Fernlehrgang SachbuchautorIn: Muss ein Autor ein geborener Entertainer sein?
Ich habe mich mal wieder mit dem Berufsprofil eines Sachbuchautors beschäftigt und bin dabei auf folgenden interessanten Satz gestoßen:
„Die große Kunst des Sachbuchschreibens besteht darin, fundiertes Wissen so aufzubereiten, dass die Leser es verstehen – und sich großartig unterhalten fühlen!“
Sind Entertainer-Qualitäten gefragt?
Uups – das ist ja ein Anforderungsprofil, das vielleicht manche angehende Sachbuchautoren überraschen dürfte: Sie sollen also nicht nur Ahnung von der Sache haben und ihr Wissen so aufbereiten können, dass es die Leser tatsächlich verstehen, sie müssen vielmehr auch noch Entertainer-Qualitäten aufweisen.
Muss das wirklich sein? Ist denn ein (Sach-) Buch nur dann ein gutes Buch, wenn sich die Leser vor Lachen auf die Schenkel klopfen?
Ich meine nein! Ein Sachbuch steht nicht in Konkurrenz zu den aktuellen Comedy-Sendungen (die ich ehrlich gesagt noch nicht mal kenne, weil ich derzeit einen sehr geringen TV-Konsum habe). Ein Sachbuch steht meiner Meinung nach eher in Konkurrenz zu thematisch verwandten Internetseiten, zu entsprechenden Zeitungsartikeln oder auch zu (ernst gemeinten) Fernseh- oder Radiobeiträgen.
Schmunzeln erwünscht
Um gegen diese manchmal wirklich dröge Konkurrenz aus Funk und Fernsehen ankommen zu können, ist es meines Erachtens nach allerdings schon empfehlenswert, dass der Sachbuchautor sein Sujet mit einem Schmunzeln darbietet und den Leser dazu einlädt, das Buchthema auch einmal von der eher humorvollen Seite zu betrachten.
Dennoch da meiner Ansicht nach Grenzen: Bei einem Trauerratgeber, der sich an „verwaiste Eltern“ richtet, oder bei einem Buch, das sich mit neueren Therapieansätzen bei Depressionen beschäftigt, muss man schon sehr gut überlegen, wie viel Humor dieses Thema verträgt. Bücher auch zu solchen Themen müssen m.E. nicht unbedingt völlig „humorlos“ sein, aber man muss schon sehr darauf achten, was man den späteren Lesern zumuten kann und möchte – und was nicht!
Wie ist es bei Euch? Wie wichtig ist es Euch, dass Ihr Euch von einem Sachbuch gut unterhalten fühlt? Kennt Ihr Sachbücher, in denen das Eurer Meinung besonders gut (oder vielleicht auch besonders schlecht...) gelungen ist?
Anne Oppermann
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