cp des gesamten Curriculums:


Betriebssysteme, Rechnernetze, verteile Systeme: 5cp

IT-Serviceman, IT-Serviceman2, Projektman: 15cp

 

Die Sachen die interessant sein könnten, werden aus einer ganz anderen Perspektive behandelt als für mich interessant wäre. Ich möchte jetzt gar nicht weiter ins Detail gehen, was mich fachlich stört.

Jedenfalls habe ich mir ein paar Gutachten angeschaut. Das hat mich letztendlich dazu bewogen einen Schlussstrich bei der IU zu ziehen. Es ist ärgerlich dass ich das so lange augeschoben habe und sicherlich ein ganzer Batzen Geld. Aber realistischerweise brauch noch mind. 3,5 Semester an der IU, eher 4 und somit ist nicht einmal die Hälfte rum.

Die WBH ist mir als technische Hochschule ins Auge gefallen. Sowohl fachlich haben die ein ziemlich überzeugendes Curriculum als auch sonst macht sie einen sehr guten Eindruck. Es gibt über 30cp in dem was an der IU in 5cp zusammengefasst werden und meinem bisher (fachlich) liebsten Modul 😍 - Rechnernetze, verteilte Systeme, Betriebssysteme.

Es gibt ein Wahlmodul Mirkorechentechnik mit Entwicklungsaufgabe, außerdem Weiterführende Programmierung in C und C++, Analysis, Entwurf und Kommunikation eingebetteter Systeme usw. Darüberhinaus betreibt die WBH eigene technische Forschung und das Studium scheint praktischer angelegt zu sein. Es gibt Einsendeaufgaben, Übungen, Entwicklungsaufgaben usw.

Außerdem bestehen viele Fächer aus mind. 6cp das gefällt mir auch. Klar gibt es auch ein paar Fächer auf die ich mich weniger freue, in der Summe aber deutlich weniger. Und viele davon haben "B-Aufgaben" als Prüfungsleistung angegeben.

Der Anerkennungsantrag ist auf jeden Fall raus, außerdem habe ich noch eine Mail geschrieben ob meine geplanten Fächer Datenbanken und Theretische Informatik auch anerkannt werden (TI in Kombination mit AlgoDat) können.

Ich hoffe dass mir einiges anerkannt wird, ich war auch jeden Fall recht kreativ beim Einreichen. Mittlerweile stehe ich bei 70cp in Informatik, mit weniger als 30 zu starten fände ich sehr belastend (eventuell würde ich dann sogar doch nicht wechseln). Eventuell schau ich noch nach anderen Fernhochschulen ob es noch eine andere gibt die mich überzeugt und die mir potentiell mehr anerkennt.

14 Kommentare


Empfohlene Kommentare

I feel you.

 

Ich hatte genau das gleiche Problem und bin damals zum Schluss gekommen, dass es für mich nicht sinnvoll ist die Hochschule zu wechseln. 

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vor 3 Stunden schrieb Explorer:

 

Was denn genau?

Mehrere Sachen, zum einem vom Wissenschaftsrat:
https://www.wissenschaftsrat.de/download/2021/8813-21.pdf?__blob=publicationFile&v=10

 

Dann die Reakkreditierung durch FIBAA:
https://static.fibaa.org/berichte/progakkred_k2h/B_Bad_Honnef_Bonn_FH_2881_GB.pdf

 

Und ich habe einmal den Studiengang mit den Empfehlungen der GI abglichen:
https://dl.gi.de/bitstream/handle/20.500.12116/2351/58-GI-Empfehlungen_Bachelor-Master-Informatik2016.pdf?sequence=1


Ich hätte Lust dazu einen ausführlicheren Blogbpost zu machen. Bin noch am überlegen wie ich das verpacken kann

 

vor 2 Stunden schrieb DerLenny:

bin damals zum Schluss gekommen, dass es für mich nicht sinnvoll ist die Hochschule zu wechseln.

Ja zu dem Schluss bin ich eigentlich auch schon mehrfach gekommen. Aber andererseits, frage ich mich ob weiter studieren nur weil ich schon soviel reininvestiert habe ausreichend begründet ist.

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vor 6 Minuten schrieb brotkorb:

Ja zu dem Schluss bin ich eigentlich auch schon mehrfach gekommen. Aber andererseits, frage ich mich ob weiter studieren nur weil ich schon soviel reininvestiert habe ausreichend begründet ist.

 

 

Was ich gelernt habe ist eben, dass ich trotz, nicht wegen des Materials an der IU lerne. Im Endeffekt mach ich eine Recherche zu den groben Themen im Skript, lese dann das Skript und schau dabei in die Quellen.

Und dann kommt in der Regel das Reporting an den Tutor :)

 

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vor 24 Minuten schrieb brotkorb:

Mehrere Sachen, zum einem vom Wissenschaftsrat:

Der Bericht stammt aus 2020, die Auflagen sollten innerhalb 1 Jahres erfüllt worden sein. Ist das irgendwo nachvollziehbar?

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vor 5 Minuten schrieb TheHumanHunter:

Der Bericht stammt aus 2020, die Auflagen sollten innerhalb 1 Jahres erfüllt worden sein. Ist das irgendwo nachvollziehbar?

Wurde durchgewunken.

 

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vor 11 Minuten schrieb DerLenny:

Was ich gelernt habe ist eben, dass ich trotz, nicht wegen des Materials an der IU lerne. Im Endeffekt mach ich eine Recherche zu den groben Themen im Skript, lese dann das Skript und schau dabei in die Quellen.

Und dann kommt in der Regel das Reporting an den Tutor

Das ist eine gute Strategie. Ich denke in Wirtschaftspsychologie hätte das für mich auch funktioniert. Nur im IT-Studium habe ich so viele Fächer die mich fachlich nicht interessieren. Da komme ich damit leider nicht aus. Und meine Freizeit reicht leider nicht aus um noch zusätzlich die Fachbereiche in der Tiefe zu bearbeiten, wie man es an einer Hochschule würden. IPWA01 und IPWA02 sind gute Beispiel dass ich besser mit Fächern klarkomme, die zwar als schwach bewertet wurden (weil veraltet, teils unbrauchbar) aber fachlich genau in meinem Interessen-Gebiet liegen. IPWA, Mathe1und Statistik waren an so vielen Stellen frustrierend und sehr fordernd für mich, aber ich habe an den Fächern am meisten Spaß gehabt und daraus auch am meisten mitgenommen. Vor allem so Sachen wie Recherche, kritisches Hinterfragen, Anwendungsbereiche, analytisches Denken, wie eigne ich mir neues Wissen an, wie ordne ich Konzepte ein, wie strukturieren ich Informationen, was ist wichtig um ein komplexes Konzept zu verstehen und anwenden zu können usw.

Diese Art des Denkens wird in vielen anderen Fächer aber leider nicht benötigt. Das ist einfach nur Auswendig-lernen. Das kann ich sehr gut und höchst-effizient (meine Noten in den Fächer sind die besten), fordert mich leider aber auch am wenigsten. 

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vor 27 Minuten schrieb TheHumanHunter:

Der Bericht stammt aus 2020, die Auflagen sollten innerhalb 1 Jahres erfüllt worden sein. Ist das irgendwo nachvollziehbar?

Ich gehe davon aus dass die Auflagen erfüllt wurden, habe diesbezüglich aber nichts gefunden. Viele Sachen die im Bericht bemängelt wurden, sind auch keine explizite Auflage. Das halte ich persönlich dennoch für sehr fragwürdig. 

Bearbeitet von brotkorb
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vor 7 Stunden schrieb TheHumanHunter:

Der Bericht stammt aus 2020, die Auflagen sollten innerhalb 1 Jahres erfüllt worden sein. Ist das irgendwo nachvollziehbar?

vieles wurde nicht wirklich umgesetzt. Ein großer Kritikpunkt/Auflage war ja bspw. dass die professorale Lehre deutlich ausgebaut werden solle. Gerade da die IU so extrem viele neue Studiengänge auf den Markt wirft. Oftmals teilen sich die Professoren/Tutoren mehrere Module. Dieses wäre ja auch vollkommen legitim allerdings findet oftmals keine Lehre sondern nur Frage/Antwort-Runden statt.

Etc., etc.

 

@brotkorbich kann deinen Gedankengang sehr gut nachvollziehen. Selbst wenn es kaum Studiengänge gibt, welche weniger miteinander vergleichbar wären, als deiner und meiner. Allerdings habe ich einfach durchgezogen und mir in jedem Modul den Mehraufwand angetan und on topp gelernt. Dieser Mehraufwand wurde in meinem Praktikum (mittels Zeugnis) honoriert und auch tagtäglich auf der Arbeit.

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Mich würde, insbes nach kancken der 100k Grenze, mal das aktuelle Verhältnis von Lehrkörper zu Studierenden interessieren.

 

Wobei das in der Praxis ein kleineres Problem ist, da viele ja ohne Kontakt zum Lehrkörper durch das Studium gehen.

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vor 48 Minuten schrieb DerLenny:

Mich würde, insbes nach kancken der 100k Grenze, mal das aktuelle Verhältnis von Lehrkörper zu Studierenden interessieren.

 

 Evtl. hilft dir das ja weiter (Quelle: https://www.mystipendium.de/hochschulen/iu)

 

 

382699743_ProfsIU.thumb.jpg.1f576815abff2db1d791c90918e77dc6.jpg

 

es wurden letztes Jahr ja auch noch ein paar eingestellt ;)

 

Hier kannst du das nachlesen (https://www.presseportal.de/pm/154306/4870366#:~:text=Gleichzeitig ist die Zahl der,100 Professorinnen und Professoren eingestellt.&text=Die Zufriedenheit der Studierenden zeigt,liegt diese bei 98 Prozent.)

 

1762785013_ProfessorenIU.jpg.0865ccb6c5bb17ac6f45bb16becd6bd1.jpg

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vor 12 Stunden schrieb Kruemmelchen:

vieles wurde nicht wirklich umgesetzt.

Aber wenn das explizite Auflagen waren, sollte das doch schon verpflichtend umgesetzt worden sein oder? Es geht ja um die Akkreditierung. Da stehen zwar auch Empfehlungen, aber eben auch Auflagen. Wenn das "durchgewunken" wird oder nicht umgesetzt wird, frage ich mich welche Kredibilität dieses Verfahren hat im Bezug auf alle "überprüften" FH's und Unis. Ich hatte mich dazu schonmal an anderer Stelle geäußert, dass für mich der WR eher auf die Rahmenbedingungen schaut und die HS gewisse Freiheiten in Bezug auf die Lehre haben, die gesetzlich verankert sind. Ich bin hier sicherlich kein Experte, aber ob scheinbar "strenge" oder "schlechte" Bewertungen des WR auf eine HS einen wirklich bemerkenswerten Stellenwert haben, dem bin ich mir (sagen wir mal von diesem Beispiel hier aus) nicht so sicher.

Bearbeitet von TheHumanHunter
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vor einer Stunde schrieb TheHumanHunter:

Aber wenn das explizite Auflagen waren, sollte das doch schon verpflichtend umgesetzt worden sein oder?

 

Worden sein / werden (innerhalb der gesetzten Fristen). Natürlich.

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Am 11.11.2022 um 08:34 schrieb TheHumanHunter:

Aber wenn das explizite Auflagen waren, sollte das doch schon verpflichtend umgesetzt worden sein oder? Es geht ja um die Akkreditierung. Da stehen zwar auch Empfehlungen, aber eben auch Auflagen. Wenn das "durchgewunken" wird oder nicht umgesetzt wird, frage ich mich welche Kredibilität dieses Verfahren hat im Bezug auf alle "überprüften" FH's und Unis.

Das steht im Beschluss:

Zitat

"Der Wissenschaftsrat bittet den Freistaat Thüringen, den Akkreditierungsausschuss rechtzeitig über die Maßnahmen zur Erfüllung der Auflagen zu unterrichten."

 

Am 11.11.2022 um 08:34 schrieb TheHumanHunter:

dass für mich der WR eher auf die Rahmenbedingungen schaut

Scheint so. In der Stellungname vom WR werden 7 Faktoren der Hochschule betrachtet, Überwiegend Rahmenbedingungen. Die wirken sich zwangsläufig auf die Lehre aus (Besetzung Professuren, Einfluss wissenschaftliche MAs, räuml./sachl./finanz. Ausstattung, Prioritäten, Einfluss/Interessen der Betreibergesellschaft, Besetzung Senat, QM, Hochschulstandort)

 

Beispiel:
Kommilitonen haben ein Rep (kleines Aufgabenbuch, 5-10 Aufgaben pro Kapitel) für ein Fach beim Tutor angefragt. Der Tutor musste das dann beantragen, wenns genehmigt wird, muss eine Autorenstelle ausgeschrieben werden,  usw. Das ist jetzt 1.5 Jahre her, ein Rep gibts immer noch nicht (ich weiß nicht was aus dem Antrag geworden ist).

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