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Ein Bücherstapel?!


binema

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Inzwischen sieht es bei mir so aus:

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Von den Wörterbüchern auf meinem Schreibtisch ganz zu schweigen...

Wenn auch langsam und mitunter seeeeehr mühselig, so geht es doch voran. Ich habe inzwischen den kompletten Ausgangstext in einem ersten Entwurf übersetzt und auch schon einmal Rücksprache mit meinem Betreuer gehalten. Der ist soweit ganz zufrieden *schweißabwisch*, aber natürlich muss die Rohübersetzung noch mehrmals gründlich überarbeitet werden. Der Text hat sich doch als schwieriger erwiesen als zunächst vermutet und ich muss einige Stellen (insbesondere die zu Dialekt und verwendeten Zitaten - meist Shakespeare oder die Bibel natürlich :)) noch intensiver recherchieren.

Die Autorin verwendet sehr viele Alliterationen, Idiome und überhaupt eine sehr bildhafte Sprache. Auch mit Ironie spart sie nicht - und macht es mir damit nicht gerade leicht. Ich habe die Textstellen, mit denen ich noch besonders hadere, und die zugehörigen Fragen in einer Excel-Tabelle festgehalten. Inzwischen umfasst diese immerhin 108 Zeilen... Es steht also noch viel Recherchearbeit an. Und noch einige Diskussionen mit meinen muttersprachlichen Freunden (die auch so ihre Probleme haben, was das Textverständnis angeht - das beruhigt mich dann doch ein klein wenig :rolleyes:).

Und wenn ich dann mit meinem Zieltext größtenteils zufrieden bin (ganz zufrieden bin ich ja eigentlich nie...), muss ich mich noch um den theoretischen Teil der Arbeit, also die Ausgangstextanalyse und Verteidigung der Übersetzungsstrategie, kümmern. Da kommt noch ein ganzes Stück Arbeit auf mich zu. Und ich fürchte es werden im Laufe der Zeit noch einige Bücherstapel mehr werden...

Ich wünsche Euch allen (und ganz besonders den Mamas) einen schönen Sonntag! :001_wub:

Bis demnächst

binema

7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das klingt nach sehr, sehr viel Arbeit. Aber auch interessant. Kriegst du nie genug von dem Text, wenn du ihn wieder und wieder bearbeitest? Ich mag meine kleinen Hausarbeiten irgendwann jeweils nicht mehr lesen und verliere auch jede Distanz. ISst das anders, wenn man einen Text so intensiv übersetzt?

Danke für die Muttertagssonntagswünsche!

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Hmm, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht...

Also, je intensiver ich mich mit ihm beschäftige, desto mehr mag ich meinen Ausgangstext. Er ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Hierzu gibt's übrigens eine interessante Theorie von Gayatri Spivak, die "translation" als "the most intimate act of reading" bezeichnet. "Unless the translator has earned the right to become the intimate reader, she cannot surrender to the text, cannot respond to the special call of the text." Da muss ich ihr - insbesondere im Zusammenhang mit literarischen Texten - recht geben. Erst beim Übersetzen steigt man so richtig in den Text ein, auch wenn man glaubt, ihn schon im Vorfeld äußerst intensiv gelesen zu haben. Einen Text in eine andere Sprache zu übertragen eröffnet nochmal eine völlig andere Perspektive auf einer tieferen Textebene.

Was meinen Zieltext angeht, so empfinde ich ihn im Moment eher als Misshandlung des Originals. :blushing: Eine natürlich klingende, idiomatische deutsche Ausdrucksweise, die gleichzeitig das Flair der viktorianischen Zeit erweckt und die voice meiner Autorin beibehält, ist mir leider noch nicht gelungen... Diesen Text mag ich also nicht so besonders, hoffe aber, dass sich das mit der Zeit noch ändern wird...

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Was meinen Zieltext angeht, so empfinde ich ihn im Moment eher als Misshandlung des Originals. :blushing: Eine natürlich klingende, idiomatische deutsche Ausdrucksweise, die gleichzeitig das Flair der viktorianischen Zeit erweckt und die voice meiner Autorin beibehält, ist mir leider noch nicht gelungen... Diesen Text mag ich also nicht so besonders, hoffe aber, dass sich das mit der Zeit noch ändern wird...

Den Teil stelle ich mir extrem schwer vor. Ich habe zwar keine Ahnung wie man professionell übersetzt aber manchmal geht echt eine Menge verloren weshalb ich mir auch von Fachbüchern gern die "originale" kaufe.

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Ja, ich selbst bin auch kein Freund von Übersetzungen und von synchronisierten Filmen schon gar nicht. Hmmmm, vielleicht sollte ich das gar nicht so freimütig sagen?? ;):rolleyes:

Natürlich gibt es auch ganz großartige Übersetzungen! Jedenfalls ist es immer gut, wenn die Leser sich bewusst sind, dass es sich um eine Übersetzung handelt und ein gesundes Maß an Skepsis an den Tag legen. Das ist leider viel zu selten der Fall! Stichwort Bibelübersetzung.

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Übersetzen als "the most intimate act of reading" - das ist eine tolle Aussage! Ja, es gibt tolle Übersetzungen, das finde ich auch. Aber es ist genau wie du schreibst: Es ist sicher extrem schwierig, die Sprache natürlich klingen zu lassen und dem Originaltext trotzdem gerecht zu werden. Kürzlich habe ich ein Science Fiction Buch in der Deutschen Übersetzung gelesen und ein anderes, das mit Technologie (von Coupland) zu tun hatte. Ich finde, man merkt vor allem im Rückblick (die Bücher sind beide von vor 2000) wie hölzern die Übersetzung klingt.

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