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Update 12/2023


MartinGS

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Hallo zusammen,

 

das Jahr neigt sich allmählich dem Ende zu und es wird Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen - so, wie es vermutlich jede*r ein Stück weit für sich macht.

 

Zunächst zur aktuellen Lage:

Seit Anfang des Monats ist meine Zeit in Hamburg zu Ende, der Laufbahnlehrgang ist erfolgreich abgeschlossen. Unterm Strich war es eine sehr lehrreiche und fordernde Zeit, in der ich nicht nur oftmals bis zum späten Abend an Vorträgen, Ausarbeitungen oder vor diverser Lektüre saß, sondern auch tolle Menschen kennenlernen durfte. So habe ich nicht nur inhaltlich eine Menge aus den letzten Monaten mitnehmen können, sondern auch neue Bekannte und neue Freunde aus allen Winkeln der Republik gefunden.

An der Promotions-Baustelle geht es nach diesem langen Abschnitt erwartungsgemäß nur schleppend wieder los. Vor den Feiertagen ging es für eine Woche wieder ins Büro, die erste Urlaubswoche half ich bei einem Umzug in der Familie aus und die zweite Urlaubswoche lag ich - wer hätte es gedacht - standesgemäß mit Männerschupfen flach. Dementsprechend habe ich die lange Transkriptions-Durststrecke (obwohl man von der Sisyphus-Arbeit gar nicht durstig sein kann 😅) gestern überwunden und mich wieder an das letzte Interview gesetzt, bei dem ich stehen geblieben bin.

Und wie bei den letzten Malen auch, empfinde ich es nicht nur als lästige Fleißarbeit, sondern auch sehr spannend sich in die Welt meiner Proband*innen wieder hineinzudenken und die Gedankengänge und Argumente meiner Gegenüber zu rekapitulieren. Der vor mir liegende Berg, den ich im September in Zahlen gefasst habe, wird zwar nur in sehr kleinen Schritten weniger - aber wäre es einfach, wäre es auch irgendwo langweilig. Hier muss ich mich  immer wieder dazu überwinden, die Skripte konzentriert durchzuarbeiten und nicht irgendwo gedanklich hängen zu bleiben - bei den Daten von 45 Proband*innen verliert man sonst immer wieder wertvolle Zeit. Ehrlicherweise gelingt mir das zwischen den Feiertagen eher so semi - aber ihr wisst ja: Die ersten Schritte sind immer die schwierigsten 😉 

 

Wie fällt mein Resümee für das Jahr 2023 aus?

Es war ein arbeitsintensives Jahr, das in der ersten Hälfte durch viel administrative Vorarbeiten und die Sammlung meiner Forschungsdaten gekennzeichnet war. Unterm Strich habe ich Personen innerhalb meiner Domäne von Hamburg bis nach Niederstetten und von knapp vor der luxemburgischen Grenze bis kurz vor Polen interviewt. Die zweite Jahreshälfte stand demgegenüber ganz im Zeichen Hamburgs, wo ich mein Promotionsvorhaben aus Zeitgründen hinten anstellen musste. Den Aufwand auf dem Laufbahnlehrgang habe ich vorher deutlich geringer eingeschätzt, sodass ich in diesen sechs Monaten wissenschaftlich kaum voran kam. Nachdem ich bereits in 2021 durch Verzögerungen beim Modul MR402 einige Zeit verloren habe, liege ich gegenüber meinem ursprünglichen Zeitplan etwa zwölf Monate zurück. Will damit sagen: Statt der anfangs geplanten vier werde ich voraussichtlich erst nach insgesamt fünf Jahren berufsbegleitender Promotion fertig. Natürlich ärgert mich das einerseits, weil ich mir das Vorhaben anders zurechtgelegt hatte. Andererseits zeigt der Blick in einschlägige Literatur, dass die durchschnittliche Zeit für ein Promotionsprojekt in Deutschland bei rd. 4,5 Jahren liegt. Für berufsbegleitende Formate gibt es meines Wissens nach keine zuverlässigen Statistiken, allerdings geben gängige Portale (siehe z.B. hier) ebenfalls eine Dauer von 3-5 Jahren an. Insofern sehe ich den aktuellen Verzug nicht als kritisch an.

 

Umso mehr steht es für das Jahr 2024 in meinem Lastenheft, die vor mir stehenden Dinge konzentriert und zügig abzuarbeiten. Wenn mir das gelingt, ist eine Abgabe bis ca. Mitte 2025 durchaus realistisch. Das gibt auch mein Forschungsdesign her, nachdem ich für die jetzige Phase der Primärdatenerhebung von vornerein mit Abstand am meisten Zeit und Aufwand vorgeplant hatte und mit Abschluss dieser Phase ein Großteil der Fleißarbeit bei der Diss abgedeckt ist 🥸

 

In diesem Sinne wünsche ich euch allen weiterhin geruhsame Tage nach den Feiertagen, einen guten Rutsch in das neue Jahr 2024 - und vor allem viel Gesundheit, Erfolg sowie das nötige Quäntchen Glück für eure weitere Zukunft! 🍀

 

Cheers,

Martin

 

Bearbeitet von MartinGS
Typos korrigiert

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Danke für die guten Wünsche. Auch Dir alles Gute für das Jahr 2024, egal ob privat, beruflich oder bei der Promotion.

 

Bei einer berufsbegleitenden Promotion könnte eine kurze Dauer von zum Beispiel nur zwei bis drei Jahren sogar kritischer gesehen werden, als etwas länger zu benötigen. 

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vor 23 Stunden schrieb Markus Jung:

Danke für die guten Wünsche. Auch Dir alles Gute für das Jahr 2024, egal ob privat, beruflich oder bei der Promotion.

 

Bei einer berufsbegleitenden Promotion könnte eine kurze Dauer von zum Beispiel nur zwei bis drei Jahren sogar kritischer gesehen werden, als etwas länger zu benötigen. 

 

Vielen Dank Markus! 💪

 

Ich habe schon beides bei mir an der Uni erlebt: Bei meinem Supervisor gab es zuletzt etwa zwei Doktorand/innen, bei denen der eine sieben und die andere nur zweieinhalb Jahre bis zur Einreichung brauchte. Beides hing an den individuellen Rahmenbedingungen, durch die die Geschwindigkeit des Vorhabens bestimmt wurde. Beide haben (zumindest mMn) aber eine mehr als solide Leistung erbracht.

 

Eher sehe ich Programme kritisch, die von vornherein damit werben, in 1,5-2 Jahren Regelstudienzeit fertig zu sein - das kann mMn nur schwerlich mit anderen Forschungsarbeiten verglichen werden. Insbesondere dann, wenn die Dissertation am Ende nicht einmal für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Effiziente Forschung mag das eine sein, eine schlichtweg geringere Leistung das andere.

Bearbeitet von MartinGS
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