Masterarbeit - das Transkribieren
Was wäre ein Interview ohne das dazu gehörige Transkript? Richtig! Eine ganze, ganze, GANZE Menge weniger Arbeit.
Schon vor dem ersten Interview hatte ich entschieden, mir zum Transkribieren nur den Hauptteil vorzunehmen, also die einleitenden und abschließenden Worte wegzulassen. Und da bei mir nur der Sachinhalt wichtig ist, war auch schon klar, dass ich Dialekte, Sprechpausen u. ä. nicht transkribieren würde. Eine einfache Geschichte also und sicher nicht so zeitaufwendig, wie das in der Literatur dargestellt wird... 🤔
Du führst also ein nettes Gespräch und setzt dich anschließend mit der Aufnahme hin, um alles zu Papier zu bringen - und stellst als erstes fest, dass die Hälfte der Satzanfänge gar kein Satzende hat - oder zumindest kein passendes. Und dass du andererseits zu 1/3 der Satzenden keinen Satzanfang finden kannst.
Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, wie verquer das gesprochene Wort oft ist. Und damit meine ich natürlich nicht nur meine Gesprächspartner, sondern auch mich selbst. Und ich habe ja schon den großen Vorteil, dass ich nicht spontan antworten muss, sondern meine Themen kenne und die in ähnlicher Form bei allen Interviews anspreche. Da kriegst du dann jedenfalls ganz schön ein Stück weit irgendwie auch selbst den, den, also den Spiegel vorgehalten, sage ich mal. Also, weil, du stellst dann halt auch selbst irgendwie fest, wie... dass du eigentlich auch selbst gar nicht so wirklich, also gar nicht in der Lage bist, so was wie einen halbwegs geraden, also korrekten Satz von dir zu geben, oder so. 🙃
Für diesen ersten Durchgang benötige ich pro Interview ca. fünf Stunden. Die verteilen sich dann aber fast über den kompletten Tag bzw. zwei bis drei Abende, weil diese Arbeit ohne regelmäßige und auch längere Pausen gar nicht machbar ist. Später werde ich noch einen zweiten Durchgang machen, um alle Texte zu anonymisieren, unbekannte Abkürzungen zu erklären, die Grammatik ein wenig zu glätten u. ä.
Ja, so sieht also gerade der Großteil meines außerberuflichen Lebens aus. Beim ersten Interview macht das sogar noch Spaß, beim zweiten Interview ist es okay, aber spätestens ab dem fünften Interview möchtest du deinen Laptop einfach nur noch gegen die Wand schmeißen. Ich sitze aktuell an Nummer 7. Noch Fragen??
Bearbeitet von Alanna
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