Das Leben und andere Katastrophen
Achtung, heute folgt ein sehr emotionaler und auch privat lastiger Blogeintrag. Kennt ihr das Gefühl, wenn alles einfach nicht so läuft, wie es sein sollte?
So fühlt sich der Januar einfach für mich an.
Privat ist die reinste Katastrophe, beruflich nervt momentan nur und im Studium läuft es auch nicht, wie ich es gerne hätte. Zum Mäuse melken sag ich euch.
Aber der Reihe nach.....
Privat mussten wir in unserer Familie einen großen Verlust hinnehmen. Vergangenen Sonnabend war die Beerdigung. Etwas was mich sehr mitgenommen hat. Gerade der Januar ist für meine Schwestern und mich ein sehr emotionaler Monat, weil meine Mutter vor nunmehr 7 Jahren verstorben ist. Nun ist ihr großer Bruder und damit unser Onkel, der uns sehr nahestand, gefolgt. Man sollte eigentlich meinen, dass man, je älter man wird, immer besser damit umgehen kann. Zumindest mir geht es nicht so. Lässt sich schwer beschreiben. Im Falle meiner Mutter sind nun 2 von 6 Geschwistern verstorben. Es kommen immer mehr Gedanken auf, wie es sein wird, wenn bei meinen Schwestern und mir die Zeit gekommen ist und wir voneinander Abschied nehmen müssen. Wir haben alle ein so enges Verhältnis zueinander, dass ich mir das gar nicht vorstellen mag. Ist es egoistisch zu hoffen, dass man die Erste ist und so diesem Schmerz aus dem Weg gehen kann? Keine Angst, ich habe keine Neigungen diesbezüglich nachzuhelfen... aber die Gedanken kommen mit einem Verlust zumindest bei mir immer mal wieder hoch. Ich brauche einfach mal einen Tag für mich, an dem ich etwas nur für mich mache und durchatmen kann. Wenn alles klappt, gönne ich mir Anfang März mal mehrere Tage eine Auszeit.
Mit den Belastungen im privaten Bereich sinkt meine Frustrationstoleranz im beruflichen Sektor. Ich grenze mich dann mehr von meinen Kollegen ab, suche mir in den seltenen Leerlaufzeiten eine Beschäftigung fernab von Klatsch und Tratsch und versuche einfach Ruhe zu bewahren. Gibt halt nur Kollegen, die verstehen ein Stopp nicht. Vergangenen Freitag hatte eine Kollegin eine Frage... soweit so gut. Sie hat ihre Antwort bekommen. Für mich erledigt. Nur für sie leider nicht. Ihr hat dieser Ablauf nicht gefallen, den ich ihr erklärt habe und wollte mit mir darüber diskutieren, warum wir das nicht anders machen. Das war so eine Diskussion Marke "warum ist der Himmel blau, wenn ich ihn doch pink haben will". Drei geduldige Erklärungsversuche mit dem Schluss "Es ist nun mal so geregelt" habe ich versucht, dann war es rum mit meiner Geduld. Die vierte Antwort war zackig mit dem Hinweis, dass ich ihr anweise (ich war schichtverantwortlich) den Regularien entsprechend zu arbeiten und alles weitere mit der entsprechenden Hierarchieebene zu klären. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf die Spätschicht heute freue. 🙈
Ja Studium.... das positive zuerst.... vor der Arbeit bringe ich meinen ersten Abschlussbericht und mein Zeugnis zur Post. Endlich ein Haken dran für mich. Psychologie und Soziologie laufen ganz gut. Medizin…. das Studienheft ist für mich ganz lustig. Vieles Wissen aus der Ausbildung kommt beim Lesen auch wieder. Hat zu einigen Fachsimpeleien im Dienst geführt. Meiner Meinung nach merkt man an der Struktur des Studienheftes, dass es kein Mediziner verfasst hat. Die Reihenfolge und auch die Aufbereitung der Inhalte ist für mich persönlich nicht unbedingt logisch. Ich orientiere mich bei der Auffrischung an meinen Fachbüchern zu Hause. Die nächste Überraschung kam für mich in der Vorlesung. Erwartet habe ich bei medizinischen Grundlagen einen Mediziner. Weit gefehlt. Eine Sozialpädagogin (M.A.) hat die Vorlesung gehalten. Ich war einigermaßen skeptisch. Aber die Frau hat mich mit fortschreitender Vorlesung einfach nur begeistert. Sie wusste bei allen Themen, die wir an diesem Tag durchgesprochen haben, wovon sie redet und konnte dies auch sehr kompetent vermitteln. Und das auch sehr viel besser, als das Studienheft es vermochte. Eine Kommilitonin hatte vor Medizin reichlich Bammel, weil sie über keine Vorerfahrung verfügte, aber nach der Vorlesung war ihr die genommen. Fand ich top. Am Ende haben wir ein Fallbeispiel besprochen. Da wurde mir bewusst, wie medizinisch orientiert mein Blickwinkel doch noch ist. Da muss ich mal etwas mehr drauf achten. Was studientechnisch eher schlecht läuft, ist die Suche nach einem Praktikumsplatz für das kommende Sommersemester. Ich habe schon einige Absagen kassiert (Personalmangel, kein Personal zum Anleiten, die Strukturen machen einen Praktikumsplatz nicht möglich, Praktikumsdauer zu kurz...). Dank Vitamin B konnte ich für Mittwoch ein Vorstellungsgespräch in einer Suchtklinik realisieren. Ich hoffe das klappt. Das Sommersemester rückt näher und ich muss den Praktikumsplatz ja auch beantragen. Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass der leitende Psychologe bei dem Gespräch anwesend ist. Mal schauen, ich werde gewiss berichten. Sollte das nicht klappen, habe ich noch eine andere Anlaufstelle. Aber vielleicht kann ich mir die für das nächste Wintersemester aufsparen. Jetzt muss ich meine Mappe für Mittwoch noch fertig machen, dann geht's zur Arbeit.
Dann bis zum nächsten Mal mit hoffentlich positiveren Zeilen.
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