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"Holeradidudeldö" - Das Jodeldiplom...da hat man was Eigenes! (Teil 6)


KanzlerCoaching

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Wir sprachen hier ja schon darüber: Auch eine noch so breit angelegte Ausbildung genügt nicht für ein ganzes Arbeitsleben. Sollte man sich deshalb nicht regelmäßig weiterhin Wissen aneignen und sich spezialisieren, um ein wirklich attraktiver Mitarbeiter für Unternehmen zu sein. Auch nach einer abgeschlossenen Ausbildung oder einem Studium? Man redet doch so viel von „Employability“ und da heißt es doch, nur aktuelles Wissen gewährleiste, dauerhaft interessant für den Arbeitsmarkt zu sein.

Und so nehmen Menschen es dann in Angriff, das Projekt „Lebenslanges Lernen“. Sie reihen Seminar an Seminar, sammeln Zertifikate zu den unterschiedlichsten Themen rund um ihren Job und erwecken so den Eindruck, dass da jemand Fortbildungen sammelt wie andere Leute Briefmarken. Richtige Weiterbildungs-Junkies eben!

Dann gibt es auch noch Leute, die sind interessiert. An allem! Sie bilden sich folgerichtig auch in allem fort....Sprachen, Marketing, Übungsleiter für Qi Gong.....und sie schreiben auch alles in ihre Unterlagen. „Wissen Sie, das mache ich, um meine Vielseitigkeit und Flexibilität zu belegen....“

Wenn man dann zu einem Lebenslauf von zwei Seiten eine Anlage von drei Seiten über die absolvierten Fortbildungen liest, dann drängt sich schon der Gedanke auf, wann dieser Mensch wohl noch Zeit hatte zu arbeiten und zu leben.....

Ich frage mich dann, ob das wirklich sein muss. Nicht, dass Sie mich jetzt falsch verstehen – es soll jeder die Kurse machen, zu denen er Lust hat. Aber will die Welt wirklich alles wissen? Und vor allem: muss sie das wissen?

Andererseits: Für Evelyn Hamann war das Jodeldiplom ein Baustein in einer beispielhaften Karriere. Also muss ja auch an solchen Fortbildungen wohl was dran sein, oder?

10 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Oft finde ich es nicht ganz einfach, mir darüber klar zu werden, was ich in einer Bewerbung an "Freizeitausbildungen" angeben soll. Bisher musste ich mich selten bewerben, aber wenn, dann waren es immer Stellen, bei denen "weitere Interessen" auch etwas über Fähigkeiten, die man in diesem Job brauchen kann, aussagen.

Ich habe mehrmals diejenigen, die mich angestellt haben, später danach gefragt. Es ist interessant und sehr unterschiedlich, was da für gut und ansprechend gehalten wird!

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ich habe es bisher so gemacht , das ich die ausgeschriebene Stelle für mich analysiert habe und dann nur die relevanten Weiterbildungen /Interessen genannt habe.

Ich denke aber , das sich viele Menschen bei diesem Thema sehr unsicher sind (nicht alle sind gute Verkäufer) , so gehen wohl dann viele nach dem Motto " Masse ist Klase " vor.

Wenn ich mein Studium mal schaffen sollte und mich dann bewerbe , denke ich werde ich mir die paar 100 Euro für einen Coach zu diesem Thema auch gönnen. Weil bei einem Einsatz von 12000 Euro für die Ausbildung machen die paar 100 Euro dass Kraut auch nicht fett, erhöhen aber die Chancen ungemein...

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Als für "ein paar hundert Euro" für ein Coaching muss man schon ein paar Problemchen mitbringen. Manchmal geht das auch ganz schnell (und damit relativ preiswert)!

;)

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na ja - Qi Gong ist für mich ein Hobby und gehört damit nicht in den Lebenslauf. Besonders, wenn der schon schön voll ist und man ihn nicht braucht, um dem AG zu zeigen, dass man nicht die ganze Freizeit als Couch-Potatoe vor dem Fernsehen verbringt. Oder vielleicht die soziale Kompetenz beweisen kann.

bei dem Sprachkurs würde ich unterscheiden, ob es nun ein VHS--Kurs ist -Donnerstag abend von 19:30-21:00 Uhr- oder ob es ein Vorbereitungskurs für das Cambridge Zertifikat ist. Beim Marketing-Kurs ist es ähnlich - ist es ein Kurs bei der IHK über 3 Monate oder ein mehrjähriges Studiium mit einem Workload mit 15 Std./Woche? Zusätzlich kommt es auf den Job an: wenn ich mich um einen Job in der Marketing-Abteilung eines internationalen Unternehmen bewerbe, wäre es dumm, diese Fortbildungen nicht zu erwähnen. Aber bei einer Sachbearbeiter-Stelle beim Autohaus um die Ecke?

es kommt wohl immer darauf an, was genau man macht, in welchem Umfang, mit welchem Ziel, wie lange es her ist und natürlich auch auf den potenziellen Job......ist glaub ich, gar nicht so einfach, immer den Geschmack des Personalers zu treffen. Zuviel zeigt zuwenig Zeit für den Job, zuwenig zeigt kein Engagement :confused:

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Hallo!

Die bisherigen Kommentare zeigen, so finde ich, ganz prima die Knackpunkt mit den Jodel- und sonstigen Diplomen: Was passt als Angabe wann!

Man macht ja Weiterbildungen aus einer gewissen Motivation heraus, egal, ob das jetzt kurze Präsenzseminare, VHS-Kurse oder Fernkurse mit unterschiedlichem zeitlichen Umfang oder inhaltlicher Tiefe sind. Das ist einem so wichtig, dass man Zeit und/oder Geld dafür ausgibt, dass man Energie reinhängt.

Der "Weiterbildling" hält das in der Regel für einen Wert an sich - und will das auch kommunizieren. Und ist oft gewaltig überrascht, dass der Empfänger dieser Botschaft (der Chef, die Kollegen, der zukünftige Arbeitgeber durch den Lebenslauf) diese Botschaft nicht verstehen oder aber falsch verstehen.

Haben Sie schon solches "falsche Verstehen" erlebt?

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Das würde mich jetzt aber auch interessieren: Wann kommt so eine Weiterbildung beim Gegenüber eher negativ an?

Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass das Zertikat über einen Kurs, in dem Word, Excel und Co erlernt wurden, ab einer bestimmten angepeilten Hierarchiestufe eher pille-palle wirkt.

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Hallo

Bei mir, na ja ich habe meine Technikerausbildung wohl eher schlecht verkauft und habe den Fehler gemacht schlecht oder unangepasst auf die Bedürfnisse des Gegenübers ein zugehen. Das Feedback gerade in Bezug auf die Ausbildung " bildest Dir wohl was drauf ein...." war eher vernichtend...

Für deratige Veranstaltungen notwendige Skills bekommt man leider bei den meisten Ausbildungen nicht mitgeliefert.

Egal, wie schon geschrieben beim nächsten mal suche ich mir jemand der sich mit sowas auskennt. Einen kenne ich ja schon...:-)

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Dann komm ich mal mit Beispielen:

Sachbearbeiterin, Ausbildung Industriekauffrau, findet das Thema "Führung" spannend und hat deshalb dazu Kurse und kurze Seminare gemacht. Nicht nur eins! Titel in der Richtung "Wie führe ich richtig" oder "Führung durch Motivation". Sie ist überzeugt, da Tolles gelernt zu haben und schreibt das nicht nur in den Lebenslauf, sondern erklärt auch einiges dazu im Vorstellungsgespräch...

Ingenieur, Ende 40, hat viele Seminare, die im Unternehmen angeboten wurde, mitgemacht, etwa die Hälfte Themen zu Soft Skills. Ca. 5 im Jahr. Warum sie im alle genehmigt wurden? Keine Ahnung.

Er zählt sie auf. Alle! Man kann sich ausrechnen, wie viele das bei 15 Jahren Firmenzugehörigkeit waren.

Ein Wirtschaftswissenschaftler mit mehreren Jahren Erfahrung als Consultant in einem renomierten Unternehmen will weg vom Consulting hin ins Controlling in einem Unternehmen aus einer Branche, in der er keine Erfahrungen hat. Als Beleg, dass er dafür geeignet ist, will er einen Kurs und ein ehrenamtliches Engagement aus seiner Studentenzeit angeben, der Kurs ca. 14 Tage lang....

Noch mehr Beispiele?

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Hallo

Bei mir, na ja ich habe meine Technikerausbildung wohl eher schlecht verkauft und habe den Fehler gemacht schlecht oder unangepasst auf die Bedürfnisse des Gegenübers ein zugehen. Das Feedback gerade in Bezug auf die Ausbildung " bildest Dir wohl was drauf ein...." war eher vernichtend...

Große Gefahr! Man ist ganz stolz und übersieht dabei, dass die Qualifikation eigentlich nicht ins Suchraster des Unternehmens passt. Beim andern entsteht der Eindruck, dass da jemand "angeben" will.

Nicht zu vergessen: Jede erfolgreiche Ausbildungskarriere neben dem Job ist auch ein unausgesprochener Angriff auf alle, die ihr Dasein als Couchpotatoe kultivieren und tausend Ausreden finden, warum sie nicht...

Der Weiterbildling kann dagegen gar nichts machen. Er ist einfach durch die Tatsache, dass er mitsamt seinen Bescheinigungen existiert, schon der verkörperte Angriff.

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