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Wunder geschehen


Kruemmelchen

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Es wird mal wieder Zeit für ein Update. 

Im Moment überschlagen sich die Ereignisse so sehr, dass ich es gerade mal schaffe nach einer Prüfung hier ein Update zu posten. Immerhin ist ab dem nächsten Tag bereits das nächste Modul am Start und zudem sitzt mir die Thesis im Nacken, aber dazu später mehr 🙊

Zuerst möchte ich einen Überblick über die kuriosiste Prüfung in meiner ganzen Studienlaufbahn geben

In dem letzten Monat habe ich mich mit meinem absoluten Angstmodul rumgeschlagen - psychodynamisch fundierte Psychotherapie.

Vorgeschichte

Ein therapeutischer Ansatz mit dem ich in meiner gesamten Laufbahn (Studium) nicht warm werden konnte.

Dieses gesamte Thema war so schwammig, beginnend mit Traumdeutung von Freud über Adler bis hin zum  kollektiven Unbewussten von Jung. Vor allem der Part mit Übertragung und Gegenübertragung in der Diagnostik war für mich ein Buch mit 7 Siegeln. Was haben die Emotionen der therapierenden Person in der Diagnostik zu suchen?

Aber egal. Das Modul steht auf dem Plan also muss ich meinen Hintern auch zu den Vorlesungen bewegen. Vor allem, da ich NULL Plan und noch weniger Verständnis für dieses Modul aufbringen kann.

Vorteil war von Anfang an, dass die Dozentin echt super war. Immerhin kannte ich sie noch von "klinischer Störungslehre".

Wenigstens ein kleiner Lichtblick ☀️

Entgegen aller Erwartungen konnte die betreffende Dozentin die Inhalte sogar verständlich vermitteln. Von Verständnis (meinerseits) reden wir besser gar nicht erst.

Insofern schleppte ich mich Woche für Woche (3 Mal) zu den Vorlesungen - jedes Mal mit einem ausgeprägten Widerwillen.

Wenigstens das OPD3 machte in meinen Augen Sinn. Irgendwie müssen ja selbst in der Tiefenpsychologie oder Psychoanalyse diagnostische Verfahren durchgeführt werden. Wenigstens etwas was Sinn macht in diesem Modul 🤨

Aber es geht immerhin um 6 ECTS für mein Konto, also zählt nur Durchhalten und irgendwie versuchen sich freizuschwimmen 🏊‍♀️

Heute / Prüfungstag

Meine Prüfung (mündlich) war für 10:40 Uhr terminiert.

Ergo hieß es heute für mich ab 08:00 Uhr noch einmal alle Unterlagen zu sichten und versuchen die Nervosität in den Griff zu bekommen. Und die war heute sogar höher als sonst. Denn mein Verständnis beschränkte sich immer noch nur auf die rudimentären Inhalte des Moduls. 🙈

Gegen 09:45 Uhr war es endlich so weit, dass ich mich aufraffen konnte eine Runde mit den Doggies zu gehen 🐕‍🦺. Immerhin lenkt das ab und ich habe ja noch fast 1 Stunde, um mich wahnsinnig zu machen. 🤣

Die beiden Rabauken hatten allerdings nur eine sehr geringe Motivation mich abzulenken, also war ich gegen 10:00 Uhr wieder vor dem Rechner. 

Dann kann ich auch gleich einmal das System und die Internetverbindung testen (zumindest war das meine Intention)

Sowohl mein Internetanbieter als auch Teams schienen heute extrem wohlwollend zu sein 🤣, denn alles lief einwandfrei.

Gerade als ich meine Tasse Capppu  vor mir stehen hatte (10:10 Uhr) ploppte plötzlich das "Einladungsfenster" in Teams auf. 

Zack nicht nachgedacht und direkt Gespräch angenommen, hätte ja sein können, dass die Dozentin mich über eine Verschiebung etc. informieren will.

Aber falsch gedacht.

Sie wollte mich prüfen. 

Naja, nun steh ich da, also Augen zu und durch.

Gute Entscheidung

Die Prüfung war ein entspanntes 15minüte Gespräch über 

- Übertragung/Gegenübertragung und deren Vor- und Nachteile im diagnostischen Prozess

- Konflikte im OPD 3

- Schuldkonflikt

NULL Plan wie ich es geschafft habe, dass genau die Themen dran kamen, die ich konnte.

Aber egal. 

Die Prüfung endete mit dem Lob, dass ich toll im Thema stehen würde und zu 100 % alle Fragen beantworten konnte, in jedem Fall sogar weit über das Thema hinaus. 

Als Bonus gabs noch die Note - 1,0  🎉🎈

Fazit

Es wird zwar niemals mein Ansatz werden, aber die Tiefenpsychologie/psychodynamisch fundierte Psychotherapie und ich haben unseren Frieden miteinander geschlossen

Ausblick/Nebenschauplätze

Beruf

Zur Zeit überschlagen sich auch dort die Ereignisse. Meine KollegInnen stellen Ansprüche welche unser Arbeitgeber nicht akzeptieren möchte - verständlicherweise. Immerhin legt jeder Arbeitgeber fest, wann ein Mitarbeiter mit seiner Arbeit beginnt und welche Aufgaben der Mitarbeiter übernimmt. Es ist schon crazy, wenn eine Gruppe von Mitarbeitern versuchen an diesen Vorgaben Änderungen durchzusetzen und gleichzeitig eine Gehaltserhöhung verlangen. Natürlich ist uns allen klar, dass wir über eine hohe Kompetenz verfügen, aber trotzdem sollte man im Rahmen bleiben.

Familie

gleiche Wahnsinn wie seit fast 17 Jahren. Bleibt ja auch nicht aus, als alleinerziehende Mutter und Pflegemutter

Thesis

Ich habe meine Gutachter für mein Vorhaben gewinnen können. Ich habe mein komplettes Experiment geplant. Das Exposé ist fertig. Die Vorarbeiten laufen gut und die Yogaschule unterstützt mich hervorragend. Der Ethikantrag läuft, hierbei unterstütz die Hochschule mich extrem.

Insgesamt bin ich noch total überfahren. Immerhin habe ich vor nicht einmal einem Jahr mein Kolloquium im Bachelor gehalten. Nun geht es mit großen Schritten Richtung Masterthesis und meinem ersten eigenen Experiment.

 

So nun habe ich euch auf den aktuellen Stand gebracht und ich gebe zu, dass ich wahnsinnig happy und mega stolz bin. Aber nun verschwinde ich mal wieder - ich trinke noch mein Glas Sekt aus. 

Mehr geht heute nicht. Morgen gehts wieder zur Arbeit und ich werde mit dem Modul Verhaltenstherapie beginnen müssen. Hier muss ich eine Präsentation zum Thema Schmerztherapie ❤️ halten und dann geht es in die allerletzte mündliche Prüfung im Master 😍

6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Danke für den Erfahrungsbericht und Glückwunsch zur Note!

Ich war beim Lesen auf einmal wieder halb so alt wie jetzt und gedanklich in meinen Vorlesungen über psychodynamische Zusammenhänge - und erinnere mich gut daran, dass ich von meinen Kommilitonen gebeten wurde, Freud zu erklären, denn immerhin hätte der in meiner Erstsprache publiziert. Ich hatte manches von ihm aber weder im Original noch in der Übersetzung verstanden ;-)

 

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vor 10 Stunden schrieb Naledi:

Danke für den Erfahrungsbericht und Glückwunsch zur Note!

Ich war beim Lesen auf einmal wieder halb so alt wie jetzt und gedanklich in meinen Vorlesungen über psychodynamische Zusammenhänge - und erinnere mich gut daran, dass ich von meinen Kommilitonen gebeten wurde, Freud zu erklären, denn immerhin hätte der in meiner Erstsprache publiziert. Ich hatte manches von ihm aber weder im Original noch in der Übersetzung verstanden ;-)

 

Gebe ganz ehrlich zu vieles von ihm verstehe ich bis heute nicht

Wir durften/mussten Original Texte lesen da hätte ich auch genauso gut Kant lesen können 😂

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Bei Psychodynamische ist es so wichtig, dass man gute Dozenten hat. Die 2 Seminare, die wir dazu hatten, waren bei uns (VT) paradoxerweise mit die besten :-). Unsere ist da so empirisch wie möglich rangegangen, das war schon eine Ausnahmeerscheinung. Ich arbeite auch gerne + oft tiefenpsychologisch bzw. psychoanalytisch basiert oder lasse es mit einfließen :-). 
Eine Couch habe ich auch 😁

Freud lese ich relativ gerne, nicht wegen der Psychologie, aber wegen seinem Sprachstil :-). 

LG 

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vor 11 Stunden schrieb Vica:

Bei Psychodynamische ist es so wichtig, dass man gute Dozenten hat. Die 2 Seminare, die wir dazu hatten, waren bei uns (VT) paradoxerweise mit die besten :-). Unsere ist da so empirisch wie möglich rangegangen, das war schon eine Ausnahmeerscheinung.

eine ähnliche Erfahrung konnte ich zum Glück bereits im Master sammeln. Der Stoff wurde wirklich auf empirisch fundierte Weise vermittelt. Eine Ausnahmeerscheinung (leider)

Ich werde wahrscheinlich trotzdem auf die Couch weiterhin verzichten 😉

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Glückwunsch zu diesem Überraschungserfolg. 🙂

 

Mitunter ist es ja auch gut, sich (zwangsweise) mit etwas zu beschäftigen, um es für sich ausschließen zu können oder das erneut bestätigt zu bekommen. So ging es mir in meinem Informatikstudium mit dem Thema Mathematik. 😉 Ein super Dozent dort war zwar durchaus unterhaltsam und hat mir ein paar Lichtblicke erlaubt, aber mein Fach wurde es dadurch dennoch nicht. Und, anders als bei Dir, mit einer Note im 3er-Bereich tatsächlich auch die schlechteste Leistung im ganzen Studium.

 

Was die Psychologie angeht, finde ich möglichst ganzheitliche Hergangehensweisen besser, als wenn starr nach einem festen Konzept vorgegangen wird. Und da finde ich psychodynamische/tiefenpsychologische Hintergründe schon ganz sinnvoll, um zu schauen, was dahinter stecken könnte, statt zum Beispiel ausschließlich auf die Verhaltensweisen zu schauen und diese verändern zu wollen.

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@Markus Jung ich stimme dir uneingeschränkt zu

Ich bin sehr froh über die Entwicklung, die es in der Psychologie gegeben hat, dass nicht mehr so strikt nach den einzelnen Schulen getrennt wird, sondern es sich immer mehr vermischt. Denn in meinem Verständnis ist jegliche Pathologie Auf mehr als nur Erlebnissen oder Verhalten zurückzuführen.

Sowohl der Mensch an sich als auch die Psyche insbesondere ist halt sehr vielschichtig. Insofern sollte man auch immer seine Herangehensweise individuell auf den Klienten/Patienten abstimmen.

Ich bin dankbar für jeden Einblick, den ich bekomme denn alles was ich lerne, bringt mich irgendwie weiter

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