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Sommerferien!


Silberpfeil

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Im Juli 2017 habe ich begonnen zu studieren, damals noch mit relativ vagen Plänen für die beruflichen Aussichten "danach".  Es gab genug Tage, an denen ich mich selbst gefragt habe, weshalb ich mir das eigentlich antue. Dabei erinnere ich mich besonders an einen heißen Sommertag 2018, an dem ich buchstäblich an meinem Schreibtischstuhl festgeklebt bin, weil ich für die Klausur im Modul "Grundlagen des Wirtschaftens" gelernt habe.

Davon abgesehen haben mich das viele Kollegen aus der Pflege gefragt, und anstrengende Kommentare (ich erinnere nur an "Das ist ja nur ein Fernstudium") gab es zu viele.

 

Einen Bachelorabschluss, fast 20.000 Euro Studiengebühr (inklusive Zertifikatsstudium), unzählige Unterrichtsstunden und zwei Arbeitgeber später musste ich mir heute nach der Gesamtdienstbesprechung Mühe geben, nicht mit quietschenden Reifen vom Parkplatz der Schule zu fahren, denn in Niedersachsen starten morgen die Sommerferien! Und dieses Mal bin ich dabei. 🤩

Ganz ehrlich: dafür hat sich all der Aufwand wirklich gelohnt! 

 

Zu den Schulferien von Lehrer:innen gibt es irgendwie nur zwei polarisierende Ansichten, wir mir scheint. Die, die denken, Lehrer:innen wären faul und würden ein Viertel Jahr nur zuhause sitzen und hätten nachmittags frei. Das nervt ziemlich, wenn ich daran denke, wie viel Zeit und Aufwand oft in meiner Unterrichtsvorbereitung, aber auch in der praktischen Begleitung der Auszubildenden steckt. Da kommen schnell 50 Arbeitsstunden pro Woche zusammen.

Das andere sind aber manche Lehrkräfte selbst, die unbedingt betonen müssen, es wären keine Ferien, sondern "unterrichtsfreie Zeit".🙄 Und die ganz viel stöhnen und seufzen und jedem unbedingt kundtun müssen, wie viel und wie hart sie arbeiten. Zum Glück ist das aber an meiner Schule nicht üblich.

 

Aus meiner Sicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Klar habe ich für die Ferien total viel auf dem Zettel. Um nur ein Beispiel zu nennen: als neues Unterrichtsthema habe ich im Herbst die Psychiatrie. Das geht von der Neuroanatomie über die häufigsten Krankheiten bis hin zur speziellen Pflege und spezielle Arzneimittel. Und selbst wenn man Themen häufiger unterrichtet, so ist doch die Zielgruppe jedes Mal anders. 

Aber während in vielen anderen Bereichen über das Ende der Homeofficepflicht diskutiert wird und Arbeitnehmer wieder lange Pendelwege in Kauf nehmen müssen, nur damit Vorgesetzte... ja was eigentlich? ihre Angestellten im Blick haben?, kann ich und können alle Lehrkräfte sich aussuchen, wo und zu welcher Tageszeit man gern arbeiten möchte. Das kann ja auch bei einer Kiste Wein 😉 in einer hübschen Urlaubsregion sein.😎

 

Lehrer:innen an staatlichen Schulen haben ja, ohne es zu wissen, auch Homeoffice, denn bis auf die Führungskräfte der Schule sind sie ausschließlich zum Unterricht in der Schule. Das ist an Berufsfachschulen anders, da haben Lehrkräfte Büros vor Ort und Anwesenheitspflicht mit Kernarbeitszeit.

Und das bedeutet eine maximale Freiheit, die ich jetzt schon nicht missen möchte. Ich  möchte mir nicht mehr vorschreiben lassen, zu welcher Zeit des Tages ich kreativ oder produktiv sein darf. Sich das selbst einzuteilen, bedeutet m.M.n. ein großes Stück Lebensqualität.

 

Auch das Studium wird in den Ferien nicht zu kurz kommen. Im September habe ich gleich zwei Prüfungsleistungen: eine komplexe Übung im Modul Medizinische Grundlagen, und eine Klausur im Modul Pflege im Prozess. Dafür wollen 10 Studienbriefe gelesen und verstoffwechselt werden.🙂

Außerdem werde ich natürlich auf geringfügiger Basis auf Intensivstation arbeiten. Die Studiengebühren bezahlen sich nicht von allein. 🤑

 

Vor Montag fange ich aber nichts an. Bis dahin genieße ich erst mal meine ersten Sommerferien seit 1996. 

 

Euch eine gute Woche und passt auf Euch und Eure Liebsten auf!

Silberpfeil

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Bearbeitet von Silberpfeil

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Schöne ‚erste‘ Sommerferien :)

 

Wobei bei uns an der Berufsfachschule jetzt auch Vertrauensarbeitszeit eingeführt wurde (also auch Unterricht/Besprechungen in der Schule und alles andere daheim). Aber Ferien gibts leider tatsächlich nicht ;)

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Bei diesem Talent hättest du auch glatt 👩‍🎨 werden können. 😉
 

Genieße deine Ferien. Nur noch 7 Tage arbeiten, dann habe ich 2 Wochen Urlaub. ☀️😁

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Jetzt weiß ich auch, warum der Bus auf dem Weg zur Arbeit plötzlich so leer war :8_laughing: Als Bundesland-Pendler kommt man komplett durcheinander mit den unterschiedlichen Ferien 😁

Dann mal schöne Ferien! 😄

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