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Dankbar rückwärts - mutig vorwärts!


CrixECK

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Moin!

Nach einem halben Jahr mal wieder einen Wasserstand zum Fernstudium in Lautern/Saarbrücken bzw. Hagen: Masterarbeit bestanden, mit der Note nicht ganz zufrieden, aber insgesamt den Studiengang mit 1,9 ("gut") abgeschlossen. Ob ich damit zufrieden bin? Schwer zu sagen, mir fehlt dazu noch die Vergleichbarkeit zu den Noten anderer Studenten, also ein Notenschnitt. Dies wird vermutlich im Sommer vorliegen.

Beruflich hat es sich in sofern schon gelohnt, als dass mein Ansehen weiter gestiegen ist: mein Chef hat mir direkt angeboten, in vier Jahren eine wichtige Funktion zu übernehmen, die nach Pensionierung des jetzigen Betrauten aus seinem Fachbereich in meinen übertragen würde. Bedeutet vor allem mehr Geld, ohne im gleichen Maße mehr Arbeit. Ob ich in vier Jahren immer noch bei diesem Arbeitgeber sein werde, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt, aber für mich ist das schon ein sehr großer Vertrauensbeweis. Und auch für weitere Schritte wäre es nicht verkehrt, diese Funktion inne gehabt zu haben.

Mir hat das Studium viel Spaß gemacht, auch wenn ich es vielleicht zu ernst genommen habe. Regelstudienzeit um 6 Tage überschritten, das war schon ziemlich heftig von der Belastung her - denn es setzt voraus, alle Prüfungsleistungen im ersten Versuch zu packen. Aus meiner Lerngruppe ist das längst nicht allen gelungen. Das Kapitel Lautern/Saarbrücken ist also nun erfolgreich beendet.

 

An der FernUni habe ich im März das Modul "Produktionsmanagement" geschrieben, Ergebnis noch offen. Neu belegt für dieses Sommersemester: "Optimierungsmethoden des Operations Research". Besonders an dieser Klausur ist: man darf das Skript inkl. Anmerkungen mit in die Klausur nehmen. Das erleichtert die Vorbereitung natürlich erheblich - allerdings ist das Skript eine mittlere Katastrophe. Anhand des Skripts erkenne ich bei einigen Klausuraufgaben nicht einmal den Bezug zueinander... allerdings gibt es ein Lösungsskript von einem Drittanbieter, der die letzten 15 Klausuren gelöst hat und mit dem man sich dann doch ganz gut vorbereiten kann. Bestehen sollte so kein Problem mehr sein, wenngleich einen evtl. das Wissen das Skript mitnehmen zu können, in falscher Sicherheit wiegen könnte.

Neben diesem Modul fehlt nur noch ein Pflichtmodul zum Abschluss. Allerdings habe ich noch nicht so richtig Plan, was ich da schreiben werde. Öffentliche Ausgaben hatte trotz Aufwertung um 20 Punkte (von 100) immer noch eine Durchfallquote von über 50%. Ohne diese Aufwertung wären es 83% gewesen!  Das schockt mich dann doch etwas. Die Alternative Rechnungswesen hat aber nicht viel bessere Werte... vermutlich verlagere ich die Entscheidung in das Wintersemester. Den letzten Sommer habe ich (s.o.) hauptsächlich zum Schreiben der Masterarbeit genutzt, da habe ich nicht mehr so die Lust drauf. Aber FernUni wird also in absehbarer Zeit auch beendet sein. Allerdings bin ich aktuell auch etwas weniger motiviert, den Master noch fertig zu machen (ich werde es, aber so richtig heiß bin ich nicht).

 

Denn als neues Ziel steht (wie schon vor einige Zeit kundgetan) ein Studium im UK an. Auch wenn es sehr interessante Konzepte eines MBA-Studiums gibt (z.B. in Durham), so muss ich dann doch denjenigen Recht geben, die fragten, was ich damit will. Denn im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich habe ich mit M.Sc der FernUni nun wahrlich genug Abschlüsse. Eine Promotion in Jura ist mit dem guten LL.M. Abschluss zwar nun auch möglich, aber so richtig begeistert mich eine Promotion in Deutschland nicht, zumal mir auch das juristische Thema fehlt.

Ich strebe deshalb den DBA an. Vermutlich an der EBS der Herriot-Watt University. Dort überzeugt mich das Konzept und die damit verbundenen Zahlungsmodalitäten. Aktuell prüfe ich in der Fachliteratur, was es zum angedachten Thema im Bereich "Kommunales Beteiligungsmanagement" bereits auf englisch oder deutsch gibt (der UniBib der FernUni sei Dank) und frische mein Englisch auf. Irgendwann im Herbst werde ich dann den erforderlichen IELTS ablegen und danach einen ersten Kontakt hinsichtlich des Forschungsvorhabens abstimmen. Da bin ich richtig heiß drauf, allerdings habe ich auch großen Respekt vor so einem Projekt. Doch bange machen gilt nicht: Dankbar rückwärts - mutig vorwärts!

 

Den Titel dieses Eintrags "Dankbar rückwärts - mutig vorwärts!" möchte ich erklären: Vor fast zwei Jahren wurde in einer Mitgliederversammlung beschlossen, den Hamburger Sport Verein zu einer Aktiengesellschaft umzuwandeln, damit Investoren Anteile erwerben können. Damit endeten die Mitbestimmungsrechte der Mitglieder. Auch wenn dies mittlerweile in fast allen Fußballclubs der Fall ist, so ist für mich Demokratie nicht verhandelbar. Wenn der "moderne" Fussball dies erfordert, dass reiche Milliardäre "Fussballmanager in real" spielen, dann ist das nicht mehr mein Sport. Eintrittspreise, Gehälter etc. sind doch ohnehin völlig surreal. Mit einigen anderen Mitgliedern bin ich am Tag der Abstimmung (nach 18 Jahren) aus dem Verein ausgetreten und habe seit dem kein Spiel mehr besucht oder im TV gesehen.

Wir haben einen Monat später den "Hamburger Fußball Club Falke e.V." gegründet, den ersten fangeführten Verein Deutschlands. Das mediale Echo über diesen Schritt war enorm: jede große Zeitung in Deutschland hat darüber berichtet: Bild, Spiegel, kicker, Welt, Zeit, Hamburger Abendblatt, taz. Deutschlandradio hat ein 25minütiges Feature gebracht, NDR und Sky gefilmt. Er hat seine Wurzeln in den Gründungsvereinen des HSV (Hamburger FC, SC Germania und Falke), was sich u.a. in den Farben und Logo des Vereins, im Namen sowie im Wahlspruch: "Dankbar rückwärts - mutig vorwärts" zeigt. Dies war schon 1906 der Wahlspruch des SC Germania und soll nunmehr auch unser Motto sein: Mit Freude und Dankbarkeit zurückblicken, aber nun mutig etwas eigenes machen. Nicht mehr gegen etwas sein, sonder für etwas! Und das sieht so aus: Spielbetrieb in der untersten Liga (9.Liga) aufgenommen, vorher Mannschaft, Trainer, Betreuer und Stadion gesucht. Über 300 Dauerkarten wurden für die erste Saison verkauft, ähnlich viele Trikots, zu jedem Spiel gibt es ein Stadionheft (30 Cent, Eintritt und Getränke 2 €), der Verein hat nunmehr über 400 Mitglieder und einen Zuschauerschnitt von über 500. Deutlich mehr Zuschauer haben nur Altona 93 (5. Liga, rd. 800) und die beiden Profivereine FC St.Pauli und HSV...  Die Atmosphäre ist somit besser als für den Amateurfussball üblich, und dies begeistert sowohl die eigenen Spieler als auch den Gegner. Keine Beschimpfungen, sondern selbstironische Gesänge und besondere Motivation durch die Zuschauer: "Machste denn Freistoß direkt rein, hol ich Dir 'ne Bratwurst für die Halbzeit" - Gesagt, getan :)

Gestern wurde die erste Meisterschaft perfekt gemacht, der Aufstieg in die 8. Liga ist somit geschafft. Das mittlerweile sehr entspannte Verhältnis zum HSV zeigt sich u.a. in Glückwüschen des HSV via Twitter und Besuch des Vorstands zur Meisterfeier. Ein feiner Zug, wie ich persönlich finde. Vermutlich lag es aber auch daran, dass der ehemalige Sponsor des HSV, die hamburger Brauerei Holsten, nun bei uns ausgeschenkt wird und uns unterstützt ;)

http://www.spiegel.de/sport/fussball/hfc-falke-fanverein-feiert-erste-meisterschaft-a-1088930.html

Warum ich das so ausführlich beschreibe? Weil es zeigt, was tolles entstehen kann, wenn ganz viele Menschen ein wenig anpacken und mitmachen. Wenn Vereine und Parteien über fehlendes Engagement klagen, und dies auf "die heutige Gesellschaft" schieben, so ist dies nur ein ganz kleiner Teil der Wahrheit. Denn wenn man sich selbstbestimmt einbringen kann und Spaß an etwas hat, dann findet sich auch die Zeit.

 

Und vor allem soll es motivieren, immer mutig nach vorne zu schauen und das Beste aus einer Situation zu machen! Egal worum es geht im Leben.

 

 

 

 

 

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Hi CrixECK, finde ich super, dass du den DBA machen möchtest. Die EBS der Herriot-Watt University habe ich auch schon ins Auge gefasst für einen DBA und mit 15.000 GBP ist es noch bezahlbar. Hoffen wir, das der Kurs noch besser wird ;-)

Das du das machst, davon gehe ich aus!

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Danke für deinen Bericht. Sehr interessant. Glückwunsch zum Abschluss am DISC - mit einer 1 vor dem Komma, auch wenn du ja noch nicht so ganz zufrieden scheinst. Wie ist denn, außer dass es Spaß gemacht hat, dein Fazit zum Studium, gerade was die Organisation und die Materialien angeht?

 

Dass die Motivation für Hagen nachgelassen hat, kann ich nachvollziehen. Finde es aber gut, dass du es dennoch bis zum Ende durchziehen möchtest - gerade wo du schon so weit bist.

 

Und dein Promotionsvorhaben finde ich besonders spannend. 

 

Fußball ist so gar nicht mein Thema, aber ich finde es beeindruckend, wie konsequent du da warst und was ihr gemeinsam auf die Beine gestellt habt.

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Herzlichen Glückwunsch zum Master!

Und weiterhin viel Erfolg für den zweiten Master!

 

... Du bist ein so richtig vom Bildungsvirus-Infizierter! ;)

Ich bin gespannt, wie es mit dem Promotionsvorhaben weitergeht :thumbup:

Bearbeitet von schwedi
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