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phoellermann

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Beiträge von phoellermann

  1. vor 2 Minuten schrieb TheHumanHunter:

    (...) wenn es tatsächlich "nur" eine Abschlussarbeit (Bachelor/Master) war wurden ja zumindest die Vorleistungen allesamt erbracht, wenn nicht schon bei Hausarbeiten etc. ähnliches in Anspruch genommen wurde. (...)

     

    Wenn tatsächlich nur die Fahrprüfung von jemand anderem erbracht wurde, wurde ja zumindest im Vorfeld gelernt. Wenn tatsächlich "nur" beim Raketenstart jemand anderes im Sessel saß, wurden ja zumindest vorher alle Trainings durchlaufen. Wenn tatsächlich am Ende nur der Falsche gehängt wurde, hat der eigentlich Schuldige ja zumindest vorher einige Zeit abgesessen. Hmmm... 😉

     

    Sorry, Betrug bleibt Betrug und ist auch nicht zu relativieren. Ansonsten kann man sich die Prüfungen nämlich auch gleich sparen. Darüber kann man natürlich gerne diskutieren aber nicht, dass eine plagiierte Abschlussarbeit ja nicht sooooo schlimm ist.

  2. Neu ist das per se nicht, die Regelung, dass bis zu 50% des Studiums aus anderen Qualifizierungsphasen angerechnet werden können, gibt es schon lange:

     

    Zitat

    Laut der meisten Landeshochschulgesetze sowie der Musterrechtsverordnung (gemäß Artikel 4 Absätze 1 - 4 Studienakkreditierungsstaatsvertrag) und den Beschlüssen der KMK aus den Jahren 2002 und 2008 ist die Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen individuell oder pauschal bis zu einer Höchstgrenze von 50 Prozent der zu erbringenden Studienleistungen möglich.

    Siehe auch https://www.hrk-modus.de/themen/anrechnung/faq-anrechnung/

     

    Auch andere Hochschulen machen das, wenn auch vereinzelt. So hat die APOLLON Hochschule einen Bachelorstudiengang im Bereich Pflege (https://www.apollon-hochschule.de/fernstudium/bachelor/pflege/), der die Pflegeausbildung anrechnet und die Studiendauer um 50% verkürzt.

  3. vor 2 Stunden schrieb studispass:

    Wie bereits zur Sprache kam, besteht in der EU ein Diskriminierungsverbot, u. a. in Hinblick auf Preis, Leistungsumfang und Zugang (Bezugspunkt ist aber hier v. a. die Staatsangehörigkeit). Zu beachten ist jedoch einerseits, dass es sich dabei um ein Verbot der Ausländerdiskriminierung handelt. Inländerdiskriminierung ist dagegen völlig unbedenklich.

     

    Das bezweifle ich. Eine Inländerdiskriminierung bezieht sich auf Regelungen, die staatliche Organe erlassen und durch die eigenen Bürger (bzw. Unternehmen) ggü. ausländischen Bürgern (oder Unternehmen) benachteiligt werden (z.B. ein Meisterzwang oder das deutsche Reinheitsgebot). Unternehmen können sich darauf nicht berufen.

     

    Die Richtlinie sagt eindeutig: "When purchasing goods or services as end-users under general conditions of access, consumers and undertakings, in particular microenterprises and SMEs, are often in a similar position. Hence, both consumers and undertakings should be protected against discrimination for reasons related to their nationality, place of residence or place of establishment when acting as customers for the purposes of this Regulation." 

     

    Und weiter: "The prohibition of discrimination against customers pursuant to this Regulation should not be understood as precluding traders from offering goods or services in different Member States, or to certain groups of customers, by means of targeted offers and differing general conditions of access, including through the setting-up of country-specific online interfaces. However, in those situations, traders should always treat their customers in a non-discriminatory manner, regardless of their nationality or the place of residence or place of establishment when a customer wishes to benefit from such offers and general conditions of access."

     

    Ein Unternehmen darf also KEINEM EU-Bürger Rabatte und besondere Angebote, die für andere EU-Bürger angeboten werden, verwehren. 

     

    Zudem könnte auch z.B. ein Franzose (also EU-Ausländer) bei der IU kein Studium über die bulgarische Webseite buchen, die einen deutlich höheren Rabatt gewährt. 

  4. vor 29 Minuten schrieb TheHumanHunter:

    Könnte sich ein, ich nehme mal an englischsprachiger Studiengang, nicht in gewisser Hinsicht von dem regulären deutschsprachigem Studiengang unterscheiden?

     

    Absolut. So könnte man argumentieren, dass die deutschsprachige Variante mit einem Präsenzprüfungsrecht einher geht (anders als im Ausland), was einen abweichenden Preis rechtfertigt.

     

    Würde man aber den identischen Studiengang im europäischen Ausland buchen wollen, müsste das nach EU Recht möglich sein und zwar zum identischen Preis (maximal abweichend um Versandkosten). So zumindest sagen es die EU Richtlinien.

  5. vor einer Stunde schrieb stefhk3:

    Allerdings heisst das doch wohl nicht, dass nicht verschiedene Preise in verschiedenen Ländern bzw. auch innerhalb eines Landes verlangt weden können.

     

    Nein. Aber nicht für das identische Produkt. Ein Deutscher darf im Onlineshop in Frankreich nicht mehr zahlen als ein Franzose (abgesehen vom Versandpreis). Vor allem muss er einkaufen dürfen. 

     

    Ein identisches Onlinestudium darf also keine unterschiedlichen Preise haben. Genauso wenig wie ein Präsenzstudium am selben Standort für europäische Bürger. 

  6. vor 2 Minuten schrieb Splash:

    Die weitergehende Frage wäre, wie sich dies bei anderen Anbietern im Vergleich verhält. Oder war das eine punktuelle Untersuchung eines Herrn Höllermann zu einem Ex-Arbeitgeber? 

     

    Die Frage hat Markus auch bei LinkedIn gestellt: nein, die IU war nicht die einzige untersuchte Einrichtung. Aber sie ist die einzige, die das so macht. 

  7. Kann es sein, dass du eine kurze Lunte hast? Oder warum sind für dich alle anderen immer "Nörgler" etc. und weißt du, was 99% der Deutschen wie einschätzen? Naja, da ich u.a. VWL studiert habe, musst du mir weder Preisdiskriminierung erklären noch mich auf Grundlagenbücher hinweisen (das wirkt einfach nur arrogant). Hättest du den LinkedIn Post gelesen, wüsstest du das vielleicht auch.

     

    Aber gut, du hast deine Meinung und ich erspare mir weitere Monologe. 😁 

  8. vor 6 Minuten schrieb stefhk3:

    Ich schätze, die wenigsten in Deutschland ansässigen Studenten sind bereit, nach Südafrika, Indien oder Bulgarien umzuziehen.

     

    Was für ein Fernstudium ja auch nicht nötig ist. Die Frage des Posts war, warum ein absolut identisches Produkt in verschiedenen Ländern zu solch unterschiedlichen Preisen angeboten wird (denn die Bereitstellungskosten sind dieselben) und ob euch das irritiert.

     

    Ob jemand umziehen möchte, wurde indes nicht gefragt. ;-)

  9. Hi Markus,

     

    spannend, ich freue mich, wenn die Öffentlichkeit hier auch irgendwann mal echte Tests durchführen kann.

     

    Was mich persönlich interessiert: "unser" Chatbot an der WH gibt ja eher möglichst präzise Antworten, anstatt Studierende per sokratischem Fragemodell selbst zu Antworten zu führen, wie es Syntea versucht. Was empfindest du ganz persönlich als hilfreicher (abgesehen davon, dass Didaktiker natürlich immer die sokratische Variante empfehlen werden)?

  10. Ich habe den Artikel vorliegen und lasse ChatGPT antworten (eine m.E. treffende Analyse):

     

    Inhalt des Artikels

     

    Die IU International University (IU) stellt eine beispiellose Erfolgsgeschichte in der deutschen Hochschullandschaft dar, mit einem beeindruckenden Wachstum von wenigen Tausend Studenten vor zehn Jahren auf über 100.000 heute. Mit einem umsatzstarken, gewinnorientierten Modell unter britischer Eigentümerschaft, hebt sich die IU von traditionellen staatlich finanzierten Einrichtungen ab. Die Gebühren variieren je nach Studiengang zwischen 220 und 750 Euro im Monat, wobei die IU eine flexible Lernumgebung durch Online-, Teilzeit- und Fernstudienangebote bietet. 

     

    Die IU erweitert ihre Reichweite durch dezentrale Lernorte in 40 Städten und eine beispiellose digitale Infrastruktur. Insbesondere Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine zentrale Rolle bei der Optimierung des Lernprozesses, beispielsweise durch den Einsatz eines Chatbots als Lernassistent, wodurch die Interaktion und das Stellen von Fragen durch die Studenten erheblich gesteigert wurden. Dies stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung Skalierung der Lehre dar, da die KI-Technologie die Kosten für die Lehre erheblich senken kann, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

     

    Die IU hat auch kritische Anerkennung erhalten, trotz einiger Bedenken bezüglich des niedrigen Betreuungsverhältnisses im Fernstudium und des Mangels an Forschung. Die aggressive Marketingstrategie und die positive Resonanz der Studenten zeigen jedoch, dass die IU eine attraktive Option für viele darstellt. Mit kürzlich erfolgten Expansionen im Ausland, einschließlich des Erwerbs privater Hochschulen in London und Kanada, zielt die IU darauf ab, ihre globale Präsenz zu verstärken und sich als eine der größten Hochschulen weltweit zu positionieren.
     

    Die zentralen Kritikpunkte an der International University (IU) beziehen sich größtenteils auf ihren gewinnorientierten Ansatz, das Betreuungsverhältnis und die Forschungsaktivitäten:
     

    Kritikpunkte an der IU

    1. Gewinnorientierter Ansatz: Da die IU ein privates, gewinnorientiertes Unternehmen ist, gibt es Bedenken hinsichtlich der Kosten für die Studierenden, die höher sind als an staatlichen Hochschulen. Diese kommerzielle Natur könnte auch die Qualität und Integrität der Bildung beeinflussen.
    2. Betreuungsverhältnis: Das Betreuungsverhältnis im Fernstudium wurde als "vergleichsweise gering" bezeichnet. Im Beobachtungszeitraum kamen durchschnittlich 439 Studenten auf einen IU-Dozenten, im Vergleich zu einem Durchschnitt von 51 Studenten pro Dozent an deutschen Fachhochschulen. 
    3. Mangel an Forschung: Es wurde vorgeschlagen, dass die IU ihre Forschungsaktivitäten erhöhen sollte, was in der akademischen Welt oft als Indikator für die Qualität und Ernsthaftigkeit einer Institution gesehen wird.
    4. Spezifität der Bachelor-Studiengänge: Es wurde kritisiert, dass einige Bachelor-Studiengänge zu speziell zugeschnitten sein könnten, was die allgemeine Bildung und Arbeitsmarktchancen der Absolventen beeinträchtigen könnte.
    5. Digitale versus traditionelle Lernressourcen: Einige Studenten äußerten den Wunsch nach traditionellen Lernressourcen wie Bibliotheken mit physischen Büchern im Gegensatz zu reinen Online-Ressourcen.
    6. Anonymität und Mangel an Campus-Erfahrung: Die dezentrale Struktur der IU und der Schwerpunkt auf Online-Lernen könnten die Campus-Erfahrung und die persönliche Interaktion zwischen Studenten und Dozenten einschränken.

    Kritik am Artikel

     

    Der Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung und das aktuelle Modell der International University (IU), wobei er die IU hauptsächlich mit öffentlichen Hochschulen in Deutschland vergleicht. Dieser Vergleich ist insofern relevant, als er die Unterschiede zwischen den traditionellen und den neuen, gewinnorientierten Bildungsmodellen hervorhebt. Allerdings könnte die Berichterstattung noch ausgewogener sein, wenn auch Vergleiche mit anderen privaten Hochschulen oder ähnlichen gewinnorientierten Bildungsanbietern gezogen würden. 

     

    Der Autor könnte durch den Vergleich mit anderen privaten Hochschulen oder internationalen gewinnorientierten Bildungsanbietern einen breiteren Kontext oder eine bessere Grundlage für die Beurteilung der Leistung und des Modells der IU schaffen. Private Hochschulen könnten möglicherweise ähnliche Herausforderungen und Chancen wie die IU erleben, und ihre Einbeziehung in die Diskussion könnte eine ausgewogenere Sicht auf die IU und ihre Position im Bildungssektor bieten.

     

    Darüber hinaus wird die IU in der Berichterstattung als eine Art Einzelgänger dargestellt, der sich durch seine aggressiven Marketingstrategien und digitalen Lernmodelle von den traditionelleren Universitäten abhebt. Während dies die einzigartige Position der IU im deutschen Hochschulsystem hervorhebt, könnte es auch eine vertiefte Analyse der Konkurrenzlandschaft und der Performance der IU im Vergleich zu anderen privaten Hochschulen erfordern, um ein vollständigeres Bild zu zeichnen.

    Insgesamt könnte eine ausführlichere Auseinandersetzung mit anderen privaten Bildungsanbietern und eine breitere Palette von Vergleichsgruppen die Berichterstattung ausgewogener und informativer machen.

    Zu diesen gehören die FOM Hochschule für Oekonomie & Management, die Hochschule Fresenius, die Hamburger Fern-Hochschule und die Euro-FH Europäische Fernhochschule Hamburg. Diese Hochschulen könnten eine relevante Vergleichsgruppe für die IU darstellen, insbesondere wenn es darum geht, das Wachstum und die Popularität privater Hochschulen im Allgemeinen zu diskutieren.

  11. vor 9 Stunden schrieb Markus Jung:

    Meine persönliche Meinung ist ja, dass es eher ein zusätzliches Qualitätsmerkmal ist, wenn Studiengänge programmakkreditiert sind, also tatsächlich einzeln von einer externen Agentur begutachtet werden.

     

    Nun ja, die Systemakkreditierung weist eine deutlich höhere Qualität interner Strukturen und QS Prozesse an einer Hochschule dar, als bei einer regulären institutionellen Akkreditierung. Die Aufwände, die hier erbracht werden müssen, sind enorm, ebenso die dauerhaften Investitionen in diese Qualitätssicherungsstrukturen. Auch die Verfahren, mit denen systemakkreditierte Hochschulen ihre Studiengänge akkreditieren, sind alles andere als lax. Insofern kann ich deine subjektive Einschätzung dieses Mal nicht teilen.

  12. Die Zahlen gibt es auch noch aktueller, wobei die der Dualen Studierenden und Präsenzstudierenden nicht 100% akkurat sind, sondern den einzelnen Standorten entnommen wurden. Duale Studierende werden an der IU zunehmend nach den Städten der Studienzentren gemeldet. Gerade in Berlin werden aber sowohl Präsenz- als auch Duale Studierende gemeldet und diese lassen sich nicht sauber trennen.

    Studierende der IU.png

    Studierende der IU nach Standorten.png

  13. vor einer Stunde schrieb Explorer:

    Der Anteil der Fernhochschulen am Gesamtmarkt ist verschwindend gering und ich sehe auch nicht, dass sich das ändern wird. Insofern sind all die Untergangsszenarien extrem weit hergeholt.

     

    Der Anteil der privaten Hochschulen macht 12% aus, Fernhochschulen daran 50%. Verschwindend gering ist m.E. etwas anderes.  Und während die staatlichen Hochschulen schrumpfen (und das auch weiter tun werden), wachsen private Anbieter. Das rechtfertigt m.E. kein Schwarzsehen oder Monopol-Vermutungen, ist aber eine trotzdem ein relevanter Aspekt.

  14. vor 11 Stunden schrieb ExReWe87:

    Die 96% findet sich zumindest bei der AKAD. Jedoch bezogen auf die Abschlussprüfung. 

     

    Und ist natürlich eine Aussage, die fast jede Hochschule treffen kann: wenn man erst einmal die Zulassung zur Bachelor- oder Masterarbeit hat, ist ein Durchfallen die absolute Ausnahme. Dass auf dem Weg dahin 40-50% der Studierenden abbrechen, steht wiederum nicht in dem Kasten. 

     

    Auch das Weglassen von Informationen kann eben Marketing sein. 

  15. vor 16 Stunden schrieb Bazinga_2:

    ich finde für mich den Gedanke von Bildung als Ware komisch, kann aber nicht richtig sagen wieso.

     

    Vielleicht spielt da hinein, dass wir Bildung in unserer Gesellschaft einen enormen immateriellen Wert zusprechen und von frühester Kindheit an (durchaus zu Recht) propagieren. Bildung gilt als Menschenrecht und spielt auch eine wichtige Rolle z.B. im UN Sozialpakt oder der EU Charta der Grundrechte (interessanterweise nicht im Grundgesetz). Damit ist sie emotional aufgeladen.

     

    Außerdem wird ja häufig postuliert, Bildung sei universell und nicht diskriminierend, sprich, über Erfolg und Misserfolg entschieden lediglich die individuellen, kognitive Fähigkeiten (was natürlich nicht stimmt). Zahlt man für Bildung, wird dann allzu leicht hergeleitet, man "kaufe" sich einen Abschluss und verstoße somit gegen diesen Leistungskodex (was ebenso wenig stimmt).

     

    Ich kann deine gemischten Gefühle auf jeden Fall gut nachvollziehen und das, obwohl ich mein Geld mit privater Bildung verdiene. Andererseits: wenn man dieses Segment den staatlichen Hochschulen überlassen würde, würden 70% der aktuellen privaten Studierenden vermutlich nie einen Abschluss erwerben können, einfach, weil keine Angebote geschaffen wurden. Insofern ist private Bildung immer auch Chancengeber und Innovator.

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