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Studium und der Rest...


Colle84

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So, da bin ich wieder. 

Positives zuerst... ich habe einen Praktikumsplatz. Am 01.04.2019 trete ich 6 Wochen Praktikum in einer Suchtklinik an. Das Vorstellungsgespräch war für ein Praktikum ein ganz schöner Aufwand seitens der Klinik. Personalchef, leitender Psychologe und leitende Sozialpädagogin saßen mir gegenüber. War ganz entspannt. Dann kam aber die Frage schlecht hin.... ob ich lieber im therapeutischen Teil der Sozialpädagogen oder im sozialarbeiterischen Teil arbeiten möchte. Mit der Frage hatte ich gerechnet. Machte mir die Antwort aber nicht einfacher. Rein vom Interesse natürlich den therapeutischen Teil. Aufgrund meiner Berufserfahrung eher der sozialarbeiterische, weil da die Lernkurve höher ausfallen würde (ich arbeite im Suchtbereich und habe einen ziemlich guten Einblick in die Suchtbehandlung). Das hab ich dann auch ganz offen so gesagt (hat der Sozialpädagogin, die das sozialarbeiterische Team leitet nicht sonderlich gefallen, war aber die Wahrheit). Nun habe ich einen Platz im sozialarbeiterischen Team. Ich habe aber bereits das Angebot bekommen, mein drittes Praktikum ebenfalls dort zu machen und dann mir das therapeutische Arbeiten anzuschauen. Sie haben auch ziemlich für sich geworben. Sind auf der Suche nach Sozialpädagogen und finanzieren die Weiterbildung zum Suchttherapeuten. Sinngemäß war die Aussage, dass ich nach dem Studium eine reelle Chance habe, einen Job zu bekommen, wenn das Praktikum gut verläuft. Sie hätten mich auch gern als Werksstudentin gehabt, was ich aber aus finanziellen Gründen höflich abgelehnt habe. Also den Klotz habe ich jetzt vom Bein. Habe den Praktikumsplatz bei der DIPLOMA auch schon beantragt. Hoffe die Genehmigung bzw. die genehmigte Lernzielvereinbarung kommt bald zurück. Auch meinen unbezahlten Urlaub habe ich bereits beantragt. 

Prüfungsvorbereitung läuft. Die Prüfung ist dann einen Tag nach Ende meines Praktikums. Ob ich mir das überlegt habe? 😅

Ansonsten sind diese Woche die ersten Ergebnisse der Pädagogikhausarbeit eingetrudelt. Wessen war nicht dabei?? Natürlich meins. 🙄 Drei Dozenten und der den ich mir ausgesucht habe, braucht am Längsten. Sind ja erst 7 Wochen. 😪

Dann bin ich in der Themensuche für die Bachelorarbeit. Ich habe momentan zwei Themen in der engeren Auswahl. Wenn mein Favorit genug Literatur her gibt, gehe ich auf Dozentensuche. Die Sozialpädagogin im Vorstellungsgespräch für den Praktikumsplatz war ganz enttäuscht, dass es kein Suchtthema ist.

Privat... Die Beerdigung hatte sich emotional etwas gesetzt, da kam der nächste Hammer. Meine Cousine, gerade einmal 30, ist plötzlich verstorben. Den Schock kann ich gar nicht beschreiben. Mir tut mein Onkel unglaublich leid. Er hat sich erst von seinem großen Bruder verabschieden müssen und nun trägt er sein eigenes Kind zu Grabe. Ich möchte mir eigentlich nicht mal im Ansatz vorstellen, wie es ihm und meiner Cousine sowie meinem Cousin geht. Ich wünschte, wir hätten die Beerdigung bereits hinter uns.... Rein privat wäre ich für einen Neustart von 2019 mit der Aufforderung ans Schicksal, es möge es doch noch einmal versuchen.

Gerade der Tod meiner Cousine löst viele Gedanken über das eigene Leben aus. Wir sind ja alterstechnisch nicht so weit auseinander... wenn einem vor Augen geführt wird, wie schnell es vorbei sein kann... Es macht auf jeden Fall noch einmal deutlich, dass man sein Leben so leben sollte, wie es einem selbst gefällt. Ich werde für meine Bemühungen, neben einem 40 Stunden Job zu studieren, so oft belächelt. Gerade Kollegen fragen mich oft, warum ich mir das antue, ich hätte doch einen guten Job. Ja ich habe einen guten Job (zumindest aus finanzieller und kollegialer Sicht). Aber mit den Arbeitsbedingungen möchte ich nicht mehr leben und ich möchte einen Job der mich herausfordert, bei dem ich am Ende des Tages mit einem positiven Gefühl nach Hause gehe.  

Das ist auch ein Grund warum ich trotz Schwierigkeiten straight meinen Weg gehe. Von meinem Ehrgeiz mal abgesehen. Bei solchen Dingen ist aufgeben für mich noch nie eine Option gewesen. 

Ich habe jetzt auch die ersten Bewerbungen für neue Jobs rausgeschickt. Es sind alles Stellen für Sozialpädagogen. Durch meine Berufserfahrung passe ich auf das Bewerberprofil, nur der Abschluss fehlt. Aber der folgt im Idealfall ja nächstes Jahr. Mal schauen, vielleicht habe ich ja Glück und schaffe den Quereinstieg schon vor Ende des Studiums. Mehr als absagen können sie nicht. Also drückt mir die Daumen. 😉 

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Wie ist die Gehaltsbandbreite bei Sozialpädagogen - nur mit Bachelor? Auf diversen Seiten hört man nix gutes übers Gehalt...  deutlich weniger als 3000€ Brutto.

"...Im Durchschnitt verdienen Sozialpädagogen rund 2.500 Euro brutto im Monat. Das Einstiegsgehalt für Absolventen nach dem Studium liegt bei durchschnittlich 2.250 Euro brutto monatlich."

https://www.karrieresprung.de/jobprofil/Sozialpaedagogen

 

Stimmt das so?

Ein Industriemechaniker bekommt mehr nach seiner Ausbildung....

Bearbeitet von der_alex
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Glückwunsch zum Praktikumsplatz :). Ich finde, das hört sich gut an. Es gibt großes Interesse an dir, du könntest dort auch dein drittes Praktikum machen und vielleicht sogar einen Job dort bekommen. Aber von deinen Bewerbungsüberlegungen am Ende her vermute ich, dass du lieber ein ein anderes Unternehmen möchtest?

 

Was da privat los ist tut mir wirklich leid, da kommt es ja aktuell ganz dick. Alles Gute. Und du hast vollkommen recht - es lohnt sich, sich jeden Tag bewusst zu machen, wie wertvoll der Lebenstag ist und diesen bewusst zu erleben und wo es möglich ist zu genießen und seine Ziele zu verfolgen.

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Hey Colle84,

 

freut mich, dass Du den Praktikumsplatz erhaschen konntest. :D
Es fordert zwar ein bisschen Fingerspitzengefühl, wie man die Wahrheit bei einem Vorstellungsgespräch verpackt. Aber das scheinst Du ja nachweislich super hinbekommen zu haben :)

 

Ebenfalls gut finde ich, dass Du zwei potentielle Themen für die BA hast. Bist Du selber darauf gekommen, oder hast Du Dich ein wenig berieseln lassen? Ich zum Beispiel habe mir grobe Vorschläge von meinem damaligen Betreuer angehört und das für mich interessanteste Thema herausgepickt. 

 

Oweh, das ist wirklich unschön, was privat los ist. 30 ist kein Alter. Letztes Jahr habe ich eine gute Freundin verloren, sie war ebenfalls 30. Sowas kommt völlig unerwartet. 
Ich wünsche Euch viel Kraft. 

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@der_alex Das soziale Berufe unterbezahlt sind, steht außer Frage. Ich habe aktuell auch nur einen relativ guten Verdienst aufgrund meiner 15 Jahre Berufserfahrung. Betrachtet man allerdings die Arbeitsbedingungen, ist es noch viel zu wenig. Bin in meinem Ausbildungsberuf aber nun am Ende der Gehaltsleiter. 🙈 Zumindest zu Beginn werde ich mich wohl um ein paar Euronen schlechter stellen. Aber ich habe mich aus anderen Gründen als Geld für dieses Studium entschieden. 

Die Spannbreite im Verdienst bei Sozialpädagogen ist relativ groß. Es steht und fällt mit dem Arbeitsbereich und dem Arbeitgeber. In der freien Wirtschaft verdient man bspw. mehr, als in einer Klinik. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber würde ich als Krankenschwester mit Berufserfahrung mehr verdienen, als als Sozialpädagogin direkt nach dem Studium. Aber für bestimmte Arbeitsbedingungen bin ich bereit, finanzielle Einbußen in Kauf zu nehmen. Wir werden sehen. 

 

@Markus Jung Ich danke Dir. Naja prinzipiell versuche ich ja mit den aktuellen Bewerbungen schon vor Studienende "einen Fuß in die Tür" zu bekommen. Würde die Suchtklinik nach dem Praktikum sagen, wir würden Sie auch schon jetzt einstellen, würde ich höchst wahrscheinlich auch nicht nein sagen. Ich kann auf 10 Jahre Erfahrung im Suchtbereich und zuvor 3 Jahre im psychosomatischen Bereich zurückblicken. Zwar als Krankenschwester, aber ich habe sie. Wenn ich so den vorzeitigen Einstieg in diesem Bereich schaffe würde ich mich freuen. Die Stellen auf die ich mich aktuell bewerbe sind auch im Suchtbereich. 

 

@MichiBER Ich danke Dir. Das mit Deiner guten Freundin tut mir leid. Gerade wenn man innerlich das Gefühl hat, dass es noch viel zu früh für diesen Menschen ist, ist es schwer zu akzeptieren.

Ach ich denke mir inzwischen, wer mich nicht nimmt, weil ich von Anfang an die Wahrheit sage, mit dem würde ich auch im Arbeitsalltag nicht zurecht kommen. Auf meine Themen für die BA bin ich selber gekommen. Mit den vielen Hausarbeitsthemen bekommt man Übung und ein Gespür für Themen, die einem liegen. 

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