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Eigene Ziele setzen


Nadja_studiert_Informatik

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Ich habe länger keinen Blogeintrag geschrieben, weil ich Orientierungsprobleme habe / hatte.

 

Eigentlich gibt es genügend Gründe selbstbewusst und überzeugt zu sein. Alle Klausuren habe ich bisher bestanden, ich habe extrem viele neue Sachen gelernt, stapelweise Bücher gelesen, viele Videos geschaut, ich verstehe eine Menge mittlerweile.

Ich empfinde mich vor allen Dingen mittlerweile als Informatik-Studentin, identifiziere mich viel mehr mit dem Studium als mit meinem bisherigen Beruf, den ich schon viele Jahre mache. Richtig aufgefallen ist es mir, als ich kürzlich gefragt wurde, was ich mache. Ich habe ganz selbstverständlich geantwortet: „Ich studiere Informatik.“ Das ist neu.

 

Trotzdem bin ich auch sehr gestresst und häufig unmotiviert zurzeit. Ich investiere so viel Zeit in das Studium. Dennoch bekomme ich keine bessere Note als eine Drei. Ich habe das ein wenig analysiert. Es liegt nicht an mangelndem Einsatz und vermutlich auch nicht an meiner Intelligenz. Ich bin einfach furchtbar schlecht im Auswendiglernen und auch nicht überzeugt davon, dass das sinnvoll ist. Ich habe viel gegrübelt, ob ich weniger Lesen und Ausprobieren und stattdessen mehr Auswendiglernen soll. Dann könnte ich bessere Noten bekommen. Ich habe mich dagegen entschieden und mir vor einigen Wochen eigene Ziele gesetzt, um meine Leistung zu messen. Auf Dauer wird das ansonsten einfach nur frustrierend mit den Dreien. Für Java steht beispielsweise auf meiner Ziele-Liste:

- Die Klausur bestehen (Note egal)

- Selbst aufgesetzte Literaturliste zumindest grob durcharbeiten 

- Überlegen für was für ein Programm Java perfekt wäre / begründen

- Ein ausgedachtes Programm mit UML skizzieren

- Ein kleines Programm selbst schreiben 

Alles geschafft ist dann für mich eine Eins, eine Sache nicht gemacht eine Zwei usw.

 

Eine gute Note in der Abschlussarbeit ist mir allerdings wichtig, schon aus Überzeugung.

 

Oft komme ich mir unglaublich doof vor, wenn es um Java geht, manchmal auch wenn es um Mathe geht. Mein Lernplan geht nicht auf. Im Moment brauche ich in Java für eine Lektion ca. 2 Wochen und nach diesen zwei Wochen sitzen die Sachen noch längst nicht. Ich übe Programmieren wie bescheuert, mein Vater und mein Freund sind der Meinung, ich mache das gut. Ich bin nicht der Meinung. Ich war so frustriert in den letzten Tagen, dass ich jetzt mal parallel ein anderes Modul gestartet habe (Internet of things). Ich bin sehr froh, das getan zu haben. Denn plötzlich merke ich wie leicht etwas für mich sein kann und dass ich doch ganz schöne Sprünge in meinem Gehirn geschafft habe. Vielleicht sollte ich nicht nur Mathe und Java machen. Der Maßstab verschiebt sich da doch ziemlich.
 

Mathe 2 macht super viel Spaß. Die Themen Matrizen, und Graphen, Graph-Algorithmen sind super spannend und vielseitig mit extrem viel Praxis-Bezug. Trotzdem heißt das halt nicht, dass ich gut darin bin, mich auf die Klausur vorzubereiten.

 

 Ich bin guter Dinge, was ein paar technische Veränderungen betrifft. Ab kommenden Montag haben wir zuhause endlich schnelles Internet. Dann bin ich hoffentlich auch ein gutes Stück entspannter in den online-Klausuren. Und am kommenden Samstag kommt mein neuer PC an, eine ganz feine Maschine. Das macht vieles leichter und freudiger.

 

Mein mangelndes Selbstbewusstsein ist wohl einfach ein Teil von mir und wird mich begleiten und mir einiges erschweren und abverlangen. So Tipps wie kleinere Schritte zu machen, nicht zu viel von sich selbst zu verlangen, sich Fehler zu verzeihen etc. kommen bei mir nicht gut an. So hat wohl Jeder seine eigenen Schwächen, mit denen er beim Studieren leben muss.

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Vielen Dank für die Tipps, @DerLenny!

 

Nein, an ein Programm für Android habe ich noch nicht gedacht. Werde ich drüber nachdenken.

 

Ja, es muss unbedingt Spaß machen, sehe ich auch so. Bisher mache ich so Quatsch wie eine Speisekarte für meinen Hund (mit Scanner, Allergie-Liste usw.), bisschen Vererbung lernen mittels wirklicher Vererbung bei Katzenrassen. Außerdem programmiere ich Mathe (Punkte 3D, Strecke, Polygon und so), wobei mir das nicht so sinnvoll erscheint, weil das ja mit Python viel praktischer ist. Das ist mehr so zum Üben halt. Ich hatte überlegt, vielleicht ein kleines Rollenspiel zu schreiben. Snake klingt tatsächlich auch nach einer super Übung.

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vor 24 Minuten hat Nadja_studiert_Informatik geschrieben:

Bisher mache ich so Quatsch wie eine Speisekarte für meinen Hund (mit Scanner, Allergie-Liste usw.),

 

Ich habe gerade so ein Bild vor Augen, wie dein Hund mit der Pfote auf das Tablet tippt, um sich Bio-Kalbsleber mit Spiegelei an zarten Grashalmen zu bestellen... 🙃

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vor 2 Stunden hat Alanna geschrieben:

 

Ich habe gerade so ein Bild vor Augen, wie dein Hund mit der Pfote auf das Tablet tippt, um sich Bio-Kalbsleber mit Spiegelei an zarten Grashalmen zu bestellen... 🙃

 
Ohne das Grünzeug würde er das für eine seeehr gute Idee halten... 😂👌

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nur ein Gedanke für mich ist was lernen/mitnehmen aus einem Kurs und das Zeugs für die Prüfung lernen was sehr unterschiedliches. Das erste ist mir wichtig das zweite nicht so, Hauptsache die Prüfung ist bestanden.

Daher finde ich deinen Weg mit den eigenen Zielen gut, mußt nur aufpassen, dass sie nicht zu anspruchsvoll werden und dich dann frustieren.

 

Und du kannst super stolz sein, dass du bisher alle Prüfungen bestanden hast!

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Lass dich vom Einstieg in die Programmierung nicht entmutigen. Gerade der Einstieg ist sehr schwer. Mache dich am besten erst einmal mit den Basics vertraut. Was sind Arrays, Konstanten, Variablen, Datentypen, Schleifen, Bedingungen etc. Erstelle kleine Übungen z.B. ein kleines Quiz, eine Einkaufsliste oder einen Taschenrechner. Dies sind Projekte die nicht so komplex sind . Anschließend würde ich mich mit objektorientierter Programmierung auseiandner setzen. Was sind Klassen und wie werden Objekte erzeugt? Wichtig ist auch, sich selber nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Innerhalb weniger Wochen oder Monaten wird man kein Programmierer. Wichtig ist, immer am Ball zu bleiben und viel selber zu programmieren. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und wenn es dir zu bunt wird, dann schiebe zwischendurch ruhig mal ein anderes Thema rein. Ist manchmal auch ganz gut um sich zu motivieren. :-)

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vor 1 Stunde hat Aramon geschrieben:

Mache dich am besten erst einmal mit den Basics vertraut. Was sind Arrays, Konstanten, Variablen, Datentypen, Schleifen, Bedingungen etc. Erstelle kleine Übungen z.B. ein kleines Quiz, eine Einkaufsliste oder einen Taschenrechner. Dies sind Projekte die nicht so komplex sind . Anschließend würde ich mich mit objektorientierter Programmierung auseiandner setzen. Was sind Klassen und wie werden Objekte erzeugt?


Hmja, ich bin halt nach den Skripten vorgegangen. Die fangen damit an was Objektorientierung ist und dann was eine Klasse ist, machen weiter mit UML... Viel später kommen Schleifen. Und ziemlich spät im zweiten Skript kommt sowas wie Array, Liste usw. Sehr lange konnte ich die Sachen gar nicht ausprobieren, weil einem gar nicht gezeigt wurde wie man überhaupt mit Java programmiert. Es gibt häufig Code-Beispiel (immer nur Auszüge, nie einen ganzen Code) aus irgendeiner Klasse ohne die Main zu zeigen usw.  Ich habe erst nach vielen Wochen mit dem Programmieren angefangen und war bis dahin bereits reichlich verwirrt. Und als ich mit dem Programmieren anfing, musste ich mir mühsam aus den ganzen Lektionen die nötigen Informationen für die Praxis (wovon es nicht viel gibt) rauslesen. Bzw. Ich habe mir dann andere Bücher dafür genommen. Das Modul ist nicht dafür gedacht, programmieren zu lernen. Es ist mehr eine Sortierung für Leute, die bereits programmieren können und sich nie richtig mit der Theorie beschäftigt haben. Man kann die Klausur aber auch bestehen ohne programmieren zu können, wenn man einfach alles auswendig lernt. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich vor dem Studium einen Java-Kurs gemacht. Ich hatte vorher mit Python rumgespielt, aber nicht objektorientiert und auch nicht lange oder viel.

 

Nach einer Weile habe ich angefangen mit meinem Vater über Zoom Übungen zu machen. Er ist Informatik-Dozent. Er kennt sich gar nicht mit Java aus, aber gut mit C. Das ist ziemlich egal wie ich feststelle. Der hat sich immer entsetzt die Haare gerauft, wenn ich gesagt habe: „Wie mache ich das? Liste hatte ich noch nicht... Scanner hatte ich noch nicht... So viel weiß ich nicht über String... „. Er meinte: „Ja klar, warum auch! Das sind ja auch nur Sachen, die man für die Praxis braucht... Die sind ja nicht wichtig, wenn man Informatik studiert... „ 🤪

 

Also ich halte fest: Informatik studieren != programmieren lernen.

Deshalb sind deine Tipps genau richtig und weit von dem entfernt, was an der iu passiert.

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Aramon

Geschrieben (bearbeitet)

Das ist natürlich sehr schade. Man sollte schon erst einmal anfangen Buchstaben zu lernen, bevor man damit  beginnt, ein ganzes Haus zu bauen. So hatte mir es zumindest mein damaliger Sifu (Kung Fu Lehrer) erzählt, als ich die siu nim tau (Kleine Idee Form) gelernt habe. ^^

Trotzdem, lass dich nicht entmutigen. Diesen steinigen Weg ist jeder Programmierer irgendwann einmal  gegangen.


 

Bearbeitet von Aramon
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vor 1 Stunde hat DerLenny geschrieben:

Wenn du gerade an Datenstrukturen knabberst:

Ich hätte eine Idee für ein kurzes Spiel, bei dem du am Ende ein besseres Verständnis für Bäume (und damit auch Listen) hast:


Vielen Dank für deine Ideen. Das ist noch ein ganzes Stück zu schwer für mich. Mit Bäumen programmieren hatte ich noch gar nichts zu tun. Ich glaube, das Modul „Algorithmen und Datenstrukturen“ kommt in zwei Semestern. Dann lernen wir bestimmt so Sachen. Mein Freund ist auch der Meinung, das kann ich noch nicht. Ich habe eine ganz grobe Vorstellung davon was du meinst.

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